Familie im Umbruch (eBook)

Quantitative und qualitative Befunde zur Wahl von Familienmodellen

(Autor)

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2009 | 2009
XII, 212 Seiten
VS Verlag für Sozialwissenschaften
978-3-531-91362-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Familie im Umbruch - Jutta Träger
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Die Studie untersucht sozioökonomische und demographische Indikatoren, individuelle Einstellungen und institutionelle Rahmenbedingungen hinsichtlich ihres Einflusses auf die Wahl des Familienmodells. Mittels eines Multi-Methoden-Designs wird analysiert, ob die häufig postulierte Erosion des traditionellen Ernährermodells tatsächlich stattgefunden hat und inwieweit sich alternative Modelle zur Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienleben durchsetzen. Dabei wird aufgezeigt, welche Faktoren die Entscheidung für bzw. gegen ein Familienmodell bestimmen. Zudem wird offen gelegt, wie sich staatliches Handeln aus Sicht der Betroffenen auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auswirkt. Am Ende stehen Antworten auf die derzeit in Politik, Wissenschaft und Medien viel diskutierte Frage, welche politischen Maßnahmen hinsichtlich der Ablösung des traditionellen Familienernährermodells hemmend oder aber förderlich sind.

Jutta Träger ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Politikwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Jutta Träger ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Politikwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen.

Danksagung 5
Inhaltsverzeichnis 6
Tabellenverzeichnis 9
Abbildungsverzeichnis 11
Einführung 12
1 Familienpolitik und Ernährermodell im deutschen Wohlfahrtsstaat 17
2 Determinanten der Familienmodellwahl 33
3 Aktuelle Zielsetzungen und Implikationen familienpolitischer Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienleben 38
4 Fragestellung und Explikation der Hypothesen, Datengrundlagen 60
5 Methodisches Vorgehen 64
6 Datenanalyse I: ALLBUS 1988 - ALLBUS/ISSP 2002 96
7 Datenanalyse II: Impact of Family Policy on Family Life 145
8 Datenanalyse III: Familieninterviews 165
9 Komplementäre Ergebnisse der Datenanalysen und Handlungsoptionen für Politik 187
Literaturverzeichnis 195
Anhang 210

"3 Aktuelle Zielsetzungen und Implikationen familienpolitischer Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienleben (S. 39-40)

Im Zentrum des dritten Kapitels steht die Frage nach den familienpolitischen Implikationen, die das Kernproblem der unzureichenden Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsleben und in Verbindung damit die Entscheidung für beziehungsweise gegen ein bestimmtes Familienmodell wesentlich mitbestimmen. Zunächst werden sowohl die verschiedenen Instrumente der Familienpolitik wie auch deren Finanzierung beleuchtet. Anschließend werden Entwicklungslinien der Familienpolitik in Westdeutschland unter besonderer Berücksichtigung der vereinbarkeitsorientierten Maßnahmen nachgezeichnet und aktuelle familienpolitischen Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienleben seit 1998 analysiert.

Um die Wirkung der verschiedenen vereinbarkeitsorientierten Maßnahmen auf die Familienmodellwahl nachweisen zu können, werden mittels der Policy-Analyse die Policy- Outputs (Gesetze, Programme, Maßnahmen) detailliert beschrieben und die Policy-Impacts (Wirkungen) auf die Entscheidung für beziehungsweise gegen das traditionelle Familienernährermodell hin untersucht wie auch entsprechend bewertet (zur Methodik der Policy- Analyse vgl. Windhoff-Héritier 1987: 19, vgl. auch Héritier 1993). Schließlich wird im letzten Kapitel die Frage nach der evidenzbasierten Wirksamkeit bisheriger familienpolitischer Maßnahmen aufgeworfen. Unter Bezugnahme auf den aktuellen Forschungsstand über die Wirkungsanalyse beziehungsweise theoriegeleitete Evaluation (familien-)politischer Maßnahmen wird die dritte untersuchungsleitende Fragestellung formuliert.

3.1 Instrumente der Familienpolitik

Gesteuert wird die Familienpolitik mit den klassischen Interventionsinstrumenten der geld-, sach- und zeitwerten Leistungen sowie mit den entsprechenden rechtlichen Regelungen (Thenner 2000: 95-129, Gerlach 2004: 209, Hofäcker 2004, vgl. hierzu auch 7. Familienbericht 2006, BMFSFJ 2005b). Als weiteres Instrument der Familienpolitik ist zudem die Steuerung durch Leitbilder zu nennen (Gerlach 2004: 211, Dienel 2002: 57). Schwerpunkt der folgenden Ausführungen bilden die geld-, sach- und zeitwerten familienpolitischen Leistungen.

Geldwerte Leistungen

Geldwerte Transfers lassen sich nach zwei Leistungsarten unterscheiden: Die direkten monetären staatlichen Transferleistungen, etwa das Kindergeld oder das Erziehungs- beziehungsweise neu eingeführte Elterngeld, welches an die Familien ausgezahlt wird und die indirekten monetären Transfers, die auf Steuererleichterungen beruhen, vor allem die Kinderfreibeträge (Thenner 2000: 100, Hofäcker 2004: 260). Zentraler Mechanismus zur Umverteilung der Kinderkosten sowie zum Ausgleich von Nachteilen, die durch Familienarbeit (insbesondere bei der Kindererziehung) entstehen, ist der Familienlastenausgleich, inzwischen -leistungsausgleich. Neben den direkten Transfers umfasst der Familienleistungsausgleich in einem weiteren Sinne „alle familienorientieren Fördermaßnahmen der Sozialversicherungen, die familienorientierte Wohn- und Wohneigentumsförderung, Leistungen des Bildungssystems und alle familienorientierten Infrastrukturmaßnahmen"" (Gerlach 2004: 212). Aber auch das seit 1958 praktizierte Ehegattensplitting zählt, obwohl weniger eine steuerliche Förderung von Familien als vielmehr eine von Ehen, zu den geldwerten Leistungen. Einzige Ausnahme bildet in diesem Kontext das Realsplitting, das in einigen Familienbetrieben praktiziert wird. Der Familienleistungsausgleich stellt damit in der Bundesrepublik Deutschland bisher die umfangreichste und zugleich teuerste Maßnahme dar.

Zeitwerte Leistungen

Die zeitwerten Leistungen beinhalten vor allem Anrechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die aufgrund von Kinderbetreuungsaufgaben zeitweise die Erwerbstätigkeit unterbrechen (Thenner 2000: 102-105). In der Bundesrepublik Deutschland zählen hierzu der Mutterschutz, die Elternzeit (früher Erziehungsurlaub), die Pflegefreistellung bei Krankheit des Kindes (bis zu 10 Tagen jährlich je Elternteil) und die Anerkennung der Erziehungszeiten in der Rentenversicherung (Dienel 2002: 103-114, Hofäcker 2004: 268- 272)."

Erscheint lt. Verlag 2.2.2009
Zusatzinfo XII, 212 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie Spezielle Soziologien
Schlagworte Beruf • Familienmodelle • Familienpolitik • Familie, traditionelle • Institution • Kinder • Policy • Scheidung
ISBN-10 3-531-91362-X / 353191362X
ISBN-13 978-3-531-91362-9 / 9783531913629
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