Gender and Economics (eBook)

Feministische Kritik der politischen Ökonomie
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2010 | 2010
308 Seiten
VS Verlag für Sozialwissenschaften
978-3-531-92347-5 (ISBN)

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Gender and Economics -
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Dieser Band führt umfassend in die feministische Diskussion zur politischen Ökonomie ein. Internationale Wissenschaftlerinnen aus den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften stellen hier eine systematische Kritik von Theorien und Modellen des traditionellen ökonomischen Denkens dar. Ausgehend von zentralen ökonomischen Kategorien wie Geld, Tausch und Rationalität werden alternative Perspektiven auf Handels-, Sozial- und Wirtschaftspolitik entwickelt.

Prof. Dr. Christine Bauhardt ist Leiterin des Fachgebiets Gender und Globalisierung an der Humboldt Universität zu Berlin.
Dr. Gülay Caglar ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Gender und Globalisierung an der Humboldt Universität zu Berlin.

Prof. Dr. Christine Bauhardt ist Leiterin des Fachgebiets Gender und Globalisierung an der Humboldt Universität zu Berlin.Dr. Gülay Caglar ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Gender und Globalisierung an der Humboldt Universität zu Berlin.

Inhalt 6
Einleitung Gender and Economics. Feministische Kritik der politischen Ökonomie 8
Im Fokus der feministischen Ökonomiekritik: Reproduktion und Care Ökonomie 10
Transdisziplinäre Sichtweisen auf zentrale Konzepte der Ökonomik 13
Wirtschaftspolitische Beiträge der feministischen Ökonomik 14
Literatur 17
Feminist Economics: Setting out the Parameters 19
Introduction1 19
1 New theoretical trends in feminist economics 20
1.1 Socio-economics 20
1.2 Institutional economics 21
1.3 Post Keynesian economics 23
1.4 Capability Approach 25
1.5 Two-way relationship of economy and gender 26
2 Reflections on methodology and methods 27
3 The unpaid and care economy 31
1. Caring agency 32
2. Unpaid work and care as productive 33
3. Caring capabilities 33
4. Opportunity costs of unpaid work 33
5. Substitutability between unpaid work and care, the market and the state 34
6. Autonomous care 34
7. Power, norms and gender in unpaid work and care 35
4 Gender and trade 35
4.1 Gender-aware value chain approach 37
4.2 Feminist structuralist approach 38
4.3 Gender elasticities of trade 40
5 Gender, efficiency, and growth 41
5.1 Gender inequality is inefficient 41
5.2 Gender inequality drives growth 43
6 Conclusion 44
References 45
I Im Fokus der feministischen Ökonomiekritik: Reproduktion und Care Ökonomie 50
Im Fokus: Das (Re)Produktive. Die Neubestimmung des Ökonomischen mithilfe der Kategorie (Re)Produktivität1 51
1 „Produktivität“ in der ökonomischen Theorieentwicklung3 53
1.1 Von der klassischen zur neoklassischen Ökonomik: Entstehung und Verfestigung der Trennungsstruktur zwischen Produktivität und „Reproduktivität“ 53
1.2 Von der Physiokratie zur feministischen und ökologischen Ökonomik: „Andere Stimmen“ und Widerstände gegen die Trennungsstruktur zwischen Produktivität und „Reproduktivität“ 62
2 Die Kategorie (Re)Produktivität und ihre Bedeutung für die Debatte um Nachhaltigkeit 67
3 Visionärer Ausblick: (Re)Produktive Ökonomie in einer nachhaltigen Gesellschaft 74
Literatur 77
Care Ökonomie – eine Herausforderung für die Wirtschaftswissenschaften 81
Einleitung 81
1 Personenbezogene Dienstleistungen als Arbeits- und Austauschprozess 86
1.1 Care-Tätigkeiten setzen Subjekt-Subjekt-Beziehungen und Zeit für Gespräche und andere Interaktionen voraus 88
1.2 Die Frage der Abhängigkeit: Was ist Abhängigkeit aus ökonomischer Sicht? 89
1.3 Komplexität und Prozesshaftigkeit personenbezogener Dienstleistungen 91
2 Volkswirtschaftliche Größenordnungen 92
3 Bezahlte personenbezogene Dienstleistungen: Dynamiken 99
Literatur 102
The Return to Social Policy and the Persistent Neglect of Unpaid Care 105
1 The ascendance of social policy 105
2 The contribution of feminist economics 107
3 Developmental social policy: Is there a place for care? 112
