Die Kunst, du selbst zu sein (eBook)

DIE PHASEN DES SPIRITUELLEN ERWACHENS

Die Zeit des spirituellen Säens

Die Quelle des spirituellen Erwachens sprudelt bei jeder und jedem von uns auf andere Weise. Die erste Phase des spirituellen Erwachens fand bei mir bereits im Jugendalter statt. Ich hatte schon damals das Gefühl, dass da mehr sein muss als das, was uns Religionen und Gesellschaft versprechen. Dieses Gespür hat mich schon sehr früh auf den Weg der spirituellen Suche geführt und war eigentlich der Beginn im langen und immer noch andauernden Prozess meines spirituellen Erwachens. Ihr habt vermutlich die erste Phase des spirituellen Erwachens auch bereits durchlebt, sonst würdet ihr dieses Buch mit größter Wahrscheinlichkeit gar nicht lesen.

Während der Anfangsphase meiner spirituellen Suche habe ich stundenlang das Neue Testament studiert und dann und wann auch im Koran und in buddhistischen Schriften herumgestöbert, was bei mir damals allerdings mehr Fragen als Antworten zu Tage förderte. Ich hatte wunderbare protestantische Eltern, die ihren christlichen Glauben auf eine lockere und friedvolle Art lebten und nie missionarisch waren.

Dieses tolerante und nie konditionierende Elternhaus hat mir sehr viel Liebe und Geborgenheit gegeben. Diese Liebe hat sich nie nur auf Familie und Menschen beschränkt, sie hat die Tiere, die Pflanzen und alles andere miteingeschlossen. Ganz unbewusst habe ich vielleicht schon damals begriffen, dass wir alle eins sind mit allem, was ist.

Ich hatte als Jugendlicher eine ganz spezielle Beziehung zu Jesus. Seine Geschichte und sein Wirken faszinierten mich, und er war für mich wie ein großer und weiser Bruder, der mich auf meinem Weg des spirituellen Erwachens begleitete und unterstützte. Irgendwie spürte ich immer die Anwesenheit seines erleuchteten Geistes, seine Wahrhaftigkeit und Liebe. Deshalb war auch Weihnachten für mich immer ein magisches Fest der Liebe und Geborgenheit.

Dies ist umso erstaunlicher, als ich mich schon damals von kirchlichen Dogmen und Botschaften weitgehend losgesagt hatte. Jesus war für mich nie der Gottessohn im Sinne der christlichen Dreieinigkeit von Vater, Sohn und Heiligem Geist. Jesus war und ist für mich eine spirituell hochentwickelte Wesenheit, die schon zu ihrer Erdenzeit erleuchtet war und ihr Licht zum Wohl von uns allen leuchten ließ und immer noch leuchten lässt.

Die Phasen des spirituellen Erwachens sind für jeden Menschen unterschiedlich. Für mich steht der Geist von Jesus stellvertretend für die erste Phase meiner Selbstentfaltung, die ich heute als Zeit des spirituellen Säens betrachte.

Die Zeit des spirituellen Wachstums

Die zweite Phase des spirituellen Erwachens ist die Zeit des spirituellen Wachstums und begann bei mir im jungen Erwachsenenalter. Ich bin überzeugt davon, dass mir der Geist von Jesus auch damals Tür und Tor geöffnet hat zu all den spirituellen Büchern, die ich auf meiner Suche nach Selbstentfaltung und innerer Freiheit richtiggehend verschlungen habe. Zu dieser Zeit war meine spirituelle Suche ziemlich unkoordiniert. Ich habe so viele Bücher zu so vielen diversen spirituellen Themen gelesen, dass ich irgendwann vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sah. Das ist es, was ich als «Patchwork-Spiritualität» bezeichne.

Ich glaube, dass es allen spirituell Erwachenden in dieser Phase ähnlich geht. Man sucht und sucht und erhält so viele verschiedene Antworten, dass am Schluss immer noch mehr Fragen und Unklarheiten zurückbleiben. All diese Fragen haben mich immens herausgefordert. Ich wollte endlich Klarheit haben. Und so habe ich versucht, aus der enormen Vielfalt dieser spirituellen Informationen eine Essenz zu gewinnen, die in Form dieses Buches hoffentlich einen nutzvollen Beitrag zur ganzheitlichen Sicht unserer Spiritualität leistet.

Die Inspiration durch spirituelle Bücher

In der Phase des spirituellen Wachstums lassen wir uns in vielerlei Hinsicht inspirieren. Meistens sind es spirituelle Bücher zu völlig unterschiedlichen Themen, die uns spirituelle Erkenntnis bringen sollen. Ich persönlich habe, wie eingangs erwähnt, unzählige Bücher von Autoren wie Deepak Chopra, Eckhart Tolle, Neale Donald Walsch, Jack Kornfield, Geoffrey Hoppe, Eben Alexander und vielen anderen gelesen. Einige Werke und Informationsquellen möchte ich besonders hervorheben, weil sie mich beim Schreiben dieses Buches ganz speziell inspiriert haben.

«Siddhartha» von Hermann Hesse war vermutlich das erste spirituelle Buch, das mich nachhaltig geprägt hat. Ich habe diesen Klassiker der Weltliteratur bereits im Jugendalter gelesen. Hesses berühmte Erzählung von Siddhartha, der Seelenfrieden sucht, ist sowohl ein spirituelles als auch ein literarisches Meisterwerk und eigentlich ein Muss für alle, die sich für Spiritualität interessieren und nach dem Sinn des Lebens suchen.

