Exklusion
Campus (Verlag)
978-3-593-39176-2 (ISBN)
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Prekäre Beschäftigung, Arbeitslosigkeit und Armut bringen Formen sozialer Ausgrenzung hervor, die in allen westlichen Gesellschaften ein Problem darstellen. Über die Ursachen und Folgen wird in den Sozialwissenschaften in Europa und den USA breit diskutiert. Martin Kronauer bietet in seiner grundlegenden Studie einen gut verständlichen Überblick über diese umfangreichen Debatten und die sich dahinter verbergende, immer explosiver werdende gesellschaftliche Realität. Dabei zeigt sich, dass sich das Problem der sozialen Exklusion besonders in den Städten verdichtet und die sozialen Grundlagen der Demokratie gefährdet. In seinem jetzt überarbeiteten und um ein aktuelles Nachwort erweiterten Buch gelingt es dem Autor, den Begriff der Exklusion zu schärfen und ihn für weitere Analysen unserer Gesellschaft nutzbar zu machen.
Martin Kronauer ist Professor für Strukturwandel und Wohlfahrtsstaat in internationaler Perspektive an der Hochschule für Wirtschaft und Recht, Berlin.
Inhalt
Vorwort zur zweiten Auflage
Vorwort
Einleitung: Das Ausgrenzungsproblem und seine Ambivalenz
I. Exklusion, Unterklasse: Begriffe des gesellschaftlichen Umbruchs
1. Unterschiedliche Annäherungen: Das Allgemeine und das Besondere in der Ausgrenzungsdebatte
2. Das Ausgrenzungsproblem und das "soziale Bewusstsein"
3. Der Exklusionsbegriff - Ursprung und Entwicklung in Frankreich
4. Der Underclass-Begriff - Ursprung und Entwicklung in den USA
5. Exklusion und Underclass - die gemeinsame "Schnittmenge"
II. Eine neue Qualität der Ausgrenzung durch Arbeitslosigkeit und Armut
1. Wandel der Bedeutung und sozialen Formen von Ausgrenzung
2. Wandel der sozialen Bedingungen von Ausgrenzung
3. Das Ausgrenzungsproblem am Übergang ins 21. Jahrhundert
III. Die Innen-Außen-Spaltung der Gesellschaft
1. Probleme mit dem dichotomischen Exklusionsbegriff
2. Aporien des Exklusionsbegriffs in der Systemtheorie
3. Vereinseitigungen des Exklusionsbegriffs in der Ausgrenzungsforschung
4. Die Gleichzeitigkeit des Drinnen und Draußen
IV. Ausgrenzungserfahrungen und gesellschaftliche Zugehörigkeit
1. Interdependenz und Partizipation: Modi der gesellschaftlichen Zugehörigkeit und ihre Dimensionen
2. Ausschluss aus Interdependenzbeziehungen
3. Ausschluss von Teilhabemöglichkeiten
4. Das Draußen vom Drinnen
5. Streitpunkte der Exklusionsdebatte - erneut betrachtet
Exkurs: Ausgrenzung im Quartier, ausgrenzendes Quartier?
