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Leben auf Pump: Misswirtschaft und Filz, genüssliche Verschwendung und knallharte Zockerei, idealistische Träumereien oder die pure Geldgier - der Berliner macht Schulden aller Couleur. Dieses anregende Lesebuch
holt aus zu einem Rundumschlag durch das Berlin-Thema schlechthin: von den ersten verbürgten Schuldenspuren der Stadt bis zum Berliner Sumpf der Gegenwart.
Essayistisch, politisch und poetisch erzählen 25 Autoren vom Geschichtenreichtum der Schuldenmisere. Es geht um die krummen Geschäfte eines Ablasshändlers, um den maroden Fußballverein Hertha BSC und um die Frage, ob nicht das Behumsen einfach in der ureigenen Natur des Berliners liegt.
Am Ende besteht kein Zweifel: Die Geschichte Berlins ist die Geschichte seiner Schulden.

Mit Beiträgen von Kurt Tucholsky, Harald Martenstein, Jan Peter Bremer, Schröder & Kalender, Theodor Fontane, Bert Hoppe, Mathew D. Rose und vielen mehr.

Berliner Geschäfte kommen nicht durch ihre Unternehmer, sondern trotz ihrer Unternehmer zustande. - Kurt Tucholsky

It's all just a little bit of history repeating. - Propellerheads feat.Shirley Bassey

Geboren in Freiburg, aufgewachsen in Bonn. arbeitet als Journalistin und lebt in Berlin und Erfurt. Studium der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaften, Politikwissenschaften und Publizistik in Erfurt, Lausanne und an der Freien Universität Berlin, Magister 2007. Seit 2009 Promotion über Heimliche Beobachter in der Literatur an der Universität Zürich. 2010/11 Visiting Graduate Student an der New York University. Texte u.a. für die Süddeutsche Zeitung und die taz, Essays in der Neuen Rundschau und der Schweizer Literaturzeitschrift Entwürfe. Seit 2012 Volontariat bei der Thüringer Allgemeinen.

geb. in Mainz Arbeitet als Drehbuchautor und Kritiker und lebt in Berlin. Studium der Germanistik, Philosophie und der Allgemeinen und Vergleichenden sowie der Angewandten Literaturwissenschaften in Mainz und Berlin. Filmstudium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Tätigkeit als Film- und Literaturkritiker. Texte u.a. für taz, Tagesspiegel und die Bundeszentrale für Politische Bildung, Essays in der Neuen Rundschau. Schreibt zurzeit an einem Drehbuch für eine ZDF-Krimiserie

geb. 16. Februar 1965 in Berlin-Charlottenburg Jan Peter Bremer ist der Sohn des Künstlers Uwe Bremer. 1970 zog die Familie von Berlin in das Dorf Gümse im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Bremer besuchte die Realschule und das Gymnasium in Dannenberg. Nach dem Abitur kehrte er 1985 nach Berlin zurück, wo er diverse Jobs ausübte und begann, seine schriftstellerischen Arbeiten zu veröffentlichen. Jan Peter Bremer ist Verfasser von minimalistischen Prosatexten, die häufig zum Grotesken tendieren; stilistische Vorbilder des Autors sind dabei vor allem Franz Kafka und Robert Walser. Jan Peter Bremer erhielt unter anderem folgende Auszeichnungen: das Bertelsmann-Stipendium beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 1993 in Klagenfurt; den Ingeborg-Bachmann-Preis 1996 und ein Literaturstipendium der Stiftung Preußische Seehandlung; 2000 den Förderpreis zum Nicolas Born-Preis des Landes Niedersachsen; 2007 das Sylter Stipendium Inselschreiber; 2008 ein Stipendium für das Künstlerhaus Edenkoben. 2011 wurde er mit dem Alfred-Döblin-Preis ausgezeichnet. 2012 erhält er den Mörike-Preis der Stadt Fellbach und den Nicolas-Born-Preis des Landes Niedersachsen. Er ist verheiratet und lebt mit seiner Familie (Sohn und Tochter) in Berlin-Kreuzberg.

