Erfolg durch EffEff-Umgang mit der Zeit (eBook)
170 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-9053-8 (ISBN)
Jan Eggert, ist Trainer und Dozent für studentische Tutoren und lehrt Zeitmanagement für Studierende an Universitäten und Hochschulen. Als Musikwissenschaftler, mit Schwerpunkt Musikpsychologie, befasste er sich mit Persönlichkeitsanalysen und psychologischen Methoden.
Modul II Persönlichkeit und Umgang mit der Zeit
Im Rahmen der Modul-Lernziele erfährst du
- wie die Persönlichkeit den individuellen Umgang mit der Zeit beeinflusst
- den Unterschied zwischen Stärken, Nicht-Stärken und Schwächen
- deine eigenen Stärken, Nicht-Stärken und Schwächen zu reflektieren
- wie sich Persönlichkeitseigenschaften nützlich für den Umgang mit der Zeit einsetzen lassen
- wie Eigen- und Fremdwahrnehmung für die Persönlichkeitsentwicklung förderlich sind
1. Persönlichkeits-Strukturen
Eine wichtige Grundlage zum Erreichen deiner Ziele und damit des geplanten Erfolgs ist die Kenntnis deiner individuellen Persönlichkeitsstruktur, deiner Stärken, Schwächen und Fähigkeiten. Diese beeinflussen, wie du bewusst und unbewusst mit der Zeit umgehst.
Dieser Band bezieht Erkenntnisse zur Persönlichkeitsstruktur, das spezifische Thema von Band 1 der STUFEN-Schriftenreihe, ein. Die darin enthaltene STUFEN-Kurz-Analyse (SKA), ein bewährtes Instrument zur Analyse der Persönlichkeitsstruktur. Persönlichkeitsanalysen, wie diese, helfen, Potenziale deutlicher zu erkennen und zu nutzen.
Doch bevor wir uns der Kurz-Analyse zuwenden, werfen wir zunächst einen Blick auf die Hintergründe solcher Analyseverfahren. Seit der Antike wird nach einer Erklärung gesucht, warum sich unterschiedliche Verhaltensweisen bei verschiedenen Menschen ausdrücken. So wurde in der antiken Vielsaft-Lehre angenommen, dass durch die unterschiedliche Verteilung der Körpersäfte Blut, Schleim, Weißgalle und Gelbgalle das Temperament eines Menschen geprägt werde.12 Sobald im Körper einer dieser Säfte zu hoch dosiert sei, würde sich dies negativ auf das Gemüt auswirken. Diese Annahme hielt sich bis ins 19. Jahrhundert, als sie durch die von Rudolf Virchow geprägte Zellularpathologie überholt wurde. Heute werden Persönlichkeitseigenschaften insbesondere in der Differenziellen- und Persönlichkeitspsychologie erforscht.13
Eine pragmatische, von der antiken Temperamentenlehre inspirierte Persönlichkeitsanalyse, legte William M. Marston mit dem DISC-Modell in seiner Publikation Emotions of Normal People vor, welches im deutschsprachigen Raum in den 1990er Jahren als DISG bekannt wurde. Daneben existiert eine Vielzahl an Persönlichkeitsanalysen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Anzumerken ist, dass das Big-Five-Persönlichkeitsinventar als einziges von der empirischen psychologischen Forschung angewendet wird. Jedoch sind Persönlichkeits-Analysen, wie beispielsweise der Myers-Briggs-Type-Indicator (MBTI), für die konkrete Anwendung konzipiert und erfordern teils eine tiefergehende und zeitintensive Auseinandersetzung. Das DISG-Modell, auf dem die Stufen-Kurz-Analyse basiert, bietet sich hingegen für eine schnelle und gleichzeitig effektive Anwendung an. Das DISG-Modell unterscheidet zwischen vier Eigenschaftsbündeln, die sich aus zwei polaren Eigenschaften ergeben:
- Extroversion versus Introversion
- Aufgabenorientierung versus Beziehungsorientierung
Bei Extrovertierten ist der Fokus stark auf Vorkommnisse in ihrer unmittelbaren Umgebung ausgerichtet, während Introvertierte hingegen die Dinge vorzugsweise aus einem persönlichen, subjektiven Standpunkt betrachten. Extrovertiert veranlagte Menschen tendieren dazu, offen und spontan auf andere zuzugehen. Introvertierte hingegen verhalten sich zunächst zurückhaltend und abwartend. Menschen mit ausgeprägter Aufgabenorientierung wollen zunächst das Sachliche klären. Beziehungsorientierte Menschen fokussieren sich hingegen zunächst auf das Zwischenmenschliche. Kombiniert man diese Eigenschaften, erhält man vier Typen:
- Dominant
extrovertiert und aufgabenorientiert - Initiativ
extrovertiert und beziehungsorientiert - Stetig
introvertiert und beziehungsorientiert - Gewissenhaft
introvertiert und aufgabenorientiert
Abbildung 6: Konzept des Vier-Quadranten-Modells
In der nachstehenden Grafik werden die vier Eigenschaftsbündel sowie einige typische Attribute, die keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit erheben, dargestellt.
