[Wahl]Arzt in Österreich (eBook)

Überlebensstrategien im Gesundheitssystem von morgen
eBook Download: PDF
2007 | 2006
X, 178 Seiten
Springer Wien (Verlag)
978-3-211-33659-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

[Wahl]Arzt in Österreich - Christoph Reisner, Michael Dihlmann
Systemvoraussetzungen
39,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Gesundheitswesen im Umbruch: Steigende Ansprüche der Patienten stehen restriktiver Ausgabebereitschaft der öffentlichen medizinischen Versorgung gegenüber. Kurzfristige budgetorientierte 'Gesundheitspolitik' macht vernünftige Reformen beinahe unmöglich. Der Mut zu notwendigen Veränderungen fehlt. Die 'Zweiklassenmedizin' hat sich bereits etabliert. Der niedergelassene Arzt von morgen braucht Strategien, um sich in diesem Umfeld zu behaupten.



Dr. Christoph Reisner, Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie, Vizepräsident der Ärztekammer für Niederösterreich, Präsident 'Wahlärzte Österreich', Obmann 'Wahlärzte und Mittelbau Niederösterreich'

Michael Dihlmann, Ressortleiter 'Praxis und Wirtschaft' Ärztewoche Zeitungsverlag

Dr. Christoph Reisner, Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie, Vizepräsident der Ärztekammer für Niederösterreich, Präsident "Wahlärzte Österreich", Obmann "Wahlärzte und Mittelbau Niederösterreich"Michael Dihlmann, Ressortleiter "Praxis und Wirtschaft" Ärztewoche Zeitungsverlag

Vorwort und Einleitung 5
Die Autoren 6
Inhalt 9
Grundlagen 11
Defi nitionen 12
Kassenarzt 12
Wahlarzt 12
Privatarzt 13
Wohnsitzarzt 13
Historische Entwicklung 14
Kassensystem 14
Wahlarztsystem 15
Krankenkassendorado Österreich 15
Dutzende Krankenkassen – dutzende Abrechnungssysteme 15
Das Wirtschaftlichkeitsgebot bei Kassenärzten 22
Kurzfristige Budgetsanierung oder gesundheitspolitischer Weitblick? 25
Ausgewählte Lebenslügen der modernen Gesundheitspolitik 27
Ärztekammern in der Sackgasse? 36
Kammerstruktur 36
Wettbewerb innerhalb der Ärztekammer – Jeder gegen Jeden 41
Spaltpilz im Vormarsch – Die Zähne sind gezogen 36
Der Mythos vom Gott in Weiß 44
Die Mär von den goldenen Türklinken 44
Helfersyndrom als Berufung 46
Situationsbeschreibung 49
Neun Bundesländer – Neun Wege zum Kassenvertrag 50
Niederlassungsrichtlinien, Übergabemodalitäten, Ordinationsbewertung 50
Was ist eine Ordination eigentlich wert? 50
Weitere Gedanken zur Ordinations bewertung 55
Übergabepraxis in Niederösterreich –ein schlechtes Beispiel 56
Aktuelle Situation der Kassenärzte in Österreich 61
Einbahnstraße Honorarsystem 65
Der Wahlarzt im Spannungsfeld zwischen Medizin und Ökonomie 69
Freier Beruf Wahlarzt! 69
Honorargestaltung nach wirtschaft lichenKriterien 70
Mathematik in der Gebietskrankenkasse 70
Wie viele Wahlärzte verträgt der Markt? 72
Standpunkte und Perspektiven 75
Österreich im Umbruch 75
Warum ich gerne Kassenarzt bin 75
Warum ich (gerne) Wahlarzt bin 78
Visionen als Zukunftsperspektiven 81
Sichtweise der Patienten 89
Qualität 89
Der Wahlarzt aus Sicht des fachkundigen Patienten –gelebte Patienten orientierung 92
Umsatz – Gewinn – Einkommen 95
Medizin zwischen Ethik und Monetik 99
Was ist Medizin wert? 100
Ökonomischer Zwang versus Ärzte gesetz – Dokumentation und Aufklärung 106
Von der (Ohn)Macht der Kammern im Zwiespalt unterschiedlicher Interessen 108
Der verordnete Solidarfonds 109
Chefarztpfl icht und Bürokratie 109
Erstattungskodex 110
Kammerbeschlüsse und Legislative 110
Hygieneverordnung 111
Zusammenschluss von Versicherungen 111
Qualitätssicherung 111
Vorsorgeuntersuchung neu 111
Ärztliche Hausapotheken 111
Arbeitszeitgesetz 112
Gesundheitspolitik auf dem Holzweg 112
Wahlarztaktivitäten im Spannungsfeld der Ärztekammer 115
Erfahrungen eines engagierten Wahlärztevertreters 116
Wahlarztreferat der Österreichischen Ärztekammer 116
Verein Wahlärzte Österreich 116
Pressekonferenz 117
Die Zeit der Vorwürfe 117
Software Wahlarzt 118
Der Gipfel der Kontroverse 118
Deutschland ruft 119
Aktivitäten des Wahlarztreferates der Ärztekammer für Niederösterreich 119
Patientenbefragung 119
Wahlarztratgeber 120
Niederlassungsseminare 121
Standortanalyse – Entscheidungshilfe für Praxisgründer 122
Wahlarztformulare 122
Ordinationsbörse 122
Niederlassungsberatung 122
Wahlarzt-CD 123
Kommunikationsseminare 123
Informationsveranstaltungen 123
Benchmarking in der Ordination 123
Zuweisungen – Überweisungen 123
e-Card für Wahlärzte 124
Wahlarztbefragung in Niederösterreich 125
Mögliche Gegenstrategien –Erfolgskriterien in der Wahlarztordination 127
Standortwahl 128
Bei der Standortwahl nichts dem Zufall überlassen 128
Partnerschaften 130
Lehrpraxis 130
Gruppenpraxen 132
Kassenverträge für Gruppenpraxen in Wien 132
Kassenverträge für Gruppenpraxen in Oberösterreich 134
Ärztliche Kooperationsformen jenseits der Gruppenpraxis 140
Praxismarketing 144
Die häufi gsten Irrtümer 145
Informationsbeschaff ung 145
Festlegen der Ziele 145
Strategien planen 145
Produktpolitik – Dienstleistungen sind Produkte 146
Preispolitik 146
Distributionspolitik – Absatzwege und Marketinglogistik 147
Kommunikationspolitik – Werbung und PR im Zentrum der Kommunikation 147
Professionelle Umsetzung 147
Anstellung oder Werkvertrag 147
Soziale Absicherung als Kriterium 147
Ärztekammerbeitrag berücksichtigen 148
Die wertfreie Berechnung 149
Alle Komponenten abwägen 149
Anstellung von Ärzten bei Ärzten 149
Honorarnoten und Honorargestaltung 150
Honorarnote 150
Zahlungsmodelle 152
Honorarmodelle 153
Kostenrückerstattung 157
Richtwerte 159
Persönlichkeit des Arztes 159
Organisation 159
Möglichkeiten der EDV nutzen 159
Terminmanagement 164
Serviceleistungen 165
Fachgebiet 165
Miete – Kauf, Investition in Praxisräumlichkeiten 167
Goldene Regeln für wirtschaftliche Praxisführung 170
Resümee 173
Wir stehen für 176
Epilog 179
Drei Jahre in der „Kammer des Schreckens“ 180
Albträume von Gesprächen, die nie stattgefunden haben 182