Fontane gilt als der herausragende Vertreter des poetischen Realismus in Deutschland. In seinen Romanen, die großenteils erst nach seinem 60. Lebensjahr entstanden, charakterisiert er die Figuren, indem er ihre Erscheinung, ihre Umgebung und vor allem ihre Redeweise aus einer kritisch-liebevollen Distanz genau beschreibt. Typisch ist die Darstellung einer gepflegten Konversation in einem abgeschlossenen Zirkel (auch als Causerie bezeichnet), etwa bei einem Festessen – die Personen folgen gesellschaftlichen Konventionen und enthüllen doch ihre wahren Interessen, häufig gegen ihren Willen. Dabei kommt Fontane von einer Kritik an Einzelpersonen oft zu einer impliziten Gesellschaftskritik. Alle Romane und Novellen sind aus einem auktorialen Gestus erzählt (auktorialer Erzähler). Jedoch tritt als Kunstgriff gerade in der Figurenrede in Dialogen auch ein personales Moment auf (personaler Erzähler). Auffällig an Fontanes Schreibstil ist zudem sein ironischer Humor, den er in seiner Kritik zu Die Ahnen von Gustav Freytag in Der Begriff der Verklärung als Element des Realismus (1889) als „beste(n) Weg“ zu demselben bezeichnet. Zum von Fontane stark beeinflussten Geschichtsbild der Mark Brandenburg siehe auch Geschichtsbild von der Entstehung der Mark Brandenburg.

geb. 1970 in Gevelsberg, ist ein deutscher Historiker, Journalist und Verlagslektor. Hoppe studierte von 1992 bis 1999 Geschichtswissenschaften, Volkswirtschaftslehre und Kunstgeschichte an der Technischen Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin (HU Berlin) und Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. Von 1999 bis 2004 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HU Berlin und am Lehrstuhl Heinrich A. Winklers. Im Rahmen eines Projekts der Gemeinsamen Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen promovierte er 2004 mit der Studie In Stalins Gefolgschaft. Moskau und die KPD 1928–1933, die 2007 publiziert wurde.[1][2] Seit 2004 arbeitet Hoppe als freier Wissenschaftler und Autor, unter anderem für die Berliner Zeitung, den Deutschlandfunk und die Süddeutsche Zeitung. Hoppe ist Mitarbeiter des Editionsprojekts Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945.

Barbara Kalender, 1958 geboren, arbeitete ab 1981 im März Verlag. Seit 1990 erscheinen viermal jährlich die Folgen von Schröder erzählt. http://blogs.taz.de/schroederkalender/

Jost Lehne studierte Theaterwissenschaft und audiovisuelle Medien, Kunstgeschichte sowie Musikwissenschaft in Erlangen und Berlin. Seine derzeitige Arbeit ist von künstlerischem und wissenschaftlichem Erzählen geprägt, schriftlich, szenisch und mündlich. In schriftlicher Form liegt u.a. das Buch Der Admiralspalast. Geschichte eines Berliner „Gebrauchstheaters“ (2006) vor, in dem die abwechslungsreiche Historie einer bedeutenden Vergnügungseinrichtung wissenschaftlich erzählt wird. Das Stück Variations on insomnia bildet den Versuch, szenische Erzählformen zu finden, die Zustände der Schlaflosigkeit darstellen. 2005 wurde es in Berlin und Norwegen unter den Titeln Sleepless music und Conditions of insomnia zusammen mit der Matvik Crew gezeigt. Es ist ein work-in-progress. Seine bisherige Arbeit umfasst sowohl eine tiefgreifende theoretisch-wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Theater und seinen Erscheinungsformen, als auch eine umfassende praktische Auseinandersetzung, nunmehr seit 15 Jahren u.a. an der Oper Frankfurt, dem New Victoria Theater Newcastle/England, der Staatsoper Unter den Linden Berlin und der Zeitgenössischen Oper Berlin. Er realisierte verschiedene eigene Inszenierungen, z.B. Pelleas und Melisande von Maurice Maeterlinck, verfasst eigene Theatertexte, wie den Theaterclip Nachtflug zur Venus und ist Geschäftsführer der „Stadtforscher“. http://www.operare.de/Teilnehmer/Lehne.htm

