Ein kritischer Literaturbericht zu Quinglian He "China in der Modernisierungsfalle"

Rezension / Literaturbericht aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Sonstiges, Note: 1,7, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Volksrepublik China befindet sich derzeit in einem von großen ökonomischen Erfolgen getragenen Modernisierungsprozess auf dem Weg zu einer respektablen Wirtschaftsmacht. Entgegen der auf hohe Wachstumsraten konzentrierten allgemeinen Öffentlichkeit, betont die Wirtschaftsjournalistin Quinglian He in ihrem Werk vor allem die selten erwähnte Seite der Modernisierung - nämlich die Verlierer des rasanten chinesischen Aufstiegs.

Vor dem Hintergrund eines kontinuierlich überdurchschnittlichen Wirtschaftswachstums geraten die "Modernisierungsverlierer", klassifiziert in der doch beträchtlichen ländlichen Bevölkerung, zusehend ins Dunkel.

In ihrer durch eigene lokale Recherchen gestützten Analyse beleuchtet die Autorin vorrangig die makroökonomische Entwicklung der letzten 20 Jahre, unterfüttert mit kurzen historischen Verweisen auf die Zeit der Kulturrevolution und den im Jahre 1978 einsetzenden Reformen in der Volksrepublik. Die Verfasserin erörtert in zwölf umfangreichen Kapiteln, dass sich im Zuge der bemerkenswerten Öffnung des Lan-des und der heute vergleichsweise größeren gesellschaftlichen Freiheiten eine besorgniserregende Schere zwischen Arm und Reich aufgetan hat. Dabei untersucht He nicht nur die strukturellen Probleme des Landes in den prekären Unterschieden zwischen Stadt- und Landbevölkerung, sondern insbesondere die Unvereinbarkeit von freier Marktwirtschaft und politischer Einmischung durch die Kommunistische Partei.

An sozialer Ungleichheit gemessen, belegt China international einen Spitzenplatz. Lediglich 15 Prozent der Menschen verfügen über 85 Prozent des gesellschaftlichen Vermögens. Dem stehen 85 Prozent der Bevölkerung mit bescheidenen 15 Prozent des gesellschaftlichen Reich