Polizei, Gewalt und Staat im 20. Jahrhundert (eBook)

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2011 | 2011
353 Seiten
VS Verlag für Sozialwissenschaften
978-3-531-93385-6 (ISBN)

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Polizei, Gewalt und Staat im 20. Jahrhundert -
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Die Polizei repräsentiert wie kaum eine andere Institution das staatliche Gewaltmonopol. Doch was ist damit konkret gemeint? Die historische Erkundung zeigt, dass auch in der neuesten Zeit 'Polizei', 'Gewaltmonopol' und 'Staat' sehr unterschiedlich verstanden werden. Entscheidend für das Profil staatlicher Autorität und Durchsetzungsmacht sind dabei weniger abstrakte Strukturen und gesichtslose Apparate, als die sozialen Praktiken der Akteure: der Polizei, anderer Institutionen, aber auch des Publikums. Umstritten bleiben zumal die Formen der Androhung und des Einsatzes polizeilicher Gewalt. Die Beiträge des Bandes widmen sich in exemplarischen Fallstudien unterschiedlichen Praktiken wie Deutungen des Polizierens im 19. und 20. Jahrhundert.

Alf Lüdtke, Dr. phil. habil.; Honorarprofessor Universität Erfurt; Distinguished Visiting Professor, Hanyang University, Seoul/Korea.
Herbert Reinke, Dr. phil.; arbeitet als Kriminologe/Soziologe und Historiker in Berlin und Wuppertal.
Michael Sturm, M.A.; Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Geschichtsortes Villa ten Hompel, Münster/Westfalen.

Alf Lüdtke, Dr. phil. habil.; Honorarprofessor Universität Erfurt; Distinguished Visiting Professor, Hanyang University, Seoul/Korea. Herbert Reinke, Dr. phil.; arbeitet als Kriminologe/Soziologe und Historiker in Berlin und Wuppertal.Michael Sturm, M.A.; Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Geschichtsortes Villa ten Hompel, Münster/Westfalen.

