Psychologie der Menschenrechte (eBook)
958 Seiten
Vandenhoeck & Ruprecht Unipress (Verlag)
978-3-86234-902-9 (ISBN)
Dr. Jürgen Eilert, Diplom-Psychologe und -Theologe, ist als designierter Professor für Soziale Arbeit an der CVJM-Hochschule/Kassel und als Fachlehrer für Sozialpädagogik am CVJM-Kolleg/Kassel tätig.
Dr. Jürgen Eilert, Diplom-Psychologe und -Theologe, ist als designierter Professor für Soziale Arbeit an der CVJM-Hochschule/Kassel und als Fachlehrer für Sozialpädagogik am CVJM-Kolleg/Kassel tätig.
Title Page 3
Copyright 4
Table of Contents 7
Body 17
Danksagungen 17
Vorwort 23
1 Das deutsche Heimsystem – Eine Einführung 29
2 Beschreibung der Betroffenenberichte 53
2.1 Biografische Analyse-Ebene 54
2.1.1 Eintritt und Wiedereintritt in das Heimsystem 54
2.1.2 Physische Folgen des Heimaufenthaltes 61
2.1.3 Psychische Folgen des Heimaufenthaltes 62
2.1.4 Soziale Folgen des Heimaufenthaltes 64
2.1.5 Kulturelle Folgen des Heimaufenthaltes 67
2.1.5.1 Kulturelle Diskulturation 67
2.1.5.2 Soziale Diskulturation 68
2.1.6 Die Bedeutung von Recht und Gerechtigkeit für die ehemaligen Heimkinder 71
2.1.7 Zusammenfassung und Ausblick 73
2.2 Psychologische Analyse-Ebene 74
2.2.1. Gewalteinwirkungen von Seiten der Erzieher 74
2.2.1.1 Spontane Gewaltausbrüche 74
2.2.1.2 Methodisierte körperliche Gewalt 75
2.2.1.3 Methodisierte psychische Gewalt 77
2.2.1.4 Methodisierte psychophysische Gewalt 78
2.2.1.5 Isolation als Reaktion auf Fluchten 81
2.2.1.6 Gewaltinszenierungen 81
2.2.1.7 Isolation 82
2.2.1.8 Sexualisierte Gewalt und sexuelle Übergriffe 84
2.2.1.9 Deindividuation 86
2.2.1.10 Medizinische Gewalt 86
2.2.1.11 Eskalation 87
2.2.2 Reaktionen auf die erlittene Gewalt 87
2.2.2.1 Autoaggression 88
2.2.2.2 Suizidalität 88
2.2.2.3 Reaktanz 89
2.2.2.4 Fluchtversuche 89
2.2.2.5 Gewalt und Übergriffe der Heimkinder untereinander 90
2.2.3 Zusammenfassung 95
2.3 Soziale Analyse-Ebene 96
2.3.1 Das deutsche Heimsystem als Totale Institution 96
2.3.1.1 Ausübung spezieller Tätigkeiten im Inneren 99
2.3.1.2 Geografische und./oder bauliche Beschränkung des sozialen Verkehrs 103
2.3.1.3 Ökonomische Selbstständigkeit 105
2.3.1.4 Erniedrigende Eintrittsrituale 105
2.3.1.5 Entblößung von Neuankömmlingen 106
2.3.1.6 Enteignung bzw. Verbot persönlichen Besitzes 107
2.3.1.7 Auslöschung des Eigennamens 108
2.3.1.8 Körperliche Züchtigungen 108
2.3.1.9 Verbale Entwürdigungen 108
2.3.1.10 Internalisierungen von Fremdzuschreibungen 109
2.3.1.11 Aufzwingen ich-dysthoner Rollen 109
2.3.1.12 Gesundheitsschädliche und unhygienische Bedingungen 110
2.3.1.13 Kompromittierende Aktenführung 112
2.3.1.14 Beschämung und Bloßstellung 113
2.3.1.15 Essenszwang 114
2.3.1.16 Aufgezwungene soziale Beziehungen 116
2.3.1.17 Sexuelle Übergriffe 116
2.3.1.18 Unkontrollierbare Inspektionen 117
2.3.1.19 Demütigungen unter den Insassen 117
2.3.1.20 Zensur und Einsichtnahme in persönliche Post 118
