Herzensangelegenheiten in kleinen Gesten (eBook)

Achtsamkeit als Lebenselixier

Achtsamkeit ist wie ein kostbarer Nährstoff, der uns im gegenwärtigen Augenblick Kraft und Energie verleiht. Sie ist eine gezielte Form der Aufmerksamkeit, die uns nicht nur gegen Stress wappnet, sondern auch den Reiz des gegenwärtigen Moments einfängt. Statt uns in Bedauern über

Vergangenes oder Sorgen über die Zukunft zu verlieren, lehrt uns Achtsamkeit, das Leben im Hier und Jetzt zu leben. Sie befähigt uns, unseren persönlichen Stress zu erkennen, zu verstehen und wirksam zu bekämpfen. Indem wir einen Moment innehalten, zwischen äußeren Reizen und inneren Reaktionen, haben wir die Wahl, uns bewusst anders auszurichten, als unsere Gewohnheiten es uns vorschreiben.

Achtsamkeit erlaubt es uns, unsere eigenen Bedürfnisse und Wünsche bewusst wahrzunehmen und ihnen Raum zu geben. Sie nährt uns, wenn wir sie in unseren Alltag integrieren, und gibt uns die Kraft, den Herausforderungen des Lebens mit mehr innerer Ruhe und Gelassenheit zu begegnen.

Doch wie kommt es, dass Achtsamkeit in unserer modernen Welt oft verloren geht, obwohl sie eigentlich natürlicher Bestandteil unseres Seins ist? Kinder zeigen uns oft, wie es geht - in ihrer Fähigkeit, sich ganz in ein Spiel zu vertiefen und dabei vollkommen präsent zu sein. Doch im Laufe des Lebens, mit all den Reizen, die auf uns einprasseln und unserer ständigen Beschäftigung mit Multitasking, verlieren wir diese Fähigkeit zunehmend. Wir werden Meister im Jonglieren mit unserer Aufmerksamkeit, doch bezahlen einen hohen Preis dafür. Die Suche nach Prioritäten wird schwierig, die Zeiten der Ruhe und Entspannung schrumpfen. Achtsamkeit wird dann zur Diät für unsere Ablenkungen und unsere Aufmerksamkeit, die uns inneren Reichtum schenkt.

Jon Kabat-Zinn, der Begründer der Achtsamkeitsbewegung, entwickelte in den 1970er-Jahren das Programm zur Stressreduktion durch Achtsamkeit (MBSR) auf Basis seiner eigenen Erfahrungen mit Yoga und Meditation. Dieses Programm hat sich weltweit verbreitet und erreicht mittlerweile sogar die Führungsebenen großer Unternehmen.

Resilienz, die geheime Superkraft des menschlichen Geistes, beschreibt die Fähigkeit, standhaft und stark zu bleiben, selbst wenn das Leben seine härtesten Prüfungen bereithält. In der Psychologie wird diese innere Stärke als entscheidender Schutzschild betrachtet, der uns vor psychischen Störungen und persönlichen Tragödien bewahrt. Ursprünglich aus der Entwicklungspsychologie stammend, konzentrierte sich der Begriff zunächst auf die Fähigkeit von Kindern, trotz widriger Umstände und Bedingungen eine gesunde Entwicklung zu durchlaufen.

Resilienz ist jedoch mehr als nur eine seelische Festung gegen das Leben. Sie ist die Kunst, sich flexibel und angemessen an wechselnde Lebenssituationen anzupassen und selbst unter dem Druck von Stress und Schwierigkeiten zu erblühen. Während einige Menschen bei vergleichbaren

Belastungen untergehen, stehen resilientere Personen wie Felsen im Sturm, unbeeindruckt von den Wirren des Lebens.

Diese Fähigkeit, die oft auch als psychische Widerstandsfähigkeit bezeichnet wird, geht über bloße

Belastbarkeit hinaus. Resiliente Menschen sind nicht nur widerstandsfähig; sie sind in der Lage, Krisen als Möglichkeiten zum Wachstum zu betrachten. Anstatt unter dem Druck zu brechen, nutzen sie diese Momente, um sich weiterzuentwickeln und gestärkt daraus hervorzugehen. Inmitten der Dunkelheit der Krise finden sie das Licht der Erneuerung und lassen sich nicht von den Stürmen des Lebens besiegen.

Befindest du dich wirklich genau dort, wo dein Körper gerade ist? Oder streift dein Geist durch die unendlichen Weiten der Gedanken, während dein Körper fest verankert scheint? Diese scheinbar einfache Frage birgt eine tiefere Bedeutung. Bist du wirklich präsent im Hier und Jetzt, oder sind deine Gedanken wie Wanderer, die sich in den endlosen Landschaften deines Geistes verlieren?

Wenn du dich wiedererkennst in Momenten, in denen du deinen kleinen Zeh stößt und dich fragst, wie du überhaupt in dieses Zimmer gekommen bist, dann ist dieses Buch vielleicht genau das Richtige für dich. Vielleicht kennst du das Gefühl, deine Schlüssel irgendwo verlegt zu haben oder dich nicht mehr daran zu erinnern, was du gerade sagen wolltest. Vielleicht bist du sogar stolz darauf, dass du mehrere Dinge gleichzeitig erledigen kannst, aber dennoch das Gefühl hast, dass etwas fehlt.