Inhalt 6
I Einführung 8
Polizei, Gewalt und Staat im 20. Jahrhundert – Perspektiven 9
Gewalt der Polizei – Gewalt gegen die Polizei 9
Gewalt: Akteure und Situationen 16
Staat und Staatsgewalt49 : Mehrfache Entgrenzungen ? 20
Zu den Beiträgen 29
Dank 37
Literatur 37
II Staatliches Gewaltmonopol – und sein Ende? 43
Die Rolle der Polizisten und Gendarmen im Wandel der österreichischen Staatssysteme des 19. und 20. Jahrhunderts 44
Einleitung 44
Aufgeklärter Absolutismus und Vormärz 45
Revolution und Neoabsolutismus 1848–1860 47
Konstitutionalismus 1861–1918 49
Erste Republik 1918–1938 52
Zweite Republik 54
Literatur 56
Bürgergewalt und Staatsgewalt. Bewaffnete Bürger und vorkonstitutionelle Herrschaft im frühen 19. Jahrhundert 60
Historiographische Defizite 62
Positionen und Debatten um 1800 63
„Volksbewaffnung“: Für und Wider 65
Wende 1830: Bürgergarden – Bürgerbewaffnung ? 66
1848: Höheund Wendepunkt 69
Ende der Revolution – Ende von Volksbewaffnung und Bürgerwehr 75
Literatur 77
Polizei und Gewalt auf der Straße. Konfliktmuster und ihre Folgen im Berlin des 19. und 20. Jahrhunderts 80
Berlin als „Festungsstadt“ 81
Umwälzungen in Berlin – Wiederkehr des Gleichen auf den Straßen 87
Zunehmend gewalttätigere Konflikte 91
Parallel-Muster in BRD und DDR – oder: Muss es so immer weiter gehen ? 96
Literatur 98
Das Regiment der Gewalt: Polizieren des Politischen in der Volksrepublik China 103
Einführung: Die Gewalt, die von den Freunden kommt 103
Freund und Feind 110
Das Schmittsche Dilemma 111
Die Ära des „Unpolitischen“ 117
Schlussbemerkungen: Neue Formen von Gewalt 121
Literatur 122
III Die Polizei als Akteur – und als Opfer von Gewalt: Männer und Frauen in Uniform 126
„Besondere Gefährdung der Polizeibeamten“ – Alltägliche Gewalt gegen Polizisten im frühen Nachkriegsdeutschland 127
Gewalt gegen Polizeibeamte – ein heikles Thema 127
Tätliche Angriffe auf Polizisten und die Folgen 129
Im Dienst getötet – Polizisten als Opfer und Täter 131
Zwei Angriffe mit Todesfolge – Zur Eskalation der Gewalt 136
Literatur 139
Die friedfertige Polizistin ? Die Praxis der Deeskalation aus der Sicht von Männern und Frauen im Streifendienst 141
Organisation und Geschlecht 143
Deeskalation aus Praxissicht 147
Fazit 158
Literatur 160
„Bilder vom Feind“. Die DDR-Opposition in den Fotografien des Ministeriums für Staatssicherheit1 165
Der Bilderberg 165
Das Freund-Feind-Denken 167
Der Repressionsapparat und seine Arbeit am Feind 169
Öffentliche und geheime Bilder vom Feind 171
Visual Turn 176
End-Spannung 179
Literatur 181
Gewalt gegen Polizeibeamte in der Bundesrepublik Deutschland, 1985–2000: Entstehungskontexte, Reaktionen, Paradoxien1 183
Die Mobilisierung der Zivilgesellschaft und ihrer politisch-administrativen Institutionen 183
Forschungsstand, Datengrundlage und Ergebnisse eines empirischen Projektes 184
Diskussion der Resultate 195
Literatur 197
IV Gewalttätige Polizei – gewalttätige Gesellschaft? 199
Vom Säbelhieb zum „sanften Weg“ ? Lektüren physischer Gewalt zwischen Bürgern und Polizisten im 20. Jahrhundert1 200
Fallbeispiel 1: Die abgehauene Hand des friedlichen Arbeiters, oder: Polizeigewalt in der Klassengesellschaft 201
Fallbeispiel 2: Der umgedrehte Fuß des kritischen Journalisten, oder: Polizeigewalt in der Erlebnis-Gesellschaft ? 209
Physische Gewalt am Anfang und am Ende der 20. Jahrhunderts: eine kontrastive Lektüre 214
Literatur 218
Die Straße beherrschen, die Stadt beherrschen. Sozialraumstrategien und politische Gewalt im Ruhrgebiet 1929–1933 220
Straßenpolitik 222
Die polizeiliche Durchdringung des Ruhrgebiets 223
Kommunistische Straßenpolitik 228
Die SA im Kampf um die Straße 232
Eskalation 1932 236
Fazit 239
Literatur 240
Organisationskultur der Sicherheitspolizei im Nationalsozialismus 244
Einleitung 244
Organisationale Identität der NS-Sicherheitspolizei ? 246
Das Staatsschutzkorps – ein Leitbild für die Führung 247
Enkulturation der Führungsschichten: Vom Leitbild zur Handlung 250
Organisationskultureller Wandel ‚von oben‘: ‚Vorbilder‘, Inspekteure und Initiationen 254
Selbst-Radikalisierung der Kriminalpolizei 258
Organisationskultur der Gestapo: das „Geheime“ und die Verteidigung des Kontrollanspruchs 261
Soziale Identifikation und organisationales Commitment 263
Organisationspsychologie der ‚Weltanschauungsexekutive‘ ? 271
Literatur 272
„Den Ablauf der Vernehmung bestimmen nicht Sie.“ Zur instrumentellen Verwendung struktureller Gewalt und sprachlicher Übermächti 274
Strukturelle Gewalt, sprachliche Übermächtigung und Verhörtechnik 275
Der Einsatz von physischer Gewalt und Folter bei Verhören durch das MfS 277
Strukturelle Gewalt: die Untersuchungshaft in den Gefängnissen des MfS 279
Sprachliche Übermächtigung und die Produktion eines fiktionalen Tathergangs 282
Schluss – strukturelle Gewalt und sprachliche Übermächtigung bei Verhören 289
Literatur 291
Staatsgewalt, Massen, Männlichkeit: Polizeieinsätze gegen Jugendund Studentenproteste in der Bundesrepublik der 1960er Jahre 295
Polizeiliche Männlichkeitsleitbilder und akute Massen 298
Polizei und Beatkrawalle: entschlossene Gelassenheit 300
Polizei und Studentenproteste: „Machtprobe“ mit „Menschenhaufen“ 302
Ordnung, Staat und kameradschaftliche Kollektive: Polizeiliche Einsatzprobleme bei Einsätzen gegen politische Demonstrationen 308
Zusammenfassung und Ausblick 313
Literatur 314
„Unter mir wird alles weich“ – Eine Geschichte des Polizeischlagstocks1 319
Prolog: Ein kurzer Bericht über das Schlagen 319
„Klaps“ und Schlagstock – Annäherungen an das Schlagen 320
Streifzüge durch die Geschichte des Schlagstocks 322
Polizeischlagstock und „Cop Culture“ 330
„… die schlagen doch den Mann tot“ – Die Sinnlichkeit des Schlagens 333
„Paralyse“ statt „Fragmentierung“ ? – Die Zukunft des Schlagens 336
Literatur 338
Autorinnen und Autoren 342

Erscheint lt. Verlag 20.7.2011
Reihe/Serie Studien zur Inneren Sicherheit
Zusatzinfo 353 S. 8 Abb.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Staat / Verwaltung
Schlagworte Gewaltmonopol • Polizei • Polizeigewalt • Polizeiwissenschaft • Staat
ISBN-10 3-531-93385-X / 353193385X
ISBN-13 978-3-531-93385-6 / 9783531933856
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