geb. 1964 in Berlin • Seit 2001 Filmbeschreibungen für den Hörfilm, darunter die Hörfilmpreisträger "Erbsen auf Halbsechs", "Das Wahre Leben" "Elling" und "Ganz nah bei Dir" und der Berlinale-Teilnehmer "Renn wenn du kannst" • 2009 Beginn der Recherchen zu "Ich möchte' nicht mehr weiter jetzt" Künstlerische Leitung (Buch und Regie) genreübergreifender Theaterproduktionen unter dem Namen "Monstertheater" • Insel Spektakel "Die kleine Meerjungfrau/ Rusalka", 2010 Ziegenwerder, Frankfurt (Oder) • "opera strampalata", 2008, Marienkirche Frankfurt (Oder) • "Otto und andere Größen", 2005 zur 12hundert Jahrfeier Magdeburgs, Jahrtausendturm im Elbauenpark • "Die Gesellschaft des Grafen Melancholieri", 2002, Marienkirche Frankfurt (Oder) • "Pendulum", 2001, Marienkirche Frankfurt (Oder) Regie/künstlerische Leitung • "Paradiesische Nacht" 2005/2006 Elbauenpark, Magdeburg • "Alles für den Herrn Papa", 2003, Chamäleon Berlin • "Schwarzweiß", 2003, Chamäleon Berlin • "Viva la Diva II", 2002, Krystallpalast Leipzig Co-Regie (mit Detlev Winterberg) • "Viva la Diva", 1998, Chamäleon, Berlin • "Paaranoia", 1998, Chamäleon, Berlin Außerdem: Betreuung kulturwissenschaftlicher Seminare an der Universität Viadrina. Frankfurt (Oder) im Bereich Programmgestaltung 2000 bis 2003 Dabei entstanden die Produktionen • "Fabula Rasa, 2003, Europagarten • "Paradiesseits"(im Rahmen der Kleistfesttage), 2002, Innenstadt Frankfurt (Oder) • Altfrankfurter Markt (im Rahmen der Kleistfesttage), 2000/2001, Frankfurt (Oder) Im Verlag M erschienen: Ich möcht´ nicht mehr weiter jetzt - Drei biografische Essays von Susanne Linzer Beitrag in: Schulden in Berlin - Ein Lesebuch "Thomas F"

geb. 9. September 1953 in Mainz Martenstein arbeitete nach dem Abitur am Rabanus-Maurus-Gymnasium in Mainz einige Monate in einem Kibbuz in Israel[1] und studierte dann Geschichte und Romanistik an der Universität Freiburg. In den 70er Jahren war er für einige Zeit Mitglied der DKP.[2] Von 1981 bis 1988 war er Redakteur bei der Stuttgarter Zeitung und von 1988 bis 1997 Redakteur beim Tagesspiegel in Berlin. Dann übernahm Martenstein für kurze Zeit die Leitung der Kulturredaktion bei der Abendzeitung in München, kehrte jedoch wenig später als leitender Redakteur zum Tagesspiegel zurück. Seit 2002 schreibt er eine Kolumne für die ebenfalls zur Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck gehörende Die Zeit, zunächst unter dem Titel Lebenszeichen und seit dem 24. Mai 2007 im Rahmen des ZEIT-Magazin LEBEN unter Harald Martenstein. In überarbeiteter Form erschien eine Auswahl dieser satirischen Causerien erstmals 2004 in dem Sammelband Vom Leben gezeichnet. Einige Jahre war Martenstein zudem mit Kolumnen in der GEO kompakt vertreten. Martenstein schreibt derzeit für jede Sonntagsausgabe des Tagesspiegels eine Kolumne, darüber hinaus auch regelmäßig Glossen zu den Berliner Filmfestspielen und vereinzelt auch größere Reportagen und Essays. 2004 erhielt er den Egon-Erwin-Kisch-Preis für einen Text über die Erb- und Führungsstreitigkeiten im Frankfurter Suhrkamp Verlag. Dieser wurde mangels Kooperationswillens der Verlagschefin auch eine Reportage über investigativen Kultur-Journalismus. Im Februar 2007 erschien Martensteins Roman Heimweg, in dem er eine deutsche Familienchronik der Nachkriegszeit schildert und für den er im selben Jahr mit dem Corine-Debütpreis ausgezeichnet wurde. Außerdem erscheinen regelmäßig Bände mit gesammelten ZEIT-Kolumnen. Der zweite Roman Gefühlte Nähe hat, in formaler Anlehnung an Schnitzlers „Reigen“, die erfolglose Partnersuche einer jungen Frau zum Thema. Jedes Kapitel ist aus dem Blickwinkel eines anderen ihrer 23 Liebhaber verfasst. Der Roman wurde bei einigen Rezensenten regelrecht verrissen. Bei der Süddeutschen war unter anderem von einem „Revanchefoul im Geschlechterkampf“ die Rede, Martenstein sei „eine Art Mario Barth für Zeit-Leser“.[3] Auf literaturkritik.de wurde er in ähnlichem Stil als „Franz Josef Wagner für Bildungsbürger“' charakterisiert, der seine Ressentiments und Banalitäten in Gegensatz zu dem Boulevardjournalisten in etwas wortreicheren Kolumnen umsetze und mit Gefühlte Nähe nun das Genre der Männerliteratur bediene. Anfang 2007 bis Ende 2008 war auf watchberlin.de alle zwei Wochen eine Video-Kolumne mit dem Titel Martenstein! zu sehen. Im Gegensatz zu seinen ZEIT-Kolumnen bezogen sich die Themen dieser in Martensteins Kreuzberger Küche aufgezeichneten Beiträge oft speziell auf Politik und Kultur in Berlin. Gemeinsam mit dem Kolumnisten Rainer Erlinger (Süddeutsche Zeitung) trat Martenstein 2008 und 2009 regelmäßig im Berliner Deutschen Theater auf. In ihrer Moral-Show diskutieren Martenstein und Erlinger moralische Alltagsfragen und stellen sie dem Publikum zur Abstimmung. Journalistisches Handwerk, vor allem zur Textsorte Kolumne, vermittelt Martenstein seit 2006 regelmäßig an der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel und an der Henri-Nannen-Schule in Hamburg. Seit Herbst 2007 hat Harald Martenstein auf radioeins eine eigene Radiokolumne. Der NDR schloss sich 2013 an. Dieter Nuhr lud ihn im September 2014 zu einem Auftritt in der ARD-Kabarettsendung Nuhr im Ersten ein.

