Rousseaus Zivilreligion als Herrschaftsideologie
Seiten
2011
|
3. Aufl.
GRIN Verlag
978-3-640-82598-1 (ISBN)
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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,0, Universität Leipzig (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Gesellschaftskritik und Staatsverständnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie bereits im aufgeklärten 18. Jahrhundert, so lässt sich auch in den vergangenen Jahrzehnten feststellen, dass Religion als Ressource der Legitimation politischen Handelns zunehmend an Bedeutung gewinnt. Unter dem Schlagwort der "Wiederkehr der Religionen" erlangen religionspolitische Fragestellungen erneut Relevanz, mehr noch, drängen mit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 erneut gewaltsam auf die weltpolitische Bühne. Deutlich wird: Religionen erfüllen heute, nach dem Ende des Ost-West-Konflikts, vielerorts die Funktion politischer Ideologien. Doch dieser Befund gilt nicht nur für den radikalen Islam. Auch die in Frankreich oder den USA eingehegte Zivilreligion trägt ideologische Züge. So zeigt sich aktuell in der französischen Kopftuchdebatte die Verbindung von laicité als Gründungsdoktrin der 3. Republik und Zivilreligion. Wie Cécile Laborde deutlich macht, gibt es einen dominanten Strang innerhalb dieser Debatte, der neben abstrakten und außerkörperlichen Menschenrechten auch die affektive Mobilisierung durch Religion, zur Aufrechterhaltung der Einheit der französischen Nation stark macht . Diese Mobilisierung reicht bis zur altruistischen Hingabe der Bürger an die Gemeinschaft. Der so entstehende homogene, nationale, öffentliche Charakter verdeckt individuelle Unterschiede eher als sie zu bewahren und ist somit eine klassische Herrschaftsideologie.Dass dieses ideologische Moment bereits originär bei Jean-Jacques Rousseau, einem der Namensväter der Zivilreligion, angelegt ist, lautet die zentrale Hypothese dieser Arbeit. Die sich daraus ergebende Fragestellung lautet demnach, wie diese Mobilisierungsideologie gerahmt ist und wie sie begründet wird. Zwar weisen Autoren wie Thomas Hase oder Sonja Asal auf die heute praktizierten Formen von Zivilreligion in den USA oder Frankreich hin und damit auch auf ihre nationale Bedeutung; deren explizit ideologischer Charakter ist bisher allerdings kaum untersucht worden. Einzig Yves Bizeul, dessen Überlegungen für diese Arbeit nutzbar gemacht werden sollen, weist auf die enge Verbindung von Ideologien und politischen Religionen hin. Armin Scherb hingegen schlägt einen gänzlich anderen Kurs ein, indem er versucht zu beweisen, dass es sich beim Konzept der streitbaren Demokratie um eine Form der Zivilreligion handelt und so das explizite Herrschaftsmoment von Zivilreligion negiert.
Reihe/Serie | Akademische Schriftenreihe |
---|---|
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 24 g |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung ► Politische Theorie |
ISBN-10 | 3-640-82598-5 / 3640825985 |
ISBN-13 | 978-3-640-82598-1 / 9783640825981 |
Zustand | Neuware |
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