Wanderung ins Glück -  Frank Eichmann

Wanderung ins Glück (eBook)

Via Alpina - 2.600 Kilometer über den Alpenhauptkamm von Triest nach Monaco
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
314 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-8170-3 (ISBN)
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Eine Wanderung, die alles verändert - Begleiten Sie Frank auf seiner Reise Ohne sportliche Vorbereitung oder Planung 2.600 Kilometer zu Fuß über den Alpenhauptkamm von Triest nach Monaco: 8 Länder, 161 Etappen, 4 Monate, 140.000 Höhenmeter. Frank Eichmann sucht die Herausforderung und findet das Glück auf der VIA ALPINA. Mit Zelt und Rucksack lässt er sich auf die Natur ein und begegnet der Herzlichkeit der Menschen, die ihn oft zu Tränen rührt. Eine Reise voller emotionaler Momente, großer Herausforderungen und das Gefühl einer nie gekannten Freiheit. Dieses Buch ist eine Einladung, sich auf den Weg zu machen und den Alltag für einen Moment hinter sich zu lassen.

Frank Eichmann wurde 1965 in Hadamar geboren und wohnt im kleinen Ort Hundsangen (Westerwald). Er studierte in Wiesbaden, arbeitete einige Jahre bei KPMG, war anschließend Partner und Vorstand einer Steuerberatungsgesellschaft und danach als Steuerberater und Geschäftsführer in einer weiteren Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft tätig. Nach dieser stressigen Zeit beschloss er, dass nun der richtige Zeitpunkt gekommen war, sich auf den Weg zu machen, um einmal Freiheit und Unabhängigkeit in vollen Zügen zu genießen sowie einen weiteren Punkt von der Bucketlist zu streichen.

Ursprung vom Anfang


Wird es wirklich wahr? Das Fernwander-Fieber hatte mich erneut gepackt! Schon nach dem Jakobsweg, den ich 2010 absolviert hatte, war es mein sehnlichster Wunsch, einen weiteren Fernwanderweg zu gehen. Ein neuer Punkt auf meiner Bucketlist.

Damals hatte ich alles über Bord geworfen, meine Partnerschaft und meinen Vorstandsposten in einer Steuerberatungskanzlei im Mai 2009 aufgegeben – ich musste raus aus diesem Hamsterrad! Es kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem man hinterfragt, was man dort täglich macht. Jeden Tag zwölf bis vierzehn Stunden zur Arbeit, du siehst deine Familie nicht oder nur selten. Das Heranwachsen deines Sohnes bekommst du nicht mit und wunderst dich, dass er auf einmal groß ist. So konnte und sollte es nicht weitergehen. Für mich stand fest, dass ich zukünftig zumindest die Wochenenden mit meiner Familie verbringen würde und nicht im Büro.

Anfang Mai 2010 ging es dann auf den Jakobsweg, und dieser Weg zeigte mir, dass es eine wunderbare Erfahrung ist, einfach nur stur einen Schritt vor den anderen zu setzen und allein für sich die Natur zu genießen. Zeit für sich zu haben und sich mit sich selbst auseinanderzusetzen – Zeit zur Selbstreflexion.

Seinerzeit in Santiago de Compostela angekommen, war es ein unbeschreibliches und auch erhabenes Gefühl, den Weg geschafft zu haben, aber auch ein sehr sentimentales. Den Moment der Ankunft an der Kathedrale werde ich nie vergessen. Ich ging sogar noch weiter nach Finistère und hatte immer noch nicht genug vom Wandern – das Wanderfieber hatte mich gepackt. Ich rief meine Frau an und bat sie, mich nicht am etwa 130 Kilometer vom Heimatort entfernten Flughafen abzuholen, denn ich wollte diesen Weg ebenfalls zu Fuß zurücklegen. Ich war ein wenig süchtig geworden.

So brodelte es jahrelang in mir und ich fragte mich, nachdem ich im August 2011 wieder eine Anstellung als Geschäftsführer/Steuerberater angenommen hatte: Wann realisierst du deinen Wunsch, einen weiteren großen Fernwanderweg zu gehen?

