Identitäten in Europa - Europäische Identität (eBook)

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2007 | 2007
XI, 391 Seiten
Deutscher Universitätsverlag
978-3-8350-5462-2 (ISBN)

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Identitäten in Europa - Europäische Identität -
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Aus theoretisch-formaler und aus konkret-kultureller Perspektive untersuchen die Autoren des Sammelbandes europäische Identität als eigenständige Vorstellung und in ihren bereits gelebten, regional unterschiedlichen Realisierungen. Im Mittelpunkt stehen folgende Themen: Normen einer europäischen Identität; Statik und Dynamik von Identitätsangeboten; Raum, Distanz und Identität; Identitätskonstruktionen in Sprache, Literatur und Kunst.

Dr. Markus Krienke ist Habilitand am Lehrstuhl für Christliche Sozialethik der Kath.-Theol. Fakultät der LMU München, Stipendiat der Eugen-Biser-Stiftung und lehrt als Gastprofessor am Studio Teologico Laurentianum in Venedig.
Matthias Belafi M.A. ist Junior Fellow am Zentrum für Europäische Integrationsforschung (ZEI) der Universität Bonn und Forschungsassistent am Centrum für angewandte Politikforschung (CAP) der Universität München.


Dr. Markus Krienke ist Habilitand am Lehrstuhl für Christliche Sozialethik der Kath.-Theol. Fakultät der LMU München, Stipendiat der Eugen-Biser-Stiftung und lehrt als Gastprofessor am Studio Teologico Laurentianum in Venedig. Matthias Belafi M.A. ist Junior Fellow am Zentrum für Europäische Integrationsforschung (ZEI) der Universität Bonn und Forschungsassistent am Centrum für angewandte Politikforschung (CAP) der Universität München.