2.3.1.21 Bloßstellung durch wehrlose Zeugenschaft 119
2.3.1.22 Gestaffeltes Autoritätssystem und induzierter Rollenverlust 119
2.3.1.23 Initiationsrituale 120
2.3.1.24 Entzeitlichung des Aufenthaltes 121
2.3.1.25 Zerstörung der formellen Distanz zwischen Handelndem und Handlung 121
2.3.1.26 Degradierung und Ausschluss der Insassen aus der Reziprozitätsnorm 122
2.3.1.27 Elimination von Freiheitsräumen 124
2.3.1.28 Zerstörung sozialer Rückkopplungsschleifen 125
2.3.1.29 Angriff auf das soziale Selbstverhältnis der Insassen 125
2.3.1.30 Definition von Straforten 126
2.3.1.31 Diskulturation 127
2.3.1.32 Stigmatisierung 128
2.3.1.33 Sekundäre Anpassungen 129
2.3.1.34 Verhinderung von Freundschaften und Sozialbeziehungen 130
2.3.1.35 Die Abwesenheit von Privilegien innerhalb des Heimsystems 131
2.3.1.36 Wege in die totale Institutionalisierung 155
2.3.2 Was vom Menschen übrig bleibt 162
2.4 Der Sinn des Unsinns – Die Realitäten der Totalen Institution 164
2.5 Die interpretative Relevanz der luhmannschen Systemtheorie 176
2.5.1 Holismus im Horizont der Rezeption Niklas Luhmanns 180
2.5.2 Kybernetische Funktionalisierungen zur Bildung von System-Umwelt-Grenzen 186
2.5.3 Luhmannsche Systeme als holistische Wirkungszusammenhänge 193
2.5.4 Autopoiese als zellbiologische Isomorphie soziokultureller Systeme 226
2.5.4.1 Zurechenbarkeit von Schuld 251
2.5.4.2 Deindividuation sozialer Handlungen 252
2.5.4.3 Evolutionäre Vollrelationierung entlang der System-Umwelt-Grenze 254
2.5.4.4 Kommunikation als adaptives Operieren von System-Umwelt-Grenzen 260
2.5.5 Zusammenfassung und Überleitung zur Erklärung 265
3 Erklärung der Betroffenenberichte 271
3.1 Evolutionstheoretische Grundlagen von Fürsorge und Gewalt 272
3.1.1 Elterninvestment als evolutionäres Universal 276
3.1.2 Artübergreifende Adaptationen im Umgang mit genetisch fremden Kindern 285
3.1.2.1 Wegfall des Elterninvestments 285
3.1.2.2 Gewalt gegen genetisch fremde Kinder als evolutionäres Universal 288
3.1.3 Systemische Gewalt als evolutionäre Adaptation 294
3.1.3.1 Evolutionstheoretische Rahmenbedingungen sozialer Systeme 295
3.1.3.2 Evolutionsbedingte psychologische Mechanismen 297
3.1.4 Überblick und Zusammenfassung 300
3.2 Naturgeschichte soziokultureller Systeme 301
3.2.1 Das Jagdgeschehen als adaptive Umwelt der Hominisation 302
3.2.2 Soziale Angst als evolutionäre Adaptation 311
3.2.3 Partner-Selektion und Reproduktion als adaptive Umwelt der Hominisation 314
3.2.4 Elterliches Investment als adaptive Umwelt der Hominisation 319
3.2.5 Reproduktionszentrierte Sozialität als adaptive Umwelt der Hominisation 329
3.2.5.1 Kampf als adaptive Strategie 336
3.2.5.2 Dominanzhierarchien als adaptive Umwelt 339
3.2.6 Intelligentes Sozialverhalten als dominanzhierarchische Adaptation 342
3.2.6.1 Artübergreifende physiologische Adaptationen an Dominanzhierarchien 352