Fest stand schon zu dieser Zeit, es kommt eigentlich nur der Appalachian Trail in Frage. So habe ich mich dann ausgiebig über diesen Weg, der über 3.500 Kilometer durch 14 Staaten (Georgia bis Maine) an der Ostküste Amerikas verläuft, informiert. Da ich gerade erst den neuen Job begonnen hatte, holte ich mir immer mal wieder beiläufig Informationen über den Trail ein. Ich hatte noch Zeit, denn ich war mir dessen bewusst, erst noch ein paar Jahre – ich war zu dem Zeitpunkt 46 Jahre alt – arbeiten zu müssen, bevor die Zeit für ein weiteres Sabbatical kam. Doch je mehr ich mich mit dem Trail auseinandersetzte, desto klarer wurde mir, das ist nicht „mein“ Weg. Nicht dass ich Angst vor Bären, Schlangen und anderen Tieren hätte, die dir dort begegnen können. Auch die bescheidenen Behausungen (Shelter) oder die Tatsache, nur dort oder im Zelt zu schlafen und immer für einige Tage Verpflegung mitschleppen zu müssen, waren nicht der Grund, diesen Fernwanderweg zu verwerfen. Es war die Tatsache, dass von 3.500 Kilometern etwa 3.000 Kilometer nur durch zum Teil dichten Wald verlaufen. Ein Weg, der einem selten Weitblick ermöglicht. Nicht ohne Grund wird der Appalachian Trail auch „die grüne Hölle“ genannt. Wenn es eine Fernwanderung sein sollte, dann eine, die mir die Landschaft jeden Tag mit ihrer Schönheit weitläufig vor Augen führt. Welcher Fernwanderweg sollte es aber nun sein?

Zum Jahreswechsel 2016/2017 flogen meine Frau und ich nach Neuseeland. Wir wollten unseren Sohn besuchen, der ein halbes Jahr dort weilte, und uns dieses schöne Land ansehen. Dort stieß ich auf den Te Araroa. Mit 3.000 Kilometern genau der richtige Weg. Im Laufe der Zeit kamen mir aber Bedenken. So weit weg von der Familie und das mindestens vier Monate. Was, wenn etwas passiert?

Ich wurde mir immer unsicherer, ob ich diesen Trail eines Tages wirklich gehen sollte, und recherchierte nach alternativen Fernwanderwegen. Bei den Recherchen stieß ich dann auf die Via Alpina. Das war 2019, und für mich war klar, das ist „mein“ Weg. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Glück so nah liegt? Somit war die Entscheidung gefallen und ich konnte mir rechtzeitig den Freiraum von Juni bis September 2022 für ein weiteres Sabbatical schaffen.

Im September 2021 ereilte mich dann eine Hautkrankheit an Händen und Füßen. Ich hatte mir eine Art Schuppenflechte – ein dysregulativ-mikrobielles Ekzem – zugezogen. Kein Arzt konnte Auskunft darüber geben, wodurch diese Krankheit hervorgerufen wird. Einige meinten, es hinge auch mit Stressfaktoren zusammen. Der Zustand meiner Hände und Füße wurde immer schlimmer, die Haut riss an mehreren Stellen. Die Füße waren in einem katastrophalen Zustand. Schien mein Traum vom Weg zu platzen? Ich versuchte es mit Medikamenten, die zwar anschlugen, aber bei mir auch zu entsprechenden Nebenwirkungen führten. Dann entschloss ich mich im November 2021, auf die Malediven zu fliegen in der Hoffnung, dass Salzwasser eine Linderung verschaffen könnte. So konnte ich das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden, denn neben der Linderung meiner Haut, versprach ich mir auch beim Fliegenfischen auf kampfstarken Bluefin-Trevally und GT (Giant Trevally) einiges in den Kescher zu bekommen. Auf den Malediven lernte ich Monica und ihren Mann Peter aus der Schweiz kennen. Monica ist professionelle Kosmetikerin und hat in Gstaad schon Berühmtheiten wie Roger Moore, Liz Taylor und andere Größen kosmetisch behandelt. Sie hat sich meiner angenommen, und der Zustand meiner Haut verbesserte sich auch kurzfristig. Leider wurde er jedoch zum Ende des Urlaubs wieder viel schlechter. Wie sollte ich so eine lange Wegstrecke bezwingen? Nein, es konnte nicht sein, dass mein Traum platzen sollte. Niedergeschlagen entschied ich mich im Februar 2022 eine Hautklinik aufzusuchen. Mit der dortigen Therapie verbesserte es sich. Die Hände waren fast wieder in einem normalen Zustand, doch die Füße zeigten immer noch Risse. Keinesfalls waren sie für eine solche Tour in einem zufriedenstellenden Gesundheitszustand. Trotzdem entschied ich mich, den Weg Anfang Juni 2022 anzugehen. Abbrechen konnte ich ihn ja immer noch.