Medizin zwischen Ethik und Monetik (S. 89-91)

Was ist Medizin wert?

Im benachbarten Deutschland gehen derzeit die Wogen hoch. Neben vielen anderen Missständen wird von den Ärzten vor allem die angeblich miserable Bezahlung angeführt. Im niedergelassenen Bereich gibt es schon Gebiete, für die sich kein Arzt finden lässt. Die angestellte Ärzteschaft ist zu Protesten auf der Straße, Einkommensanpassungen von 30 Prozent und mehr werden gefordert.

Wie aber ist die Einkommenssituation der Ärzte in Österreich? Das lässt sich, wie üblich, nicht generell sagen. Klinikärzte vom Oberarzt aufwärts kommen – abhängig vom Dienstgeber und von der Berufserfahrung, aber auch von der Anzahl der Dienste bzw. der Überstunden und vom Volumen der Klassegelder – auf durchschnittliche Einkommensbereiche zwischen 2.000 und 5.000 Euro netto 14-mal pro Jahr. Auffällig sind dabei massive Unterschiede in Abhängigkeit vom Bundesland.

Demgegenüber attestiert die Ermittlung eines großen österreichischen Wirtschaftsmagazins allen österreichischen Führungskräften im Schnitt ein Nettoeinkommen von immerhin 14-mal 5.900 Euro pro Jahr. Dieser Wert gilt auch für Nicht-Akademiker. Im Vergleich sind daher – aus unserer Sicht – für einen Arzt für Allgemeinmedizin mit Kassenpraxis 5.000 Euro pro Monat als Untergrenze für eine gerechte Bezahlung anzusetzen. Für dieses angenommene Beispiel lässt sich eine Berechnung der . - nanziellen Notwendigkeiten vornehmen. Somit geht es um ein Nettoeinkommen von 70.000 Euro pro Jahr.