4 Social investment (in children) and the invisible carer 114
5 Social sector restructuring and the welfare and security of unpaid carers 115
5.1 Health sector reform and unpaid care work 115
5.2 Pension reform and unpaid care work 119
5.3 Family benefits and unpaid care work 121
6 Concluding remarks 126
References 127
Feminism, Basic Income and the Welfare State 132
Introduction 132
1 What is basic income? 133
2 A largely gender blind literature 137
3 Predicting changes in labour supply and income 138
4 A problem not solved: the gender division of labour 140
5 Will a basic income revalue care work? 141
6 Unemployment traps, poverty trap, and childcare traps 142
7 Do we have to choose between merit good provisioning and a basic income? 143
8 The power to say No to poor jobs? 144
9 Feminism and basic income: some conclusions 145
References 147
II Transdisziplinäre Sichtweisenauf zentrale Konzepte der Ökonomik 149
Hegemonie, Identität und der homo oeconomicus Oder: Warum feministische Ökonomie nicht ausreicht 150
1 Wirtschaftstheorie 151
1.1 FeministInnen und der homo oeconomicus – Eine Hassliebe 151
1.2 Adam Smiths Menschenbild: männlich, bürgerlich und weiß 154
2 Warum Freiheit und Gleichheit nicht für alle galten: Von der Biologisierung der Ungleichheit 156
2.1 Vom Ein-Geschlecht-Modell zum Zwei-Geschlechter-Modell 156
2.2 Von der Great Chain of Being zur Dichotomie von Schwarz und Weiß 158
2.3 Der homo oeconomicus als paradoxes Ideal 159
3 Der homo oeconomicus als conditio sine qua non unserer Gesellschaftsform 162
4 Die Schlussfrage: Darf’s etwas mehr sein? 166
Literatur 169
A Herstory of the Notion of Exchange in the History of Economics 173
Introduction 173
1 About exchange 174
2 Exchange as used in economics 177
3 A herstory of exchange notions 182
4 Concluding remarks 187
References 190
Geld und Geschlecht im U.S.-amerikanischen Gegenwartsroman: Beiträge zu einem kulturwissenschaftlichen Verständnis ökonomischer Dimensionen von Weiblichkeit und Männlichkeit 192
1 Geld und Geschlecht in literarischen Texten 192
2 Geld und Geschlecht im späten 20. und 21. Jahrhundert 195
3 Weiße Männlichkeit in der Krise 197
4 Alternative Szenarien von Geld und Geschlecht 205
5 Fazit: Ansatzpunkte für Veränderungen 213
Literatur 214
III Wirtschaftspolitische Beiträge der feministischen Ökonomik 217
Macroeconomic Policy and Employment Generation: Gender Dimensions 218
Introduction 218
1 Women and men in labour markets: global trends 219
2 Gender and unemployment 220
3 Gender inequality and macroeconomic policies 225
4 Conclusions 228
References 229
Die wirtschaftspolitischen Leitlinien der Europäischen Union – eine feministische Kritik 230
1 Wirtschaftsraum Europäische Union 231
2 Ökonomische Wirkungen von Binnenmarkt und einheitlicher Währung 232
3 Strategie für Wachstum und Beschäftigung und Stabilitäts- und Wachstumspakt 235
4 Zwischenbilanz generell … 238
5 … und für die Frauen? 243
6 Fazit 250
Literatur 251
Anhang 253
The Gendered Dimension of Money, Finance, and the Subprime Crisis 255
Introduction 255
1 The social form of money: creditors and debtors 258
2 New gender order: home ownership as “Welfare for the Masses”5 261
3 The ownership society and the gendered subprime loan market8 265
4 Conclusion 270
References 271
Transnationale Wissensnetzwerke und Geschlechterpolitik im Feld der internationalen Wirtschafts- und Handelspolitik 275
Einleitung 275
1 Feministische Ökonominnen und ihr Wissensnetzwerk im Feld der internationalen Wirtschafts- und Handelspolitik 276
2 Engendering der Makroökonomie und Handelspolitik: politische Gegenentwürfe 279
2.1 Gender Budgeting als alternativer Politikansatz 279
2.2 Gender and Trade: Geschlechter-sensitive Politikansätze im Bereich der Handelspolitik 285
3 Das Ringen um die thematische Verortung geschlechterpolitischer Forderungen 287
3.1 Entwicklungsbekenntnisse auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner 287
3.2 Die Doha-Entwicklungsrunde: Chance für ein Engendering? 291
4 Gender in der internationalen Wirtschafts- und Handelspolitik: Sichtbar, aber marginal? 294
Literatur 297
Autorinnen und Herausgeberinnen 301

