Was ist „altrussische Literatur“? - Hans Rothe

Was ist „altrussische Literatur“?

(Autor)

Buch | Softcover
91 Seiten
2000 | 2000
VS Verlag für Sozialwissenschaften
978-3-531-07362-0 (ISBN)
54,99 inkl. MwSt
für alles die schriftliche Überlieferung ist, auch für die mündliche Volks litera tur, nicht umgekehrt. Es ist daher unendlich viel schwerer, vorschriftliche mündliche Literatur zu erschließen. Das große Vorbild ist das fünfbändige Lexikon "Slavjanskie drevnosti" (Slavische Altertümer) von Nikita Il'jic Tol stoj (1923-1995), Bd. I, M. 1995. Das konnte hier nicht geleistet werden. Es wäre richtig gewesen und entspricht meiner Vorstellung einer Literatur geschichte der ältesten ostslavischen Zeit, in ihr jeweils die Quellen in der grie chischen Literatur zu dokumentieren, wo erforderlich auch in der nordischen, lateinischen und tschechischen. Das konnte nur in Einzelfällen geschehen. Anders hätte es die Sache unförmig gemacht, und es gehört auch nicht hierher. Wiederum geht es um die Skizzierung der Voraussetzungen. Eine Quellen kunde sollte nicht entstehen; sie muß solche Belege enthalten. Ich sehe voraus, daß Liebhaber der Literatur, und auch der so eindrucksvol len ältesten Literatur der Ostslaven, Anstoß an Ergebnissen oder an der skep tischen Methode nehmen können. Wem Schriftzitate etwas sagen, der könnte vielleicht an den Apostel Thomas erinnern, der erfahren will, bevor er glaubt Goh. 20,25). Wer ihn zum Patron der Wissenschaft machen wollte, machte frei lich zugleich ihre Grenze deutlich. Und da es kaum jedermanns Sache ist, Sohn des Thomas zu sein, so sagt man einfacher: Natürlich ist nationales Literatur verständnis erforderlich; daß das Besondere anders nicht zu fassen ist, hat die Romantik gelehrt. Doch verlangt es zureichende Gründe. Wo diese die Skep sis widerlegen, sind sie erwünscht.

Einführung.- A. Der Fall "Igorlied".- B. Erforschung der "altrussischen Literatur".- 1. Anfänge.- 2. Sevyrjov.- 3. Buslajev.- 4. "Der Fall der Slavisten".- 5. "Geschichte der altrussischen Literatur".- 6. Das Beispiel Chronik zu 1037.- C. Der Handschriftenbestand.- D. Schrifttum bei den Ostslaven (vor 1050 bis nach 1240).- 1. Rechtsdokumente.- 2. Liturgische Denkmäler (im engeren Sinne).- 3. Liturgische Leseliteratur.- 4. Dogmatische Literatur: griechische Autoren in der Rus'.- 5. Chronik.- 6. "Erzählungen".- E. Auswärtige Einwirkungen.- 1. Byzanz.- 2. Bulgarien.- 3. Böhmen.- F. Ostslavische Zentren der Schriftlichkeit.- 1. Kanzleien?.- 2. Klöster.- 3. Kiev.- 4. Novgorod; der Südwesten und der Nordosten.- 5. Konstantinopel, Jerusalem, Sinai; Athos.- G. Ergebnisse.- 1. Abhängigkeit und Eigenes.- 2. Was ist "altrussische Literatur"?.- Anhang: Karten.- Register.

Erscheint lt. Verlag 1.1.2000
Reihe/Serie Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften
Zusatzinfo 91 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Maße 155 x 235 mm
Gewicht 165 g
Themenwelt Schulbuch / Wörterbuch Wörterbuch / Fremdsprachen
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Slavistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Sprachwissenschaft
Schlagworte Chronik • Griechisch • Lateinisch • Russian • Tschechisch • Überlieferung
ISBN-10 3-531-07362-1 / 3531073621
ISBN-13 978-3-531-07362-0 / 9783531073620
Zustand Neuware
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