Aromata in der iranischen Kultur

unter besonderer Berücksichtigung der persischen Dichtung

(Autor)

Buch | Hardcover
368 Seiten
2010
Reichert, L (Verlag)
978-3-89500-680-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Aromata in der iranischen Kultur - Mehr Ali Newid
79,00 inkl. MwSt
Die vorliegende Arbeit ist das Ergebnis einer mehr als zehnjährigen Untersuchung über Aromata im iranischen Kulturkreis von der Achämenidenperiode (559 B.C.) bis zum Ende der Safawidenzeit (1722 A.D.). Das Hauptanliegen bestand darin, herauszufinden, was die Quellen über Aromata berichten, wie Düfte im täglichen Leben verwendet wurden und wie diese in der persischen Literatur, insbesondere in der poetischen Sprache reflektiert sind.
Die vorliegende Untersuchung zeigt, wie Aromata tierischer oder pflanzlicher Herkunft in der persischen Literatur zur Sprache kommen und welche Rolle sie in der persischen Kunst und Archäologie spielen. Arabische, griechische und indische Quellen sowie Sekundärliteratur wurden hinzugezogen. Die bis dato einzige Monographie behandelt nicht nur die Beschaffenheit und Herkunftsländer der Duftstoffe, sondern auch ihre vielfältige Metaphorisierung in der Dichtung und ihren Stellenwert sowohl im religiösen Bereich als auch im alltäglichen Leben, z.B. bei Hofzeremonien, Hochzeiten, im Schreibwesen, der Kochkunst, dem Bauwesen, dem Geschenkwesen etc.
Geographisch erstreckt sich die Untersuchung auf den iranischen Kulturkreis, welcher sich unter den Dynastien der Achämeniden, Parther bzw. Arsakiden und Sasaniden nicht nur auf das Gebiet des heutigen iranischen Staates beschränkte, sondern auch zum Teil die Länder Afghanistan, Tadschikistan, Usbekistan, Turkmenistan, Pakistan und Indien mit einbezog.
Der behandelte Zeitraum beginnt mit den Achämeniden (550 bis 330 v. Chr.), die mit dem persischen Großreich das mächtigste Imperium der alten Welt errichteten, und endet mit den Safawiden (ca. 1501 bis 1722). Abgesehen von der Periode der Mongolenherrschaft (13. bis 14. Jahrhundert) ist während dieser Zeit eine gewisse Kontinuität bestimmter Sitten und Bräuche festzustellen, insbesondere bei den Sasaniden (224 bis 642 n. Chr.), welche sich als Nachkommen der Achämeniden betrachteten. Ihr kulturelles Erbe wurde von den Abbasiden (750 bis 1258 n. Chr.), den Samaniden (892 bis 999 n. Chr.), den Bujiden (945 bis 1055 n. Chr.), den Gaznawiden (962 bis 1040 n. Chr.) und den Seldschuken (1000 bis 1218 n. Chr.) fortgeführt. So blieb neben anderen Traditionen auch der Brauch der Verwendung von Aromata und königlichem Räucherwerk, wie sie etwa bei der Inthronisation, bei Empfangsriten sowie Nawruz- und Mehrgan-Festen üblich waren, zumindest bis in die Zeit der Seldschuken erhalten.

Die Arbeit besteht aus vier Teilen:

Teil I: Duftstoffe tierischer Herkunft (Ambra, Bibergeil, Moschus, Zibet).
Teil II: Duftstoffe pflanzlicher Herkunft (Aloeholz, Kampfer, Kostus, Narde, Rosenwasser, Safran, Sandelholz).
Teil III: Gemischte Düfte (Salben, Pastillen, Pulver)
Teil IV: Aromatische Harze, Balsame, Öle und Mannas.