Hegemonie, Identität und der homo oeconomicus Oder: Warum feministische Ökonomie nicht ausreicht (S. 149-150)

Hegemonie, Identität und der homo oeconomicus

Friederike Habermann


Während dieser Artikel entsteht, laufen die Präsidentschaftswahlen in den USA. Barack Obama wird gewählt, Bundeskanzlerin Angela Merkel schickt eine Grußbotschaft – das Geschlecht oder die Hautfarbe scheinen heute in keinem Widerspruch zur Karriere mehr zu stehen. Das Bild des homo oeconomicus, dem Subjekt in der Wirtschaftstheorie – jung, dynamisch, gesund, unabhängig, erfolgreich etc. – gilt heute auch für Frauen und people of colour als hegemoniales Ideal – inzwischen mit einigen soft skills angereichert. Was ist geschehen? Der homo oeconomicus war von jeher der Lieblingsfeind feministischer ÖkonomInnen: Als angeblich völlig abstraktes Subjekt der Wirtschaftstheorie impliziere er dennoch eine weiße, männliche, gesunde, heterosexuelle etc. Identität. Nun nicht mehr?

„Sind Sie machtgeil?“ fragt zur gleichen Zeit ein Redakteur des Magazins ‚Stern’ Andrea Ypsilanti wegen ihres Versuchs, sich als Ministerpräsidentin einer linken Koalition in Hessen wählen zu lassen. Eine journalistische Frage ohne Beispiel, konstatiert Martin Hecht in der ‚Frankfurter Rundschau’ vom 3. November 2008. Noch nie zuvor sei in der deutschen Politik einem Kandidaten auf ein hohes politisches Amt diese Frage gestellt worden. Dies sei umso erstaunlicher, als der politische Gegenspieler dieser Frau wie kein anderer in der Republik über Jahre Beweise „höchster Machtgeilheit“ geliefert habe.

Aber auch die ‚FAZ am Sonntag’ halte mit Kritik nicht zurück: Die Frau habe früher einmal Andrea Dill geheißen, sie schmücke sich aber mit dem exotischen Namen Ypsilanti – sie behielt den Namen ihres Ex-Mannes. Was ist da los? Sind dies nur Überbleibsel von Ressentiments auf dem Weg zur Gleichberechtigung? Es gibt jedenfalls noch viele weitere solcher Indikatoren:

Der Karrierehöhepunkt für Frauen ist statistisch gesehen mit 32 Jahren erreicht (IAB 2006), und Frauen werden aus ihrer Verantwortung für Reproduktionsarbeiten nicht entlassen – auch wenn das bei den Privilegierteren (nur) bedeuten mag, sich um die Einstellung einer Migrantin als Haushaltshilfe zu kümmern. Weniger Privilegierte zählen auch heute nicht zu den neuen ‚Alphamädchen’. Strukturelle Ungleichheiten lösen sich auch unter den aktuellen ökonomischen und sozialen Bedingungen nicht einfach auf, einige verstärken sich sogar, doch stets kommt es zu Verschiebungen. Wie lässt sich dies mit feministischer Ökonomiekritik erklären?

Erscheint lt. Verlag 30.5.2010
Reihe/Serie Gender und Globalisierung
Zusatzinfo 308 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Engendering • Gender • Gender Studies • Kritik der politischen Ökonomie • Makroökonomie • Ökonom • Ökonomie • Ökonomik • Ökonomisches Denken • Ökonomisierung • Reproduktion • Wirtschaft • Wirtschaftspolitik • Wirtschaftswissenschaft
ISBN-10 3-531-92347-1 / 3531923471
ISBN-13 978-3-531-92347-5 / 9783531923475
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