Ziviler Friedensdienst (eBook)
469 Seiten
VS Verlag für Sozialwissenschaften
978-3-531-91864-8 (ISBN)
Martin Quack ist Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Friedens- und Konfliktforschung und ist seit 2008 für das Forum Ziviler Friedensdienst in Kosovo tätig.
Martin Quack ist Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Friedens- und Konfliktforschung und ist seit 2008 für das Forum Ziviler Friedensdienst in Kosovo tätig.
Inhalt 6
Abstract 10
Zusammenfassung 11
Abbildungsverzeichnis 12
Abkürzungsverzeichnis 14
Vorwort 17
I Problemstellung und Vorgehen 19
1 Einleitung 20
1.1 Wirkungsorientierung und Wirkungsanalyse 21
1.2 Fragestellung 23
2 Vorgehen 25
2.1 Rahmenbedingungen der Untersuchung 25
2.2 Definitionen von Frieden, Konflikt und Gewalt 33
2.3 Fallauswahl und Vergleich 34
2.4 Methodik der Wirkungsanalyse 37
2.5 Konflikt- und Problemanalyse 38
2.6 Empirische Untersuchung 40
2.7 Untersuchung der Plausibilität 46
2.8 Methodische und politische Konsequenzen 48
II Zivile Konfliktbearbeitung und Ziviler Friedensdienst 49
1 Zivile Konfliktbearbeitung 50
1.1 Ein neues Konzept 50
1.2 ZKB-Interventionen 53
1.3 Neue Institutionen in Deutschland 59
2 Ziviler Friedensdienst 60
2.1 Entstehung und Ziele 60
2.2 Struktur und Akteure 61
2.3 Handlungsfelder und erwartete Wirkungen 67
2.4 Wirkungsorientierung und Wirkungsanalysen 75
III Wirkungsanalyse 78
1 Einleitung 79
2 Wirkungsverständnis 84
2.1 Wirkungskette und Evaluationskriterien der OECD 84
2.2 Wirkungsdefinitionen 86
2.3 Wirkungsdimensionen 92
2.4 Wirkungsverständnis für den ZFD 99
3 Konzepte und Modelle 102
3.1 Peace and Conflict Impact Assessment 102
3.2 Logical Framework 103
3.3 Systemische Kritik 114
3.4 Evaluationsansatz des Centrums für Evaluation (CEval) 122
3.5 Konsequenzen für die ZFD-Wirkungsanalyse 125
4 Wirkungsnachweis 131
4.1 Herausforderungen für Wirkungsnachweise 131
4.2 Kontrafaktischer Vergleich und Nachweismöglichkeiten 135
4.3 Nachweis von Wirkungen auf der Makroebene 140
4.4 Fazit für die Untersuchung des ZFD 151
5 Wirkungsanalyse für den Zivilen Friedensdienst 153
IV Fallstudien 156
IV.I DED und CCRR in Palästina und Israel 157
1 Konflikt- und Problemanalyse 158
1.1 Israelisch-palästinensischer Konflikt 158
1.2 Friedensförderung in der palästinensischen Gesellschaft 162
1.3 Probleme von ZFD-Kooperationen in Palästina 163
2 Center for Conflict Resolution and Reconciliation 170
3 Wirkungen auf die Partnerorganisation 176
3.1 ZFD-Unterstützung 176
3.2 Organisationsentwicklung 179
3.3 Programmentwicklung 186
3.4 Vernetzung und Kooperation 192
3.5 Fazit zu Wirkungen auf die Partnerorganisation 195
4 Wirkungen auf Zielgruppen der Partnerorganisation 199
4.1 Arbeitsbereiche von CCRR 199
4.2 Young Negotiators Program 204
4.3 Medienprogramm 214
4.4 Weitere Programme 230
4.5 Wirkungen auf die Öffentlichkeit 233
4.6 Fazit zu Wirkungen auf Zielgruppen 234
5 Plausibilitätsuntersuchung 239
5.1 Konzeptionelle Ansätze und regionale Spezifika 239
5.2 Reflecting on Peace Practice 245