Die Via Alpina besteht aus fünf internationalen Fernwanderwegen: dem violetten, dem gelben, dem blauen, dem grünen und dem roten. Sie unterscheiden sich in Führung und Länge erheblich. Entschieden hatte ich mich für den längsten, den roten Weg. Dieser führt mit 161 Etappen über den Alpenhauptkamm durch acht Staaten – von Triest in Italien, über Slowenien, Österreich, Deutschland, Liechtenstein, Schweiz, Frankreich bis nach Monaco. Ein Weg, der alle wesentlichen Gebirgszüge der Alpen einbezieht und dich insgesamt 44-mal die Landesgrenzen überschreiten lässt.

Ich, der Bürohengst, der keinen Sport treibt, hatte sich somit einer enormen Herausforderung zu stellen. Etwa 2.600 Kilometer über die Alpen, bei denen es annähernd 140.000 Höhenmeter hoch und die gleiche Anzahl an Höhenmetern wieder runtergehen sollte. Im Vergleich zu den bekannten Trails der USA, (Appalachian Trail (AT), Pacific Crest Trail (PCT), Continental Divide Trail (CDT)) ist die Via Alpina von der Wanderstrecke her zwar nicht so lang, aber es müssen im Verhältnis wesentlich mehr Höhenmeter bewältigt werden.

Meine Vorbereitung bestand nur darin, dass ich mir Informationen über Google und Youtube suchte und dann Mitte Mai 2022, kurz vor dem Start, über Koomot die Collection der 161 Etappen herunterlud. Ich war also weder in sportlicher Hinsicht vorbereitet, noch hatte ich mich mit der Strecke im Detail auseinandergesetzt. Gut, ich hatte schon einige Weitwanderwege absolviert, wie die Alpenüberquerung über den E5, den Meraner Höhenweg, den GR 221 auf Mallorca oder den Jakobsweg von München an den Bodensee. Dies aber waren alles nur Wege im Bereich von 100 bis 140 Kilometern. Ebenso hatte ich ja den Jakobsweg von Saint-Jean-Pied-de-Port nach Santiago de Compostela/Finistère erfolgreich gemeistert. Doch die Via Alpina in vier Monaten zu durchwandern, war definitiv eine andere Herausforderung.

Nun kribbelte es in mir und ich sehnte den 1. Juni 2022 herbei, an dem es mit dem Flieger nach Triest, dem Ausgangsort der Via Alpina, gehen sollte. Ich wurde immer nervöser, wenn ich daran dachte, dass ich bald auf mich allein gestellt für vier Monate in den Bergen unterwegs sein sollte. Andererseits war es aber auch die pure Freude, eine solche Herausforderung anzunehmen und an ihr zu wachsen.

Drei Tage vor Abreise hatte meine Frau noch eine Abschiedsfeier für Familie und Freunde organisiert. Bei dieser bekam ich ein T-Shirt mit der Aufschrift Mir reicht‘s – ich geh wandern überreicht. Der Spruch spiegelte zu diesem Zeitpunkt auch ein wenig mein Innenleben wider. Ich hatte kein Burnout, wie ihn vielleicht andere haben, die solch eine Reise machen. Der Weg schwirrte lange genug in meinem Kopf und es war einfach der richtige Zeitpunkt, loszugehen. Auch wenn sich die Füße noch immer in einem schlechten Zustand befanden. Meine Ungeduld, einmal Abstand von allem zu gewinnen, endlich rauszukommen, war größer. Auch Abstand von der in meinen Augen...

Erscheint lt. Verlag 7.8.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Sport
ISBN-10 3-7597-8170-5 / 3759781705
ISBN-13 978-3-7597-8170-3 / 9783759781703
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