Ausblick: Das Ausgrenzungsproblem und die Zukunft der Demokratie
Nachwort zur zweiten Auflage: Die Bedeutung des Exklusionsbegriffs für die Gesellschaftsanalyse der Gegenwart - Eine Wiederaufnahme der Debatte (2010)
1. Verzögerung und neue Brisanz der Exklusionsdebatte in Deutschland
2. Theoretische Besonderheiten und strittige Punkte der deutschen sozialwissenschaftlichen Diskussion
3. Differenzierungen und Differenzen: "Exklusion" als soziale Ausschließung und in der Systemtheorie
4. Merkmale des Exklusionsbegriffs, erneut betrachtet
5. Exklusion, Prekarität, Unsicherheit
6. Herausforderungen für eine Politik des Sozialen
Literatur
Als die erste Auflage dieses Buchs 2002 erschien, galt "Exklusion" (oder die gebräuchlichere Übersetzung "Ausgrenzung") in Deutschland noch weitgehend als eine Angelegenheit für Spezialisten der Armuts und Randgruppenforschung. Ganz anders als in Frankreich und England war die gesellschaftspolitische Brisanz des Themas hierzulande noch kaum in das akademische und noch weniger in das öffentliche Bewusstsein vorgedrungen. Daran änderte auch nichts, dass die Europäische Union den "Kampf gegen Exklusion" schon über ein Jahrzehnt lang auf ihre Fahnen geschrieben hatte. Gegen die Vernachlässigung des Exklusionsproblems in Deutschland, gegen die Verkennung seiner Bedeutung für die sozialen Grundlagen von Gegenwart und Zukunft der Demokratie, richtete sich das Buch. Darüber hinaus stellte es einen Versuch dar, den Exklusionsbegriff in der Auseinandersetzung mit Beiträgen aus der internationalen Debatte zu schärfen. Es galt zu zeigen, dass und warum er eine zentrale Kategorie zur Analyse hoch entwickelter kapitalistischer Gesellschaften darstellt und nicht nur einen Beitrag zur Randgruppenforschung leistet. Inzwischen ist der Exklusionsbegriff in den Sozialwissenschaften in Deutschland "angekommen". In den letzten Jahren erschien eine Fülle von Publikationen in den Disziplinen der theoretischen Soziologie, der Ungleichheitsforschung, der Kriminologie, der Theorie und Empirie der sozialen Arbeit, der Theorie und Praxis der (Weiter-)Bildung, der Migrationsforschung, der Stadtsoziologie, der Sozialgeschichte, der Sozialphilosophie und Ethik, die sich seiner (oder ähnlicher Kategorien) bedienen. Auch in politischen Verlautbarungen und der Medienöffentlichkeit ist von Exklusion oder verwandten Begriffen immer häufiger die Rede. Der zweite Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung von 2005 nahm an prominenter Stelle auf "Ausgrenzung" Bezug, ohne dass dies allerdings für die Aufbereitung der Daten besonders folgenreich gewesen wäre (Bundesministerium 2005, S. 11). Im Herbst 2006 entbrannte eine kurze, aber heftige Debatte über die Existenz einer "Unterschicht" in Deutschland, die bis heute nachwirkt. Es folgten Untersuchungen und Berichte über die zunehmende "Prekarität" von Lebenslagen und über die verunsicherte gesellschaftliche "Mitte". Das für 2010 von der Europäischen Union ausgerufene "Europäische Jahr gegen Armut und Ausgrenzung" wird gegenwärtig von den Wohlfahrtsverbänden für ihre Kampagnen aufgegriffen. In den Jahren zuvor hatten bereits Demonstrationen gegen die Neuregelung von Sozialhilfe und Arbeitslosenunterstützung ("Hartz IV") und Initiativen gegen "Prekarisierung" das Thema Ausgrenzung auf die politische Tagesordnung gesetzt. Es sind dies Gründe genug, die Aussagen des Buchs im Abstand von acht Jahren und im Licht der theoretischen Diskussionen und gesellschaftlichen Entwicklungen, die seither stattgefunden haben, wieder aufzunehmen, zu prüfen und weiterzudenken. Dies gilt umso mehr, als eine seiner zentralen Thesen in der Behauptung besteht, das Begriffspaar Inklusion/Exklusion lasse sich angemessen nur aus der spezifischen historischen Konstellation der Gegenwart verstehen.
Erscheint lt. Verlag | 12.4.2010 |
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Verlagsort | Frankfurt |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Exklusion |
Maße | 143 x 214 mm |
Gewicht | 370 g |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Allgemeines / Lexika |
Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Allgemeine Soziologie | |
Schlagworte | Exklusion • Hardcover, Softcover / Soziologie/Soziologische Theorien • Prekariat • Prekarität • Soziale Ausgrenzung • Soziale Ungleichheit • Sozialstruktur • Ungleichheit • Unterschicht |
ISBN-10 | 3-593-39176-7 / 3593391767 |
ISBN-13 | 978-3-593-39176-2 / 9783593391762 |
Zustand | Neuware |
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