5.3 Fazit zur Plausibilitätsuntersuchung 258
6 Fazit zu den Wirkungen der ZFD- Intervention 260
IV.II forumZFD, ORL und das Traumazentrum in Serbien 263
1 Konflikt- und Problemanalyse 264
1.1 Ehemaliges Jugoslawien 264
1.2 Traumatisierte Veteranen in Serbien 268
1.3 Zivile Konfliktbearbeitung mit Veteranen 281
2 Das Traumazentrum 286
3 Wirkungen auf die Partnerorganisation 294
3.1 ZFD-Unterstützung 294
3.2 Organisationsentwicklung 296
3.3 Programmentwicklung 302
3.4 Vernetzung und Kooperation 306
3.5 Fazit zu Wirkungen auf die Partnerorganisation 312
4 Wirkungen auf Zielgruppen der Partnerorganisation 315
4.1 Arbeitsgrundlage 315
4.2 Arbeitsbereiche des Traumazentrums 316
4.3 Wirkungshypothesen 317
4.4 Traumaarbeit 324
4.5 Öffentlichkeitsarbeit 337
4.6 Weitere Arbeitsbereiche 348
4.7 Fazit zu Wirkungen auf Zielgruppen 351
5 Plausibilitätsuntersuchung 355
5.1 Arbeit mit traumatisierten Veteranen 355
5.2 Zivilgesellschaftliche Friedensförderung 369
5.3 Reflecting on Peace Practice 373
5.4 Fazit zur Plausibilitätsuntersuchung 384
6 Fazit zu den Wirkungen der ZFD- Intervention 386
V Methodische und politische Konsequenzen 389
1 Interpretation der Wirkungsanalysen 390
1.1 Wirkungen auf Partnerorganisationen 390
1.2 Wirkungen auf Zielgruppen 392
1.3 Weitergehende Wirkungen 392
1.4 Fazit: Politische Bewertung 393
2 Methodische Ergebnisse und Schlussfolgerungen 396
2.1 Reflexion des Vorgehens 396
2.2 Wirkungsverständnis, Wirkungsmodell und Nachweismethoden 399
2.3 Plausibilitätsuntersuchung 405
2.4 Systemische Ansatzpunkte der Wirkungsanalyse 406
2.5 Fazit zu methodischen Ergebnissen 412
3 Konsequenzen für die Wirkungsorientierung des ZFD 415
3.1 Personalentsendung 415
3.2 ZFD als Partnerschaft 422
3.3 Vom Pilotprojekt zum strategischen Instrument? 429
3.4 Fazit zur Wirkungsorientierung 434
4 Schlussbemerkung 435
VI Anhang 437
1 Zeitplan 438
2 Interviews und Gespräche 439
3 Vereinfachter Interview- Leitfaden 444
VII Literatur 448
1 Einleitung (S. 20)
Seit 1999 gibt es den deutschen Zivilen Friedensdienst (ZFD), der durch die Entsendung von Friedensfachkräften zusammen mit lokalen Partnerorganisationen den gewaltfreien Umgang mit Konflikten fördern soll. Die im Konsortium ZFD zusammengeschlossenen Träger des ZFD gehen von einem positiven Friedensbegriff aus, der die Stärkung partizipativer und inklusiver Strukturen, die dem Ausbruch physischer Gewalt langfristig vorbeugen, umfasst.
Der ZFD soll im Zusammenhang mit anderen deutschen, internationalen und lokalen Akteuren aus verschiedenen Politikfeldern wirken. Sein komparativer Vorteil soll darin liegen, dass er komplementär zu den staatlichen Initiativen, aber unabhängig von staatlicher Einbindung auf verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen arbeiten kann.
Im Zivilen Friedensdienst sind über acht Träger weltweit etwa 140 Friedensfachkräfte tätig, weitgehend finanziert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Zu den ZFD-Projekten gehört neben der Entsendung von deutschem Personal auch die Arbeit der lokalen Partnerakteure.