geboren 1979 in Schwelm/ Westfalen, studierte Regie an verschiedenen Kunst- und Filmhochschulen in Leipzig, Moskau und Köln. Sie arbeitete als Redakteurin im Fernsehshowbereich, bevor sie 2008 das Drehbuchstudium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin aufnahm und drei Jahre später mit dem Diplom abschloss. Dorothea Nölle lebt und arbeitet als freie Drehbuchautorin in Köln und Berlin. http://www.dorotheanoelle.de

Ostwald war der Sohn eines Schmieds und wuchs in Berlin und Stargard/Pommern auf. Nach einer Lehre als Goldschmied arbeitete er nur für kurze Zeit in diesem Beruf, bis er 1893 arbeitslos wurde. Danach vagabundierte er als wandernder Handwerksbursche für ungefähr 18 Monate durch Deutschland. Über seine Erlebnisse im Landstreichermilieu führte er ein Tagebuch, das er später, ermuntert durch Felix Holländer, zu dem Roman Vagabonden (später unter: Vagabunden. Ein autobiographischer Roman) umarbeitete. Mit diesem ersten und echten deutschen, halb autobiographischen Landstreicherroman (Ostwald) hatte er großen Erfolg, sodass er ab 1900 bis zu seinem Tod als freier Schriftsteller in Berlin leben konnte. Hans Ostwald blieb seiner Absicht, unsere Kultur von unten zu beleuchten, in allen seinen folgenden Werken verpflichtet. So wurde er zu einem der produktivsten Chronisten der unteren sozialen Klassen und gesellschaftlichen Randgruppen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, sowie zu einem der wichtigsten populärwissenschaftlichen Kulturhistoriker Berlins. Bedeutend für die Schaffung eines eigenständigen sozialen deutschen Chansons war die Sammlung der Lieder aus dem Rinnstein, in der die Ausgestoßenen der Gesellschaft mit ihren meist anonymen Liedern zu Wort kamen. Hier wurden Sprachschichten für die Lyrik erschlossen, die bisher auch in den Volksliedersammlungen nicht vertreten waren. Zwischen 1904 und 1908 betrieb er das größte Projekt zur Stadtforschung im deutschsprachigen Raum, dessen Ergebnisse er in Form einer fünfzigbändigen Buchreihe unter dem Titel „Großstadt-Dokumente“ herausgab. Die einzelnen Bände dieser Reihe verfassten zahlreiche namhafte Autoren, Fachleute und Journalisten wie Julius Bab oder Max Winter.

