Cuentos populares españoles Spanische Volksmärchen (eBook)

dtv zweisprachig für Fortgeschrittene - Spanisch

Lothar Gaertner (Herausgeber)

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2013 | 1. Auflage
192 Seiten
dtv Deutscher Taschenbuch Verlag
978-3-423-41961-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Cuentos populares españoles Spanische Volksmärchen -
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Märchen, in denen sich eigentlich spanische Motive (die auch in anderen europäischen Märchen vorkommen) mit maurischen (die wir als orientalisch-exotisch empfinden) interessant mischen. In spanisch-deutschem Paralleldruck. Die Volksmärchen der spanischen Regionen, erst im 20. Jahrhundert erforscht und gesammelt, sind natürlich erstmal einfach eine wunderbare Fundgrube für Märchenleser. Aber sie sind außerdem eine hoch interessante Auskunft über das Phänomen Spanien: Wie sich da Romanisches (oder gemeinsam Europäisches) aus der Antike und dem frühen Mittelalter erhalten hat; wie maurische, vielleicht auch jüdische Einflüsse sich ausgewirkt haben; wie das alles teilweise nebeneinander bestanden und teilweise sich vermischt hat: das ist schon in den hier ausgewählten Märchen exemplarisch zu beobachten. Unserem Text liegen die Sammlungen von Aurelio M. (Vater und Sohn gleichen Namens) Espinosa zugrunde. Sie haben die Märchen so aufgezeichnet, wie sie ihnen erzählt wurden, was sich in der Sprachgestaltung wie auch der Schreibweise niederschlägt. Unser Übersetzer, Lothar Gaertner, hat eine gewisse Normalisierung der Wortformen vorgenommen, auf das Kastilische hin (das wir kurzerhand Spanisch nennen), damit die Spanisch lernenden Deutschen auch eine ordentliche Lern-Ausbeute haben. Ein ausführliches Nachwort macht den Leser mit diesen Eigenheiten vertraut. Ausdrucksweise und Satzbau sind einfach, wie bei den meisten Volksmärchen der Weltliteratur.   Texte für Fortgeschrittene.   dtv zweisprachig - Die Vielfalt der Sprachen auf einen Blick Die Reihe umfasst drei Sprach-Niveaus - Einsteiger, Fortgeschrittene und Könner - und mittlerweile über 130 Titel in vielen Sprachen. Landeskunde, Kulturgeschichte und Redewendungen, zeitgenössische und klassische Texte in unterschiedlichen Formen und Genres - von der Kurzgeschichte bis zum Krimi - für jeden Lesegeschmack ist etwas dabei. Einzigartig ist die konsequente Zeilengleichheit zwischen Originaltext und Übersetzung, damit man vom ersten bis zum letzten Wort in zwei Sprachwelten zuhause ist.

El palacio del Jarancón

Der Palast des Jarancón

Éste era un hombre que tenía dos hijos y una hija y que era viudo.

Es war einmal ein Mann, der hatte zwei Söhne und eine Tochter und war Witwer.

Y cerca de ellos vivía una maestra que era también viuda y que venía todos los días a la casa del viudo y le decía a la niña:

In der Nachbarschaft lebte eine Meisterin, die war Witwe; sie kam jeden Tag in das Haus des Witwers und sagte zu dem Mädchen:

Oye, linda, anda y dile a tu padre que se case conmigo.

«Hör mal, meine Hübsche, geh zu deinem Vater und sag ihm, er soll mich heiraten.

Y dile que si se casa conmigo les doy a sus hijitos pan y miel todos los días. Y la niña iba y se lo decía a su padre.

Sag ihm, wenn er mich heiratet, gebe ich seinen Kindern jeden Tag Brot und Zucker.» Das Mädchen ging zum Vater und sagte es ihm.

Pero el padre no quería. Y venía otra vez la maestra y les decía lo mismo a los hermanitos.

Aber der Vater wollte nicht. Immer wieder kam die Meisterin, und nun sagte sie dasselbe zu den Brüdern.

Y ellos iban y le decían al padre: – Padre, cásese usté con la maestra que nos dará pan y miel.

Auch sie gingen zum Vater und sagten zu ihm: «Vater, heiratet doch die Meisterin, sie wird uns Brot und Zucker geben.»

Y el padre les respondía: – No, hijos no me caso, que luego os dará pan y hiel.

Darauf antwortete der Vater: «Nein, Kinder, ich heirate nicht, denn nachher gibt sie euch Brot und Galle.»

