Luxus für die Haut

Iris Mäusl ist ausgebildete Pharmazeutin, Kosmetikerin und Wellness-Expertin. Das von ihr vor zehn Jahren gegründete Unternehmen cosmetic arts gehört zu den Topadressen für Intensivausbildungen in den Bereichen Kosmetik, Visagistik und Ernährung. Nebenbei

Je frischer die Creme, desto schöner die Haut - und desto strahlender der Mensch! Wer sich in seiner Haut wohl fühlt, ist jeden Tag gut gelaunt und hat sich sprichwörtlich in Schale geworfen: Es gibt keine schönere Kleidung als die gesunde Haut. Manche Menschen glauben, Kosmetik anzuwenden sei völlig überflüssig. Egal, ob man sich etwas ins Gesicht schmiere oder nicht, der Alterungsprozess sei genetisch bedingt und wer Geld für Kosmetik ausgebe, könne es genauso gut zum Fenster hinauswerfen. Leider können Sie wirklich fast alle Produkte, die in Geschäften erhältlich sind, zum Fenster hinauswerfen - achten Sie allerdings bitte darauf, keine Passanten zu treffen, um sie vor Nebenwirkungen zu verschonen. Spaß beiseite, beziehungsweise an die richtige Stelle gerückt - dorthin, wo er sein sollte: bei der Herstellung Ihrer ganz persönlichen Kosmetik. Es ist medizinisch erwiesen, dass verschiedene Wirkstoffe durch die Haut hindurch bis in den Blutkreislauf gelangen. Viele Arzneien werden als Salben und Cremes aufgetragen und auch Hormon- und Schmerzpflaster entfalten ihren therapeutischen Nutzen über die Haut. Genauso wie die Haut, unser größtes Organ, diese Wirkstoffe aufnimmt, nimmt sie auch jene auf, die wir ihr durch Kosmetikprodukte zuführen. Wie füttern Sie Ihre Haut? Haut ist gut mit Leder zu vergleichen. Wenn Leder nicht gepflegt wird, bekommt es Risse und fühlt sich trocken und brüchig an. Lederschuhe entwickeln Knautschfalten vom Gehen. In unsere Gesichter prägen sich Falten - auch vom Lachen. Für Schuhe und Gesichter gilt: Je mehr Pflege wir ihnen angedeihen lassen, umso elastischer sind sie, und umso weniger Falten bilden sich. Und wie geht das - die richtige Pflege? Dieses Buch verrät Ihnen die Antwort. Die richtige Pflege misst sich nämlich nicht am Geldbeutel, sondern am Wissen um die Zusammenhänge. Natürlichkeit und Frische spielen hierbei die Hau(p)trolle. Die beste Pflege, die Sie sich schenken können, ist eine individuelle Pflege - und genau diese lernen Sie hier kennen. Mehr noch: Sie werden sie sogar selbst herstellen - mit viel Spaß, wenig Aufwand und geringen Kosten! Ihre »Belohnung« wird sich in Ihrem Hautbild zeigen und nicht zuletzt durch ein sehr gutes Gewissen: Es ist einfach ein gutes Gefühl, zu wissen, dass man sich wertschätzt, vital und gesund erhält und mit dem Besten verwöhnt. In den letzten Jahren haben sich Allergien und Unverträglichkeiten, insbesondere die der Haut, geradezu explosionsartig vermehrt. Während dies in früheren Zeiten eher eine Randerscheinung war, leiden heute sehr viele Menschen unter Überreaktionen, und damit nimmt auch die Empfindlichkeit der Haut ständig zu. Konservierungs- und Parfümstoffe gehören zu den Hauptverursachern von Allergien. Viele frei verkäufliche Produkte schaden mehr, als sie nutzen. Deshalb kann man sie getrost zum Fenster hinauswerfen - oder noch besser: gleich im Regal stehen lassen. Dieses Buch ist frei von Konservierungsstoffen. Es ist trotzdem lange haltbar, Sie müssen es also nicht an einem Tag lesen. Wir wünschen uns, dass es Sie eine Weile auf erholsamen und anregenden Reisen in die Welt Ihrer ganz persönlichen Pflege begleiten wird. Sie können Schritt für Schritt und von vorne zu lesen beginnen, was Ihre Motivation zum Selbermixen wahrscheinlich stark steigern wird - oder Sie starten