Angesprochen werden sollen durch die vorliegende Arbeit insbesondere Wissenschaftler und Studierende folgender Fachrichtungen: Iranische Studien, Orientalistik, Islamwissenschaften, Archäologie, Sprachwissenschaften, Ethnologie und Religionsgeschichte. Darüberhinaus bietet diese Untersuchung - wie dies seit Rückert, Goethe, Hammer von Purgstall und zuletzt auch Annemarie Schimmel im deutschsprachigen Raum tradiert ist - Übertragungen zahlreicher Verse aus dem Bereich epischer, mystischer und romantischer Dichtung des Neupersischen, darunter auch solche von Ferdawsi, Sana'i, Rumi, Sa'di, Hafiz und anderen. Fachkollegen haben mit der vorliegenden Arbeit eine literarische und kulturhistorische Untersuchung zu Hand, die es in diesem Bereich bislang noch nicht gegeben hat. Da die Forschungslage in der Iranistik in den letzten Jahrzehnten im deutschsprachigen Raum weit hinter den anderen Disziplinen der Orientalistik zurückgeblieben ist, hofft der Autor - wie bereits an anderer Stelle geschehen (vgl. Newid / Mumm: Persisches Lesebuch) -, mit dieser Untersuchung einerseits einen Beitrag zur Belebung dieses Faches zu leisten und andererseits den Fachkollegen und Studierenden neue Anregungen für weitere Forschungsvorhaben zu geben.

Dr. Mehr Ali Newid studierte an der Aristoteles-Universität / Thessaloniki Archäologie, Philologie, Byzantinistik und Kunstgeschichte. Nach dem Magister setzte er in München sein Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität / München in den Fächern Indologie und Iranistik fort. Er lernte Alt-und Neugriechisch, Sanskrit, Pali und Prakrit, ferner Klassisch-Arabisch, Altpersisch, Avestisch und Pahlavi. Neben den drei Varianten des Neupersischen, Farsi, Dari und Tadschiki, beschäftigte er sich eingehend mit den Dialekten Mazandarani, Khorasani, Kermani, Sistani (Zaboli), Herati, Hazaragi und Kaboli. Er beherrscht Pashto und Beloutschi. Nach seiner Promotion lehrte und forschte er viele Jahre am Institut für Indologie und Iranistik in München und war Mitarbeiter an den Staatlichen Antikensammlungen und dem Staatlichen Museum für Völkerkunde, wo er mehrere Ausstellungen, darunter auch „Kunst des Buddhismus entlang der Seidenstrasse“ vorbereitete. Im Mittelpunkt seiner Tätigkeit am Institut für Geschichte und Kultur des Nahen Orients sowie Turkologie stehen die neuiranische Philologie sowie islamische Geschichte und Kultur. Zahlreiche Forschungsreisen führten ihn in den Iran, nach Usbekistan, Turkmenistan, Syrien, Griechenland und in die Türkei. Er veröffentlichte mehrere Schriften, insbesondere zur Kultur und Geschichte Persiens und Afghanistans. Zuletzt sind von ihm erschienen: „Der schiitische Islam in Bildern – Rituale und Heilige“, München 2006; „Persisches Lesebuch“ (zusammen mit Peter-Arnold Mumm), Wiesbaden 2007. Ein Wörterbuch Pashto-Deutsch-Englisch ist in Vorbereitung.

Dr. Mehr Ali Newid has a degree in Archaeology and Philology, with a minor in Byzantine Studies and History of Art from Aristotle University / Thessaloniki. He went on for his post-graduate degree in Indology and Iranian Studies at Ludwig-Maximilians-University / Munich. He has studied Classical and Modern Greek, Sanskrit, Pali and Prakrit, Classical Arabian, Old Persian, Avestan and Pahlavi. His primary scientific interest, besides the three variants of New Persian: Farsi, Dari and Tojiki, lies with the dialects Mazandarani, Khorasani, Kermani, Sistani (Zaboli), Herati, Hazaragi and Kaboli. He is fluent in Pashto and Balouchi. After receiving his doctorate, he taught and researched for many years at the Institute for Indology and Iranistics of the Munich University. He was also employed by the State Collections of Antiques and the State Museum for Ethnology, for whom he prepared several exhibitions, among others the exhibition on "The Art of Buddhism along the Silk Road". At the Institute for History and Culture of the Near East at LMU, his research focuses on new Iranian philology and Islamic History and culture. He has been on numerous field trips to Iran, Uzbekistan, Turkmenistan, Syria, Greece and Turkey. He has published several works on the culture and history of Persia and Afghanistan, most recently „Der schiitische Islam in Bildern – Rituale und Heilige“, München 2006; „Persisches Lesebuch“ (together with Peter-Arnold Mumm), Wiesbaden 2007. A Pashto-German-English dictionary is under way.