Abbildung 7: Eigenschaftsbündel
Diese Eigenschaftsbündel sind in deinem Wesen stark (mindestens über 26 %) oder weniger stark (mindestens unter 24 %) ausgeprägt. Womöglich wird dich die Verteilung nicht besonders wundern, denn sie spiegelt deine Verhaltensweisen und Gewohnheiten wider.
Eine Veranschaulichung der vier Temperamente in Form typischer Aussagen:
ROT | Ergebnisorientierter Pragmatiker: »Was muss gemacht werden? Lohnt es sich? Kommen wir zurück zur Sache.« |
GELB | Erlebnisorientierter Kreativer: »Gefällt es euch allen? Wo bleibt der Applaus?« |
GRÜN | Harmonieorientierter Unterstützer: »Wie kann ich überhaupt und am besten helfen? Kommt ihr alle damit zurecht?« |
BLAU | Qualitätsorientierter Analytiker: »Funktioniert das so? Kann man das bei Rückfragen belegen?« |
2. Stufen-Kurz-Analyse (SKA)
Auf der Website der STUFEN-Stiftung
https://ska.stufenzumerfolg.de
hast du die Möglichkeit, die volle individuelle STUFEN-Kurz-Analyse (SKA) durchzuführen. Diese ist insbesondere hilfreich, zu reflektieren und zu erkennen, welche Stärken du vermehrt in deinem Alltag einsetzen, wie du andere Personen unterstützen kannst und welche Methoden speziell für dich EffEff sind.
3. Nicht-Stärken versus Schwächen
Bei den Auswertungen der SKA zeigt sich in der Regel, dass ein bis zwei Eigenschaftsbündel, in welchen die Stärken liegen, besonders ausgeprägt sind. In dem Bündel, das am wenigsten ausgeprägt ist, liegen die Nicht-Stärken, welche allerdings keineswegs mit Schwächen zu verwechseln sind! Oft halten wir unsere Nicht-Stärken für Schwächen. Jedoch sind die eigentlichen Schwächen Stärken, die entweder übertrieben ausgelebt oder in unpassenden Situationen ausgespielt werden. Wer beispielsweise über ein ausgeprägtes Durchsetzungsvermögen verfügt, kann – in übertriebener Ausprägung – zu Arroganz und Ellenbogenmentalität neigen, was sich bei Situationen, in denen Kommunikation auf Augenhöhe hilfreich ist, als problematisch erweisen kann.
Für die Stufen-Kurz-Analyse gelten folgende Grundsätze:
- jeder verfügt über alle menschlichen Potenziale mit den individuellen Stärken sowie Nicht-Stärken
- durch die unterschiedliche Verteilung von Stärken unterscheiden sich die verschiedenen Persönlichkeitstypen voneinander
- Stärken-Präpositionen werden auch genetisch weitergegeben und können sich je nach Umfeld unterschiedlich entfalten
- Schwächen stellen eine Übertreibung der Stärken dar, was als störend empfunden werden kann
- Schwächen sind explizit das Gegenteil von Nicht-Stärken
Wer seine eigenen Stärken kennt und reflektiert, kann diese zielgerichteter für sich einsetzen und auch anderen Unterstützung bieten. Gleichzeitig können diese Erkenntnisse zu einer wertschätzenden Kommunikation beitragen, indem Stärken und Bedürfnisse anderer Menschen leichter erkannt werden.
Gott gebe mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
(Reinhold Niebuhr)
4. Johari-Fenster
Nicht immer sind wir uns all unserer Stärken und Nicht-Stärken bewusst. Das Johari-Fenster ist ein Werkzeug, das dabei hilft, die Eigen- und die Fremdwahrnehmung abzugleichen. Das Johari-Fenster wurde 1955 von den Sozialpsychologen Joseph Luft und Harry Ingham entwickelt. Ihr Ziel war, innerhalb von Gruppen oder Teams Stärken und Schwächen zu erkennen, um die Verständigung zu verbessern. Der Name des Modells ist aus den Abkürzungen ihrer Vornamen entstanden. In dem Kommunikationsmodell werden die Unterschiede zwischen dem, was wir über uns selbst wissen, und dem, was andere über uns denken, aus der Ich- und Außen-Perspektive visuell dargestellt. Wir lernen dadurch, unsere bewussten und unbewussten Persönlichkeits- und Verhaltensmerkmale besser zu erkennen, indem wir Selbst- und Fremdwahrnehmung abgleichen.14
Mit dem Johari-Fenster kann die zwischenmenschliche Kommunikation reflektiert und somit verbessert werden. Wenn du weißt, wie du auf andere wirkst, kannst du auch...
Erscheint lt. Verlag | 8.7.2024 |
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Reihe/Serie | Schriftenreihe der Bildungs- und Chancen-Stiftung STUFEN zum ERFOLG |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft ► Bewerbung / Karriere |
Schlagworte | Prioritäten-Management • tagesleistungskurve • Team-Zeit-Management • Zeit-Management • Zeitverwendungs-Analyse |
ISBN-10 | 3-7597-9053-4 / 3759790534 |
ISBN-13 | 978-3-7597-9053-8 / 9783759790538 |
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