Geleitwort 6
Inhaltsverzeichnis 10
Einleitung 13
Literatur 19
Identitäten in Europa – Europäische Identität 21
Literatur 25
I. Zu den Normen einer europäischen Identität 27
Der Rechtsbegriff als Kategorie europäischer Identität 29
1. Ziel und Methode der Untersuchung 29
2. Der Rechtsbegriff der „liberalen“ Tradition 34
2.1 Darstellung 34
2.2 Kritik 37
3. Der Rechtsbegriff der „romantisch-expressivistischen“ Tradition 40
3.1 Darstellung 40
3.2 Kritik 47
4. Fazit 49
Literatur 54
Die christliche Identität Europas 59
1. Die Prägekraft des Christentums in Europa 59
2. Gibt es eine europäische „Christophobie“? 63
3. Hat Europa seine christliche Identität verloren? 71
4. Die gesellschaftlichen Folgen einer Besinnung auf die christliche Identität Europas 78
Literatur 84
Die Frage der atlantischen Dimension politischer Identität Europas 89
Traditioneller Europabegriff 92
Probleme einer kulturellen „europäischen Identität“ 93
Die Frage der atlantischen Dimensionalität „Europas“ 96
Die „westliche Zivilisation“ als Grundlage kultureller „europäischer Identität“ 99
Der Begriff der „Atlantischen Zivilisation“ 100
Philosophische und theoretische Einordnung: Der Westen als „ politische Idee“ und Handlungsmaxime 103
Historisch-politische Einordnung: Der Atlantizismus seit 1939/47 105
Schlussbetrachtung 107
Literatur 109
Den neuen Europäer bilden 115
Kollektive Identität – Grundlage politischer Loyalität 116
Von der Konvergenz zur Divergenz – die Verstaatlichung tertiärer Bildung 118
Nationale Universitätsmodelle in Deutschland, Frankreich und Großbritannien 120
Europäische Identität als Voraussetzung für den Erfolg der EU 121
Universitätsbildung als Feld identitätsbildender Maßnahmen 124
Entwicklung der europäischen Bildungspolitik 125
ERASMUS und SOCRATES als Beispiele europäischer Identitätspolitik 127
Der europäische Bildungsraum – Binnendifferenzierung und Harmonisierung 131
Für das Individuum und für die Gesellschaft: zu Hause sein in Europa 133
Ausblick 134
Literatur 135
Europäische Identitäten- cusanische Perspektiven 139
I. Wer ist Europa? 140
II. Europäische Eliten? 144
III. Europa in der Begabtenförderung 148
IV. Europäische Identitäten- Auf der Suche nach dem Gemeinsamen 153
Auf der Suche nach dem 153
Literatur 156
II. Statik und Dynamik von Identitätsangeboten: Historische Fallbeispiele 159
Europäisierung Westdeutschlands? 161
Literatur 174
Katholikentage als Instrumente der Identitätsbildung der deutschen Katholiken ( 1848- 2004) 179
Die Katholikentage als Förderer von Groß-Deutschland 1848-1869 180
Die Katholikentage als Instrument der politischen Mobilisierung der deutschen Katholiken 1871- 1913 183
Die Katholikentage als Schutz gegen die Auflösung der katholischen Identitäten 1921- 1932 187
Die Katholikentage – Ausdruck eines sich wandelnden Katholizismus 1948- 2004 191
Fazit 194
Literatur 195
III. Raum, Distanz und Identität 200
„Keine bloßen Memoiren“ 201
Die Herausforderungen des Flüchtlingslebens 202
Das „Wissenswerthe“ 208
Biographien der Achtundvierziger 213
Schlussgedanken 215
Literatur 218
Geschichtsbild und Identität 221
Literatur 239
Einige Überlegungen zum Zusammenhang zwischen der ungarischen Identität und Autonomiekonzeptionen im geographischen Raum „ Karpatenbecken“ 243
Die Frage der Identität und ihre Konsequenzen 243
Kurzer Überblick über die Autonomiekonzeptionen 247
Die Autonomie in Serbien 249
Die Autonomie der Ungarn in der Slowakei 252
Die Autonomie in Rumänien 254
Fazit 256
Literatur 257
IV. Identitätskonstruktionen in Sprache, Literatur und Kunst 260
Transnationale Kommunikation als Faktor eines differenzierten Integrationsprozesses in der Europäischen Union 261
Literatur 285
Dem deutschen Volke – Der Bevölkerung 289
Die Mediendebatte 294
Volk versus Bevölkerung 294
Der Blut-und-Boden-Diskurs 298
Die Bundestagsdebatte 300
Wir sind ein Volk 301
Erdrituale 303
Deutsche Identitäten 306
Der europäischen Bevölkerung? 309
Literatur 312
Amerika in der Literatur deutschsprachiger Exilierter in den USA im Spannungsfeld von nationaler Identität und Alterität 315
I. 315
II. 317
III. 321
VI. 333
Literatur 335
Europa, die Deutschen und ihre Klassiker 337
1. Friedrich Schlegel: Die Moderne als europäisches Phänomen 340
2. Hegelianische Literaturgeschichtsschreibung: Literatur als , Phänomen des Geistes‘ 343
3. Nationale Literaturgeschichten: Dominanz der Abgrenzung 346
4. Relativierung des Nationalen: Einflüsse des Historismus 350
Literatur 355
Babylon neu entdecken 359
1. Begriffsbestimmungen 360
1.1 Sprache 360
1.2 Identität und europäische Identität 362
2. Sprache in der Identitätsbildung 364
2.1 Sprache und Nation 364
2.2 Funktionen der Sprache im subjektiven und kollektiven Identifikationsprozess 366
2.3 Welche Folgen hat dies nun für das Bezugssystem Europa? 367
3. Sprachenvielfalt im Wissenschaftsdiskurs in Europa 368
3.1 Wissenschaft im gesellschaftlichen Gefüge: allgemeine und kulturspezifische Merkmale wissenschaftlicher Kommunikation 368
3.2 Ein- oder Mehrsprachigkeit im europäischen Wissenschaftsdiskurs? 370
4. Zusammenfassung und Ausblick 374
Literatur 375
EU à venir – Die Europäische Identität aus poststrukturalistischer Perspektive 379
1. Einleitung 379
2. Notwendigkeit einer EU-Identität 382
2.1. Struktur und Diskurs „ Discourse is the primary terrain of the constitution of objectivity as such“ (Ernesto Laclau [ 2005, 68]). 382
2.2. Identität und Identifikation 387
2.3. Die Entscheidung und das Subjekt 389
3. Möglichkeit einer EU-Identität 392
3.1. „Einheit in der Vielfalt“ 392
3.2. EU-Öffentlichkeit 394
4. Mögliches Aussehen einer EU-Identität – die EU à venir 395
Literatur 398
Autorenverzeichnis 401

Einleitung (S. 1)

Matthias Belafi und Markus Krienke

Seitdem mit der zunehmenden Integration des Kontinents die Diskussion um eine „Europäische Identität" eingesetzt hat, hat die Thematik der Identität( en) in Europa nichts an Aktualität eingebüßt. Als ein „Dauerthema" bleibt es vielmehr seit vielen Jahren gefragter Gegenstand sowohl des wissenschaftlichen Diskurses als auch der öffentlichen politischen Diskussion.