Vielleicht hast du auch schon einmal gesagt: "Das ist mir egal" oder "Das geht mich nichts an", obwohl es dich im Innersten doch berührte. Vielleicht spürst du dich manchmal nicht, fühlst dich überfordert oder verloren in einem Meer von Aufgaben und Verpflichtungen.

Wenn dir auch nur einer dieser Sätze bekannt vorkommt, könnte dieses Buch dir helfen, zurückzufinden zu dir selbst, zu deinem wahren Sein im Hier und Jetzt. Es geht darum, die Präsenz und Achtsamkeit im Alltag zu kultivieren, um ein bewussteres, erfüllteres und gelasseneres Leben zu führen. Also, wenn du dich angesprochen fühlst, lies weiter und lass dich auf die Reise zu dir selbst ein.

• Wo bin ich bloß mit meinen Gedanken?
• Schon wieder habe ich mir den kleinen Zeh gestoßen.
• Was will ich nur in diesem Zimmer?
• Wo habe ich meine Schlüssel hingelegt?
• Was hast du gerade gesagt?
• Ich kann sehr gut mehrere Dinge gleichzeitig erledigen.
• Das habe ich nicht gesehen.
• Aus Versehen habe ich das gelöscht.
• Ich habe ganz vergessen, zu sagen, dass ....
• Was wollte ich gerade erzählen?
• Das ist mir völlig egal.
• Das geht mich gar nichts an.
• Das habe ich nicht gemerkt.
• Das will ich nicht hören.
• Davon will ich nichts wissen.
• Ich bin gerade in Gedanken versunken.
• Ich spüre mich nicht.
• Ich kann nicht anders.
• Ich muss das so machen.
• Ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht.
• Ich kann mich nicht gut konzentrieren.
• Ich bin nicht in meiner Kraft.
• Es fehlt mir an Lebensfreude.
• Ich fühle mich überfordert.
• Mir wird alles zu viel

Bist du manchmal besorgt, dass du Burnoutgefährdet sein könntest oder spürst du bereits Symptome, die darauf hindeuten? Ein Selbsttest kann dir dabei helfen, ein erstes Bild davon zu bekommen, wo du gerade stehst und wie es um deine körperliche und mentale Verfassung bestellt ist.

• Fühlst du dich häufig erschöpft, selbst wenn der Tag nicht besonders anstrengend war?
• Hast du morgens schon keine Lust auf den Tag und sehnst dich nach dem Bett?
• Kannst du dich nicht daran erinnern, wann du das letzte Mal etwas Schönes gemacht hast, da du von Aufgaben überwältigt bist?
• Leidest du unter Schlafstörungen oder wachst nachts häufig auf?
• Fühlst du dich unabhängig von deiner Schlafdauer und deiner Ernährung nicht erholt?
• Bereiten dir früher freudige Aktivitäten keine Freude mehr, sondern sind nur noch eine weitere Pflicht?
• Hast du das Gefühl, in einem Hamsterrad gefangen zu sein?
• Wünschst du dir mehr Anerkennung für deine Arbeit?
• Hast du das Gefühl, dass alles über deinen Kopf wächst und du nur noch hinterherhinkst?
• Bist du oft mit deinem Tagewerk unzufrieden, da es nie genug zu sein scheint?
• Fehlt dir Anerkennung für deine Bemühungen?
• Hast du weniger Lust auf soziale Kontakte, obwohl du dich nach Nähe sehnst?
• Findest du es schwer, dich zu konzentrieren oder den Überblick zu behalten?
• Hast du eine Veränderung in deinem Essverhalten bemerkt, wie etwa Appetitlosigkeit oder Frustessen?
• Leidest du unter Verspannungen, knirschst nachts mit den Zähnen oder hast Kopf- und Rückenschmerzen?
• Möchtest du einfach alles hinschmeißen?

Je mehr dieser Fragen du mit Ja beantwortest, desto wichtiger ist es, deine aktuelle Situation zu überdenken und dein Verhalten sowie deine Denkmuster zu hinterfragen, um besser auf dich selbst zu achten.

Die Symptome eines Burnouts können von Person zu Person variieren, aber das vorherrschende Gefühl ist oft eine grundlegende Erschöpfung. Dabei handelt es sich nicht nur um Müdigkeit nach einer schlechten Nacht, sondern um einen dauerhaften Zustand, der sich auch durch ausreichenden Schlaf und Pausen nicht verbessert. Schlafprobleme, Unzufriedenheit, Antriebslosigkeit und

Konzentrationsstörungen gehen oft mit dieser Müdigkeit einher. Auch körperliche Symptome wie ein geschwächtes Immunsystem, erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten und langsame Genesung können auftreten.

Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass du nicht allein bist und dass Selbstliebe und

Selbstfürsorge der Schlüssel zur Überwindung dieser Herausforderungen sind. Sei nachsichtig mit dir selbst und erkenne an, dass deine Emotionen und Bedürfnisse wichtig sind. Wenn du sie ignoriert oder unterdrückt hast, könnten sie sich auf ungesunde Weise bemerkbar...