Das gewählte Haus - Aud Tauber

Das gewählte Haus

(Autor)

Buch | Hardcover
48 Seiten
2013 | Handgearbeitete Unikate
Verlag 3.0 Zsolt Majsai
978-3-943138-81-8 (ISBN)
15,00 inkl. MwSt
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So manche Frage des Verstehens wird Euch vielleicht offenbleiben. Doch ich werde Euch die Antwort nicht geben! Denn darauf würdet Ihr sagen: „Ja, so könnte es sein …“ Wenn Ihr euch durch Erleben ja doch die Antwort selber erarbeitet, werdet Ihr sagen: „Ja, so ist es…!“
Und erst dann werdet Ihr wirklich wissend darüber sein.
Was macht ein Buch aus?
Ist es der Inhalt, ist es der Einband, oder doch beides? Ich denke beides hat seine ganz individuelle Aufgabe: Das Buch spricht unser ästhetisches Empfinden an und hält die losen Blätter zusammen. Der Inhalt aber berührt unser Herz …

"Ich begann meine Reise vor langer Zeit. An Ort und Zeitpunkt kann ich mich nicht mehr erinnern und trotzdem meine ich, fühlen zu können, wie alles begann. Nun endlich scheint sich der Kreis zu schließen. Hände reichen sich die Hand, Gefühle sind verbunden, ohne dass Worte gesprochen wurden. Denn Gefühle werden wahrer sein als das, was war. Ich habe Freunde gefunden, welche immer da waren. Sie haben sich verbunden zu einem Kreis, der stetig wächst, mit Menschen, welche ich nicht kenne. Sie werden mir umso bekannter sein, wenn ich jenseits von Raum und Zeit mich verbinde, mit etwas, was wahrer ist als alles andere. - (c) Aud Tauber, 2013"

Wie auch beim Inhalt eines Buches, so bedarf es auch bei der Entstehung eines handgebundenen Buches vieler kleiner Schritte: das Leinen zuschneiden für den Bucheinband, den Buchdeckel und den Buchrücken zuschneiden, das Leinen aufkleben, das richtige Falten und Zuschneiden der Druckbögen, die einzelnen Seiten zusammennähen, diese in die Buchdeckel einfügen und verleimen und nicht zu vergessen, die Gestaltung des Covers und das Prägen des Titels, womit die wesentlichsten Schritte genannt sind. Der Autorenname erscheint als Originalsignierung mit einem Spezialstift.

Geboren 1970 in Frankfurt am Main. Ich hatte eine von vielen Tiefen durchzogene Kindheit. Erst vor ca. 4 Jahren wurde ich durch ein prägendes Erlebnis aus meiner Ohnmacht und somit aus meiner bisherigen Opferrolle gerissen. Ich konnte nun erkennen, verstehen, verzeihen und endlich lösen, was mich bis dahin belastet und daran gehindert hatte, wirklich ich selbst zu sein. Ich begann aufzuschreiben, was mich erreicht, berührt und bewegt hatte diesen neuen Weg der Selbst-gestaltung meines Lebens einzuschlagen. Ich halte Normen für eine krankhafte Einschränkung, vor allem in Bereichen der Kreativität. Deshalb schreibe ich auch in meiner ganz eigenen Sprache. Denn was ist schon richtig und falsch, gut und böse, häßlich und schön. erst unsere Bewertung gibt den Raum dafür, was es letztendlich für jeden Einzelnen von uns ist. Es liegt doch immer im Auge des Betrachters. Warum sollten wir uns also vorschreiben lassen, wie gelungene Kreativität, in dem Falle Literatur, auszusehen hat. Ich möchte mit meinen Geschichten und Gedichten erreichen, berühren, verbinden und bewegen. Ich durfte lernen, dass es darauf ankommt, worauf wir den Fokus richten. Darum richte ich in meinen Schreibereien den Fokus auf das Positive, das Einfache, das Natürliche. Und weil ich es anders nicht besser sagen kann: Der Worte Sinn Verstehe die Welt in Worte nicht zu fassen, denn für jeden bedeuten sie einen anderen Sinn. Kann nur versuchen, mein Fühlen zu ergreifen, und fassen es in Worte und hoffen, sie lösen in Dir, durch Gefühle, den gleichen, wenn auch nicht denselben Sinn. Denn alle sind wir einzeln, wenn auch zugleich, mit allem vereint, hat jeder von uns einen eigenen Standpunkt. Wir können ihn nie erreichen, so lange wir Menschen hier auf Erden sind. Schwerelos will ich mich erheben, will eins sein mit der Menschheit Sinn. Will Wahrheit aus der tiefsten Seelen Gründe mir ergreifen und fühlen, wo der andeen Seelen fühlen Sinn. (Aud Tauber)