geb. 1954 in New York, ist studierter Historiker und arbeitet seit vielen Jahren als investigativer Journalist in Deutschland. Mitte der 1990er Jahre hat er sich durch die Aufdeckung von Korruption und Vetternwirtschaft in Berlin, den „Berliner Filz“, einen Namen gemacht. Rose tritt häufig in Diskussionsveranstaltungen auf, hat in Der Spiegel, Handelsblatt, ManagerMagazin und verschiedenen Tageszeitungen veröffentlicht sowie mehrere Bücher geschrieben. Er lebt in Berlin. http://www.zeit.de/2009/43/WBM

geb. * 24. Oktober 1938 in Berlin, der auch die Pseudonyme Walter Paul und Hari Beaux benutzt, ist ein deutscher Verleger und Schriftsteller. Der März Verlag wurde in der Nacht vom 18. auf 19. März 1969 gegründet. Jörg Schröder wuchs in Berlin-Niederschönhausen auf. Seine Mutter trennte sich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges von ihrem Ehemann und versuchte in die USA auszuwandern. 1948 ging die Familie aus Berlin fort, aber die Auswanderung scheiterte und sie lebten zunächst in Rinteln an der Weser. Jörg Schröder ging dort zur Oberschule für Jungen, bis er zur neuen Familie seines Vaters nach Bonn zog. Er besuchte dort das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium (II), das er vor dem Abitur verließ. Er wurde Buchhandelslehrling in der Schrobsdorff'schen Buchhandlung an der Kö. Schröder arbeitete danach als Werbeassistent im Westdeutschen Verlag in Opladen und in der Werbeagentur Dr. Lorenz & Bogo in Bensberg-Refrath. Von 1962 bis 1964 war er der sehr junge Leiter der Werbe- und Presseabteilung bei Kiepenheuer & Witsch in Köln. Er erarbeitete sich dort auch fundierte Kenntnisse als Grafiker und Typograf. 1965 trat Jörg Schröder in den Melzer Verlag in Darmstadt ein und sanierte den u. a. wegen einer unverkäuflichen Ludwig Börne Ausgabe (1964/'68) überschuldeten Verlag. Er war dort Verlagschef, Lektor, Hersteller, Vertriebs- und Werbemann in einer Person. Schröder erweiterte das auf Judaica spezialisierte Verlagsprogramm um Belletristik und politisches Sachbuch. Er veröffentlichte dort Victor Klemperers Lingua Tertii Imperii und junge deutsche Autoren wie Bazon Brock, Peter O. Chotjewitz und Gunter Rambow oder Dieter Hülsmanns, einige Bücher von Leroi Jones, Jack Kerouac, Michael Rumaker und die Beat und Underground Lyrik Anthologie Fuck You. Schröder schätzte niederländische Autoren wie Andreas Burnier, Jan Cremer, Esteban López, W. F. Hermans, Hugo Raes oder Jeroen Browers und gab revolutionäre Texte von Fidel Castro und Che Guevara heraus. Der kommerzielle Erfolg war der sadomasochistische Roman Die Geschichte der O von Pauline Réage (d. i. Dominique Aury), von der Melzer als gebundenes Buch über 100.000 Exemplare verkaufte. 1968 plante Schröder eine deutsche Olympia Press zu gründen. Er akquirierte die Titel des New Yorker Verlages von Maurice Girodias. Im März 1969 kam es zu Auseinandersetzungen mit Joseph Melzer, der (nach Schröders Darstellung in Siegfried) ältere Zusagen zurücknahm und den Verlagsleiter Jörg Schröder weder am Verlag noch am Umsatz beteiligen und auch keine deutsche Olympia Press verlegen wollte. Schröder wurde fristlos gekündigt, ebenso den Angestellten, die sich mit ihm solidarisiert hatten. Auch Schröders Autoren wechselten bis auf Ausnahmen zu März. Im März 1969 gründete Schröder die März Verlag Jörg Schröder KG und die Olympia Press GmbH, in der Schwindstraße 3, in Frankfurt am Main. In diesem modernen Bürohaus bezog er gleich zwei Stockwerke. Eines war für sein idealistisches Projekt „Bismarc Media“ reserviert. Die deutsche Olympia Press wurde mit Zustimmung von Maurice Girodias gegründet. Schröder bestimmte auch das Aussehen der Bücher beider Verlage: der gelb-rot-schwarze Schutzumschlag war seine Idee. Das vorgesehene Mitbestimmungsmodell funktionierte aber nicht, und 1971 schieden alle wichtigen und am Verlag beteiligten Kommanditisten (Peter Beitlich, Anne Hansal, Adolf Heinzlmeier und Karl Dietrich Wolff) mit beträchtlichen Abfindungen aus dem Verlag aus. 1973 war der erste März Verlag am Ende. Nachdem Schröder auch die Zusammenarbeit mit Maurice Girodias aufkündigte (Schröder erzählt) und ihm nach einem Rechtsstreit die Rechte an der Olympia Press zurückgeben musste, war der Konkurs unvermeidlich. Ökonomisch wurde die Gründung und Finanzierung des März Verlages durch die Olympia Press ermöglicht, die auch mit ihrem späteren, überwiegend pornographischen Programm in Deutschland bei der Kritik von ihrem heroischen Ruf als Verlag verfemter Autoren wie Beckett, Miller, Burroughs, Genet und Nabokov profitieren konnte. Inhaltlich war das März Programm vor allem der „Originalität, dem künstlerisc

