Innerstaatliche Gewaltkonflikte unter dem Banner der Religion

In vielen Burgerkriegen wirken Religionen gewalteskalierend. Sie grenzen Andersglaubige voneinander ab und erhoehen ihre Kampfbereitschaft. In anderen Konflikten spielen Religionen keine Rolle oder wirken sogar friedensfoerdernd. Warum tragen Religionen in manchen Kriegen zur Eskalation bei und in anderen nicht?
Anhand einer vergleichenden Analyse aktueller Burgerkriege zeigt die Arbeit, dass Bundnisse politischer und religioeser Eliten entscheidend sind. Wenn solche Allianzen entstehen, steigt die Gefahr religioeser Konflikteskalationen: Politische Eliten organisieren den bewaffneten Kampf, Geistliche uberzeugen die Menschen, dass die Gewalt religioes geboten ist. Solche Bundnisse entstehen, wenn die Kooperationspartner uberzeugt sind, dass sie von der Allianz profitieren koennen.
Die Studie zeigt, dass diese Kooperationsbereitschaft massgeblich auf innerreligioesen Konkurrenzsituationen und der inneren Verfasstheit religioeser Gemeinschaften beruhen. Wie Religionen in Konflikten nach aussen wirken, hangt davon ab, wie sie nach innen organisiert sind.