Der Tempel in den Bergen und das Geheimnis der Selbstliebe (eBook)

Wie ich lernte, dass ich gut genug bin | Eine Geschichte, die dein Leben verändert

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
192 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-28476-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Tempel in den Bergen und das Geheimnis der Selbstliebe -  Ilona Daiker
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Eine inspirierende Geschichte über Selbstfindung und das Vertrauen in sich selbst Lisa wird kurz vor ihrem sechzigsten Geburtstag überraschend gekündigt. Von einem Tag auf den anderen ist nichts mehr so, wie es war. Keine Anerkennung mehr über den Beruf, viel freie Zeit und die bohrende Frage: »Was kann und will ich nun tun?« Eine Auszeit scheint die Antwort zu sein. Im Rahmen eines Meditationsretreats auf Sri Lanka entdeckt sie, wie sehr ihr eigener Perfektionismus ihr das Leben schwer gemacht hat. Eine buddhistische Nonne wird zu ihrer Mentorin und lehrt sie, mit einfachen Botschaften sich selbst immer klarer zu sehen. Lisa erkennt, dass sie nichts leisten muss, um etwas wert zu sein. Und wie heilsam es ist, fürsorglich und mitfühlend mit sich selbst zu sein. Die Erkenntnis »Du bist gut genug, genau so, wie du bist«, öffnet ihr die Tür in ein neues, glücklicheres Leben. Ein Buch, das hilft und einfach gut tut Ihr Hineinhorchen in sich selbst wird zu einer spannenden Entdeckungsreise. Selbstliebe und Selbstmitgefühl sind der Schlüssel, um Stress und Leistungsdruck hinter sich zu lassen und endlich wieder mit Freude zu leben.  Ein Muss für alle Frauen in Umbruchsituationen, die sich und ihren Freundinnen etwas Gutes tun möchten.

Ilona Daiker kam während ihres Germanistikstudiums in Berlin mit dem Buddhismus in Kontakt. Fasziniert von der fernöstlichen Lebens- und Heilkunst widmete sie sich nach dem Studienabschluss der Traditionellen Chinesischen Medizin und dem Shiatsu. Zahlreiche Reisen nach Asien sowie Retreats in Thailand und Sri Lanka vertieften ihre Beziehung zum Buddhismus. Neben ihrer Arbeit als Heilpraktikerin wurde sie Anfang der 1990er-Jahre in Hamburg auch als Autorin, Lektorin und Redakteurin für verschiedene Verlage tätig. Ihr Themenspektrum reicht von Achtsamkeit, Meditation, Buddhismus und Yoga bis zu Alternativen Heilmethoden. 1998 zog es sie nach München, wo sie heute lebt und als Redakteurin und freie Autorin arbeitet. Sie hat mehrere Bücher verfasst, unter anderem den Bestseller 'Gelassen wie ein Buddha'.

Ilona Daiker kam während ihres Germanistikstudiums in Berlin mit dem Buddhismus in Kontakt. Fasziniert von der fernöstlichen Lebens- und Heilkunst widmete sie sich nach dem Studienabschluss der Traditionellen Chinesischen Medizin und dem Shiatsu. Zahlreiche Reisen nach Asien sowie Retreats in Thailand und Sri Lanka vertieften ihre Beziehung zum Buddhismus. Neben ihrer Arbeit als Heilpraktikerin wurde sie Anfang der 1990er-Jahre in Hamburg auch als Autorin, Lektorin und Redakteurin für verschiedene Verlage tätig. Ihr Themenspektrum reicht von Achtsamkeit, Meditation, Buddhismus und Yoga bis zu Alternativen Heilmethoden. 1998 zog es sie nach München, wo sie heute lebt und als Redakteurin und freie Autorin arbeitet. Sie hat mehrere Bücher verfasst, unter anderem den Bestseller "Gelassen wie ein Buddha".