Kurt Tucholsky schrieb auch unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger und Ignaz Wrobel. Tucholsky zählt zu den bedeutendsten Publizisten der Weimarer Republik. Als politisch engagierter Journalist und zeitweiliger Mitherausgeber der Wochenzeitschrift Die Weltbühne erwies er sich als Gesellschaftskritiker in der Tradition Heinrich Heines. Zugleich war er Satiriker, Kabarettautor, Liedtexter, Romanautor, Lyriker und Kritiker (Literatur, Film, Musik). Er verstand sich selbst als linker Demokrat, Sozialist, Pazifist und Antimilitarist und warnte vor der Erstarkung der politischen Rechten – vor allem in Politik, Militär und Justiz – und vor der Bedrohung durch den Nationalsozialismus. 1890 Geburt in Berlin, Sohn eines Bankkaufmannes jüdischer Abstammung 1899 Französisches Gymnasium Berlin 1903 Königliches Wilhelms-Gymnasium Berlin 1905 früher Tod des Vaters, beträchtliches Erbe 1907 erste Veröffentlichung schon als Schüler, satirische Wochenzeitschrift Ulk 1909 erfolgreiches Abitur, Beginn des Jura-Studiums 1910 Auslandssemester in Wien, Kontakt zu Max Brod und Frank Kafka 1912 erste große Veröffentlichung „Rheinsberg – ein Bilderbuch für Verliebte“ 1913 defacto Abbruch des Studiums Engagement bei der Schaubühne (später Weltbühne) 1915 Beendigung des Studiums Wehrdienst an der Ostfront 1916 Herausgabe der Feldzeitschrift Der Flieger 1918 Vizefeldwebel und Feldpolizeikommissar Versetzung nach Rumänien Übertritt zum protestantischen Glauben 1919 Chefredaktion Ulkgroßes Engagement für die Weltbühne Gedichtesammlung „Fromme Gesänge“ 1920 Ehe mit Else Weil Artikel für das nationalpopulistische Propagandablatt Pieron (aus finanzieller Not) 1920er zeitweilige Mitgliedschaft in bzw. Engagement für verschiedene linken Parteien (z. B. USPD) 1923 Privatsekretär von Hugo Simon (Seniorchef des Berliner Bankhauses Bett, Simon & Co.) 1924 Scheidung von Else Weil Ehe mit Mary Gerold Tucholsky lebt jetzt vornehmlich in Frankreich 1926 kurzeitig Leitung der Weltbühne 1927 Veröffentlichung „Ein Pyrenäenbuch“ 1928 Veröffentlichung „Mit 5 PS“Veröffentlichung „Das Lächeln der Mona Lisa“ Trennung von Mary Gerold 1929 Sommer in Schweden mit Lisa Matthias, Inspiration für „Schloß Gripsholm“ Veröffentlichung „Deutschland, Deutschland, über alles“ 1930 ständiger Wohnsitz nun im schwedischen Hindås bei Göteborg 1931 Veröffentlichung „Schloß Gripsholm“ 1933 Bücherverbrennung und Entzug der Staatsbürgerschaft in Deutschland 1935 vermutlicher Freitod durch eine Überdosis Schlaftabletten (verstorben am 21. Dezember)

1934 geboren, war nach dem Studium der Geschichte und Germanistik in Marburg, München und Göttingen Gymnasiallehrer, Gesamtschuldirektor und Oberschulrat. Er veröffentlichte einen satirischen Schulroman sowie belletristische Texte und historische Sachbeiträge in Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien. Er lebt in Bremen. http://www.verlagberlinbrandenburg.de/autoren-a-z/vossmeyer-lothar.html