Unsere Begründung: Die Ausbildung ist mit angestellten Ärzten vergleichbar, die Verantwortung für den Patienten ebenfalls. Beim Spitalsarzt fallen wirtschaftliche Verantwortung weg, die soziale Absicherung, etwa bei Krankheit oder Arbeitslosigkeit, ist deutlich besser. Auch die Bezeichnung als Führungskraft ist durchaus angemessen. Nachdem das Steuersystem in Österreich progressiv gestaltet ist, muss man in dieser Einkommenskategorie zwar den Spitzensteuersatz von 50 Prozent leisten, durch die niedrigeren Progressionsstufen spart man sich aber auf dem Weg dorthin etwa 8.000 Euro.

Die „Milchmädchenformel" für die Steuerberechnung lautet daher: Gewinn geteilt durch zwei minus 8.000 Euro. Das ergibt rein rechnerisch den Zusammenhang, dass bei einem Einkommen von 70.000 Euro netto jährlich 54.000 Euro an Steuer zu zahlen sind (70.000 minus 16.000). Der notwendige Gewinn ergibt sich aus 70.000 Euro Nettoeinkommen plus 54.000 Euro Steuer (124.000 Euro). Um ein mit einem Spitalsarzt vergleichbares Einkommen zu erzielen, muss von einem Arzt mit Praxis also ein steuerlicher Gewinn von 124.000 Euro erwirtschaftet werden. Dieser Gewinn ist jedoch nur jenes Ergebnis, das „ganz zum Schluss übrig bleibt".

Vom Umsatz (Überweisungen der Gebietskrankenkasse, der „kleinen Kassen" und Privatpatienten) müssen vorher noch die Betriebskosten bedient werden: Zinsen und Abschreibungen der Investitionskosten, Ärztekammer, Wohlfahrtsfonds und Sozialversicherung und etwa 20 Prozent (des Umsatzes) an Personalkosten. Dazu kommen noch Kosten für EDV, Wartung und Telekomprovider für die e-Card. Summa summarum kann man bei einem Allgemeinmediziner von einer „gut geführten Ordination" sprechen, wenn vom Umsatz die Hälfte als Gewinn übrig bleibt. So wäre bei unserem Rechenbeispiel ein bereits stolzer Umsatz von 248.000 Euro notwendig. Ein durchschnittlicher Kassenarzt bleibt hier deutlich darunter.

Wer bei einem Scheinschnitt von 45 Euro und 1.000 Scheinen pro Quartal hält, erreicht bei Zurechnung von etwa zehn Prozent Umsatz pauschal aus den „kleinen Kassen" und Privatpatienten eine Umsatzgrößenordnung von etwa 200.000 Euro. Das geht sich dann für knapp 4.100 Euro Nettoeinkommen aus (siehe Tabelle 7). Bleibt noch die Berechnung der Relation Umsatz bzw. Einkommen zu Arbeitszeit. Pro Jahr stehen 52 Arbeitswochen zur Verfügung. Bei „normaler" Gebarung in Sachen Urlaube, Fortbildung, Feiertage und Krankenstand bleiben 40 Arbeitswochen übrig.

Erscheint lt. Verlag 4.1.2007
Reihe/Serie Edition Ärztewoche
Edition Ärztewoche
Zusatzinfo X, 178 S.
Verlagsort Vienna
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Allgemeines / Lexika
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Ärzte • Ärztekammer • Einsparungen • Gesundheit • Gesundheitsdienst • Gesundheitspolitik • Gesundheitssystem • Gesundheitswesen • Kritik • Leitfaden • Praxisführung • Praxismarketing • Radiologieinformationssystem • Sozialversicherung • Statistik
ISBN-10 3-211-33659-1 / 3211336591
ISBN-13 978-3-211-33659-5 / 9783211336595
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
PDFPDF (Wasserzeichen)
Größe: 1,1 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: PDF (Portable Document Format)
Mit einem festen Seiten­layout eignet sich die PDF besonders für Fach­bücher mit Spalten, Tabellen und Abbild­ungen. Eine PDF kann auf fast allen Geräten ange­zeigt werden, ist aber für kleine Displays (Smart­phone, eReader) nur einge­schränkt geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür einen PDF-Viewer - z.B. den Adobe Reader oder Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür einen PDF-Viewer - z.B. die kostenlose Adobe Digital Editions-App.

Zusätzliches Feature: Online Lesen
Dieses eBook können Sie zusätzlich zum Download auch online im Webbrowser lesen.

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Antibiotika, Virostatika, Antimykotika, Antiparasitäre Wirkstoffe

von Hans-Reinhard Brodt; Achim Hörauf; Michael Kresken …

eBook Download (2023)
Thieme (Verlag)
164,99