im dritten Teil des Buches, dort, wo die Rezepte beginnen. Jede einzelne Rezeptur steht für sich und ist so detailliert beschrieben, dass Sie auch ohne Vorkenntnisse alle Ihre Wünsche cremige, pflegende und/ oder duftende Wirklichkeit werden lassen können. Wo auch immer Sie sich auf den Weg machen, wir laden Sie herzlich zu den folgenden Entdeckungs- und Schönheitsreisen ein und wünschen Ihnen viel Freude dabei. Iris Mäusl & Shirley Seul Schönheit und Wohlbefinden Das sollten Sie wissen Hausgemachte kontra industriell hergestellte Produkte - die Fakten! Kosmetik aus Eigenproduktion - ein echter Gewinn Kosmetik selbst herzustellen macht nicht nur Spaß, es bringt auch sonst nur Vorteile mit sich. Selbst hergestellte Kosmetik ist wie eine frische Power-Packung und ihre Wirkung ist phänomenal! Um den persönlichen Gewinn genüsslich würdigen zu können, sollte man wissen, was es mit industriell gefertigter Kosmetik auf sich hat. Damit wird auch gleich die Frage nach der Wirksamkeit beantwortet: Alles Frische wirkt intensiv, natürliche Frische ist mit Konservierungsstoffen aber nicht zu erreichen. Warum das so ist, wollen wir nachfolgend am Beispiel der industriell gefertigten Kosmetik erklären. Sollten Sie noch ein wenig zögern, ob Sie wirklich selber rühren wollen, werden sich Ihre Zweifel nach diesen Fakten wahrscheinlich in selbst gemachte Creme auflösen: Alles, was Sie mit Hilfe der in diesem Buch vorgestellten Rezepturen herstellen, kann nicht nur in seiner Wirksamkeit mit den industriell gefertigten Produkten konkurrieren - es übertrifft sie meist auch an Verträglichkeit, ist gesünder, angenehmer und günstiger. Und es verleiht ein rundum gutes Gefühl, weil man weiß, was man durch seine vielen Hautporen einziehen lässt: Frische, Klarheit, Reinheit und gesunde, wunderbare Wirkstoffe. Konservierungsstoffe Fertig gekaufte Kosmetik ist keine Mogelpackung! Alle Inhaltsstoffe sind auf der Verpackung abgedruckt, doch wer weiß schon, was sie bedeuten? Es ist nicht wichtig, alle Inhaltsstoffe zu kennen, doch man sollte beachten, dass die enthaltenen Stoffe in abfallender Konzentration aufgelistet werden müssen. Ab einem Prozent dürfen Inhaltsstoffe ungeordnet aufgelistet werden. Vielleicht sind Sie nun neugierig und schauen sich Ihre bislang verwendeten Cremes einmal etwas genauer an. Es kann sein, dass Sie eine Lupe dazu brauchen, nicht umsonst gehören die Inhaltsstoffe oftmals zum berüchtigten Kleingedruckten. Erschütternd ist, dass bei fast allen Cremes nach ein paar Grundstoffen zuerst die Konservierungsstoffe und danach erst die Wirkstoffe aufgelistet sind - da diese nämlich weniger als ein Prozent des Inhalts ausmachen. Das bedeutet, dass man bei industriell gefertigter Kosmetik in vielen Fällen vor allem Konservierungsmittel kauft - zu einem häufig stolzen Preis. Diese niederschmetternde Tatsache beruht schlichtweg auf der gesetzlichen Kosmetikverordnung: Danach muss eine Creme ohne angegebenes Verfallsdatum mindestens drei Jahre lang haltbar sein. Vielen Herstellern reichen diese drei Jahre allerdings nicht aus, denn je länger ein Produkt offiziell haltbar ist, desto länger kann es verkauft werden. Aus diesem Grund richten die meisten Hersteller die Haltbarkeit ihrer Produkte auf zehn Jahre aus, sie bedürfen dann lediglich einer zeitlichen Verbrauchsempfehlung nach dem Öffnen. Kosmetikprodukte, die weniger als drei Jahre haltbar sind, haben deutlich geringere Chancen auf dem Markt, da sie viele Stationen passieren, ehe sie beim Endkunden landen: vom Großhändler zum Zwischenhändler zum Einzelhändler und dann erst zum Endverbraucher.