Die Entwicklung des Berliner Schuldenstandes
Spuren - Jost Lehne
Dinge, die man sich für Berlins Schulden kaufen könnte
Berliner Geschäfte - Kurt Tucholsky
Der Eisenbahnkönig Bethel Henry Strousberg - Jost Lehne
Gründers Mittagslied - Hoffmann von Fallersleben
Wiege einer Weltfirma - Werner von Siemens
Duell - Jost Lehne
Volksmund I: Geld
Und wie immer muss Berlin im großen Stil mitmischen: Cross Border Leasing - Jost Lehne und Andreas Resch
Alles in allem zehn Millionen - Barbara Kalender und Jörg Schröder
Knockout - Thomas Resch
Wie Banken für Kreditangebote werben
So ließen sich Berlins Schulden tilgen
Und all das ließe sich finanzieren, ...
My Big Fat Greek Column - Harald Martenstein
Vergebung aus der Kiste –
Der Ablasshändler Johann Tetzel - Jost Lehne
Herr Biedermeier - Ludwig Pfau
Splitter - Cicero
Die Schatzinsel - Mathew D. Rose
Splitter - Arthur Schopenhauer
Die Zinsausgaben des Landes Berlin
Orte - Lavinia Meier-Ewert
Goldene Kneipen in Berlin … und weniger goldene
Berliner Kneipen, in denen man (angeblich) noch anschreiben lassen kann
Wir versaufen unser Oma ihr klein Häuschen - Hans Ostwald
Bilanz - Jost Lehne
Die Heimkehr - Heinrich Heine
Thomas F. - Susanne Linzer
Die häufigsten Ursachen für private Überschuldung in Berlin
Ach, Pückler, ich mag Sie eigentlich gar nicht leiden! - Christine Friedrich
Die sieben Sachen - Hoffmann von Fallersleben
Berliner Währungen
Ein Schmuckstück - Jan Peter Bremer
Der echte Dichter - Theodor Fontane
29 Euro und 79 Cent oder eine Reise nach Jerusalem - Dorothea Nölle
Aus der Sittengeschichte der Inflation - Hans Ostwald
Börsencafé - Karl Henckell
Song vom Zusammenhang zwischen Hunger und Geschäft - Georg Kaiser
Leerstellen im Stadtbild – Ein Gespräch mit Christoph Kreutzmüller über die Schulden und die Schuld des Nationalsozialismus - Lavinia Meier-Ewert
An eine würdige Privatperson - Gotthold Ephraim Lessing
Das Ende des Dreifachen Wehs - Lothar Vossmeyer
Die seltsamen Wege der Mehrwertsteuer
Mit und ohne Geld speisen und trinken
Prinz Louis Ferdinand - Theodor Fontane
Berliner Haushaltsmaßnahmen, die es ermöglichen, den Schuldenberg zu erhöhen
Wie bankrott war die DDR wirklich? - Bert Hoppe
Hertha und ihre Schulden - Andreas Resch
»Scheiß-Schwaben«
Grenzen - Jost Lehne
Volksmund II: Schulden | Borgen| Leihen
Lottchen wird saniert und Es reut das Lottchen - Kurt Tucholsky
Alle Fümfe in die Zehne:
Zur Berliner Poesie des Übers-Ohr-Hauens - Lavinia Meier-Ewert
Quellennachweise
Die Herausgeber danken
Die Autoren

"... Man sollte es auf den Meldeämtern verteilen, damit jeder die Stadt von innen kennenlernen kann. Man wünschte eine Ausstellung des Stadtmuseums über Berliner Schulden und Skandale. ..." Jens Bisky, Süddeutsche Zeitung

"... Faule Kredite, Korruption und blinde Gier – Berlin ist seit seiner Gründung an ökonomischen Katastrophen wenig erspart geblieben. Die 52 Beiträge des von Christine Friedrich, Lavinia Meier-Ewert und Andreas Resch herausgegebenen Lesebuchs „Schulden in Berlin“, das nicht nur im Licht von David Graebers gleich auf den ganzen Kapitalismus gemünzter Studie „Schulden“ besonders unheimlich glänzt, gehen der Misswirtschaft in dieser Stadt bis in die unmittelbare Gegenwart nach. Von der Glosse bis zur Reportage sind hier viele Töne zu finden. ..." Der Tagesspiegel

"... Das Buch zur Berlin-Pleite: spannende Einblicke in das Leben auf Pump in der Hauptstadt. ..." Berliner Kurier