Pero tanto estuvieron insistiendo que el padre al fin se casó con la maestra. Y llegó cierto tiempo que el matrimonio nuevo tuvieron familia.

Aber die Kinder bedrängten den Vater so sehr, dass er schließlich die Meisterin heiratete. Nach einiger Zeit hatten die neuen Eheleute ein Kind.

Y luego que fué creciendo la niña de la maestra a los hijos primeros del padre los maltrataba mucho la madrastra.

Und als dann die Tochter der Meisterin heranwuchs, wurden die ersten Kinder des Vaters von der Stiefmutter sehr schlecht behandelt.

A la hija la hacían hacer todo en la casa. Ella tenía que ir por agua al río, hacer la lumbre y hacer de comer.

Man ließ da die Schwester die ganze Hausarbeit machen. Sie musste zum Wasserholen an den Fluss gehen, musste Feuer machen und das Essen kochen.

Y la mejor comida la comían antes de dársela a ella. Y entonces pa que no la enviaran siempre por agua la hermanita rompía todos los cántaros.

Doch das Beste aßen die anderen auf, erst dann bekam sie etwas. Damit man sie nicht immer um Wasser schickte, zerbrach das Schwesterlein alle Krüge.

Y la madrastra la castigaba y decía: – ¡Ay, qué muchacha más mala! No sé qué voy a hacer con ella.

Da schalt sie die Stiefmutter und sagte: «O was für ein schlechtes Mädchen. Was soll ich mit ihr tun?»

Y le mandaron hacer un cántaro de hoja y lata pa que no lo rompiera.

Sie bekam den Befehl, einen Krug aus Blech machen zu lassen, damit sie ihn nicht mehr zerbräche.

Y cuando la enviaron por agua la hermanita dijo: – Pues éste lo he de romper también.

Als man sie nun zum Wasserholen schickte, sagte sich das Schwesterlein: «Diesen muss ich auch kaputt machen.»

Y sus hermanitos le habían dao un anillito que siempre llevaba consigo.

Ihre Brüder hatten ihr einen kleinen Ring geschenkt, den hatte sie immer angesteckt.

Y para romper mejor el cántaro se quitó el anillo y le puso sobre un guijarro. Y fué a romper el cántaro pero no pudo.

Um den Krug besser kaputt machen zu können, streifte sie das Ringlein ab und legte es auf einen Kieselstein. Nun wollte sie den Krug zerschlagen. Aber sie konnte es nicht.

Y cuando estaba tratando de romper el cántaro vino una aguilita y se llevó el anillito.

Als sie versuchte, den Krug zu zerschlagen, kam ein Adlerchen und flog mit dem Ring davon.

Y cuando la niña la vió que se llevaba su anillito le gritó:

Wie die Schwester sah, dass es ihr Ringlein mitnahm, rief sie ihm zu:

Aguilita, aguilita, dame mi anillito que me dieron mis hermanos de recuerdito.

«Adlerchen, Adlerchen, gib mir mein Ringlein wieder, das mir meine Brüder zum Andenken gegeben haben.»

Y la aguilita la respondía: – Andarás y andarás y en los balcones de tus hermanos le hallarás.

Das Adlerchen antwortete: «Geh und such, bis du es auf dem Balkon deiner Brüder wiederfindest.»

Pero la niña primero ni oía lo que decía la aguilita de lo mucho que sentía perder el anillito, y volvía a gritarla a la aguilita:

Dem Mädchen aber tat es so leid, sein Ringlein verloren zu haben, dass es zuerst nicht hörte, was das Adlerchen ihm sagte, deshalb rief es ihm nochmals zu:

Aguilita, aguilita, dame mi anillito qué me dieron mis hermanos de recuerdito.

«Adlerchen, Adlerchen, gib mir mein Ringlein wieder, das mir meine Brüder zum Andenken gegeben haben.»

Y la aguilita la respondía otra vez: – Andarás y andarás y en los balcones de tus hermanos le hallarás.

Wieder antwortete das Adlerchen: «Geh und such, bis du es auf dem Balkon deiner Brüder wiederfindest.»

Y por tercera vez le gritaba la niña a la aguilita: – Aguilita, aguilita, dame mi anillito que me dieron mis hermanos de recuerdito.

Und ein drittes Mal rief ihm das Mädchen nach: «Adlerchen, Adlerchen, gib mir mein Ringlein wieder, das mir meine Brüder zum Andenken gegeben haben.»

