Lernstile und interaktive Lernprogramme - Daniel Staemmler

Lernstile und interaktive Lernprogramme (eBook)

Kognitive Komponenten des Lernerfolges in virtuellen Lernumgebungen
eBook Download: PDF
2007 | 2006
XV, 223 Seiten
Deutscher Universitätsverlag
978-3-8350-9212-9 (ISBN)
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Daniel Staemmler untersucht, inwieweit sich unterschiedliche Lernstile bei verschiedenen Formen der Interaktion mit Lernprogrammen positiv auf den Lernerfolg der Nutzer von Hypermediasystemen auswirken. Der Autor entwickelt ein Lernstilinventar und geht dem Einfluss unterschiedlicher Interaktivitätsgrade von Lernprogrammen auf den Lernerfolg von Nutzern mit unterschiedlichem Lernstil nach. Es wird deutlich, dass sich unabhängig vom persönlichen Lernstil und dem Interaktivitätsgrad eines Lernprogramms immer ein Lernerfolg einstellt.

Dr. Daniel Staemmler promovierte bei Prof. Dr. Stefan Aufenanger am Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg. Er ist Research & Internet Manager am Shanti's L.I.F.E. Institute, San Francisco, Kalifornien, USA.

Dr. Daniel Staemmler promovierte bei Prof. Dr. Stefan Aufenanger am Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg. Er ist Research & Internet Manager am Shanti's L.I.F.E. Institute, San Francisco, Kalifornien, USA.

Geleitwort 8
Vorwort 10
Inhaltsverzeichnis 12
Abbildungsverzeichnis 14
Tabellenverzeichnis 16
1 Einleitung 17
I: Theoretische Hintergründe, Konzepte und Forschungsinstrumente 22
2 Lernstile und weitere Lernmerkmale 23
2.1 Lernstilmodelle 25
2.2 Begriffsklärung 40
3 Kolbs Theorie des Erfahrungslernens 61
3.1 Die Theorie des Erfahrungslernens 62
3.2 Lernstile nach Kolb 66
3.3 Lernstile und deren assoziierte Verhaltensweisen 71
3.4 Wachstum und Entwicklung in der Theorie des Erfahrungslernens 74
3.5 Zusammenfassende Bewertung 88
4 Das Learning Style Inventory (LSI) nach Kolb 89
4.1 Reliabilität 90
4.2 Validität 92
4.3 Aktuelle Entwicklungen 94
4.4 Zusammenfassende Bewertung 96
5 Honey & Mumford's Learning Style Questionnaire (LSQ)
5.1 Definition und Beschreibung 100
5.2 Reliabilität und Validität 104
5.3 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen 110
6 Lernen mit Hypertext, Hypermedia und Multimedia 113
6.1 (Hypertext, [Hypermedia und Multimedia 113
6.2 Aptitude-Treatment-lnteraktion 121
6.3 Adaptivität und Adaptierbarkeit 122
6.4 Anpassung von virtuellen Lehr- und Lernräumen 128
6.5 Interaktion und Interaktivität in der virtuellen Lehre 130
6.6 Möglichkeiten der Umsetzung individualisierten Lernens in der virtuellen Lehre 140
II. Empirische Untersuchung 146
7 Verlauf der empirischen Untersuchung 147
7.1 Studiendesign 147
7.2 Untersuchungsablauf 148
7.3 Erhebungsinstrumente, Versuchsmaterialien und Datenaufbereitung 150
7.4 Statistisch überprüfte Hypothesen 163
7.5 Statistische Analyseverfahren 164
8 Ergebnisse 167
8.1 Psychometrische Eigenschaften und Faktorenstruktur des Lemstilfragebogens 167
8.2 Charakterisierung der Gesamtkohorte 174
8.3 Verteilung der Lerntypen auf die Lernprogramme 177
8.4 Vorwissen der Lemtypen 178
8.5 Posttestergebnisse der Lerntypen 181
8.6 Einfluss der Interaktivitätsgrade auf die Posttestergebnisse 183
8.7 Einfluss der Lerntypen und Interaktivitätsgrade auf den Lernerfolg 184
8.8 Verweildauer im Lernprogramm LernSTATS 190
8.9 Überprüfung des Einflusses der Kontrollvariablen 191
8.10 Zusammenfassung und Diskussion 191
9 Ausblick 197
Literaturverzeichnis 201
Anhang 223

