Bauen und räumliches Gestalten im Kunst- und Werkunterricht

lt;b>Vorbildliche Architekturdidaktik

Das Buch von Günther Kälberer ist ein Glücksfall. Es ist aus intensiver und hoch qualifizierter schulischer Praxis entstanden, mit hunderten von Schülerarbeiten aus den Altersstufen zwischen der 5. und 13.Klasse illustriert und bietet in fast enzyklopädischer Fülle Beispiele zu einer Architekturdidaktik, wie sie in unserem Fach bisher noch nicht vorgelegt worden ist.

Einer der großen Vorteile des Buches liegt darin, dass es fachübergreifend zwischen Kunst- und Werkunterricht angelegt ist. Im Schnittpunkt zwischen handwerklicher/technischer Konstruktion und funktionalem Denken wird hier Gestaltung eingeübt nicht als frei schwebende ästhetische Entscheidung, sondern als eng verflochten mit den Gesetzen der Materialien und der handwerklichen Prozesse, mit funktionalen Überlegungen und geschichtlichen und aktuellen Bezügen.

Kälberer zeigt, wie man mit schulgerechten Materialien (Karton, Holz, Ton, Schaumstoff usw.) elementare technische Konstruktionsprinzipien modellhaft nachvollziehen kann (z.B. Winkelschienenkonstruktionen, zugbelastete Konstruktionen, Gewölbebauten usw.), wie man dabei in enger Korrespondenz sowohl die physikalischen Grundlagen "handgreiflich" verstehen kann als auch die konstruktiven und ästhetischen Möglichkeiten, die sich daraus entwickeln lassen.

Immer wieder wird auf kunstgeschichtliche Beispiele aus allen Epochen der Baukunst zurückgegriffen, die einerseits im Modell nachvollzogen werden, die andererseits auch in freiem Spiel variiert werden und zu eigenen Gestaltungsversuchen anregen. Vom Verbundmauerwerk bis zur Bogenbrücke, vom Zeltdach bis zu mobilen Bausystemen, vom Baumhaus bis zur Hütte, vom Zaun bis zum Käfig, vom Pueblo bis zum Lehmturm, von der Achterbahn bis zum Parkhaus, vom Blockhaus bis zur kreuzgewölbten Halle, von der Wasserstadt bis zur Terrassensiedlung, von der Stadtplanung bis hin zum Landschaftsgarten sind zahllose Arbeitsfelder aufgearbeitet und das alles abgestuft in den verschiedenen Altersstufen.

Ausgezeichnete Illustrationen, sehr gute erklärende Zeichnungen und übersichtlich gegliederte und didaktisch strukturierte und unprätentiös-ehrliche Texte machen das Buch eigentlich zu einem "Muss" für qualifizierten Architekturunterricht. Allein schon das Glossar im Anhang ist wertvoll für jede Art von Unterrichtsplanung.

Das Buch verknüpft in geradezu idealer Weise solides Gestaltungsdenken mit didaktischer Phantasie und kreativer Imagination. Herausragend!

(Kunst + Unterricht, Heft 301/06)

Welchem Lehrer war nicht schon einmal in der Sekundarstufe sein Kunstunterricht zu langweilig und auch die Schüler waren nur noch sehr schwer dazu zu motivieren, ein Bild auf das Blatt zu zaubern. Doch mit diesem Buch wird dem Lehrer eine Reihe von Unterrichtsideen an die Hand gegeben, die dem üblichen Schema entfliehen. Mit verschiedensten Materialien und unterschiedlichsten Sozialformen werden die Schüler zu einer mehr handwerklicheren und produktiveren Art des Arbeiten angeleitet. Sie bauen mit Zahnstochern ganze Forts und erfahren nebenbei noch etwas über Kunstgeschichte, etc.

Um alles noch anschaulicher zu machen, hat der Autor eine Vielzahl von Bildern mit eingebracht, die jedem eine genaue Vorstellung über die geplanten Objekte liefern!

Empfehlenswert!

(T. Meindl, lehrerbibliothek.de, März 2006)