Stromhandel und staatliche Ordnungspolitik. -  Sabine Frenzel

Stromhandel und staatliche Ordnungspolitik. (eBook)

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2010 | 1. Auflage
378 Seiten
Duncker & Humblot GmbH (Verlag)
978-3-428-52452-5 (ISBN)
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Die Einführung von Wettbewerb in die über 100 Jahre monopolistisch strukturierte Stromwirtschaft gehört zu den größten Herausforderungen staatlicher Ordnungspolitik. Erste Erfolge sind zwar vorhanden, dennoch existieren noch vielfältige Wettbewerbshindernisse. Die Europäische Kommission hat Anfang 2007 zahlreiche neue regulatorische Maßnahmen angekündigt. Fraglich ist aber, inwieweit das dichte Geflecht aus bestehenden und künftigen Regelungen wirksam vollzogen werden kann. Eines der Hauptprobleme eines wirksamen Vollzugs ist und bleibt die Informationsasymmetrie, deren Beseitigung in der öffentlichen Diskussion eine untergeordnete Rolle spielt. Sabine Frenzel liefert eine sorgfältige empirische und rechtliche Analyse der bestehenden Wettbewerbshindernisse im Strommarkt und vorhandener regulatorischer Mängel. Sie entwickelt ein EG-rechtskonformes Modell regulierter Selbstregulierung für den Strommarkt, das seine Grundlage in dem verfassungsrechtlichen Konzept der staatlichen Gewährleistungsverantwortung hat. Hierbei zeigt die Autorin auf, dass eine effektive Regulierung gelingen kann, wenn Staat und Gesellschaft zusammenwirken: Der Staat, der den rechtlichen Rahmen für die Erfüllung von Gemeinwohlaufgaben gewährleistet und gesellschaftliche Akteure, die an der Aufgabenerfüllung teilhaben.

Vorwort 8
Inhaltsverzeichnis 10
Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen 19
Abkürzungsverzeichnis 21
1. Teil: Problemstellung, Konzeption, Variablenkomplexe und Methode 28
A. Problemstellung 28
I. Ausgangslage 29
II. Folgen der Liberalisierung 31
III. Wettbewerbsintensität und -hindernisse im Strommarkt 34
1. Wettbewerbsintensität 34
2. Wettbewerbshindernisse aus der staatlichen Einflusssphäre 35
a) Der rechtliche Rahmen von 1998–2003 35
b) Die Änderung des rechtlichen Rahmens aufgrund der Stromrichtlinie 2003 38
c) Das Verhalten staatlicher Akteure 40
3. Wettbewerbshindernisse aus der Einflusssphäre der Marktteilnehmer 40
4. Zusammenfassung 41
IV. Wettbewerbsfunktion und Entwicklung des Stromhandels 42
1. Wettbewerbsfunktion des Stromhandels 42
2. Entwicklung des Stromhandels 43
B. Konzeption und Variablenkomplexe 44
I. Konzeption 44
1. Empirischer Untersuchungsansatz 44
2. Normativer Untersuchungsansatz 45
II. Variablenkomplexe 46
1. Merkmale von Marktteilnehmern 47
2. Merkmale staatlicher Akteure 47
3. Regulierungsmerkmale 48
C. Methode 48
I. Empirische Analyse 48
1. Experteninterviews 49
a) Sample 49
aa) Stadtwerke 50
bb) Händler/Berater 50
cc) Strombörse 51
dd) Industrielle Großverbraucher 51
ee) Aufsichtsbehörden 51
b) Durchführung der Interviews 51
2. Teilnehmende Beobachtung 52
3. Forum „Stromhandel und staatliche Ordnungspolitik“ 52
II. Normative Analyse 53
2. Teil: Der rechtliche Ordnungsrahmen des Strommarktes 54
A. Die monopolistische Stromwirtschaft 54
I. Die Besonderheitenlehre in der Stromwirtschaft 55
