Vom Herzenswunsch zur Realität (eBook)

5:Metaphysische Realität

Das neue Paradigma, auf das wir uns zubewegen, verdankt sich einer metaphysischen Perspektive, und der Unterschied zu jenem Paradigma, von dem wir uns fortbewegen, könnte kaum größer sein. Im Folgenden möchte ich die grundlegenden spirituellen Annahmen und Überzeugungen dieses Paradigmas beschreiben.

Einheit und Vernetzung

Im derzeitigen Paradigma werden Trennung, Unterschiede, Ungleichheit und hierarchische Modelle betont. Der Mensch steht über allem anderen und herrscht über die Natur. Im metaphysischen Paradigma hingegen wird exakt das Gegenteil vertreten. Hier gilt Einheit als das fundamentale Prinzip aller Existenz und Liebe als die basale vereinigende Kraft im Universum.

Auch wenn es zwischen den Dingen Unterschiede gibt – der bekannte Physiker David Bohm ist überzeugt, dass alles im Universum Teil eines einzigen Kontinuums ist. Unsere Tendenz, die Welt in Einzelteile zu zerlegen und die dynamische Verbundenheit aller Dinge zu ignorieren, ist seiner Auffassung nach die häufigste Ursache unserer Probleme. Das Leben ist eine ganzheitliche Erfahrung. Die Erkenntnis unseres Eins-Seins hat beträchtliche Auswirkungen darauf, wie wir die Dinge betrachten, einschließlich der Werte wie Gerechtigkeit, Gleichheit, Freiheit und Verantwortung. Außerdem beeinflusst es unseren Blick auf unsere Beziehung zum Tierreich und zum Planeten an sich.

Nur Liebe ist real

Es gibt nur eine einzige Energie im Universum, und das ist die Liebe. Wenn Emotionen wie Wut, Schuldgefühle, Angst oder Traurigkeit in uns hochkommen, handelt es sich dabei im Grunde genommen um Liebe, die durch die mit dem betreffenden Gefühl verbundenen Überzeugungen ein anderes Gesicht angenommen hat. Alles, was wir tun, ist entweder ein Ausdruck von Liebe oder ein Ruf nach Liebe.

Das Universum ist Vollkommenheit in Aktion

Das Universum ist der Inbegriff von Vollkommenheit: Alles funktioniert so, wie es soll, und alles erfüllt einen Zweck im Interesse des Ganzen – selbst wenn es nicht den Anschein hat.

Alles geschieht aus einem Grund

Zur Vorstellung von Vollkommenheit gehört außerdem die Annahme: Alles passiert aus einem bestimmten Grund. Dies ist auch die Grundlage der Radikalen Vergebung. Die Dinge passieren nicht MIT Ihnen – sie passieren FÜR Sie. Ihre Seele kreiert diese Situationen als Chancen, zu lernen und zu wachsen.

Der göttliche Plan

Während im Paradigma der objektiven Realität dem Leben kein Sinn zugebilligt wird, der über die bloße Existenz hinausginge, sieht das metaphysische Paradigma in allem im Leben einen Sinn – selbst wenn wir keine Ahnung haben, welcher das sein könnte. Grundsätzlich gilt: Alles geschieht aus einem bestimmten Grund und ist Teil des göttlichen Plans, auch wenn wir nicht wissen, was der Zweck dahinter ist, wie der Plan aussieht oder von wem er stammt.

Aus dieser Perspektive ist das Leben daher keine Aneinanderreihung zufälliger Ereignisse, die ohne Sinn und Verstand geschehen. Was willkürlich zu sein scheint, ist im Grunde genommen die Entfaltung eines göttlichen Plans, der im Hinblick auf unsere spirituelle Entwicklung absolut sinnvoll ist. Es ist ein dynamischer Plan, der sich jedes Mal verändert, wenn wir eine Entscheidung treffen, und gleichzeitig stets von göttlicher Vollkommenheit durchdrungen ist.

Das größere Bild

Im gegenwärtigen Paradigma gilt etwas nur dann als existent, wenn entsprechende greifbare Beweise und Messungen vorliegen. Im neuen Paradigma hingegen heißt es, unserem inneren Wissen zu vertrauen, dass hinter der Realität mehr steckt als das, was wir mit unseren fünf Sinnen oder den uns zur Verfügung stehenden Geräten erfassen können. Wir müssen uns auf die Vorstellung einlassen, dass die Realität größer ist als das, was wir erfassen können. (Vielleicht erkennen wir das große Bild eines Tages, so dass sich der Schleier lüftet. Gegenwärtig schlummert das Bild jedoch noch im Verborgenen.)

Das Universum kümmert sich um die Details

Da wir nicht in die Hintergründe des großen Bildes eingeweiht sind, können wir nicht alle Variablen einer Situation, mit der wir uns konfrontiert sehen, kennen. Die unendliche Intelligenz kennt sie jedoch und weiß auch, was für uns am besten ist. Wenn wir der unendlichen Intelligenz ein Problem anvertrauen, merken wir, dass sich die Dinge wie von selbst entfalten und wir leicht die Welt manifestieren können, die wir uns wünschen.

