Ostdeutsche Verwaltungskultur im Wandel - Karsten Rogas

Ostdeutsche Verwaltungskultur im Wandel

Selbstbilder von Kommunalverwaltern 1992 und 1996 im Vergleich

(Autor)

Buch | Softcover
179 Seiten
1999 | 2000
VS Verlag für Sozialwissenschaften
978-3-8100-2523-4 (ISBN)
54,99 inkl. MwSt
Nach der Übertragung der Rechts- und Verwaltungsordnung der Bundesre publik auf die neuen Bundesländer hatten jene Verwaltungsangestellten, die übernommen wurden, Regeln zu erlernen, die ihnen in den Details, und vielfach auch in den Grundprinzipien, bis dahin weitgehend unbekannt wa ren. Es war zu erwarten, daß vielen ein mühsamer und verunsichernder Lernprozeß bevorstand, in welchem sich auch die horizontalen und die ver tikalen Sozialbeziehungen am Arbeitsplatz veränderten - Veränderungen die ihrerseits in sozialer Kommunikation mit Kolleginnen und Kollegen kommentiert und bewertet wurden. Natürlich wurden die Beschäftigten im Laufe der Zeit sicherer im Umgang mit den neuen Regeln und ihren verän derten Handlungsspielräumen. Es entstanden neue Routinen, neue Selbst verständlichkeiten und neue Formen von Solidarität und Konflikt. Die neue Verwaltungskultur konnte aber selbst dort keine einfache Übernahme westlicher Muster sein, wo es zu persönlicher Anleitung und vertrauensvollen Nachfragen gekommen war. Vielmehr wurden die im We sten gültigen Regeln auf dem Hintergrund anderer Gewohnheiten, anderer Erfahrungen, anderer genereller und spezifischer Erwartungen anders in die alltägliche Lebenswelt des Arbeitsplatzes eingepaßt, als im Westen. Um die identischen formellen Regelwerke entwickelte sich somit ein je unter schiedlicher Alltag. Natürlich spielte hier auch die Wahrnehmung des Ost West-Verhältnisses eine wichtige Rolle. Denn in den neuen Bundesländern war dies Verhältnis eine Art Leitmotiv, das fast alle Veränderungen beglei tete.

Dr. rer. pol. Karsten Rogas forschte u.a. am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und an der Freien Universität Berlin zur ostdeutschen Transformation von öffentlichen Verwaltungen, Banken und Sparkassen. Er war Stipendiat der Graduiertenförderung des Landes Brandenburg und promovierte 1998 an der Universität Potsdam. Heute ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Allgemeine Soziologie der Universität Potsdam tätig und beschäftigt sich im Rahmen eines Forschungsprojekts der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit dem Management öffentlicher und privater Betriebe.

1. Organisationskultur.- 2. Verwaltungskulturforschung im ostdeutschen Transformationsprozeß.- 3. Methoden.- 4. Vom "Rat der Stadt" zur "Stadtverwaltung Frankfurt (Oder)".- 5. Deutungen 1992.- 6. Deutungen 1996.- 7. Kontinuität und Diskontinuität.

Erscheint lt. Verlag 31.1.1999
Reihe/Serie Interdisziplinäre Organisations- und Verwaltungsforschung
Zusatzinfo 179 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Gewicht 261 g
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Theorie
Schlagworte Bundesländer • DDR • Kommunalverwaltung • Neue Bundesländer / Ostdeutschland; Politik/Zeitgesch. • Neue Bundesländer; Politik/Zeitgesch. • Transformation • Verwaltung
ISBN-10 3-8100-2523-2 / 3810025232
ISBN-13 978-3-8100-2523-4 / 9783810025234
Zustand Neuware
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