II. Die Struktur der deutschen Stromwirtschaft vor der Liberalisierung 56
III. Staatliche Aufsicht 59
B. Die Stromrichtlinie von 1996 60
I. Ziele der Stromrichtlinie 1996 64
II. Wesentlicher Inhalt der Stromrichtlinie 1996 65
1. Netzzugang für Stromanbieter 66
2. Marktöffnung auf der Nachfragerseite 67
3. Entflechtung 68
C. Die Umsetzung der Stromrichtlinie 1996 in deutsches Recht 69
I. EnWG 1998 69
1. Verhandelter Netzzugang gemäß § 6 EnWG 1998 70
2. Probleme beim verhandelten Netzzugang 73
3. Verbändevereinbarungen 74
4. Das Alleinabnehmersystem nach § 7 EnWG 1998 78
5. Entflechtung 79
6. Kritik am EnWG 1998 80
II. Änderungen im GWB 82
1. Die Beseitigung der kartellrechtlichen Freistellungen 82
2. Zugang zu Netzen oder Infrastruktureinrichtungen gemäß § 19 Abs. 4 Nr. 4 GWB 83
III. Die Struktur der deutschen Stromwirtschaft nach der Liberalisierung 84
D. Die Stromrichtlinie von 2003 88
I. Ziele der Stromrichtlinie 2003 88
II. Wesentlicher Inhalt der Stromrichtlinie 2003 89
1. Regulierter Netzzugang 89
2. Entflechtung 91
3. Regulierungsbehörde 93
4. Marktöffnung auf der Nachfragerseite 94
E. Die Novellierung des EnWG im Jahr 2003 97
F. Die Novellierung des EnWG aufgrund der Stromrichtlinie 2003 100
G. Zusammenfassung 100
3. Teil: Wettbewerbsintensität 102
A. Indikatoren 102
I. Die Auswahl quantitativer Indikatoren 102
II. Die Auswahl des Stromhandels als qualitativer Indikator 102
1. Funktionen des Stromhandels 104
a) Distributionsfunktion 104
b) Träger von Risiken 105
c) „Rationalisierer“ von Transaktionskosten 106
2. Auswirkungen auf die Wettbewerbsintensität 106
3. Schlussfolgerung 108
B. Strompreise, Netznutzungsentgelte und das Wechselverhalten der Kunden 109
I. Benchmarkinguntersuchung der Europäischen Kommission 109
1. Das Vergleichsmarktkonzept 111
a) Der räumliche Vergleichsmarkt 112
b) Der sachliche Vergleichsmarkt 112
c) Der zeitliche Vergleichsmarkt 113
2. Kritik am Vergleichsmarktkonzept der Europäischen Kommission 114
3. Interne Kostenkontrolle 115
4. Anwendung des Vergleichsmarktkonzepts auf die Netzbetreiber 116
II. Strompreise 118
III. Netznutzungsentgelte 123
IV. Wechselbereitschaft 131
V. Ergebnis 135
4. Teil: Die Funktionsweise des Stromhandels 137
A. Handelsebenen 139
I. Stromgroßhandel 140
II. Stromeinzelhandel 141
B. Bilateraler Stromgroßhandel 142
I. Grundsätze des bilateralen Stromhandels 142
1. Vertragsgegenstand 143
2. Vertragsparteien 143
3. Vertragsanbahnung 145
4. Abwicklung 146
II. Klassische Stromlieferverträge 146
1. Vollversorgungsverträge 146
2. Portfoliomanagement 147
a) Bandlieferung 148
b) Programmlieferung 149
c) Zusatzbedarf 149
III. Termingeschäfte 149
1. „Schablonierung“ und Terminierung 151
2. Verbindung zum Terminmarkt 152
a) Absicherung 153
b) Spekulation 153
c) Arbitrage 154
3. Hebelwirkung 154
IV. Instrumente des Terminmarkts 155
1. Forward 156
2. Swap 157
3. Option 157
V. Spotgeschäfte 158
VI. Risiken im bilateralen Strommarkt 159
C. Börsenhandel 161
I. Organisation und Rechtsform der EEX 163
1. Der Börsenrat 166
2. Börsengeschäftsführung 166
3. Handelsüberwachungsstelle 166
II. Börsenaufsicht 167
III. Grundsätze des Börsenhandels an der EEX 168