Auf dem Weg ins Unbekannte


Es war bereits dunkel im Flugzeug. Die Stewardessen hatten vor einer halben Stunde die Reste des Abendessens eingesammelt. Links neben mir gab eine junge Frau leise Schnarchgeräusche von sich. Der Mann zu meiner Rechten sah sich irgendeinen Actionfilm an. Ich versuchte, wenigstens ein bisschen zu schlafen, doch in meinem Kopf schlugen die Gedanken Kapriolen, und es gelang mir nicht, sie zur Ruhe zu bringen. Da saß ich nun also im Flugzeug von Frankfurt nach Colombo, um an einem Meditationsretreat auf Sri Lanka teilzunehmen. Was zum Teufel hatte mich geritten, als ich diese Entscheidung getroffen hatte? Nicht dass ich etwas gegen Meditation gehabt hätte. Im Gegenteil, im Prinzip fand ich Meditation prima. Allzu viel Erfahrung hatte ich damit aber bisher nicht gesammelt. Und abgesehen davon erschien mir alles so irreal, was in den letzten Wochen geschehen war und mein Leben komplett auf den Kopf gestellt hatte.

Im Geiste sah ich immer wieder die Gesprächssituation vor mir, in der mein Chef mir vor ein paar Wochen das Unglaubliche verkündet hatte. Ich hörte ihn förmlich sprechen. »Lisa, du weißt ja, dass die Unternehmensberatung Kaltenberg & Co. der Geschäftsführung gestern die Ergebnisse ihrer Analyse präsentiert hat«, hatte er begonnen und dabei nervös seine Hände geknetet.

Was dann folgte, erschien mir so abwegig, dass ich es wie durch einen Schleier wahrgenommen hatte. Ich hätte großartige Arbeit geleistet und die Agentur verdanke mir viel, aber jetzt ginge es um Verjüngung, um einen frischen Blick, den ich naturgemäß in meinem Alter und nach der langen Betriebszugehörigkeit nicht mehr haben könne. Und nein, das sei keineswegs als Kritik an meiner bisherigen Arbeitsleistung zu verstehen. Es sei nur leider ein unumgänglicher Schritt im Rahmen des notwendigen Innovationsbedarfes. Und natürlich wolle man mir nach über zwanzig Jahren nicht einfach kündigen, sondern mir einen großzügigen Abfindungsvertrag anbieten.

Passenderweise war das kurz vor meinem sechzigsten Geburtstag passiert, der mir ohnehin im Magen gelegen hatte. Nicht dass ich mich wirklich alt gefühlt hätte, aber so manche Veränderungen an meinem Körper hatte ich in den letzten Jahren doch mit einer gewissen Wehmut zur Kenntnis genommen: diese Fältchen und Falten, die Auswirkungen der Schwerkraft auf verschiedenste Körperteile, die »Altersfleckchen« auf der Haut und was da sonst noch alles zu sehen oder doch zumindest zu spüren war. Nicht schön, nein, wahrlich nicht, aber auch nicht dramatisch – hatte ich jedenfalls bisher gedacht. Demgegenüber hatte auf der positiven Seite gestanden, dass ich bei der Arbeit immer seltener in Stress geraten war. Mit meinem Erfahrungsbonus hatte ich nicht nur mich selbst, sondern oft auch jüngere Kolleginnen beruhigen und auf den Boden bringen können. Mein Alter war mir deshalb bis zu diesem Kündigungsgespräch weniger als Verlust, sondern vielmehr als Zugewinn an Lebenserfahrung und -qualität erschienen – auch wenn die Zahl Sechzig, das musste ich schon zugeben, ein gewisses Unbehagen in mir hervorgerufen hatte. Daran hatten auch Floskeln wie »Sechzig ist das neue Vierzig«, die so oder ähnlich auf einigen meiner Geburtstagskarten gestanden hatten, nichts ändern können. Denn es stimmte ja nicht. Sechzig hatte nun mal nichts mehr mit der Lebensmitte zu tun, sondern läutete zumindest das letzte Drittel ein. Und es gab eine ganze Menge Dinge, die einem nicht mehr offenstanden. Mit dem zwar auch in jüngeren Jahren überwiegend hypothetischen Gefühl, die Welt stünde einem offen und man könne mit gewissen Entscheidungen sogar noch warten, war es jedenfalls endgültig vorbei.