3.2.6.2 Verringerung des Raubdrucks 357
3.2.6.3 Schutz vor infantizidalen Männchen 360
3.2.6.4 Effizienterer Nahrungserwerb für das Individuum 361
3.2.6.5 Vermeidung hoher Dispersionskosten 367
3.2.6.6 Kampf- und Dominanzverhältnisse 371
3.2.6.7 Manipulation durch Täuschung des Kontrahenten 374
3.2.6.8 (Sozialer) Kannibalismus 378
3.2.7 Psychische Adaptationen an Dominanzhierarchien 384
3.2.7.1 Moral als dominanzhierarchische Adaptation 387
3.2.7.2 Soziale Aufmerksamkeit als dominanzhierarchische Adaptation 393
3.2.7.3 Emotionen als dominanzhierarchische Adaptationen 396
3.2.7.4 Selbstwertgefühl als dominanzhierarchische Adaptation 400
3.2.8 Dominanzhierarchische Adaptationen im Inneren menschlicher Kulturen 408
3.2.8.1 Wie der Mensch beginnt – Homo sapiens als reproduktives und dominanzhierarchisches Wesen 408
3.2.8.2 Homo sapiens als dominanzhierarchisch-kulturelles Wesen 412
3.2.8.3 Homo sapiens als sprach- und symbolfähiges Wesen 420
3.2.9 Zusammenfassung 440
3.3 Kulturgeschichtliche Spuren vormenschlicher Adaptationen 442
3.3.1 Paradigmatische Dominanzhierarchien des Kulturraums 442
3.3.1.1 »Große Männer« 443
3.3.1.2 Die Könige des Kulturraums 446
3.3.1.3 Das römische Pater-Familias-System 449
3.3.1.4 Jim Jones »Peoples Temple«-Gemeinde 456
3.3.1.5 Die Aussonderung der Schwachen als adaptive Schattenseite der Kultur 463
3.3.2 Kulturgeschichte der Ausgrenzung von Kindern und Armen 466
3.3.2.1 Orient und Okzident bis 4. Jhd. n.Chr.: Umbringen der »Wertlosen« 472
3.3.2.2 Christliche Caritas bis 1400 n.Chr.: »… denn ihnen gehört das Himmelreich« 481
3.3.2.3 Mittelalter – Weggeben der »Fremden« 508
3.3.2.4 Frühe Neuzeit – Bearbeiten der »Nützlichen« 518
3.3.2.5 Achtzehntes Jahrhundert – Brechen und Kontrollieren der »Bösen« 533
3.3.2.6 19. bis Mitte 20. Jhd.: Nutzung und Züchtung der »Verwertbaren« 538
3.3.2.7 Zwanzigstes Jahrhundert – Empathie im deutschen Heimsystem 550
3.3.3 Elemente einer eugenischen Geistesgeschichte des Heimskandals 562
3.3.3.1 »Homo Faber« – Der vermenschlichte Gott des Humanismus 565
3.3.3.2 Der »degenerierte Mensch« als Beleidigung des aufgeklärten Humanismus 567
3.3.3.3 Das »menschliche Rohmaterial« als quasi-religiöses Fortschrittsprojekt 568
3.3.3.4 Lamarck und Darwin – Biologisierung der »Degeneration« 569
3.3.3.5 Gobineau und Galton – Der Tod der »Wertlosen« als Dünger des »Neuen Menschen« 571
3.3.3.6 Organizismus und Nationalromantik – Deutsches Denken im Jahrhundert Darwins 574
3.3.3.7 Ernst Haeckel – Die deutsche Synthese von Romantik und Evolutionsbiologie 579
3.3.3.8 Galton und Ploetz – Eugenische Institutionalisierungen der biologisierten Romantik 581
3.3.4 Von der Caritas zur Rassenhygiene – Eugenische Institutionengeschichte deutscher Kinderheime 591
3.3.4.1 Die Rettungshausbewegung zu Beginn des 19. Jahrhunderts 592
3.3.4.2 Kinderheime als Aufgabe des Staates – Auf dem Weg zum RJWG 597
