Das Visconti-Tarot - Susanne Zitzl

Das Visconti-Tarot

Wie Sie die Karten verstehen und richtig deuten

(Autor)

Buch | Hardcover
192 Seiten
2008
Kailash (Verlag)
978-3-7205-6046-7 (ISBN)
24,95 inkl. MwSt
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Das Visconti-Tarot zählt mit seiner faszinierenden Symbolik und seiner Ursprünglichkeit zu den ältesten Kartenorakeln der Welt, die erstmals in der Renaissance entstanden. Es wurde für das Herzogpaar Visconti-Sforza gestaltet, das Mailand ab 1450 regierte. Die Tarot-Expertin Susanne Zitzl beschreibt in dieser durchgehend vierfarbig illustrierten Einführung die Bedeutung der einzelnen Kartenmotive, stellt verschiedene Legemethoden vor und erläutert den Ursprung des Tarots allgemein. Dabei geht sie ausführlich auch auf die Unterschiede zwischen dem Visconti-Tarot und anderen bekannten Tarot-Decks ein.


Susanne Zitzl, geboren 1965 und von Beruf Programmiererin, ist geprüfte Astrologin, DAV- und Tarotberaterin und neben Hajo Banzhaf 2. Vorsitzende des Tarot e.V., wo sie Einführungs- und Fortgeschrittenenseminare über Tarot und Astrologie hält. Für die Ver