Dazu haben auch die jüngsten politischen Entwicklungen beigetragen: Die enormen Schritte der Erweiterung und der Vertiefung, die die Europäische Union mit der Aufnahme zwölf neuer Mitgliedstaaten seit dem Jahr 2004 und dem – am 17./18. Juni 2004 in Brüssel verabschiedeten und am 29. Oktober 2004 in Rom unterzeichneten – Vertrag über eine Verfassung für Europa gegangen ist, bescheren der Frage nach dem Zusammenhalt Europas ungebrochene Aktualität.

Nicht zuletzt wirft auch die heutige Krise der Europäischen Union, die auch aus dieser schnellen Entwicklung heraus entstanden ist und sich in den negativen Verfassungsreferenden in Frankreich und den Niederlanden geäußert hat, neue Fragen auf. Die Integration Europas verharrt zwischen den Nationalstaaten und einer vollständigen politischen Integration des Kontinents.

Während viele Europäer fürchten oder hoffen, die EU sei ein Staat im Werden, bleiben für andere die Nationalstaaten die maßgebliche Bezugsgröße. Und während die Nationalstaaten derzeit wieder stärker darauf beharren, die Entscheidung über die weitere europäische Entwicklung nicht aus der Hand zu geben, entwickelt sich die EU gleichzeitig zu einem immer bestimmenderen politischen Faktor.

In dieser Verzahnung zeigt sich, dass diese Entwicklungen keinen Widerspruch darstellen, sondern in einem dynamischen Verhältnis zueinander stehen. Gleiches gilt für die Identitäten in Europa: Dass Europa ein wichtiger Bezugspunkt der Deutschen ist, zeigt eine vom Bundesverband deutscher Banken in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage aus dem November 2006, nach der acht von zehn Deutschen „stolz darauf" sind, Europäer zu sein.

Dass dies kein Widerspruch zu einer nationalen Identität darstellt, zeigt sich daran, dass neun von zehn derjenigen, die Nationalstolz empfinden, auch stolz darauf sind, Europäer zu sein. Eine klare Mehrheit der Befragten glaubt zudem nicht, dass durch die europäische Einigung das verloren geht, „was Deutschland ausmacht". Vielmehr wünscht sich eine Mehrheit der Deutschen ein stärkeres europäisches Bewusstsein. Dabei geht die Hälfte der Befragten davon aus, dass es als Grundlage dafür eine gemeinsame europäische Kultur gibt (Bundesverband deutscher Banken 2006).

Hier zeigt sich, dass europäische, nationale und regionale Identitäten nicht exakt voneinander getrennt werden können. Sie schließen sich gegenseitig nicht aus, sondern bedingen einander und ergänzen sich. In diesem Kontext ist auch der Dreiklang von „Heimat, Vaterland und Europa" zu sehen, mit dem sich Helmut Kohl (wie, nebenbei bemerkt, auch die Herausgeber) stets als Pfälzer, Deutscher und Europäer definiert hat. Für ihn stellten Deutsche Einheit und Europäische Einigung zwei Seiten derselben Medaille dar.

Die Europäische Integration ist nur erfolgreich, wenn sie die Identitäten in Europa nicht ersetzen will, sondern die eigene Identität in ihrem europäisch genuinen Plural lebt, der aber eben auch Gemeinsamkeiten hat. Das Europa im Zeitalter der Globalisierung braucht zum Gelingen seiner Einigung beides: Die Herausstellung und Fortbildung seiner gemeinsamen Identität muss einhergehen mit der als Bereicherung verstandenen Differenz.Das Motto des Europäischen Verfassungsvertrages „In Vielfalt geeint" ist damit gleichzeitig Erbe sowie Auftrag und ständige Herausforderung für Europa.

Erscheint lt. Verlag 10.12.2007
Zusatzinfo XI, 391 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Europäische / Internationale Politik
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Systeme
Schlagworte Europabewusstsein • europäische Identiät • Europäische Identität • Europäische Union • Identität • Kulturelle Identität • Nationale Identität • Politische Identität
ISBN-10 3-8350-5462-7 / 3835054627
ISBN-13 978-3-8350-5462-2 / 9783835054622
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