3.3.4.3 »Der Lob der Tüchtigen« – Nationalromantik und Staatspädagogik 603
3.3.4.4 »Verwahrlosung« als Kautschukdiagnostikum zur Aussonderung Jugendlicher 610
3.3.4.5 Umgang mit »Verwahrlosten« – Von der Fürsorge zur Auslese 615
3.3.5 Kinder- und Jugendheime im Horizont der Eugenik 620
3.3.5.1 Eugenische Diskurse im Kaiserreich 620
3.3.5.2 Eugenische Fürsorgediskurse in der Weimarer Republik 623
3.3.5.3 Umsetzungen – Eugenische Jugendfürsorge im Dritten Reich 627
3.3.5.4 Eugenische Kontinuitäten nach 1945 633
3.3.5.5 »NS-Jugendschutzlager« – Habituelles Paradigma des Heimsystems? 646
3.3.5.6 Das »Polen-Jugendverwahrlager« in Litzmannstadt 655
3.3.5.7 Alltag im Heimsystem Uckermarck und Litzmannstadt – Ein Vergleich 661
3.3.6 Holismus im intellektuellen Horizont der Jugendfürsorge in den 50er- und 60er-Jahren 686
3.3.6.1 Historisches Selbstverständnis 690
3.3.6.2 Sozialholismus als pädagogisches Selbstverständnis im Heimsystem 697
3.3.6.3 Evolutionäre Adaptationen innerhalb einer holistischen Theologie 718
3.4 Sozialpsychologische Schleusen des Evolutionären 724
3.4.1 Die NS-Moral als normativ rekodierte evolutionäre Adaptation 728
3.4.2 Zuweisung sinnvoller Rollen und Vorschriften 744
3.4.3 Realitätskonstruktion und »Semantische Vergoldung« holistischer Gewaltmaßnahmen 762
3.4.4 Schaffung von verantwortungsdiffusiven Situationen 764
3.4.4.1 Persönlichkeitspsychologische Faktoren 765
3.4.4.2 Konformität 766
3.4.4.3 Deindividuation 770
3.5 Das Böse – Eine evolutionäre Adaptation? 779
4 Bewertung der Betroffenenberichte 809
4.1 Die Geschichte menschlicher Würde 818
4.2 Menschenwürde zwischen Atomismus und Holismus 827
4.3 Die Bedürftigkeit des Menschen als unabhängiger Ausgangspunkt aller Reflexionen auf seine Würde 835
4.4 Die UN-Kinderrechtskonvention als Konkretisierung humaner Würde 838
4.5 International verbriefte Rechte von Kindern 841
4.6 Die Freiheit der Person als sozial gebundenes Freisein 843
4.7 Art. 1 und 2 GG und die Bestimmungen der UN-Kinderrechtskonvention als Auslegung empirisch konkretisierbarer Menschenwürde 855
4.7.1 Das Recht auf Leben 868
4.7.2 Das Recht auf körperliche Unversehrtheit 870
4.7.3 Das Heimsystem als Angriff auf die empirischen Voraussetzungen menschlicher Freiheit 870
4.8 Gesellschaftliche Implikationen 899
4.8.1 Kulturpolitische Notwendigkeiten 908
4.8.2 Sozialpolitische Notwendigkeiten 908
4.8.3 Bildungspolitische Notwendigkeiten 910
4.9 Fazit 910
5 Literaturverzeichnis 913
Erscheint lt. Verlag | 7.12.2011 |
---|---|
Verlagsort | Göttingen |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Allgemeines / Lexika |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung | |
Schlagworte | Heimerziehung • Heimpädagogik • Menschenrechte • Sexueller Missbrauch • Sexuell missbrauchtes Kind |
ISBN-10 | 3-86234-902-0 / 3862349020 |
ISBN-13 | 978-3-86234-902-9 / 9783862349029 |
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