Aufbruch „Karma ist alles!“, sagte Indigor und verließ das Zimmer über den hinteren Korridor. Er hatte in der letzten Stunde so viel gehört, dass er ein Buch damit hätte füllen können. Als er das Haus verlassen hatte, war sein Rucksack gepackt für eine lange Reise, deren Ziel er nicht kannte. Er ging, ohne sich noch einmal umzudrehen. Indigor hatte das Gefühl mit jedem Schritt, den er tat, ein Stück leichter zu werden. Er war auf dem richtigen Weg. Die Straßen lagen im Dunkeln. Nur wenige Laternen ließen erahnen, wohin man seinen Fuß setzte. Ihm war es recht, so konnte er seinen Gedanken freien Lauf lassen. Nach einer Ewigkeit, die er selbst kaum ahrnahm, fiel sein Blick auf das Haus. Es lag auf einem Hügel, weitab der Straße. Es sah dunkel und verlassen auf ihn herab und zog ihn magisch an. Hier wollte er seine Reise beginnen. Ein schlammiger Weg führte die Anhöhe hinauf, und er musste immer wieder aufpassen, nicht auszurutschen. Regennasse Zweige schlugen ihm ins Gesicht, und er wäre des Öfteren mehr als willig gewesen, wieder umzukehren. Wären da nicht die nagenden Fragen gewesen, worauf er nur Antwort bekommen würde, wenn er seine Reise fortsetzte. Antarros hatte gesagt: „Nur eine Reise in deine innersten und tiefsten Gefühle kann dir die Antwort geben.“ Endlich hatte er das Haus erreicht. Aus seinen Fensterhöhlen schaute es ihn an, als wollte es ihn fragen: ,Bist du sicher, dass du zu mir willst?“ Er blieb einen Moment stehen und lauschte in die dunkle Nacht. Aber nur der Regen war zu hören, der beruhigend vor sich hinprasselte. Indigor rüttelte an der Tür. Sie schien ihm verschlossen. Aber als er seinen Druck verstärkte, sprang sie mit einem knarrenden Geräusch doch auf. Er zuckte zusammen und lauschte erneut in die Nacht…. Als wieder nur der Regen zu hören war, betrat er beherzt das Haus. Er schaltete seine Taschenlampe an und konnte gerade noch einer Spinnenwebe ausweichen. Rechterhand befand sich ein Raum, der wohl einmal die Küche gewesen war. Jedenfalls gab es noch ein Spülbecken mit einem halb verrosteten Wasserhahn. Er drehte ihn auf, und heraus kam bräunliches, sandiges Wasser. Aber nachdem er es eine Weile hatte laufen lassen, wurde es allmählich klarer. Da bemerkte Indigor plötzlich, wie durstig er war und begann zu trinken. Das Wasser schmeckte klar und rein und kühlte seine heiße Kehle. Als sein Durst gestillt war, ging er in den gegenüberliegenden Raum. Vor den Fenstern hingen alte, halb zerrissene Gardinen. In einer Ecke des Zimmers stand eine vertrocknete Pflanze, und an einer Wand lag eine alte Matratze. Indigor nickte zufrieden, mehr brauchte er nicht. Er hatte Wasser und einen Platz zum Schlafen. Er setzte sich auf die Matratze. Sie roch nach Mottenkugeln und Staub, nach vergangener, gelebter Zeit …. Er stellte seinen Rucksack neben sich und holte ein Tuch heraus, das er auf den Boden vor sich ausbreitete. Dann entnahm er dem Rucksack eine Tüte mit wohlriechenden Kräutern, welche er von Antarros