Anders als meine Freundinnen hatte ich nie daran gedacht, vor meinem regulären Rentenalter aufzuhören zu arbeiten. Ich legte zwar großen Wert auf meine Freizeit und meine Urlaubsreisen. Mein Lebensgefährte Stefan, meine Herkunftsfamilie, mein Freundeskreis und insbesondere meine Freundinnen waren mir wichtig, und ich nahm mir vielleicht nicht immer genug, aber doch regelmäßig Zeit für sie. Doch da ich keine Kinder hatte, also auch keine Elternzeit in Anspruch hatte nehmen können, war die Arbeit für mein Leben bisher doch sehr bestimmend gewesen. Ich war Lisa, die kreative Designerin, die immer wieder neue Gestaltungselemente für das Corporate Design von verschiedensten Unternehmen entwickelt und damit auch so manchen Pitch für die Agentur gewonnen hatte. Nicht dass ich meine Arbeit für unersetzlich gehalten hätte, aber es war eben etwas, das ich gut konnte, und deshalb schien es untrennbar zu mir, zu meiner Identität zu gehören.

Was danach kommen würde, hatte mich bisher wenig beschäftigt. Rein theoretisch hatte ich mir schon mal zurechtgesponnen, was ich nach meinem Arbeitsleben machen könnte. Meine Ideen hatten vom Leben auf dem Land mit Garten und Tieren über Reise- und Auswanderungsideen, verschiedenste ehrenamtliche Tätigkeiten, die Gründung einer Senioren-WG bis hin zur Aufnahme eines Studiums der Religionswissenschaften oder Ethnologie gereicht. Alles ganz unverbindlich.

»Wer weiß, vielleicht mache ich ja noch eine Ausbildung zur Yogalehrerin, oder ich gehe erst mal auf eine Alm und hüte Ziegen oder Kühe«, hatte ich eher zum Spaß schon mal zu einer meiner Freundinnen gesagt, die etwas älter waren und sich mehr mit dem Thema beschäftigen mussten oder wollten. Für mich waren das bisher nur unverbindliche Gedankenspiele ohne jede Ernsthaftigkeit gewesen, doch jetzt fühlte sich das völlig anders an. Die Frage lautete nicht mehr: »Was könnte ich vielleicht tun?«, sondern: »Was möchte und was kann ich jetzt wirklich tun?« Zwei Fragen, die ähnlich klingen und doch Welten voneinander entfernt sind!

War ich jetzt etwa doch kurz eingeschlafen? Auf jeden Fall taten mir alle Knochen und Muskeln weh, als ich mitten in der Nacht versuchte, eine bequemere Sitzposition einzunehmen. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass wir noch einige Stunden Flugzeit vor uns hatten. Wahrscheinlich war es mein Herumzappeln, das meine junge Sitznachbarin aufgeweckt hatte, und ich rechnete schon mit einem genervten Blick oder bösen Kommentar. Aber sie lächelte mich freundlich an und meinte: »Na, Schwierigkeiten mit dem Einschlafen?«

»Tut mir leid, aber ich kriege kein Auge zu, jedenfalls nicht länger als ein paar Minuten«, antwortete ich stöhnend, woraufhin sie mich anschaute und fragte: »Liegt es an den unbequemen Sitzen oder an der Aufregung, was dich wohl in Sri Lanka erwartet?«

Erstaunt und gleichzeitig dankbar für diese ungewöhnlich direkte Frage sowie dafür, dass sie mich geduzt hatte, antwortete ich so offen und ehrlich, wie ich das gegenüber unbekannten Menschen sonst nicht zu tun pflegte: »Letzteres trifft den Nagel auf den Kopf. Ich habe mich entschieden, an einem Meditationsretreat teilzunehmen, obwohl ich bisher nur sporadisch meditiert habe und ehrlich gesagt keine Ahnung habe, was da auf mich zukommt und ob ich das überhaupt durchhalte.«

»Und warum machst du das, wenn ich fragen darf?«, erwiderte sie.