4 Das Learning Style Inventory (LSI) nach Kolb (S. 83-84)

Zur Überprüfung seiner Theorie des Erfahrungslernens und zur Erhebung von Lernstilen entwickelte Kolb das LSI. Wie bereits einleitend in Kap. 3 erwähnt, entwickelte er dieses aufgrund seiner Unzufriedenheit mit traditionellen Lehrmethoden. Er konstatierte eine Kluft zwischen dem Interesse des Dozenten, grundlegende Theorien zu vermitteln, und dem studentischen Bedürfnis nach praktischen Anwendungsmöglichkeiten. Zur Überwindung dieser Kluft begann er mit dem Lernen durch Erfahrungen zu experimentieren. Kolb stellte test, dass seine Studenten unterschiedlich reagierten.

Die zuvor zufriedenen Studenten wurden unzufrieden, wohingegen andere Studenten ein umgekehrtes Verhalten aufwiesen. Diese Beobachtung veranlasste ihn, ein Inventar zu entwickeln, welches individuelle Differenzen von Präferenzen für verschiedene Lernmethoden identifizieren sollte. Eine erste Version des LSI erschien im Jahre 1976, die zweite 1985 und die dritte 1999(a) (nach einer Version für Forschungszwecke 1993). Die später veröffentlichten Versionen sind eine Antwort auf Kritiken, z.B. bezüglich der internen Inkonsistenz der Skalen und der Abfolge der Antwortmöglichkeiten.

Die dritte Version des LSI nutzt als Methode Entscheidungsfragen, um die individuell bevorzugte Vorgehensweise beim Lernen (KE, RB, AB und AE) zu erheben. Die Probanden werden gebeten, 12 Satze, die zum Thema Lernen abgefasst sind, zu komplettieren. Jeder Satz, z.B. Ich lerne am besten durch kann durch vier Teilsatze vervollständigt werden (z.B. KE = persönliche Beziehungen, RB = Beobachtung, AB = rationale Theorien und AE = die Möglichkeit Dinge auszuprobieren und praktisch anzuwenden). Die unterschiedlichen Ergänzungen müssen je nach interindividueller Lernpräferenz in eine Rangfolge gebracht werden (z.B. 4 = trifft vollkommen zu, 1 = trifft überhaupt nicht zu).

Aus der Summierung ergeben sich vier Punktwerte, welche die individuelle Präferenz des jeweiligen Lernmodus wiedergeben. Darüber hinaus wird ersichtlich, welche Pole der zwei dialektisch aufeinander bezogenen Dimensionen, die der abstrakt-konkreten (KEAB) und aktiv-reflektierenden Dimension (AE-RB), im Prozess des Erfahrungslernens bevorzugt werden (Kolb, 2000, S. 66). Neu in dieser dritten und aktuellen Version ist ebenfalls eine Änderung der Begrifflichkeit der Stile, die nun nicht mehr Divergierer, Akkomodierer usw., sondern divergierender, akkomodierender, assimilierender und konvergierender Stil genannt wurden.

Der Grund für diese Abänderung ist, dass Kolb den Probanden damit verdeutlichen mochte, dass Lernstile nicht unabänderlich fixiert sind, sondern das momentane Verhalten bei der Herangehensweise an eine Lernsituation widerspiegeln (Kolb, 2000, S. 7). Kolb weist ausdrücklich darauf hin, dass das LSI nicht zur Selektion im Berufsleben genutzt werden sollte. Er argumentiert, dass ein solches Inventar kein Individuum ganzheitlich erfassen und genau messen könne. Zudem sind die erzielten Ergebnisse kontext- und situationssensitiv. For this reason we do not refer to the LSI as a test but rather an experience in understanding how you learn (Kolb, zitiert bei Delahousesaye, 2002, S. 30). In einer ausführlicheren Argumentation hatte Kolb seine Position zur Verwendung des LSI detaillierter dargestellt.

Erscheint lt. Verlag 21.11.2007
Reihe/Serie Multimedia und Telekooperation
Multimedia und Telekooperation
Vorwort Prof. Dr. Stefan Aufenanger
Zusatzinfo XV, 223 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Pädagogik
Wirtschaft Allgemeines / Lexika
Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Unternehmensführung / Management
Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Wirtschaftsinformatik
Schlagworte Hypertext • Kognitive Psychologie • Lerntypen • Mediendidaktik • Multimedia • Virtuelle Lehre
ISBN-10 3-8350-9212-X / 383509212X
ISBN-13 978-3-8350-9212-9 / 9783835092129
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