bekommen hatte. Er schüttete ein paar davon in eine kupferne Schüssel, die er ebenfalls aus dem Rucksack holte. Er stellte die Schüssel in die Mitte des Tuches und hielt ein Weilchen inne …. Er betrachtete das Szenario, dann griff er erneut in den Rucksack und zog einen Block und einen Stift heraus, welche er ebenfalls neben die Schale auf das Tuch legte. Viel mehr würde er für die nächsten Tage nicht brauchen – oder doch; er griff noch ein letztes Mal in den Rucksack und holte ein Schächtelchen heraus. Er öffnete es. In ihm befanden sich Mandeln, genau sechs an der Zahl. Antarros hatte ihm gesagt, er solle jeden Tag eine davon essen. Nicht mehr und nicht weniger! Heute würde er noch darauf verzichten müssen, es war ja schon fast Nacht, und die erste war erst für morgen vorgesehen. Er freute sich jetzt schon auf den Geschmack, der sich süß auf seiner Zunge ausbreiten würde. Er wickelte seine Jacke fest um seinen Körper und rollte sich auf der Matratze zusammen. Eine Weile schaute er im mageren Schein seiner Taschenlampe im Zimmer umher. Dann löschte er seine Lampe und schloss die Augen. Er war sofort eingeschlafen. Indigor öffnete die Augen, das Sonnenlicht drang durchs Fenster und ließ die silbrigen Staubkörner einen lustigen Tanz um die Spinnweben vollführen. Er stand auf, ging in die Küche und trank einen Schluck Wasser. Danach ging er zurück auf die Matratze. Der Himmel hatte sich wieder verdunkelt, dicke Regenwolken trieben schnell näher. Bald schon würde der Regen wieder herniedergehen, auf das Haus, das er gewählt hatte, damit es ihm Schutz und Ruhe bot für seine lange Reise in sich selbst. Er schaltete seine Taschenlampe nicht an, obwohl nur noch ein Dämmerlicht das Zimmer erhellte. Indigor griff nach Block und Stift – dann legte er beides wieder zur Seite, denn er wusste noch nicht, was er schreiben sollte. Er dachte bei sich, dass noch nichts passiert sei, was sich aufzuschreiben lohnte. Er starrte die Zimmerdecke an, die nur mehr Schatten war und sich aufzulösen schien in unendlichen Höhen, dunkle Höhen, denen man nicht ansehen konnte, was sich in ihnen verbarg …. Er ließ seine Gedanken treiben und wusste nicht so recht, wohin er sie lenken sollte. Würde es ihm gelingen, den Weg zu gehen, zu dem Antarros ihm geraten hatte? Er stand ungeduldig auf, ging zum Wasserhahn und nahm noch einen Schluck Wasser. Wieder im Zimmer, ließ er sich auf die Matratze sinken, nahm eine der Mandeln und legte sich mit hinter dem Kopf verschränkten Armen auf der Matratze nieder. Er schloss die Augen, dann begann er ganz langsam und genüsslich die Mandel zu zerkauen.

Erscheint lt. Verlag 8.3.2013
Sprache deutsch
Maße 115 x 165 mm
Gewicht 95 g
Einbandart Halbleinen
Themenwelt Literatur Aphorismen
Sonstiges Geschenkbücher
Schlagworte Eine Reise ins Licht • Schamanenreise • Selbstfindung
ISBN-10 3-943138-81-X / 394313881X
ISBN-13 978-3-943138-81-8 / 9783943138818
Zustand Neuware
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