IV. Zulassungsvoraussetzungen für Handelsteilnehmer 170
V. Spotmarkt 171
1. Auktionsmarkt 172
2. Fortlaufender Handel 175
3. Abwicklung 176
VI. Termingeschäfte 177
1. Instrument des Börsenterminmarktes 178
a) Futures 178
b) Optionen 179
2. Funktionsweise des Future-Handels 180
a) Vorhandelsphase 180
b) Eröffnungsphase im Haupthandel 181
c) Fortlaufender Handel in der Haupthandelsphase 181
d) Nachhandelsphase 182
3. Ausübung und Erfüllung der Option 182
4. Erfüllung von Futures 182
D. Verhältnis zwischen bilateralem Stromhandel und Strombörsenhandel 184
I. Liquidität im Strombörsenhandel und bilateralen Stromhandel 184
II. Vorteile des Strombörsenhandels gegenüber dem bilateralen Stromhandel 187
E. Zusammenfassung 190
5. Teil: Handelshemmnisse 192
A. Merkmale der Marktteilnehmer 194
I. Einstellungen der Marktteilnehmer 194
1. Einstellungen zum Wettbewerb 194
2. Einstellung zum Stromhandel 197
3. Einstellung zu den Zielen des EnWG 200
II. Qualifikation der Marktteilnehmer 201
1. Know-how 201
2. Flexibilität 202
3. Risikomanagement 203
4. Personal, Sach- und Finanzmittel 204
5. Kernkompetenz 204
6. Rating 205
III. Merkmale von Händlern 206
IV. Merkmale der Strombörse 206
1. Liquidität 207
2. Kosten für den Börsenhandel 207
V. Strategisches Handeln 208
1. Strategisches Bieten 208
2. Verdrängungsstrategien 209
3. Minderheitenbeteiligungen 211
B. Merkmale staatlicher Akteure 212
I. Aufgaben und Zuständigkeiten 212
II. Einstellung 214
III. Ausstattung 215
C. Regulierungsmerkmale 217
I. Rechtlicher Rahmen für die Netznutzung und die Entflechtung 219
1. Verhandelter Netzzugang und Verbändevereinbarung 219
2. Mangelnde Transparenz bei der Netznutzung 221
a) Unzureichende Entflechtung 222
b) Ablehnung des Netzzugangs 224
3. Ausgestaltung der Verbändevereinbarung durch bilaterale Verträge 226
4. Netznutzungsbedingungen und -entgelte 226
a) Übertragungsnetzebene 227
b) Verteilernetzebene 229
aa) Netznutzungsentgelte 230
bb) Mess- und Verrechnungspreise 232
cc) Hinterlegung von Sicherheitsleistungen 232
dd) Wechselentgelte 233
ee) Intransparenz bei technischen und monetären Details 234
ff) Task Force Netzzugang 235
5. Exklusivität der Verbändevereinbarung 236
II. Gemeindewirtschaftsrecht 237
1. Voraussetzungen für die wirtschaftliche Betätigung von Gemeinden 237
2. Folgen für den Stromhandel 240
III. Kreditwesengesetz 242
1. Folgen für den Stromhandel 244
2. Erfordernis einer KWG-Erlaubnis 244
3. Voraussetzungen für die Erlaubniserteilung 245
a) Anfangskapital und Eigenmittel 245
b) Qualifikation 246
4. Fazit 247
D. Ergebnis 248
6. Teil: Die ordnungspolitischen Aufgaben des Staates im Stromhandel 250
A. Leitbilder 250
I. Die Soziale Marktwirtschaft 250
1. Klassischer Liberalismus 251
2. Ordoliberalismus 252
3. Soziale Marktwirtschaft 254
II. Das verfassungspolitische Konzept der staatlichen Gewährleistungsverantwortung 257
1. Die staatliche Erfüllungsverantwortung 258
a) Das Behördenmodell 258
b) Vollzugsprobleme 259
aa) Informationsmängel 260
bb) Überwachungs- und Sanktionsmängel 260
2. Die staatliche Gewährleistungsverantwortung 261
a) Die regulierte Selbstregulierung 263
b) Die Bewältigung von Informations-, Überwachungs- und Sanktionsmängeln 264
