Adam Mickiewicz - Die Bedeutung der Sprache für die polnische Nation

(Autor)

Buch | Softcover
328 Seiten
2010
Tectum Wissenschaftsverlag
978-3-8288-2354-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Adam Mickiewicz - Die Bedeutung der Sprache für die polnische Nation - Georg Hajdas
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Adam Mickiewicz (1798 – 1855) war Kenner der deutschen und der bedeutendste Repräsentant der polnischen Romantik. Er verwob die abendländische Geistesgeschichte mit universellen Symbolen durch seine Interpretation der Sprache in der Spannung zwischen Identität und Differenz. Er gilt bis heute als der bedeutendste Nationaldichter seines Landes. Mickiewicz war auch ein politischer Denker, der fortschrittliche und häretische Ansichten vertrat. Etliche seiner berühmten „Paris-Vorlesungen“ landeten 1848 auf dem päpstlichen Index verbotener Bücher. Welchen Wert hat die Sprache für eine Gesellschaft? Welche Bedeutung hat Mickiewicz` Werk für das Bewusstsein der Polen von ihrer Nation? Wo liegt der Ursprung der Sprache im Kontext von Politik und Religion? Welche Deutungsmuster bietet die Geistes – und Ideengeschichte? Bewandert in Politologie, Geschichte, Philosophie, Theologie und Religion einschließlich der Mystik geht Georg Hajdas diesen Fragen nach.