Y la aguilita ya se iba y le decía por última vez:

Das Adlerchen aber war schon weit, und sprach die selben Worte zum letzten Male:

Andarás y andarás y en los balcones de tus hermanos le hallarás. Conque la aguilita se paró y dejó el anillo en los balcones de un hermoso palacio.

«Geh und such, bis du es auf dem Balkon deiner Brüder wiederfindest.» Dann hielt das Adlerchen ein und legte den Ring auf dem Balkon eines prächtigen Palastes nieder.

Y la niña entonces se fué muy triste porque no llevaba su anillito.

Das Mädchen war sehr traurig, weil es sein Ringlein nicht mehr hatte.

Y sus hermanos ya se habían salido de la casa porque la madrastra los maltrataba.

Seine Brüder waren von zu Hause fortgegangen, denn die Stiefmutter behandelte sie schlecht,

Y la hermanita ya no quiso tampoco volver a la casa. Y salió por los pueblos a ver donde encontraba a sus hermanos.

und da wollte das Schwesterlein nun auch nicht mehr zurück. Sie ging hinaus, von Ort zu Ort, und suchte überall nach ihren Brüdern.

Y onde quiera que vía balcones se paraba a ver si vivían allí sus hermanos y a ver si encontraba su anillito.

Wo immer sie einen Balkon sah, hielt sie an, um zu sehen, ob dort ihre Brüder lebten und sie ihr Ringlein fände.

Y de repente se encontró delante de un hermoso palacio que tenía unos balcones muy bonitos.

Auf einmal stand sie vor einem prächtigen Palast mit sehr schönen Balkonen.

Y se paró y dijo: – Pero, esto no pué ser de mis hermanos. No; esto no pué ser.

Sie blieb stehen und sagte sich: «Aber das kann doch nicht der Palast meiner Brüder sein. Nein, das ist unmöglich.»

Y se acercó y se escondió tras de una puerta y vió que allí vivían sus hermanos.

Sie ging näher heran, versteckte sich hinter einer Tür und sah, dass dort ihre Brüder lebten.

Y fué sin que la vieran a los balcones y encontró su anillito.

Ohne dass jemand sie sah, stieg sie zu den Balkonen hinauf. Dort fand sie ihr Ringlein.

Y vió que cuando se iban sus hermanos pa fuera todo estaba muy desarreglao.

Als die Brüder aus dem Haus gingen, sah sie, dass alles in großer Unordnung war.

Y entraba ella sin que la vieran y arreglaba toa la casa, les hacía la comida, y todo.

Unbemerkt trat sie ein; sie räumte das ganze Haus auf, kochte ihnen das Essen und machte einfach alles.

Y cuando los dos hermanos volvían decían: – ¿Pero quién habrá venido a arreglar y a limpiar la casa?

Als die zwei Brüder zurückkehrten, sagten sie: «Wer hat denn da geputzt und das Haus aufgeräumt?

¿Quién habrá hecho todo esto? Y la hermanita se estaba escondida tras de la puerta.

Wer mag das alles gemacht haben?» Das Schwesterlein aber hielt sich hinter der Türe versteckt.

Y cerca del palacio, en unas habitaciones vecinas vivían los amos del palacio,

Ganz in der Nähe des Palastes, nur ein paar Häuser weiter, lebten die Besitzer des Palastes,

el jarancón y la jaranguilla que siempre querían mal a los cristianos.

der Jarancón und seine Frau, die Jaranquilla, die immer den Christen Übles wollten.

Y si los dos hermanos entraban a la casa del jarancón él los mataría.

Wären die beiden Brüder in das Haus des Jarancón gegangen, so hätte dieser sie getötet,

Y los dos hermanos salían siempre cuando el jarancón no los vía.

deshalb gingen sie nur aus, wenn der Jarancón sie nicht sehen konnte.

Y un día cuando los dos hermanos volvieron al palacio hallaron todito muy limpio y muy arreglao y hallaron el chocolate hecho.

Ein andermal, als die beiden Brüder in ihren Palast zurückkehrten, fanden sie alles sehr...

Erscheint lt. Verlag 1.4.2013
Illustrationen Louise Oldenbourg
Übersetzer Lothar Gaertner
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Literatur Zweisprachige Ausgaben Deutsch / Spanisch
Schulbuch / Wörterbuch Wörterbuch / Fremdsprachen
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ISBN-10 3-423-41961-X / 342341961X
ISBN-13 978-3-423-41961-1 / 9783423419611
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