»Tja, ich habe völlig unerwartet meinen Job verloren und keinen blassen Dunst, wie es weitergehen soll. Ich fühle mich ein bisschen wie nach dem Abschluss meines Studiums, als ich auch nicht wusste, was ich aus meinem Leben machen will. Im Gegensatz zu damals habe ich aber nicht mehr das Gefühl, mir stünde die Welt offen. Denn gleichzeitig komme ich mir entsetzlich alt vor. Ich bin gerade sechzig geworden und frage mich, was denn jetzt überhaupt noch möglich ist – und nicht nur möglich, sondern auch sinnvoll.«

»Okay«, sagte sie und wackelte mit dem Kopf, »das klingt wirklich nach einer nicht ganz einfachen Situation oder – wie man es heute gerne ausdrückt – nach einer Herausforderung.«

»Das kannst du wohl sagen«, bekräftigte ich. »Na ja, und als ich so gar keine Idee hatte, was ich tun sollte, rief mich ein alter Freund an und empfahl mir dieses Zentrum. Er meinte, dort könne ich herausfinden, was mir wirklich wichtig sei.«

Ich machte eine kleine Pause, bevor es förmlich aus mir herausplatzte: »Und zwar unabhängig davon, wie mein Partner, meine Geschwister, meine Freundinnen und ehemaligen Kolleginnen das finden, die natürlich alle schon Ideen und Vorstellungen davon haben, was zu mir passen würde.«

Dann sahen wir uns an und mussten plötzlich beide lachen. Es war ein befreiendes Lachen. Wie zwei kleine gackernde Teenager saßen wir prustend nebeneinander. Und tatsächlich erinnerte mich diese junge Frau an eine meiner besten Schulfreundinnen, die es oft verstanden hatte, mich auch in schwierigen Situationen zum Lachen zu bringen.

»Ich heiße Nora«, sagte sie, nachdem wir uns wieder beruhigt hatten, »und in gewisser Weise geht es mir ähnlich. Eigentlich hatte ich geplant, nach meinem Studienabschluss zusammen mit meinem Freund ein Jahr Work and Travel zu machen. Doch kaum hatte ich meinen Master in der Tasche, eröffnete er mir, dass er sich in eine andere Frau verliebt hat und sich von mir trennen will.«

Nora schwieg einen Moment, bevor sie fortfuhr: »Da ist eine Welt in mir zusammengebrochen. Klingt kitschig, oder? Es fühlte sich aber so an. Wir waren so ein tolles Paar – dachte ich zumindest immer –, wir hatten so viele gemeinsame Pläne geschmiedet, und dann das.«

Nora atmete tief durch, starrte die Lehne vor ihr an und verstummte kurz, als ob ihr noch einmal vieles durch den Kopf ginge.

Doch dann redete sie in einem energischen Ton weiter. »Ich möchte jetzt erst mal allein auf Reisen...

Erscheint lt. Verlag 1.8.2024
Reihe/Serie Healing Stories
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte Asiatische Weisheit • Buchempfehlungen Frauen • bücher midlife crisis frau • buch selbstfindung • buddhistische Romane • Erzählendes Sachbuch • Erzählte Lebenshilfe • Frau in der Krise • Geschenke für Frauen • geschenke für freundin • gute bücher für frauen ab 60 • inspirierende bücher für frauen • lebenskrise bewältigen • Lebensmitte Frauen • Lebensweisheiten • Meditation • narrative Lebenshilfe • neuanfang buch • Neuorientierung • Orientierungslosigkeit • Persönlichkeitsentwicklung • philosophische Romane • Ratgeber für Frauen • Romane für Frauen • romane über neuanfang • romane über sri lanka • Roman Glück • Selbstakzeptanz • Selbstfindung Roman • Selbstliebe • Selbstliebe Buch • selbstliebe reise • Selbstmitgefühl • Selbstwert entwickeln • sinn des lebens buch • Sinnsuche • tessa randau ähnliche bücher • weisheiten des lebens • Weisheitsgeschichte
ISBN-10 3-426-28476-6 / 3426284766
ISBN-13 978-3-426-28476-6 / 9783426284766
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