Hygge @ Work (eBook)

Wie man mit dänischer Gelassenheit glücklicher im Job wird

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
224 Seiten
REDLINE Verlag
978-3-96267-624-7 (ISBN)

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Hygge @ Work -  Meik Wiking
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Wie Arbeit glücklich macht Der dänische Lebensstil wirkt auf uns oft wie eine Utopie: lange Sommerurlaube und hyggelige Winter Doch warum sind die Dänen sogar bei der Arbeit so glücklich? 58% der Dänen sagen, sie würden auch weiterarbeiten, wenn sie im Lotto gewinnen würden. Währenddessen kämpft der Rest der westlichen Welt mit Burn-out und der Sinnsuche im Job - aber woran liegt das? Bestsellerautor Meik Wiking zeigt, wie man die dänischen Hygge-Prinzipien in den Arbeitsalltag integrieren kann, um Stress zu reduzieren und Freude an der Arbeit zu finden. Basierend auf seiner Forschung erklärt er, wie man durch flache Hierarchien Vertrauen schafft und eine positive Arbeitskultur fördert. Mit seinen praktischen »Glückstipps« und inspirierenden Geschichten aus dem Alltag lädt Wiking alle dazu ein, die Arbeit so zu gestalten, dass sie nicht nur produktiv, sondern auch erfüllend ist. Wir verbringen etwa ein Drittel unseres Lebens bei der Arbeit - warum also nicht glücklich dabei sein?

Meik Wiking gründete 2013 das weltweit erste Institut für Glücksforschung in Kopenhagen, Dänemark, und ist ein 'New-York-Times'- und 'Sunday-Times'-Bestsellerautor. Meik wurde von der Times als 'Indiana Jones des Lächelns' und wohl 'glücklichster Mann der Welt' bezeichnet. Er ist Autor von vier globalen Bestsellern, die sich weltweit über zwei Millionen Mal verkauft haben.

Meik Wiking gründete 2013 das weltweit erste Institut für Glücksforschung in Kopenhagen, Dänemark, und ist ein "New-York-Times"- und "Sunday-Times"-Bestsellerautor. Meik wurde von der Times als "Indiana Jones des Lächelns" und wohl "glücklichster Mann der Welt" bezeichnet. Er ist Autor von vier globalen Bestsellern, die sich weltweit über zwei Millionen Mal verkauft haben.

KAPITEL


1

Freude an der Arbeit

Ich kann mich noch an meinen ersten Arbeitstag im Königlich-Dänischen Außenministerium erinnern. Man hatte mich damals zum Bewerbungsgespräch mit dem Leiter der Afrikaabteilung einbestellt und ich war zuvor nur einmal in dem Gebäude gewesen. Ich freute mich schon darauf, meine Arbeit zu beginnen.

Kurz nach meiner Ankunft traf ich erneut auf die Person, die mich damals interviewt hatte. Sie hieß mich willkommen und stellte mich dem Büroleiter vor.

»So, Sie sind also der Neue«, sagte er. »Welche Sprachen sprechen Sie?«

»Englisch, Dänisch und Südjütisch«, erwiderte ich. Südjütisch ist der dänische Dialekt, der in dem Teil Dänemarks in der Nähe der deutschen Grenze gesprochen wird, in dem ich aufgewachsen bin. Er ist selbst für Dänen schwer zu verstehen, sodass man ihn wohl als eigene Sprache bezeichnen könnte. Ich fand das sehr lustig. Aber mein neuer Chef sah das nicht so.

»Sie sprechen kein Französisch?«, erwiderte er. »Was tun Sie dann hier?« Bevor ich auch nur ein einziges »Entschuldigung?« herausbringen konnte, hatte er mich schon stehen lassen und war mit der stellvertretenden Büroleitung verschwunden, nachdem er mein Selbstvertrauen unter seinem Schuhabsatz zerquetscht hatte.

Vielleicht hatte er recht. In Benin, Burkina Faso, Kongo und anderen Ländern in Afrika ist Französisch Amtssprache, also war es wohl sinnvoll, Leute einzustellen, die Französisch sprachen. Ich wusste allerdings nicht, wieso er mir das an meinem ersten Tag unter die Nase reiben musste.