aa) Die Bereitstellung von Informationen 264
bb) Die Bewältigung von Sanktions- und Überwachungsmängeln 265
III. Gewährleistungsverantwortung in der Stromversorgung 265
B. Das ordnungsrechtliche Behördenmodell des EnWG und seine Erfolgsaussichten 268
I. Die Novellierung des EnWG aufgrund der Stromrichtlinie 2003 268
1. Erfahrungen aus dem Telekommunikations- und Postsektor 271
2. Entflechtung des Netzbereichs, §§ 6–10 EnWG 272
3. Regulierung des Netzbetriebs §§ 11–28 a EnWG 274
a) Netzanschluss, §§ 17–19 EnWG 274
b) Netzzugang und Netznutzung, §§ 20–25 EnWG 275
c) Der Maßstab der effizienten Leistungserbringung 276
d) Regulierungsvorgaben für eine effiziente Leistungserbringung 277
e) Netzverordnungen 279
aa) Stromnetzzugangsverordnung 279
bb) Stromnetzentgeltverordnung 280
4. Regulierungsbehörde, §§ 29–35 EnWG 282
5. Eingriffsbefugnisse und Rechtsschutz 284
II. Die Erfolgsaussichten des ordnungsrechtlichen Behördenmodells 285
1. Allgemeine Einschätzung durch die Marktteilnehmer 285
2. Rechtfertigung für die Regulierung im Strommarkt 288
3. Bewertung des EnWG in Bezug auf die Entflechtung 292
4. Bewertung des EnWG in Bezug auf den Netzzugang 294
5. Bewertung des EnWG in Bezug auf die Regulierungsbehörde 297
a) Auswahl 297
b) Folgen der Aufgabenübertragung 299
c) Externe Beeinflussungen 299
6. Ergebnis 301
C. Die Fortentwicklung des Modells der regulierten Selbstregulierung 304
I. Verantwortungsteilung im Umweltrecht 304
II. Verantwortungsteilung im Strommarkt 308
1. Akteure 309
2. Entwicklung von materiellen und sonstigen Anforderungen 310
3. Vollzug unter staatlicher Aufsicht 312
4. Verfahren 314
5. Rechts- und Fachaufsicht 315
III. Erfolgsaussichten des Modells der regulierten Selbstregulierung 315
1. Ausgleich staatlicher Informationsdefizite 316
2. Bewältigung von Überwachungs- und Sanktionsmängeln 317
D. Bewertung 318
E. Weitere Maßnahmen zur Beseitigung von Wettbewerbshindernissen 319
I. Auswirkungen von vertikalen Beteiligungen 320
II. Lösungsansätze 322
1. EG-Fusionskontrollverordnung 322
2. Zusammenschlussverbot nach §§ 35 ff. GWB 323
3. Beteiligungsverbot 324
a) Eigentumsfreiheit, Art. 14 Abs. 1 GG 324
b) Berufsausübungsfreiheit, Art. 12 Abs. 1 GG 325
III. Gemeindewirtschaftsrecht 327
1. Änderungen im Landesrecht 328
2. Vorschläge für eine zukünftige wirtschaftliche Betätigung der Stadtwerke 329
Ergebnis 332
Zusammenfassung 337
1. Teil 337
2. Teil 338
3. Teil 338
4. Teil 338
5. Teil 339
6. Teil 340
Anhang 1: Interviewleitfaden 342
Anhang 2: Teilnehmende Institutionen am Forum „Stromhandel und staatliche Ordnungspolitik“ am 24. und 25. Juni 2002 an der DHV Speyer 347
Literaturverzeichnis 348
Sachwortverzeichnis 371

Erscheint lt. Verlag 23.9.2010
Reihe/Serie Schriftenreihe der Hochschule Speyer
Zusatzinfo Tab., Abb.; 378 S.
Sprache deutsch
Themenwelt Recht / Steuern Öffentliches Recht Verwaltungsverfahrensrecht
Recht / Steuern Wirtschaftsrecht
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Liberalisierung • Ordnungspolitik • Stromhandel
ISBN-10 3-428-52452-7 / 3428524527
ISBN-13 978-3-428-52452-5 / 9783428524525
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