Bringe dein Leben auf die Erfolgsspur (eBook)
224 Seiten
FinanzBuch Verlag
978-3-98609-573-4 (ISBN)
Steffi Christian ist ausgebildete Physiotherapeutin und Heilpraktikerin und leitete viele Jahre sehr erfolgreich zwei Praxen. Nach einer Lebenskrise machte sie mehrere Ausbildungen unter anderem zum Impuls- und VAK-Coach. Seit 2017 ist sie als Klarheits- und Inner-Child-Coach sowie als Speakerin tätig und konnte in dieser Funktion bisher mehrere Tausend Klientinnen und Klienten in Gruppen- und Eins-zu-Eins-Coachings betreuen.
Steffi Christian ist ausgebildete Physiotherapeutin und Heilpraktikerin und leitete viele Jahre sehr erfolgreich zwei Praxen. Nach einer Lebenskrise machte sie mehrere Ausbildungen unter anderem zum Impuls- und VAK-Coach. Seit 2017 ist sie als Klarheits- und Inner-Child-Coach sowie als Speakerin tätig und konnte in dieser Funktion bisher mehrere Tausend Klientinnen und Klienten in Gruppen- und Eins-zu-Eins-Coachings betreuen.
Kapitel 1
Prägungen der Kindheit – und wie der Umgang damit Gegenwart und Zukunft bestimmt
Eine Reise in meine Vergangenheit
Meine Kindheit mag vielleicht nicht besonders rosig gewesen sein, doch im Rückblick finde ich auch viele schöne Momente darin. Was wir in unserer Kindheit erleben, prägt uns für unser gesamtes Leben. Und meine Kindheit wurde durch ein traumatisches Ereignis ziemlich früh erschüttert. Denn ich musste miterleben, wie mein Vater versuchte, meine Mutter umzubringen, indem er ihr ein Kissen aufs Gesicht drückte. So bin ich mit gerade einmal vier Jahren zu der unbewussten Überzeugung gelangt, dass das Leben gefährlich ist. Von da an habe ich mein Herz verschlossen und mir unbewusst die Frage gestellt: »Was muss ich tun, um zu überleben?« Die beste Antwort darauf war lange Zeit, dass ich mich bis zum Verbiegen anpasste.
Zudem spürte ich tief in meinem Inneren, dass ich nicht so richtig zu meiner Familie dazugehörte. Doch dass ich das Kind eines anderen Mannes war, erfuhr ich erst einige Jahrzehnte später. Wir hatten zwar alle keine offizielle Bestätigung, aber irgendwie hat es wohl jeder geahnt. Denn oft hörte ich negative Bewertungen über mich als Person, die ich unbewusst wie ein Schwamm aufgesogen und in mein Unterbewusstsein aufgenommen habe. Ich erntete einige Kommentare zu meinem Aussehen und viele flüchtig geäußerte Bemerkungen flossen ungefiltert in mein Unterbewusstsein. Daher nahm ich lange Zeit an, ich sei nicht besonders schön. Mein »Vati«, den ich so sehr liebte, kommentierte oft meine äußere Erscheinung. Einmal meinte er unverblümt: »Deine Sommersprossen gehen gar nicht. Wir lassen dir die Haut abziehen. Dann bist du drei Tage rot, doch dann wirst du wieder schön.« Unter diesen Voraussetzungen war es eine Herausforderung, ein starkes Selbstbewusstsein zu entwickeln. Nicht nur meine Haut, sondern auch meine dünnen Haare und meine Brille, die auf einer Seite zugeklebt war, wurden zum familiären Gesprächsthema.
Als Kind habe ich die Streitigkeiten meiner Eltern auf mich bezogen und dachte, mit mir müsse irgendwas nicht in Ordnung sein. So speichern viele von uns – so wie ich damals – unbewusst die Überzeugung ab: »Ich bin nicht richtig!« oder »Ich bin nicht gut genug.«
Und weil das Leben immer ein Spiegel unserer Innenwelt ist, ziehen wir aufgrund dieser Inhalte dann von außen auch genau das an, was als unbewusste Kernüberzeugung in uns schwingt. Die Prägungen unserer Innenwelt beeinflussen auf diese Weise unsere Wahrnehmung und dadurch auch unsere Entscheidungen und Handlungen sowie die Realität, die wir uns erschaffen.