Doch ich lernte bald, dass ich nicht der Einzige war, an dem er Kritik übte. »Du Idiot!«, schrie er eines Tages eine weitere Assistenzkraft an, die noch an der Uni studierte, und eine dritte fragte er, ob sie »Hirn-Malaria« hätte. Für jemanden, der ein gewiefter Diplomat sein sollte, war er reichlich undiplomatisch.

Damals war ich selbst noch an der Universität und mein Wirtschaftsprofessor war einfach brillant. Es gab drei verschiedene Professoren, die den gleichen Kurs unterrichteten, und wir Studenten konnten uns einen davon aussuchen. In den beiden anderen Kursen waren fünf oder sechs Studenten. In Anders’ Kurs waren 200. Er konnte exzellent komplizierte Themen kommunizieren, sodass sie einfach zu verstehen waren – außerdem war er sehr nett und lustig.

Nach meiner letzten Prüfung in Ökonomie fragte mich Anders, ob ich als sein Praktikant bei einem Thinktank namens Monday Morning anfangen wollte, der sich auf Wohlfahrt und Nachhaltigkeit konzentriert. Ich sagte sofort zu. In der nächsten Woche kam ich ins Büro meines Chefs in der Afrikaabteilung und reichte meine Kündigung ein. Er war nicht glücklich darüber, dass sie nun jemand Neues für meine Stelle ausbilden mussten. Ich war zehn Monate dort gewesen. In der Filmversion hätte ich meine Kündigung in Französisch abgegeben. Der Himmel wirkte an diesem Nachmittag besonders blau, als ich nach Hause radelte.

Der Punkt, auf den ich mit dieser Geschichte hinauswill, ist: Es gibt viele wunderbare Dinge im Leben – in den Urlaub fahren, mit Freunden Spaß haben, ein köstliches Essen zu sich nehmen. Aber haben Sie je einen Job gekündigt, der Ihrer mentalen Gesundheit abträglich war?

Wenn nicht, dann finden Sie in diesem Buch hoffentlich einige Anregungen. Aber wir sollten uns höhere Ziele stecken, als nur miese Jobs zu kündigen. In diesem Buch geht es darum, wie man die Latte höher legt, wenn es um das Glück in der Arbeit geht. Es geht darum, wie wir unsere Arbeit und unseren Arbeitsplatz so gestalten können, dass wir das Potenzial haben aufzublühen.

Vor mehr als einem Jahrzehnt habe ich das Happiness Research Institute gegründet und seitdem dort gearbeitet. Ich weiß, es hört sich wie ein magischer Ort an und andere stellen sich oft vor, dass unser Büro mit Einhörnern und Eiscreme gefüllt ist, und mein Arbeitstag am Montag etwa so aussieht: Eiscreme, Eiscreme, Eiscreme – mittags: Hundewelpen, Hundewelpen, Hundewelpen. Leider ist das nicht der Fall. Wir nehmen kaum Einhörner und Hundewelpen unter die Lupe, sondern eher randomisierte kontrollierte Studien und peer-reviewte Aufsätze.

Aber meine Superkraft als naiver dänischer Glücksforscher ist, dass ich glaube, Arbeit kann und sollte eine Quelle der Freude sein. Das ist auch die Prämisse und das Versprechen dieses Buches: Arbeit kann Spaß machen und erfüllend sein – wenn wir sie richtig gestalten. In diesem Buch werden wir uns ansehen, was das Glück in der Arbeit fördert. Wir werden überlegen, welche Faktoren einen positiven Einfluss auf den Glückspegel haben. Wir werden etwas über konkrete Fälle, Arbeitsrichtlinien und Experimente erfahren, die das Wohlbefinden in der Arbeit verbessert haben und wir werden einen genauen Blick auf dänische Arbeitsplätze werfen – und auf ein einzigartiges und seltsames dänisches Wort: arbejdsglæde.

Arbejdsglæde

Ich will Ihnen kurz erklären, wie man das Wort »arbejdsglæde« ausspricht: Beißen Sie zuerst kräftig von einem Apfel ab, warten Sie, bis er Ihnen im Hals steckenbleibt und sagen Sie dann: »Ahh-beits-gle-the«.