Sie haben sich für die Visconti-Karten entschieden und somit für eines der ältesten und spannendsten Tarotkarten-Decks der Welt. Außerdem haben Sie mit den Visconti-Karten ein Tarotdeck von historischer Bedeutung, das nicht nur von Tarotkennern und Kartenlegern geschätzt wird, sondern auch von Historikern, die sich dem Zauber der Renaissance in Italien und somit auch der Herzogtümer Visconti und Sforza nicht entziehen können. Die Zeit der Renaissance, in der die Visconti-Karten entstanden sind, markiert einen wichtigen Übergang vom Mittelalter in die Neuzeit. Manche Menschen sehen in dieser Zeit nicht nur eine "Auferstehung" der antiken Kunst und das Erwachen des Wunsches nach religiöser und spiritueller Erneuerung, sondern auch die Wiedergeburt alter Symbole. Das Visconti-Sforza-Tarot ist sowohl für Taroteinsteiger als auch für "Tarotkundige" geeignet. Anfängern wird ein originalgetreuer, intensiver Einstieg ermöglicht, Fortgeschrittene haben die Möglichkeit, je nach Vorkenntnissen ihr Wissen um die Karten zu vertiefen. Die Modernisierungen im Reproduktionsverfahren ermöglichen mittlerweile interessante Auflagen: So gibt es die nachkolorierten oder mit Blattgold versehenen Kartendrucke, die dem Visconti-Tarot Farbe, Lebendigkeit und Zeitmäßigkeit verleihen, ohne ihm das altertümliche Flair und seine Ursprünglichkeit zu nehmen; ebenso gibt es aber auch originalgetreue Kopien der schlichten, mittlerweile leicht verbleichten originalen Karten. Im Prinzip ist es zweitrangig, für welche Visconti-Tarot-Ausgabe Sie sich entscheiden, denn dies obliegt Ihrem persönlichen Geschmack, und über den Geschmack kann man bekanntlich nicht streiten. Wie Ihnen sicher bereits aufgefallen ist, sind nicht alle Visconti-Karten - im Gegensatz zu vielen modernen Decks - mit zahlreichen Szenen illustriert; genau genommen sind es nur die Karten der Großen Arkana, die so bebildert sind, dass sich daraus auch spontan Bedeutungen ableiten lassen. Auf den Karten der Kleinen Arkana sind in erster Linie geometrische Anordnungen mit ein paar Verzierungen wie Bänder, Wappen oder Schriftzügen zu sehen. Darin liegt auch die Herausforderung in der Arbeit mit diesen Karten: Sie bestechen durch ihre Schlichtheit, Neutralität und Ursprünglichkeit. Es ist tatsächlich so, dass in diesen offensichtlich einfachen Bildern, die ausschließlich aus geometrischen Anordnungen zu bestehen scheinen, eine tiefe Weisheit steckt. Diese Weisheit bildet nichts anderes als den Grundstock aller Tarotkarten-Decks, auf der bereits wichtige und berühmte Tarotkenner - wie beispielsweise Arthur Waite, Aleister Crowley und Oswald Wirth - seinerzeit aufgebaut haben. Sie taten nämlich auch nichts anderes, als die Aussagen der scheinbar abstrakten Darstellungen in Bilder umzusetzen, die zu den nach ihnen benannten Kartendecks führten und für die die ersten Tarotdecks, zu denen die Visconti-Karten gehören, als Vorlage dienten. Mein Ziel ist es, Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, nicht nur die Bedeutungen der einzelnen Karten nahezubringen, sondern auch deren Hintergründe und deren Geschichte. In diesem Buch geht es um das Entschlüsseln einer Symbolsprache, die zwar latent, aber dafür seit Jahrtausenden auf kollektiver Ebene fest verankert ist. Hat man sich mit dieser Symbolsprache einmal vertraut gemacht, ist es nicht mehr schwierig, die Bedeutungen einzelner Karten und deren Facettenreichtum nachzuvollziehen und somit übergreifende Parallelen - beispielsweise zur Numerologie oder zum Tarot - zu erkennen. Ich wünsche Ihnen eine spannende und inspirierende Lektüre. Ihre Susanne Zitzl Über die Herkunft der Karten Die Herzogtümer Visconti und Sforza Mailand im 15. Jahrhundert: Herzog Filippo Maria Visconti (13921447), Sohn von Gian Galeazzo Visconti und einziger Nachfolger des Visconti-Geschlechts, ist seit geraumer Zeit grausamer Regent über Mailand und bekannt dafür, dass er eine merkwürdige und schwierige Persönlichkeit ist. So soll er seine Zeit ausschließlich im Kastell von Mailand verbringen, ohne auch nur die Stadt zu betreten. Seine Ausflüge finden innerhalb seines Kastells und seiner Landschlösser statt, die prächtigste Gärten und Plätze umfassen sollen. Doch wer sich in der Nähe seiner Festung aufhält, wird streng beobachtet. Und wer gar die Absicht besitzt, Filippo persönlich zu besuchen, wird einer genauen Prüfung unterzogen. Von Filippo ist auch bekannt, dass man den Tod nie in seiner Nähe erwähnen darf. Sogar sterbende Menschen, die einst in seiner Gunst standen, müssen rasch aus seinen Räumlichkeiten geschafft werden - vermutlich will er um keinen Preis an die eigene Vergänglichkeit erinnert werden. Es ist zu vermuten, dass Filippo Maria Visconti ein Mensch war, wie wir ihn aus der Geschichte und auch aus der Gegenwart kennen: die Sorte von Herrscher, die egoistisch, mitunter auch grausam und tyrannisch ist, und dessen einziger Halt darin besteht, den eigenen Rang und die eigene Position abzusichern. Als Politiker hatte Filippo Maria keinen guten Ruf, aber als Sammler und Liebhaber ausgefallener Spielkarten schon. Dass er ebenso die Tarotkarten "erfunden" haben soll, wie manche vermuten, dürfte im Hinblick auf die Kartengeschichte jedoch ein Gerücht sein. Zwar ist der Herzog im Laufe seines Lebens in mehreren Ehen verheiratet gewesen (eine Ehefrau ließ er wegen angeblicher Untreue hinrichten), doch gleichzeitig soll es im Leben des Herrschers nur einen Menschen gegeben haben, den Filippo Maria in seiner Nähe geduldet und vertraut hat und den er sogar geliebt haben soll: Es ist seine Mätresse Agnese del Maino. So nimmt es nicht Wunder, dass Filippo keine eigenen "offiziellen" Kinder hatte, sondern "nur" eine uneheliche Tochter: Bianca Maria Visconti kam unehelich am 31. März 1425 als Kind von Agnese in der Nähe von Mailand zur Welt; höchstwahrscheinlich war es die Urgroßmutter von Bianca Maria - Maria von Savoyen -, die als Namenspatronin gedient hat. Unehelich geborenen Kindern wurde in dieser Zeit normalerweise nichts geschenkt, es sei denn, sie stammten einem Adelsgeschlecht ab. Der Vorteil der unehelich geborenen Bianca Maria bestand darin, der einzige Spross des Filippo Maria Visconti und somit des gesamten Visconti-Geschlechts zu sein. Und sie wurde anerkannt. Im Gegensatz zu anderen Kindern, die mit dem Makel der Unehelichkeit behaftet waren, erhielt sie von Anfang an eine Erziehung, die sie auf das höchste Amt in Mailand - nämlich das der Herzogin - vorbereitete. Bereits mit 6 Jahren wurde Bianca Maria mit Francesco Sforza verlobt und mit 16 Jahren, am 26. Oktober 1441, schließlich mit dem bereits 40jährigen Francesco Sforza verheiratet.

Erscheint lt. Verlag 18.9.2008
Zusatzinfo durchg. farb., mit Ktn
Sprache deutsch
Maße 125 x 187 mm
Gewicht 550 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebensdeutung
Schlagworte Esoterik; Nonbooks • Tarot • Tarotkarten (Nonbooks)
ISBN-10 3-7205-6046-5 / 3720560465
ISBN-13 978-3-7205-6046-7 / 9783720560467
Zustand Neuware
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