Wir sind vom selben Stern
Antisemitismus entgegnen
Seiten
2022
Vandenhoeck & Ruprecht (Verlag)
978-3-525-70314-4 (ISBN)
Vandenhoeck & Ruprecht (Verlag)
978-3-525-70314-4 (ISBN)
Gesellschaftlich relevante Themen multiperspektivisch betrachten
lt;p>Das Thema »Antisemitismus« spielt im gesellschaftlichen Kontext als eine Art Kontinuum über die Zeiten hinweg eine erkenntnisorientierende Rolle. Es handelt sich dabei um ein Phänomen, das zwischen der abstrakten Funktion als kommunikatives Muster und der sehr konkreten Ausgrenzung, Bedrohung und Vernichtung von Jüdinnen und Juden pendelt. Im schulischen Unterricht für die Klassen 7-10 stellt die Konstruktion des fiktiven Anderen einen wesentlichen Baustein für ein Verständnis des Selbst dar, das gemeinhin als "Identität" bestimmt wird. Dabei kam (und kommt zuweilen heute noch) dem Judentum die Funktion einer Projektionsfläche zu, auf die Schwierigkeiten in der Konstruktion des Selbst verlagert werden. Es ist eine Sache, im Religions-, Werte- oder Ethik-Unterricht, aber auch in Kontexten wie Sozialkunde, Geschichte oder Geografie das Judentum zum Thema zu machen. Dies ist wichtig und unverzichtbar. Eine andere Sache jedoch ist, "Antisemitismus" direkt zum Thema zu machen. Vor dem Hintergrund des Umstands, dass die meisten Schülerinnen und Schüler überhaupt keinen oder nur wenige Menschen jüdischen Glaubens kennen, wird die Beschäftigung mit Antisemitismus zu einem Testfall dafür, wie weit die Konstruktion des eigenen Selbst auf eine Herabwürdigung von anderen Personengruppen angewiesen ist. Dass der Unterricht über "Antisemitismus" ein Verständnis für die Gleichberechtigung von Jüdinnen und Juden eröffnen soll, ist selbstverständlich. Darüber hinaus ist das Thema "Antisemitismus" jedoch wie eine Art Brennglas, durch das man in einen Spiegel schaut, der die Befähigung zu Demokratie und Umgang mit den Ambiguitäten und Ambivalenzen der Moderne auf den Prüfstand stellt.
lt;p>Das Thema »Antisemitismus« spielt im gesellschaftlichen Kontext als eine Art Kontinuum über die Zeiten hinweg eine erkenntnisorientierende Rolle. Es handelt sich dabei um ein Phänomen, das zwischen der abstrakten Funktion als kommunikatives Muster und der sehr konkreten Ausgrenzung, Bedrohung und Vernichtung von Jüdinnen und Juden pendelt. Im schulischen Unterricht für die Klassen 7-10 stellt die Konstruktion des fiktiven Anderen einen wesentlichen Baustein für ein Verständnis des Selbst dar, das gemeinhin als "Identität" bestimmt wird. Dabei kam (und kommt zuweilen heute noch) dem Judentum die Funktion einer Projektionsfläche zu, auf die Schwierigkeiten in der Konstruktion des Selbst verlagert werden. Es ist eine Sache, im Religions-, Werte- oder Ethik-Unterricht, aber auch in Kontexten wie Sozialkunde, Geschichte oder Geografie das Judentum zum Thema zu machen. Dies ist wichtig und unverzichtbar. Eine andere Sache jedoch ist, "Antisemitismus" direkt zum Thema zu machen. Vor dem Hintergrund des Umstands, dass die meisten Schülerinnen und Schüler überhaupt keinen oder nur wenige Menschen jüdischen Glaubens kennen, wird die Beschäftigung mit Antisemitismus zu einem Testfall dafür, wie weit die Konstruktion des eigenen Selbst auf eine Herabwürdigung von anderen Personengruppen angewiesen ist. Dass der Unterricht über "Antisemitismus" ein Verständnis für die Gleichberechtigung von Jüdinnen und Juden eröffnen soll, ist selbstverständlich. Darüber hinaus ist das Thema "Antisemitismus" jedoch wie eine Art Brennglas, durch das man in einen Spiegel schaut, der die Befähigung zu Demokratie und Umgang mit den Ambiguitäten und Ambivalenzen der Moderne auf den Prüfstand stellt.
Prof. Dr. Dr. Ralf Koerrenz lehrt und forscht am Institut für Bildung und Kultur der Friedrich-Schiller-Universität Jena und ist dort Sprecher des Kollegs »Globale Bildung«. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich Ökumenisches Lernen, Reformpädagogik und Systemische Religionspädagogik.
Christoph Schröder M.A. lehrt und forscht am Institut für Bildung und Kultur der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Erscheinungsdatum | 11.11.2022 |
---|---|
Reihe/Serie | Politisch denken lernen mit Religion und Ethik ; Band |
Mitarbeit |
Herausgeber (Serie): Ralf Koerrenz |
Zusatzinfo | mit 30 Abb. |
Verlagsort | Göttingen |
Sprache | deutsch |
Gewicht | 217 g |
Themenwelt | Schulbuch / Wörterbuch ► Unterrichtsvorbereitung ► Sekundarstufe I |
Schlagworte | Antisemitismus • Ausgrenzung • Bedrohung • Demokratie • Geisteswissenschaften • Gesellschaftswissenschaften • Gleichberechtigung • Identität • Judentum • Religionsunterricht • Sekundarstufe 1 • Sozialwissenschaften |
ISBN-10 | 3-525-70314-7 / 3525703147 |
ISBN-13 | 978-3-525-70314-4 / 9783525703144 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
Mehr entdecken
aus dem Bereich
aus dem Bereich
Algebra und Vektorrechnung
Buch | Hardcover (2024)
Kallmeyer (Verlag)
29,95 €
von ziemlich leicht bis ganz schön schwer – Deutsch als Zweitsprache …
Buch | Softcover (2023)
Brigg (Verlag)
29,80 €
Mit methodischen Hinweisen, Fragen und Fallbeispielen für die Prüfung
Buch (2023)
Kallmeyer (Verlag)
29,95 €