A Hinführung zum Thema: Perspektive und Theorie
1. Perspektive – Politik und Religion im Spannungsbogen von Immanenz und Transzendenz
1.1. Symbol – die Implikation des Religiösen im Politischen und die Implikation des Politischen im Religiösen
1.2. Das Politische und Religiöse – das Bewusstsein der Ordnung von Mensch und Gesellschaft und Geschichte
1.3. Die Bildung von kollektiver Identität und Legitimität
1.4. Anfänge von Nationalbewusstsein im Mittelalter? – und die Konstruierbarkeit von Nationen
1.5. Die Konstruktion von Nation und die unterschiedliche Zustimmung im „Osten“ und „Westen“ Europas
1.6. „Eine Nation ohne Staat“ – das geschichtlich-kulturelle Erbe Polens
1.7. „Erste vollständige Konzeption von [polnischer] Nation“ Ein punktueller Blick auf A. Mickiewicz
Einleitung zum Thema von Sprache – die vorliegenden Ansichten und die Einordnung
3.1. Die programmatische Struktur des vorliegenden Beitrags und die These
HAUPTTEIL 1
B Das „Geheimnis“ einer Sprache / ein Zusammenhang von Denken, Sprechen und Empfinden / das „Wie“ des Wortes und das Schöpferwort
1. Das Ereignis der sprachlichen Improvisation
2. Das Ringen um das Wort. Die Sprache als „Organ“ des Denkens und Empfindens
2.1. Das „Geheimnis“ einer Sprache und das Transzendente der Sprache.
2.2. Das „Wie“ des Wortes und das Schöpferwort
C Das christozentrische Orientierungsmotiv – eine „Philosophie“ von Sprache?
1. Die Leitfragen im ersten Jahr der Vorlesungen in Paris und die „Memoria“
2. Das „Suppositum“ der Slawen und die Einzigartigkeit der slawischen Sprache
2.1. Die „Eigenbürtigkeit“ und „Selbstbürtigkeit“ der slawischen Sprache. Die Ursprungsanwesenheit des Wortes als das „Frei-Sein“
2.2. Die „mystische Schau“ – der Weg des „Auf- und Abstiegs“ von Sprache
3. Das „Zeit-Wort“ ist der Anfang der Sprache und die Explikation aus dem grammatikalischen Konnex
3.1. Die Sprache als „Souverän“ im Zusammenhang mit Religion der Slawen – das Suppositum der slawischen Sprache. Das „Zeit-Wort“ und die Hypostase.
4. „Die Musik“ einer slawischen Sprache und die Konsistenz eines Wortes
5. Die Ausdehnung und „Größe“ der slawischen Sprache in der Korrespondenz mit Natur.
6. Der biblische Sinn der Einheit und die „erste Seite der Bibel“. Die Abstammung von Japhet.
7. Die Teilung der slawischen Sprache – die Doppelheit/Zweiheit ist ihr Wesen.
Die zwei Hauptideen im Slawentum.
7.1. Die Teilung des slawischen Stammes, des Christentums und die Präzisierung der zwei Hauptideen.
8. Die Tragweite und die Bedeutung der Zwei-Naturen-Christi
9. Ein kurzer Überblick über den geschichtlichen Gang der slawischen Sprachen und die erste Schriftsprache im „Slawenlande“.
10. Die „Verwischung“ des latein-geprägten Christentums im „Slawenland“ und eine angenommene Gleichzeitigkeit der Alphabete (Griechisch/Latein)
10.1. Der apostolische Primat und die Annahme des Alphabets
10.2. Die Annahme des lateinischen Alphabets in Polen – die Christianisierung Polens und eine kurze „Einschätzung“ Mickiewicz‘s
11. Die Chroniken sind ein „Muster“ einer Schriftkultur – und die unterschiedliche Lesart einer Chronik
12. Der Konnex der Ausformung der Dialekte und Sprachen – die Hinführung zur Symbolik von „Kirche“ als Sprache.
12.1. Zwei Begriffe von „Kirche“ im historischen Konnex
12.2. Das Selbstverständnis von katholischer Kirche (Leib Christi/Muttergottes)
12.3. Die polnische Sprache als „Symbol“ von Kirche – das Vaterland und die Literatur im Konnex der Dreifaltigkeit
13. Die Verweise auf das „Wort“ und die Konnotation mit Sprache, Literatur, Nation, Vaterland etc.
14. Das Vaterland – die Anrede „ABBA“ als das innigste Verhältnis zwischen Jesus und Vater
15. Das Paradoxon der Sprache
HAUPTTEIL 2 D Das „mystische“ Orientierungsmotiv von Sprache im Rahmen der Präsenz von mystischen Schriften
1. Die Präsenz von mystischen Schriften bei Mickiewicz und die Lektüre von J. Böhme
1.1. Das Fragment von Mickiewicz über Böhme und die Einordnung des Fragments
1.2. Böhme als „Prophet“ – „Alles“ ist Offenbarung und die Gestalt der „Sophia“
1.3. Die Entfaltung der „Selbstoffenbarung“ Gottes bei Böhme
1.4. Der „Ungrund“ als Freiheit – die „satanische Dreieinigkeit“ und das Begehren nach Freiheit
2. Der „explosive Charakter“ der Dichtung bei Mickiewicz
– das bewusste Wort der Freiheit
3. Böhmes „Sprach-Religion“: die Deutung des Gottesnamen – „IEOUA“
3.1. Die Signatur und die Natursprache – und ein Blick auf Saint-Martin
3.2. Die Muttersprache eines Volkes – der Zusammenhang zur Natur – das Konsonantische und Vokalische
3.3. Die deutsche und polnische „Barmherzigkeit“ – der sprachliche Unterschied
4. Die „Zerlegung“ des Wortes – „echt deutsche Philosophie“ – der Charakter der polnischen Sprache und die angebliche „Doppelsinnigkeit“ im deutschen „Wort“
5. Swedenborgs „Entsprechungen“ – das „Gleichgewicht“ zwischen Himmel und Hölle – und der Mensch als Person
5.1. Das „Wort“ bei Swedenborg
5.2. „Die Sprache der Engel“ und „wie die Engel mit den Menschen reden“
5.3. Die Schrift im Himmel und die Zahlensprache
5.4. Das neue Jerusalem – die Kirchen und das „geistige Wort“
6. Einige Schnittpunkte zwischen Böhme und Swedenborg
E Die „Lausanne-Vorlesungen“ als Deutung des „Erbteils einer Zivilisation“
1. Der Unterschied zwischen Dialekt und Sprache – das Christentum als Fortschritt in der Geschichte – die Hinführung zur „Lausanne-Vorlesung“
2. Die Bedeutung der lateinischen Sprache in Form der römischen Literatur – die „Römer sind die wahren Künstler des Wortes“
2.1. Die Einteilung der griechischen Philosophie in „Lausanne-Vorlesungen“
3. Die „Verzahnung“ der slawischen Sprachen und Literaturen im Lichte der „Lausanne-Vorlesungen“ in „Paris-Vorlesungen“
4. Die Verbreitung der polnischen Sprache im Osten – „am Altare“ („Paris-Vorlesungen“)
4.1. Die „Beredsamkeit“ und der „Jagiellonische Geist“ („Paris-Vorlesungen“)
4.2. Die „Konstruktion“ der Sprachen – das Sprachmaterial und der geistlose Begriff („Paris-Vorlesungen“)
F Das Symbol der Zwillinge – das Symbol des Baumes – die Dyas – die Zahlenmystik
1. Das Symbol der „Zwillinge“ in der Literatur und der „Zarathustra-Dualismus“
1.1. Die „Geschichte Polens“ und die Zwillingssymbolik
1.2. Die „zwei Ideen im Slawenland“ im Lichte der „Böhme-Spiegelung“
1.3. Der Ursprung von slawischer Sprache als Zwillingssymbol im Lichte der „Böhme-Spiegelung“
1.4. Die Symbolik der „Zwillinge“ im Alten Testament und die Segnung
2. Die Symbolik des „Baumes“ und die kabbalistische Sicht
2.1. „Das Geheimnis des Baumes der Erkenntnis“
3. Eine spekulativ-mystische Deutung der Symbolik des „Baumes“ und die Verwebung von kabbalistischen und christlichen Motiven
4. Die „Geist-Seele“ und das slawische Wort
5. Böhmes Baumsymbolik in „Aurora“
5.1. Böhmes Baumsymbolik und die „Geschichte der Kirche“ in „Aurora“
– Mickiewicz‘s Kritik der Kirche
6. Das Holzkreuz und die „Baumsymbolik“
7. Die pythagoreische Zahl; die „Dyas“ bei Schelling und das angedachte „Böse“
8. Eine Zahlenmystik bei Mickiewicz?
G Die Rede „Von der Erschaffung des Menschen“ von Gregor von Nyssa
1. Gregor von Nyssa (335–394) und die Rede „Von der Erschaffung des Menschen
H Eine zusammenfassende Betrachtung
Literaturhinweis

Erscheint lt. Verlag 2.7.2010
Reihe/Serie Wissenschaftliche Beiträge aus dem Tectum-Verlag
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 476 g
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Theorie
Schlagworte Böhme, Jakob • Freiheit • Gregor von Nyssa • Hardcover, Softcover / Politikwissenschaft/Politische Theorien, Ideengeschichte • Heidegger, Martin • Kabbala • Kirche • Messianismus • Mystik • Polen; Politik/Zeitgesch. • Polen; Politik/Zeitgeschichte • Religion • Romantik • Slawen • Sophia • Sprache • Swedenborg, Emanuel • Weisheit
ISBN-10 3-8288-2354-8 / 3828823548
ISBN-13 978-3-8288-2354-9 / 9783828823549
Zustand Neuware
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