Aber wie wirkt der ZFD auf die Konflikte? Vermindert er tatsächlich die Gewaltanwendung und fördert er Frieden? Um diese Fragen zu beantworten, werden in dieser Arbeit beispielhaft Wirkungen des ZFD untersucht. Das Vorhaben soll zum einen politisch interessante Aussagen über die Wirkung und den Erfolg von ZFD-Projekten ermöglichen und zum anderen zur methodischen Weiterentwicklung der Wirkungsanalyse solcher Projekte beitragen.
Exemplarisch werden dazu die Wirkungen zweier ZFD-Projekte in Serbien sowie in Palästina und Israel auf verschiedenen Konflikt-Ebenen untersucht. In der Untersuchung wird ein Mangel an spezifischer Literatur deutlich, insbesondere gibt es kaum Autorinnen und Autoren, die sich kritisch mit dem ZFD beschäftigen. Es scheint so zu sein, dass der ZFD aus seinem Umfeld eher wohlwollend betrachtet und von anderer Seite weitgehend ignoriert wird.
1.1 Wirkungsorientierung und Wirkungsanalyse
Der Zivile Friedensdienst ist institutionell im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) angesiedelt. In der Vergangenheit reichten in der EZ häufig die guten Absichten, der große Einsatz oder die erbrachten Leistungen zur Rechtfertigung von Entwicklungszusammenarbeit und der damit zusammenhängenden Zivilen Konfliktbearbeitung (ZKB).
Seit einigen Jahren wird jedoch von der EZ und auch von ZKB verstärkt Wirkungsorientierung – also ein Perspektivenwechsel von den Tätigkeiten auf die sich daraus ergebenden Wirkungen – und der Nachweis von Wirkungen verlangt. „Selten wurde ein entwicklungspolitisches Thema so konsequent von `oben nach unten` bearbeitet wie das der `Wirkungsorientierung`“ (SLE 2005: 1).
Die Forderungen nach dem Beweis von Wirkungen kommen von Seiten der Politik und der staatlichen Geldgeber aber auch von zivilgesellschaftlicher und wissenschaftlicher Seite.
Auch das Konsortium ZFD (2005: 3) möchte sich an seinen beabsichtigten Wirkungen messen lassen.3 Begrenzte Erkenntnis zu Wirkungen Bezüglich der Wirksamkeit und der Wirkungen von Entwicklungszusammenarbeit insgesamt herrscht jedoch einige Verwirrung: Bei der Beurteilung entwicklungspolitischer Wirkungen von Förderprogrammen der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) fällt vor allem die große Diskrepanz zwischen Fremd- und Selbsteinschätzung auf. Während sich die staatlichen und nichtstaatlichen Fördermittelgeber mit Erfolgsmeldungen geradezu überbieten, kann die Kritik der Gegner der EZ kaum fundamentaler sein (Stockmann 2002: 137).
Dies hängt auch mit unterschiedlichen Vorstellungen über Wirkungsanalysen bzw. Evaluation zusammen, zumal in der deutschen EZ:Um sich überhaupt erst einmal einen Überblick über die in den einzelnen EZ-Organisationen vorherrschende Evaluationspraxis zu verschaffen, hatte das BMZ eigens eine Studie in Auftrag gegeben, denn: ‚Von anekdotischem und verstreuten Wissen abgesehen, ist leider viel zu wenig darüber bekannt, was die einzelnen Akteure der deutschen EZ unter dem Stichwort Erfolgskontrolle treiben, z. B. welche Ziele sie prioritär verfolgen, welche Inhalte und Verfahren sie entwickelt haben, welche Methoden sie anwenden, welche Mittel sie einsetzen usw.’ (Breier 1998, zitiert nach Stockmann 2000: 446.)
Erscheint lt. Verlag | 13.10.2009 |
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Reihe/Serie | Globale Gesellschaft und internationale Beziehungen |
Zusatzinfo | 469 S. 60 Abb. |
Verlagsort | Wiesbaden |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung |
Schlagworte | Entwicklungszusammenarbeit • Evaluation • Konfliktbearbeitung • Konflikttransformation • Serbien • Wirkungsanalyse |
ISBN-10 | 3-531-91864-8 / 3531918648 |
ISBN-13 | 978-3-531-91864-8 / 9783531918648 |
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