"... Ein äußerst lesenswertes Lesebuch! ..." taz

Schulden, ihre Ursachen und Folgen sind globaler Natur. Ist es angesichts dessen überhaupt sinnvoll, ein solches Thema lokal anzugehen? Auf jeden Fall! Die lokale Perspektive öffnet für vieles den Blick, auch für das, was die globalen Schuldenkrisen ausmacht: Filz und Korruption, Großmannssucht, Spekulierwahn und nicht zuletzt komplizierte Finanzsysteme, die schon im 18. Jahrhundert nur für Spezialisten durchschaubar waren, und heute, hochkomplex, jederzeit kollabieren können. Schulden, ihre Ursachen und Folgen sind individueller Natur. Menschen machen Schulden und ermöglichen damit auch Bewegung innerhalb des Geflechts der Stadt: Verbindlichkeiten als Auslöser für immer neue Entwicklungen und Verbindungslinien. Als ein Vehikel, das anregt und befördert, hemmt, antreibt und zerstört und manchmal unausweichlich ist; ein Stimulus von Kreativität – und sei’s im Interpretieren der Bilanzen – oder ihre lästige Begleiterscheinung. Der Blick auf Schulden kann auch eine Möglichkeit sein, eine Stadt wie Berlin zu kartografieren. Schulden können poetisch sein, prosaisch, beängstigend, gewaltig und notwendig. Dies haben wir bei der Erarbeitung des Lesebuchs erfahren. Mögen die in diesem Band erzählten Geschichten beim Lesen neue Perspektiven eröffnen.

Schulden, ihre Ursachen und Folgen sind globaler Natur. Ist es angesichts dessen
überhaupt sinnvoll, ein solches Thema lokal anzugehen? Auf jeden Fall! Die lokale
Perspektive öffnet für vieles den Blick, auch für das, was die globalen Schuldenkrisen
ausmacht: Filz und Korruption, Großmannssucht, Spekulierwahn und nicht zuletzt komplizierte Finanzsysteme, die schon im 18. Jahrhundert nur für Spezialisten durchschaubar waren, und heute, hochkomplex, jederzeit kollabieren können.
Schulden, ihre Ursachen und Folgen sind individueller Natur. Menschen machen
Schulden und ermöglichen damit auch Bewegung innerhalb des Geflechts der Stadt: Verbindlichkeiten als Auslöser für immer neue Entwicklungen und Verbindungslinien.
Als ein Vehikel, das anregt und befördert, hemmt, antreibt und zerstört und manchmal unausweichlich ist; ein Stimulus von Kreativität - und sei's im Interpretieren der Bilanzen - oder ihre lästige Begleiterscheinung. Der Blick auf Schulden kann auch eine Möglichkeit sein, eine Stadt wie Berlin zu kartografieren.
Schulden können poetisch sein, prosaisch, beängstigend, gewaltig und notwendig.
Dies haben wir bei der Erarbeitung des Lesebuchs erfahren. Mögen die in diesem
Band erzählten Geschichten beim Lesen neue Perspektiven eröffnen.

Erscheint lt. Verlag 15.5.2012
Reihe/Serie Edition Stadtmuseum: Berliner Ideen
Mitarbeit Designer: Lavinia Meier-Ewert, Andreas Resch
Chef-Herausgeber: Christine Friedrich
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 150 x 195 mm
Gewicht 440 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Geisteswissenschaften Geschichte Regional- / Ländergeschichte
Sozialwissenschaften
Schlagworte Ablasshandel • Anthologie der Schulden • Bankenskandal • Bankrott der DDR • Berliner Filz • Berliner Kneipen • Berlin, Geschichte; Anthologien • Berlin, Geschichte; Geistes-/Kultur-Geschichte • Berlins Bankgesellschaft • Chrestomathie • Cross Border Leasing • DDR • Der preußische Apoll • Ehrenschulden • Finanzkrise • Finanzkulissen • Freibeuter • Gerichtsvollzieher • Hab und Gut • Hertha BSC • Immobilienbetrug • Investruine • Kaufleute • Kreditangebote • Kredit und Zins • Krise • Landadel • Lebemann • Lottchen wird saniert • Mehrwertsteuer • Nationalsozialismus • Nationalsozialismus und Schulden • Neuverschuldung • Parteisponsoring • Prekariat • Preußen • Prinz Louis Ferdinand • Private Überschuldung • Pückler • Schulden • Schuldenberg • Schuldenkauf • Schulden kaufen • Schuldenspaß • Strousberg • Sumpf von Filz und Korruption • Über's Ohr hauen • versaufen • von Pückler-Muskau, Hermann • wucherer • Wucherer und Todesgestalt
ISBN-10 3-9812257-5-9 / 3981225759
ISBN-13 978-3-9812257-5-4 / 9783981225754
Zustand Neuware
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