Interpretationen und Unterrichtsvorschläge zu Caesars »Bellum Gallicum« (eBook)

Lehrerkommentar
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2008 | 1. Auflage
100 Seiten
Vandenhoeck & Ruprecht Unipress (Verlag)
978-3-647-25645-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Interpretationen und Unterrichtsvorschläge zu Caesars »Bellum Gallicum« -  Hans-Joachim Glücklich,  Elmar Siebenborn
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Elmar Siebenborn zeigt die vielfältigen Möglichkeiten der »Bellum Gallicum«-Lektüre. Das Heft enthält anschauliche Interpretationen aller in der Schülerausgabe enthaltenen lateinischen Texte. Die Interpretationsaspekte werden in der Einleitung dargestellt und begründet. Alle Abbildungen der Ausgabe werden ausführlich erläutert und interpretiert.

Front Cover 1
Title Page 2
Copyright 3
Inhalt 4
I. Caesar als Schulautor 6
II. Aspekte der unterrichtlichen Behandlung 8
1. Voraussetzungen 8
2. Sachinformation und Sachinterpretation 9
3. Sprachliche und stilistische Unterrichtsarbeit 12
4. Abschnittsstruktur 13
5. Komposition von Kapitelfolgen und Büchern 14
6. Literarische Themen 15
III. Einzelinterpretationen 17
. 1 Der Krieg gegen die Helvetier (I 1-30) 17
1.1 Gallien: Land und Leute (in Caesars Sicht) (I 1, 1-4) 17
1.2 Orgetorix (I 2-4) 19
1.3 Auszug der Helvetier. Verteidigungsmaßnahmen Caesars (I 5-10) 23
1.4 Schwere Kämpfe. Verhandlungen scheitern (I 11-15) 30
1.5 Widerstandsbewegung im Stamm der Haeduer und Caesars diplomatische Lösung (I 16-20) 37
1.6 Die römische Aufklärung versagt (I 21-22) 43
1.8 Kapitulation der Helvetier (I 27-28) 45
1.9 Zwei Volkszählungen im Vergleich (I 29) 47
1.10 Caesars Sieg im Urteil der Gallier (I 30) 49
1.1-1.10 Der Helvetierkrieg (I 1-I 30) 50
. 4 Belagerung einer Stadt der Atuatuker (II 29-33) 54
. 7 Das Ende des Dumnorix (V 6-7) 59
T 11 Sitten der Gallier und Germanen (VI 11-24) 61
11.1 Das Leben der Gallier (VI 11-20) 61
. 11.2 Das Leben der Germanen (VI 21-24) 76
. 13 Vercingetorix, der Anführer der allgemeinen Erhebung (VII 4 14
Literaturhinweise 99

III. Einzelinterpretationen Τ 1 Der Krieg gegen die Helvetier (I 1-30) (S. 16-17)

1.1 Gallien: L a n d u n d Leute (in Caesars Sicht) (I 1 , 1 - 4 )

Das erste Kapitel vermittelt in nüchternem Kommentarienstil - Namen, Fakten und Zahlen prägen die Darstellung - einen ersten Eindruck von dem geographischen Raum, in dem sich die folgenden Ereignisse zutragen, und von den Menschen, die dort wohnen.

Der Bericht erfolgt aus der Vogel-, ja der Satellitenperspektive: nur die großen Flüsse und die wichtigsten Landesteile treten in den Blick; die Übersicht ist Ausdruck einer Generalsoptik; sie zeugt von dem Willen eines Feldherrn, den Raum in seiner Gesamtheit zu erfassen, zu ordnen und zu beherrschen. Auch im einzelnen wird die strategische Sicht beibehalten. Caesar stellt die beiden Eigenschaften heraus, die für die Politik und Kriegsführung in Gallien von besonderer Bedeutung sein werden: die empfindlichste Schwäche und die größte Stärke der Gallier: innere Zerrissenheit und Kriegstüchtigkeit.

Den ersten Teil (I 1,1-2) beherrscht das Motiv der inneren Zerrissenheit. Das semantische Merkmal >Trennung< ist rekurrent (est... divisa; inter se differunt; dividit). Zweimal vollzieht sich eine gedankliche Bewegung von der Betonung der Gesamtheit (omnis; omnes) zur Vorstellung der Uneinheitlichkeit: Gallia ... omnis —> divisa in partes tres; hi omnes -> inter se differunt. Die stilistische Anordnung der antithetischen Begriffe ist markant: im ersten Satz stehen sie (omnis — divisa) hart nebeneinander, im zweiten Satz (hi omnes - inter se differunt) umklammern sie die übrigen Elemente des Satzes; der Gedanke der Teilung ist hier durch die Endstellung noch stärker als im ersten Satz betont.

Die Darstellung zeigt, woraur es Caesar ankommt und welchen inhaltlichen Akzent er setzen möchte: das geographische und politische Gesamtgebilde des freien Galliens ist trotz seiner ungeheuren Größe ein überschaubarer und klar gegliederter Raum. Die Kenntnis der inneren Gliederung gibt einen Anhaltspunkt für das politische und militärische Vorgehen: es bietet sich eine Politik des divide et impera an, die Caesar, wie er in seinem Bericht zeigen wird, meisterhaft zu handhaben versteht.

Das Thema der gallischen Uneinigkeit und der darauf basierenden Strategie Caesars, auf das die commentarii immer wieder zurückkommen werden, nimmt bereits hier, in Caesars Technik des andeutenden Vorausverweises (s.u.), seinen Anfang. Die innere Zerrissenheit ist der Faktor, der die Eroberung Galliens erleichtern kann; daneben stellt Caesar die Eigenschaft, die ihm am meisten zu schaffen machen wird: die besondere Kriegstüchtigkeit einzelner Stämme: der Beiger und Helvetier. Ihre Darstellung beherrscht den zweiten Teil des Einleitungskapitels (I 1,3—4), das sich so als antithetisch strukturiert erweist.

Der Unterwerfung der Helvetier und Beiger muß neben der Zurückdrängung der germanischen Expansion, die hier ebenfalls angedeutet wird, das Hauptinteresse gelten. So bereitet das erste Kapitel unmittelbar auf die Berichte über die beiden ersten Kriegsjahre vor, in denen Helvetier, Beiger und Germanen die Hauptgegner Caesars sind. Die besondere Tapferkeit der Beiger wird dreifach begründet: (a) Entfernung von der Provinz, (b) keine Berührung mit Kaufleuten und ihren verweichlichenden Waren, (c) Nähe zu den Germanen. Die Kriegstüchtigkeit der Helvetier muß anders begründet werden. Aufgrund der anderen geographischen Lage entfallen die beiden ersten Argumente. Übrig bleibt nur die Nähe zu den Germanen. Hier ist allerdings eine Steigerung zu erkennen.

Erscheint lt. Verlag 23.7.2008
Reihe/Serie Consilia.
Consilia.
Consilia Kommentare für den Unterricht
Verlagsort Göttingen
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur
Schulbuch / Wörterbuch Lektüren / Interpretationen
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Kulturgeschichte
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Sozialwissenschaften Pädagogik
Schlagworte C. Iulius Caesar • Lateinunterricht • Latein/Unterrichtsmaterial
ISBN-10 3-647-25645-5 / 3647256455
ISBN-13 978-3-647-25645-0 / 9783647256450
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