Jugendgewalt im städtischen Raum (eBook)

Strategien und Ansätze im Umgang mit Gewalt

(Autor)

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2011 | 2. Aufl. 2011
199 Seiten
VS Verlag für Sozialwissenschaften
978-3-531-94086-1 (ISBN)

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Jugendgewalt im städtischen Raum - Rainer Kilb
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Jugendgewaltdelikte sind als Phänomene im städtischen Raum sehr ungleich verteilt. Auch die Herkunftsorte der Täter konzentrieren sich in spezifischen städtischen Arealen. Welchen Einfluss üben die verschiedenen großstädtischen Quartiere hierbei aus? Gibt es Zusammenhänge zwischen Architektur und Städtischer Entwicklung und Planung und dem Gewaltphänomen im Jugendalter?
Mit Hilfe eines typologischen Konzeptes werden die Zusammenhänge von städtischen Strukturen und jeweils spezifischen Auswirkungen auf jugendliche Lebenslagen und entsprechende jugendkulturelle Erscheinungsformen untersucht und erklärt. Außerdem werden Strategien und Ansätze im Umgang mit Gewalt auf ihre Relevanz und Wirksamkeit in den jeweiligen städtischen Strukturtypen betrachtet. Dabei werden die stadtstrukturellen Unterschiede mit jeweils spezifischen methodischen Ansätzen im Gewaltumgang in Verbindung gestellt.

Dr. Rainer Kilb ist Professor für Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit an der Hochschule Mannheim (Fakultät für Sozialwesen).

Dr. Rainer Kilb ist Professor für Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit an der Hochschule Mannheim (Fakultät für Sozialwesen).