Apropos Hermann Hesse: Oberhalb des Luganersees zwischen Montagnola und Gentilino im wunderschönen Tessin gibt es ein mystisches Plätzchen unter einem majestätischen und uralten Kastanienbaum. Dieser Ort liegt auf den bekannten Spazierwegen von Hermann Hesse, da, wo der Nobelpreisträger vor hundert Jahren tagtäglich Inspiration für seine Gedichte und Klassiker der Weltliteratur wie «Siddhartha» oder «Steppenwolf» suchte. Oft begebe ich mich allein mit mir selbst und meinen beiden wunderbaren Hunden an diesen Kraftort. Da atme ich auch heute noch Energien ein, die schier unbeschreiblich sind.

Vielleicht liegt es an den Energien von Hermann Hesse, die hier in den Wurzeln und Ästen der Kastanienbäume immer noch gespeichert sind, vielleicht liegt es auch ganz einfach daran, dass ich in der Stille dieses Ortes mein Wahres Ich am besten erkenne. Hier bin ich im reinen Bewusstsein, und mir wird immer wieder klar, was mein limitiertes und konditioniertes menschliches Ich von meinem ewigen und weisen Seelen-Ich unterscheidet. Hier kann ich mich von meiner irdischen Rolle lösen, mein beschränktes irdisches Denken für einen Moment abschalten und in die Intuition meiner Seele eintauchen. Hier sitze ich immer auf demselben Baumstrunk und übergebe das Zepter voller Vertrauen dem weisen Bewusstsein meiner Seele.

Ein paar speziell inspirierende Bücher

Kommen wir nach diesem kurzen Exkurs wieder zurück zu den inspirierenden spirituellen Büchern. Nebst «Siddharta» von Hermann Hesse war das kleine Buch «Die sieben geistigen Gesetze des Erfolgs» von Deepak Chopra eines dieser Bücher. Anfangs hat mich der Titel des Buches, ganz speziell das Wort «Erfolg», gestört. Erfolg assoziiert man sofort mit dem menschlichen Ego, mit Geld, Macht und Karriere. Deepak Chopra meint mit Erfolg jedoch etwas ganz anderes, nämlich den Erfolg bei unserer Selbstentfaltung, und das ist es ja, was wir letztendlich alle suchen. Dieses kleine und kompakte Buch ist so verständlich und klar geschrieben, dass ich es allen spirituell Erwachenden wärmstens empfehle.

Speziell erwähnen möchte ich die Buch-Trilogie «Gespräche mit Gott» von Neale Donald Walsch. In einem Moment großer Verzweiflung und an einem persönlichen Tiefpunkt angelangt schreibt Walsch einen wütenden Brief an Gott, der ihm sofort seine Antworten diktiert. Es entsteht ein fesselnder Dialog, der tiefgründige Antworten auf die Fragen des Lebens liefert. Ein weiteres Buch von Neale Donald Walsch mit dem Titel «Zuhause in Gott» hat mich ebenfalls inspiriert. In diesem Gesprächsband werden auf tiefgründige Art und Weise viele menschliche Erfahrungsbereiche erkundet, insbesondere aber ein Gebiet: das Sterben, der Tod und das Leben danach. Walsch fragt uns in der Einleitung zum Buch:

«Hätten wir, wenn wir uns weniger vor dem Sterben fürchteten, weniger Angst, so zu leben, wie es eigentlich immer gedacht war – furchtlos und liebevoll? Ich glaube, die Antwort ist ein Ja. Es tut meinem Herzen weh, zu wissen, dass so viele Menschen von Angst und Schrecken erfüllt sind, wenn ihr Übergang in die nächste Welt naht, ganz zu schweigen von all den Ängsten und Schrecken, solange sie sich in der gegenwärtigen Welt aufhalten. Eigentlich war das Leben als fortwährende Freude gedacht, und der Tod könnte eine Zeit von noch größerer Freude sein, wenn alle Menschen wunderbarerweise hier nur Frieden und glückliche Vorfreude kennen und erfahren würden.»

Ich empfehle dieses Buch von Herzen allen, die Fragen zum Sterben oder Angst vor dem Sterben haben. Bei allen Büchern von Neale Donald Wasch spürt man sofort, dass ihm die Antworten Gottes aus einem höheren Bewusstseinszustand heraus mitgeteilt wurden und unmöglich von ihm selbst kommen konnten. Im Ansata Verlag in München sind vier Bücher mit Botschaften von Adamus Saint-Germain erschienen, die durch Geoffrey Hoppe gechannelt wurden. Auch diese Bücher sowie viele auf der Crimson-Circle-Website veröffentlichte Botschaften von Adamus haben mich auf meinem Weg des spirituellen Erwachens geprägt.

Die gechannelten Botschaften von Adamus sind oft ein bisschen salopp formuliert, aber gerade diese Umgangssprache macht sie meines Erachtens nur noch glaubwürdiger. Erwähnen möchte ich auch das Buch «Neun Tage Unendlichkeit» von Anke Evertz. Nach einem schweren Brandunfall lag Anke Evertz neun Tage im künstlichen Koma und machte dabei eine außergewöhnliche Nahtoderfahrung. In ihrem Buch berichtet die Autorin auf eindrückliche Weise, was ihr im Jenseits über das Bewusstsein und den Sinn des Lebens gezeigt wurde.

Wenn es um Nahtoderfahrungen und um die Frage des Lebens nach dem Tod ganz generell geht, dann sind für mich die beiden Bücher «Blick in die Ewigkeit» und «Tore ins unendliche Bewusstsein» des Neurochirurgen Dr. Eben Alexander ein absolutes Muss....