Heilpflanzenkunde für Tierärzte (eBook)

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2005 | 2005
XI, 283 Seiten
Springer Berlin (Verlag)
978-3-540-26479-8 (ISBN)

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Heilpflanzenkunde für Tierärzte - Jürgen Reichling, Rosa Gachnian-Mirtscheva, Marijke Frater-Schröder, Reinhard Saller, Assunta Di Carlo, Wolfgang Widmaier
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Das Praxis-Handbuch für Tierärzte

- Die 100 wichtigsten Heilpflanzen in der Tiermedizin kompakt und übersichtlich

- Zweifarbig gestaltete Monographien mit rund 80 vierfarbigen Abbildungen

- Einheitliche Gliederung zum schnellen Nachschlagen

- Neueste Erkenntnisse zu Indikationen, Rezepturen, Dosierungen, Neben- und Wechselwirkungen

- Praktische Orientierungshilfe: Konkrete Behandlungsvorschläge und Dosierungsberechnungen

Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Autorenverzeichnis 10
Teil I 11
1 Der Umgang mit dem kranken Tier 13
1.1 Die Tierhaltung im Wandel der Zeit 13
1.2 Das Erkennen von Erkrankungen 14
1.3 Die Konsultation des Tierarztes 14
2 Geschichte und heutige Bedeutung der Heilpflanzen in der Veterinärmedizin 17
2.1 Historischer Rückblick 17
2.2 Heutige Bedeutung 27
3 Beachtung von tier artspezifischen Besonderheiten in der Anwendung von Heilpflanzen 29
4 Rechtliche Voraussetzungen für die Anwendung von Heilpflanzen 31
4.1 Die Anwendung von Heilpflanzen bei Tieren, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen 31
4.2 Die Anwendung von Heilpflanzen bei Tieren, die nicht der Lebensmittelgewinnung dienen 32
5 Pflanzliche Zubereitungen 35
5.1 Pflanzliche Droge 35
5.2 Decoctum (Abkochung) 35
5.3 Infusum (Aufguss) 35
5.4 Sirup 36
5.5 Mazerat 36
5.6 Teezubereitung 36
5.7 Latwerge 36
5.8 Pillen 37
5.9 Bissen (auch Ballen oder Bolus genannt) 37
5.10 Schleim 37
5.11 Breiumschlag (Kataplasma) 37
5.12 Pflanzenextrakt 38
6 Sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe – phytochemische und phytopharmakologische Grundlagen 39
6.1 Acylphloroglucinderivate 39
6.2 Ätherische Öle 39
6.3 Alkaloide 40
6.4 Anthranoide 40
6.5 Bitterstoffe 41
6.6 Cumarine 41
6.7 Flavonoide 41
6.8 Gerbstoffe 41
6.9 Glucosinolate 42
6.10 Herzwirksame Glykoside 42
6.11 Lauchöle 43
6.12 Phenylpropane 43
6.13 Polysaccharide / Schleimstoffe 43
6.14 Saponine 44
6.15 Scharfstoffe 44
6.16 Terpene 45
Teil II 47
7 Heilpflanzen und ihre Anwendungsgebiete in der Tierarztpraxis 49
7.1 Gastrointestinale Erkrankungen 49
7.2 Erkrankungen der Galle, Gallenwege und Leber 147
7.3 Hauterkrankungen 153
7.4 Herzbeschwerden, Herzinsuffizienz 189
7.5 Erkrankungen des oberen Respirationstraktes 192
7.6 Nieren- und Blasenerkrankungen / Entzündliche Erkrankungen der ableitenden Harnwege 213
7.7 Angst- und Unruhezustände, Reizbarkeit, nervös bedingte Magen- Darmstörungen 228
7.8 Durchblutungsstörungen, rheumatoide Erkrankungen 235
7.9 Ektoparasiten 244
Teil III 247
8 Vergiftungen mit Pflanzen 249
9 Verzeichnis der deutschen und wissenschaftlichen Pflanzennamen 251
9.1 Alphabetisches Verzeichnis deutscher Pflanzennamen 251
9.2 Alphabetisches Verzeichnis wissenschaftlicher Pflanzennamen 255
Anhang 259
Rezepturanweisungen in deutscher und lateinischer Sprache 261
Glossar Botanischer Begriffe 263
Literatur 273
Sachverzeichnis 283
Bildquellenverzeichnis 293

2 Geschichte und heutige Bedeutung der Heilpflanzen in der Veterinärmedizin (S. 7-8)

2.1 Historischer Rückblick

Die Kunst mit Pflanzen zu heilen zählt zweifellos zu den ältesten kulturellen Errungenschaften der Menschheit. Archäologische Funde aus prähistorischer Zeit deuten darauf hin, dass der Mensch Pflanzen nicht nur als Nahrungsmittel, Bau- und Bekleidungsmaterial zu nutzen wusste, sondern auch zu Heilzwecken. Schon sehr früh wurde erkannt, dass Heilpflanzen auch für die Erhaltung der Tiergesundheit von großer Bedeutung sind. Unter den Siedlungsspuren von Neandertalern und Menschen der Altsteinzeit fanden sich bereits Pflanzenteile von Tausendgüldenkraut und Schafgarbe.