Inhalt 5
Einleitung 8
1 Jugend und Gewalt – ein Themenklassiker der pädagogischen Arbeit mit Jugendlichen 11
1.1 Die Stadt, die Jugend und die Gewalt: ein kurzer historischer Exkurs 11
1.2 Was ist unter Gewalt zu verstehen? 15
2 Welche Befunde existieren zur Erklärung von Gewalt? 18
2.1 Ursachen, Hintergründe, Umstände, Anlässe von Gewalt: multikausale und biografi sche Bezugsketten im Entstehungsprozess 18
Biografi sche Verlaufsketten und die Erfahrung des Tatrausches 21
2.2 Tatgenese: Stimulanz, Auslöser, Ausbrüche, Tatrausch 26
2.3 Ätiologische Theorien zu Gewalt und Aggression 27
2.3.1 Psychologische Theorieansätze 28
Aggression als gelerntes Verhalten 28
Triebund Triebethologische Theorien 29
Frustrations-Aggressions-Theorem 30
2.3.2 Soziologisch-Kriminologische Theorieansätze 31
Anomieund Subkulturtherorie 32
Ansätze des differenziellen Lernens und des Labeling Approach 32
Gewalt als Manifestation eines Kulturkonfl iktes 33
2.4 Sozialisatorische Entstehungszusammenhänge im familiären Bereich in verschiedenen kulturellen Bezügen 35
2.5 Geschlechtsspezifi sche Aspekte 36
2.6 Entstehungszusammenhänge im schulischen Bereich 40
2.7 Persönlichkeitsmerkmale bei gewaltaffi nen Kinder und Jugendlichen 41
2.8 Die Bedingungen des Aufwachsens als Hintergrundfaktum 43
2.9 Adoleszenzund bewältigungstheoretischer Ansatz 45
Die „jungen Krieger“ als Gleichaltrigengruppe 46
2.10 Kriminologisch-stadtsoziologische Ansätze 48
2.10.1 Gelegenheitstheoretische Annahmen 49
2.10.2 Environmental Criminology 50
2.11 Resilienzfaktoren und Prävention 51
Resilienz 51
Gewaltprävention 52
3 Über den möglichen Zusammenhang von städtischem Umfeld, Baustruktur und Gewalttätigkeiten Jugendlicher 54
3.1 Stadt, Sozialraum und Kommune als theoretisch-konzeptionelle Fundamente 55
Zur Entwicklung des privaten und öffentlichen Raums 56
Stadtveränderung und Nutzungsänderungen des städtischen Raumes 60
Sozialer Raum (Sozialraum) 64
Übersicht 3: Modell der sozialräumlichen Community 68
3.2 Zum Verhältnis von Baustruktur bzw. baulicher Gestaltung und sozialem Verhalten 69
3.3 Zum Vergleich: Zur spezifi schen Situation in den französischen Banlieues 75
3.4 Die Stadt als Integrationsoder Segregationsmaschine? 76
3.5 Ethnisch-kulturelle, religiös begründete und ökonomische Segregation in der historischen Stadtentwicklung 78
3.6 Sozialräumlich differenzierte Kriminalitätsentwicklungen 81
3.6.1 Forschungsinteresse und Ausgangssituation 82
3.6.2 Delinquenz als „Normalverhalten“ in subkulturellen Milieus 82
3.6.3 Delinquenz als episodisches altersspezifi sches Bewältigungsverhalten 83
3.6.4 Delinquenz als Zuschreibungs-, Stigmatisierungsund Projektionsphänomen 84
3.6.5 Verteilung von Delinquenzformen im städtischen Raum 85
Deindustrialisierte Stadtteile, 87
3.7 Städtischer Raum als Vermittler sozialer Ungleichheit 89
3.8 Zusammenhänge zwischen städtischen Segregationstypen und Integrationsbzw. Desintegrationsimpulsen 92
a. Wirkungstyp Abspaltungsverstärker 98
b. Wirkungstyp Konfrontationsverstärker 99
c. Wirkungstyp Verunsicherungsverstärker 99
d. Wirkungstyp Desintegrationsverstärker 100
Integrationsfördernde sozialräumliche Potenziale 101
Fallstudie Wiesbaden-Biebrich 104
Ziele und Rahmenbedingungen der Untersuchung 104
Ausgangssituation und Struktur der Zielgruppen 105
Freizeitverhalten: „Mit Handy und Festnetz zwischen Wohnung undStadt“ 106
Ausgrenzung und Abgrenzung: „Nationalitäten werden nicht ausgegrenzt... aber blödes Verhalten“ 108
Rassismus: „Gegen Deutsche kommen überall Sprüche“ 109
Fazit: 109
Ergebnisse der Befragung von Cliquen im öffentlichen Raum 109
Sozialer Raum, Gewalt- und Eigentumsdelinquenz 111
Fallbeispiel: Rekonstruktive Evaluierung einer gewaltaffi nen lokalenJugendszene im Umfeld eines Jugendzentrums vor 25 Jahren 113
Porträtierung der ehemaligen Situation zwischen 1978 und 1984 113
Retrospektive Einschätzungen 25 Jahre später 115
Fachliche Einschätzungen 116
3.9 Baustrukturen als Gewaltbeschleuniger? Oder: macht das Leben in Hochhäusern aggressiv? 118
3.10 Gentrifi cationprozesse und Gewaltausbrüche 119
3.11 Fazit und Ausblick 121
4 Grundlagen einer sozialraumorientierten pädagogischen Arbeit im Umgang mit Konfl ikten und Gewalt 123
4.1 Sozialräumlich akzentuierte Präventionsund Interventionsstrategien 125
(1) Typus „gettoisierte Quartiere“ 125
(2) Typus „Armutslagen – Konsumkonzentration“ 127
(3) Typus „Verunsicherungsund abstiegsbedrohte Stadtareale“ 127
(4) Typus „Desintegrationsareale“ 128
4.2 Situationsspezische Interventionsaspekte 130
4.3 Zur Wirkungsforschung von Antigewalt-Maßnahmen 131
4.4 Rechtliche und institutionelle Rahmenbedingungen für den Umgang mit Gewalt in der Jugendhilfe 132
4.5 Institutionelle Rahmenbedingungen für den Umgang mit Gewalt im schulischen Bereich 133
4.6 Pädagogische Handlungsräume in der Arbeit mit gewaltbereiten Kindern und Jugendlichen 135
4.7 Erklärungstheorien von Gewalt und ihre sozialräumlichen Konsequenzen für die Prävention 138
5 Allgemeine Aspekte von Methoden und Ansätzen des Umgangs mit Konfl ikten und Gewalt 142
5.1 Einbettung der Gewaltprävention in ein Konfl iktmanagement 145
5.2 Methodische Handlungsansätze und Interventionen in konfl iktbesetzten und gewaltaffi nen Situationen 147
5.3 Deeskalationsverfahren 148
5.4 Schlichtende, vermittelnde, Mediationsverfahren 150
5.5 Grenzen setzende und konfrontierende Verfahren 152
Zur Legitimation dieser Methode 153
Differenzierte Konfrontationsformen 155
Das Anti-Aggressivitätstraining 156
Konfrontationen als ritualisierte Folge von Handlungsschritten 157
Indikation und institutionskulturelle Verträglichkeit 158
6 Sozialräumliche Konzepte und Strategien im Umgang mit Gewalt 159
6.1 Überwachungsräumliche Maßnahmen 160
6.2 Baulich-architektonische Maßnahmen und Konzepte 162
6.3 Gewaltpräventive sozialraumorientierte Konzepte und Angebote in Jugendhilfe und Sozialer Arbeit 163
Beispiel: gewaltpräventive sozialraumorientierte Offene Kinderund Ju-gendarbeit in Verbindung mit Jugendsozialarbeit 166
Jugendarbeit im Kontext von Segregation 168
Streetwork und aufsuchende Sozialarbeit 169
6.4 Sozialräumliche Konzepte von Quartiermanagement und Gemeinwesenarbeit 170
Methodenaufbau und Durchführung 173
Quartiermanagement und Gewaltprävention 174
6.5 Quartiersregulation über Leader-Modelle und Ansätze von „positive peer-culture“ 176
6.6 Quartierund stadtteilbezogene Kriminalpräventive Räte/ „Runder Tisch“ 178
6.7 Strategien im Umgang mit Hooliganismus 179
6.8 Strategien zur Verfahrensbeschleunigung und Verfahrensintegration (Projekte „Haus des Jugendrechts“) 180
6.9 „Frühe Hilfen“ und Frühwarnsysteme bei Verdacht auf Kindesmissbrauch 180
6.10 Praktiken in europäischen Ländern 182
Literatur 187

Erscheint lt. Verlag 1.9.2011
Zusatzinfo 199 S. 16 Abb.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften
Sozialwissenschaften Pädagogik Sozialpädagogik
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte childhood studies • Deeskalation • Erziehung • Konfrontation • Soziale Arbeit • Sozialraum • Stadt
ISBN-10 3-531-94086-4 / 3531940864
ISBN-13 978-3-531-94086-1 / 9783531940861
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