Spirituelle Wesen, die eine menschliche Erfahrung machen

Unsere Seele hat sich entschieden, zu inkarnieren, um vollständig in eine endliche Welt von Trennung, Dualität, Veränderung und Leid einzutauchen, auch wenn dieses Experiment nur um den Preis einer „spirituellen Amnesie“ funktioniert. Mit Hilfe dieser Erlebnisse soll sich unsere Seele entwickeln und die Erfahrung machen, dass sie Liebe ist. Das ist nur möglich, wenn wir alles hinter uns lassen, was keine Liebe zu sein scheint. Die Erfahrungen, die wir als Mensch machen, stellen uns vor genau diese Herausforderung. Das alte Paradigma erfüllt exakt diesen Zweck und dient der Sache perfekt. Wir machen diese Erfahrungen auch, damit sich das Bewusstsein der universellen Intelligenz (Gott) erweitern kann.

Spirituelle Wesen, die in einem physischen Körper eine spirituelle Erfahrung machen

Nachdem wir zum richtigen, vorherbestimmten Zeitpunkt in unserem Leben aufgewacht sind und langsam erkennen, wer wir wirklich sind, öffnen wir uns allmählich auch dem alternativen Paradigma. Dann wird uns bewusst: Wir sind spirituelle Wesen und doch gleichzeitig weiterhin vollständig in der menschlichen Erfahrung verwurzelt – in erster Linie, um anderen zu dienen.

Wir haben einen freien Willen

Selbst wenn wir uns mit dem Segen von „Alles-was-ist“, der „Unendlichen Intelligenz“, „Gott“ oder wie immer man es nennen möchte, inkarniert haben, ist es doch nach wie vor unsere eigene Entscheidung, wie wir die Erfahrungen gestalten, welche Lektionen wir uns aussuchen und wie wir sie erschaffen. Wir können völlig frei entscheiden, wie wir das tun möchten, und wir können unseren Weg nach Hause selbst wählen.

Spirituelle Intelligenz

Da unsere spirituelle Intelligenz uns stets in Richtung einer Heilung lenkt, lässt sie immer wieder Situationen entstehen, in denen wir die Einschränkungen in unserem Denken bzw. unseren unbewussten Überzeugungen erkennen können. Sie bringt Menschen in unser Leben, die diese Überzeugungen spiegeln oder mit denen wir diese Anteile immer wieder liebevoll „ausleben“ können. Das hat erst ein Ende, wenn wir uns von den Fehlannahmen befreien und uns dem öffnen, was wir in Wahrheit sind.

Feinde als Lehrer und Heilsbote

Die Menschen, die wir am stärksten ablehnen, sind unsere größten Lehrer. Sie bieten uns die Chance zur Heilung, indem sie entweder:

(a) das spiegeln, was wir an uns selbst ablehnen und deshalb verleugnen, unterdrücken oder auf sie projizieren,

(b) uns zwingen, uns etwas anzuschauen, das wir unterdrückt haben und das nach wie vor als eine Grundüberzeugung oder ein ungeheiltes Trauma vorhanden ist,

(c) oder dafür sorgen, dass wir unserer Mission treu bleiben.

Das Leben ist ein Spiegel

Das, was sich in der objektiven Welt zu ereignen scheint, ist eine reine Illusion – eine Projektion unseres Bewusstseins (unserer unbewussten Überzeugungen, Vorstellungen, Einstellungen usw.). Wenn Sie wissen möchten, welche das sind, dann müssen Sie einfach darauf achten, was sich in Ihrem Leben ereignet. Das Leben ist ein Spiegel, der Ihnen Ihre Überzeugungen vor Augen führt. Wenn Sie beispielsweise davon überzeugt sind, niemandem vertrauen zu können, dann werden Sie immer wieder Menschen anziehen, die Sie hintergehen. Wir möchten mit unseren Überzeugungen unbedingt richtig liegen. Deshalb kreieren wir unbewusst alles Mögliche, damit sie bestätigt bzw. bekräftigt werden. Dazu sind wir in der Lage – und sind uns dessen nicht einmal bewusst!

Nichts zu vergeben

Beim alten Paradigma liegt das Hauptaugenmerk auf Beurteilung, Wut, Schuld und Bestrafung. Da man im neuen Paradigma davon ausgeht, dass alles aus einem bestimmten Grund geschieht, gibt es hier kein „Richtig“ oder „Falsch“, sondern nur „Sein“. Aus spiritueller Sicht gibt es also keine richtigen oder falschen Ereignisse und auch nichts zu vergeben. Vergebung ist irrelevant.

„Dort draußen“ und „hier drinnen“

Beim alten Paradigma liegt das Hauptaugenmerk beständig auf der objektiven Welt dort draußen. Beim neuen Paradigma geht man stattdessen davon aus, dass die Welt „dort draußen“ eine Projektion der Welt „hier drinnen“ ist und dass es keine Trennung zwischen diesen Welten gibt. Alles ist eins. Sogar Gott lebt jetzt in jedem Einzelnen von uns und nicht mehr „dort oben“. Wir sind jetzt eins mit Gott, und Gott...