»Arbeijde« bedeutet »Arbeit« und »glæde« heißt »Freude«. Kombinieren Sie beide Worte und voilà, Sie mögen, was Sie tun und sind glücklich, in die Arbeit zu gehen. In ähnlicher Weise bedeutet das dänische Wort arbejdslyst, das »Verlangen zu arbeiten« oder »Lust zum Arbeiten« und man kann seinen dänischen Kollegen »God arbejdslyst!« wünschen, was bedeutet, dass man hofft, dass die Leute die Arbeit genießen, die sie verrichten und Lust darauf haben.

»Arbejdsglæde« gibt es als Wort in allen nordischen Sprachen – wie Dänisch, Schwedisch, Norwegisch und Isländisch –, aber meines Wissens nach gibt es kein solches Wort in irgendeiner anderen Sprache der Welt. Am nächsten kommt ihm noch das estnische Wort »töörõõm«, was, soweit ich weiß, »Spaß an der Arbeit« bedeutet oder Vergnügen in den einfachen alltäglichen Aufgaben zu finden.

Man findet aber leicht Wörter, die das andere Ende des Spektrums beschreiben. In Japan gibt es zum Beispiel das Wort »karoshi«, das buchstäblich »Tod durch Überarbeitung« bedeutet. Buckeln, ausbrennen, gegen eine Wand laufen, sind weniger dramatische Begriffe – aber vielleicht sind es einfach nur Zwischenstationen auf derselben Bahnlinie.

Arbejdsglæde ist auch nicht nur eine nette Idee – sie scheint sich in den Daten wiederzuspiegeln, da die Dänen durchweg im weltweiten Vergleich in der Arbeit am glücklichsten sind. Laut Eurostat geben fast zwei von drei Dänen an, sehr mit ihrer Arbeit zufrieden zu sein. Um das in die richtige Perspektive zu bringen – nur ein Drittel der deutschen oder finnischen Angestellten empfinden das genauso. Aber vielleicht ist es noch aussagekräftiger, dass 58 Prozent der Dänen sagen, sie würden weiterarbeiten, wenn es keinen finanziellen Grund mehr gäbe – selbst, wenn sie zum Beispiel das Äquivalent von 10 Millionen Pfund in der Lotterie gewännen, laut einer Studie von YouGov.

Aufgrund dieser Umfrageergebnisse in Verbindung mit dem Rang Dänemarks auf der Liste der glücklichsten Länder der Erde im jährlichen World Happiness Report der UN wird Dänemark oft als ein Utopia gesehen. Im Buch LYKKE: Der dänische Weg zum Glück wollte ich mich ein wenig über diese Vorstellung lustig machen und schrieb:

In der ganzen Stadt werden kostenlose LEGO-Schachteln verteilt, die Teil einer nationalen Strategie sind, um Kreativität, Innovation und Lust am Design zu fördern. Alles läuft hier reibungslos. Nun, fast. Vor vier Jahren ist ein Zug fünf Minuten zu spät gekommen. Die Passagiere erhielten alle ein Entschuldigungsschreiben des Premierministers und einen Designerstuhl ihrer Wahl als Entschädigung.

Nachdem das Buch veröffentlicht wurde, erhielt ich eine E-Mail von einem Journalisten einer der größten Zeitungen in den Vereinigten Staaten, der mich fragte, ob meine Anekdote über den Brief stimmte oder nur ein Scherz war.

»Es war nur ein Scherz«, schrieb ich zurück. »Unsere Züge verspäten sich nie.«

Der Punkt ist jedoch, dass Dänemark seinem Ruf nicht gerecht werden kann. Kein Land kann wirklich ein Utopia sein. Natürlich gibt es Menschen in Dänemark, die unglücklich sind, ob zu Hause oder in der Arbeit oder beides. Viele der Ranglisten beruhen auf Durchschnittswerten und es gibt unweigerlich Personen, die...

Erscheint lt. Verlag 17.11.2024
Übersetzer Philipp Seedorf
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft Bewerbung / Karriere
Schlagworte Alltag • Arbeit • Beruf • Bestseller • Burnout • Dänemark • Gemütlich • Glück • Glücklich • Hyggelig • Lebensart • Lebensqualität • Lebensstil • Lykke • Produktivität • quiet quitting • Ratgeber • Skandinavien • stress reduzieren • Wohlbefinden • Work-Life-Balance • Zufriedenheit
ISBN-10 3-96267-624-4 / 3962676244
ISBN-13 978-3-96267-624-7 / 9783962676247
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