"Nun will aber Newids Buch weder die Chemie der heutigen Parfümeure beschreiben, noch ihnen Rezepte liefern. Sein Buch ist vielmehr das Ergebnis einer minutiösen Fahndung nach literarischen Quellen in der persischen Literatur, wo die Herkunft, Anwendung und metaphorische Verwendung der Aromata aufleuchten.
(...) "Der Newid" ist primär als Lexikon nutzbar. Doch führt das Buch den Leser bei fortgesetzter Lektüre ebenso lebendig durch die zweitausendjährige Geschichte und viele Besonderheiten des iranischen Kulturkreises. Die Zitate aus hunderten literarischen Quellen beginnen im Großreich der Achämeniden (550- 350 v. Chr.) und enden bei den Safawiden (ca. 1501- 1722). (...)
Erwähnt sei noch, dass eine wissenschaftliche Untersuchung hohen qualitativen Ansprüchen genügen muss, um in die Reihe Iran - Turan aufgenommen zu werden. (...) Das bedeutet allerdings nicht, dass das Buch sich lediglich an ein Fachpublikum richtet, auch der interessierte Laie wird es mit Gewinn und Genuss lesen - und vielleicht ist es sogar für die 'Nasen' interessant!"

In: http://www.freunde-islamischer-kunst.de/2010/08/aromata-in-der-persischen-kultur-unter-besonderer-berucksichtigung-der-persischen-literatur/
(29.09.2010)

Erscheint lt. Verlag 30.7.2010
Reihe/Serie Iran - Turan ; 11
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Maße 170 x 240 mm
Gewicht 775 g
Themenwelt Literatur Lyrik / Dramatik Lyrik / Gedichte
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft
Sozialwissenschaften Ethnologie
Schlagworte Abbasiden • Achämeniden • Afghanen • Afghanistan • Afghanistan;Mesopotamien;Ägypten;Botanik;Iran;Ethnologie;Oman;Arabisch;Babylon;Armenien;Tibet;Abbasiden;Archäologie;Religion;Istanbul;Isfahan;Griechisch;Alexander III., Makedonien, König;Griechenland;Literatur;Araber;Türken;Avestisch;Indien;Pashto;Sasanide • Ägypten • Alexander III., Makedonien, König • Araber • Arabisch • Archäologie • Armenien • Aroma • Avestisch • Avicenna • Babylon • Bagdad • Botanik • buyiden • China • Darius I., Iran, König • Dichtung • Dioskurides • Duft / Duftstoffe • Ethnologie • Firuzabad • Galen • Galenus • Gastronomie • Gaznawiden • Griechen • Griechenland • Griechisch • Hafiz • Inder • Indien • Iran • Iraner • Iran; Kultur • Isfahan • Istanbul • Kashan • Kirman • Kosmetik • Literarisches Motiv • Literatur • Mawlawi • mecca • Medizin • Mekka • Mesopotamien • Mohammad der Prophet • Naqsche-Rostam • Neupersisch • Nezami • Oman • Parther • Pashto • Persepolis • Persien, Literatur • Plinius • Religion • Rumi • Sa'di • Sa’di • Sana'i • Sana’i • Sanskrit • Sasaniden • Schiraz • Täbris • Teheran • Tibet • Timuriden • Türken • Xerxes I., Iran, König • Yemen • Zentralasien
ISBN-10 3-89500-680-7 / 3895006807
ISBN-13 978-3-89500-680-7 / 9783895006807
Zustand Neuware
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