Auch in den frühesten schriftlichen Aufzeichnungen, wie in den sumerischen und babylonischen Keilschrift en, finden Heilpflanzen Erwähnung. Die wichtigste praktische Quelle für die Anwendung von Heilpflanzen war sicherlich die Erfahrungsheilkunde, die Empirie. So waren für den Urzeitmenschen empirische Kenntnisse vollständig ausreichend, um eine bestimmte Pflanze z. B. als kühlend, wärmend oder wundheilend zu erkennen. Die durch Beobachtung und Anwendung gewonnenen Erfahrungen wurden dann über Generationen in Familien, durch besondere, heilkundige Personen oder Priesterärzte weitergegeben. So gehört das Auflegen von Blättern zur Heilung von Wunden oder zur Linderung von Schmerzen bei Mensch und Tier auch heute noch zum therapeutischen Wissen der Schamanen und Heiler von Indianervölkern und Eingeborenenstämmen aller Kontinente.

Die zweite wesentliche Quelle für die Entwicklung der Heilpflanzenkunde war der magisch- kultische Bereich. Insbesondere die in kultischen Handlungen benutzten Rauschdrogen und Rauchwerke fanden schon früh auch als Medizin Eingang in die Therapie. Bei den Kelten galt z. B. die Mistel, eine magisch-religiöse Pflanze, als eine Art Allheilmittel [Schadewaldt 1966,1986; Harnischfeger und Stolze 1983; Hänsel 1996; Mayer 1999].

Der Ursprung der europäischen Heilpflanzenkunde liegt in der griechischen und römischen Antike. Dioskurides (1. Jh. n. Chr.) aus Anazarba in Kleinasien hat mit „De Materia Medica" wohl das bekannteste und bedeutendste „Kräuterbuch" der griechischen Antike geschrieben. Als Militärarzt in der Armee Kaiser Neros machte er ausgedehnte Reisen ins Mittelmeergebiet und lernte dort zahlreiche Pflanzen sowie die Heilkunde der Mittelmeerländer kennen. Dadurch flossen sowohl die Heilpflanzen als auch die Heilkunde der Mittelmeerländer in die Materia medica des Dioskurides ein. Darin werden insgesamt 600 Pflanzen nach Herkunft , Aussehen und Vorkommen beschrieben und detaillierte Angaben zum Sammeln und Trocknen sowie über arzneilich wirksame Zubereitungen gemacht. Er war außerdem der erste, der vor Verfälschungen und Verwechslungen von Heilpflanzen warnte und Methoden beschrieb, um solche zu erkennen. Dioskurides ordnete die Pflanzen bereits nach Indikationsgebieten entsprechend der antiken Viersäft elehre und Humoralpathologie.

In späterer Zeit bemühte sich der römische kaiserliche Leibarzt Galenus (2 Jh. n. Chr.) besonders um eine Systematisierung der therapeutischen Anwendung und um genaue Zubereitungs- und Lagerungsvorschrift en. Bei ihm finden sich viele Heilpflanzen, die auch heute noch medizinisch von Interesse sind, wie z. B. Adonis, Meerzwiebel, Schafgarbe, Süßholzwurzel, Weidenrinde [Schadewaldt 1966; Hänsel 1996]. Seit der Antike waren es die verschiedensten Kräuterbücher oder die im Mittelalter aufkommenden Rezeptsammlungen von Mönchen und Nonnen, die das Wissen um die Heilpflanzenkunde weitergaben [Schadewaldt 1966; Ostheeren 1991; Hänsel 1996; Martin et al. 2001].

Im 16. Jahrhundert erlebte die Heilpflanzenkunde mit dem Erscheinen der großen klassischen Kräuterbücher von Otto Brunfels (1488–1534), Hieronymus Bock (1489–1554), Pietro Andrea Matthioli (1500–1577), Leonhard Fuchs (1501–1566), Andrea Cesalpino (1519–1603) und Adam Lonitzer (1528–1586) einen nachhaltigen Aufschwung. Die als „Väter der europäischen Heilpflanzenkunde" angesehenen Autoren sichteten erstmals kritisch den antiken pflanzlichen Arzneischatz, rekonstruierten die antiken Texte, vor allem des Dioskurides, identifizierten die darin enthaltenen Heilpflanzen, bildeten sie im Holzschnitt ab und machten Angaben zu ihrer medizinischen Verwendung.

Erscheint lt. Verlag 1.12.2005
Zusatzinfo XI, 283 S. 208 Abb., 104 Abb. in Farbe.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften
Medizin / Pharmazie
Naturwissenschaften
Sozialwissenschaften
Technik
Veterinärmedizin
Schlagworte Anwendung • Ärzte • Dosierung • Dosierungen • Erkenntnis • Grundlagen • Heilpflanzenkunde • Medizin • Pharmakologie • Sprache • Therapie • Tiermedizin • Vergiftungen • Wechselwirkung • Wirkung
ISBN-10 3-540-26479-5 / 3540264795
ISBN-13 978-3-540-26479-8 / 9783540264798
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