Dazu möchte ich dir folgendes Bild mit auf den Weg geben: Wärst du ein Handy, dann könntest du auch nur mit den Apps arbeiten, die vorher geladen worden sind. Von Transformation im Leben sprechen wir dann, wenn du dir neue Glaubenssätze und Verhaltensweisen herunterlädst. Genau wie bei einem Handy empfiehlt es sich, regelmäßig Updates durchzuführen, um auf dem neusten Stand zu bleiben und die besten Funktionen zu nutzen. Mit der entsprechenden Anleitung fällt das ganz leicht – aber wie viele Menschen haben schon frühzeitig genug Zugriff auf dieses Wissen?
Somit war ich damals einfach eines von fünf Mädchen in einem ganz normalen DDR-Haushalt, und die Spannungen und Konflikte meiner Eltern haben mich unbewusst geprägt. Unter den zerrütteten Verhältnissen habe ich massiv gelitten – und das nicht nur während meiner Kindheit. Jahrzehntelang habe ich dieses Muster unbewusst fortgesetzt, denn es definierte schließlich meine Komfortzone. Unser Körper hat die Aufgabe übernommen, uns immer wieder in unserer Komfortzone festzuhalten. Die bekannten Situationen sind zur Gewohnheit geworden, hier kennen wir uns aus, diese Umstände haben wir überlebt. Was für unser System als »bekannt« abgespeichert ist, wird mit »sicher« gleichgesetzt. Um Glück als »bekannt« abzuspeichern, hätten meine Eltern jedoch glücklich sein müssen. Wenn aber die Eltern nicht glücklich sind, haben die Kinder oft keine Chance, zu lernen, wie Glücklichsein geht. Und das ist hier keineswegs ein Vorwurf an die Eltern! Denn wie hätten sie mir zeigen können, wie Glücklichsein geht, wo sie es doch selbst nie gelernt haben?
Was in meiner Kindheit passierte, lag also nicht daran, dass sie schlechte Menschen gewesen wären, denn das waren sie nicht. Sie waren nur einfach zusammen nicht glücklich.
Heute erkenne ich in all diesen Erfahrungen die kostbaren Geschenke. Die Spannungen, der Mangel an Harmonie und die so nebenbei und unbewusst geäußerten Abwertungen aus meinem Umfeld, haben mich zu der Steffi gemacht, die ich heute bin. Ich habe meinen leiblichen Vater zwar nie persönlich kennengelernt, aber dafür war mein Stiefvater bis zu seinem Tod immer für mich da. Ich liebe und schätze ihn noch immer sehr. Und ich bin meinen Eltern, besonders meiner Mutter, die Gott sei Dank noch lebt, dankbar für das Leben, das sie mir ermöglicht haben. Denn durch meinen persönlichen Werdegang, kann ich heute ein erfolgreicher Life-Coach sein und durfte dadurch bereits Zehntausende Menschen auf ihrem Weg der Transformation begleiten. Jeden Tag bin ich aufs Neue demütig und dankbar, dass ich das tun darf!
Der Osten und ich als Anpassi-Ossi
1966 erblickte ich in der DDR das Licht der Welt. Der Begriff »Anpassi-Ossi« bezieht sich darauf, dass ich aus dem Osten komme. Ich habe keine Schwierigkeiten damit, ihn zu verwenden. Einerseits hilft er, meinen Hintergrund zu verdeutlichen und andererseits stehe ich einfach dazu. Denn ich habe mich lange Zeit für meinen sächsischen Akzent geschämt und wurde auch schon oft auf meinen Dialekt angesprochen. Alles, was ich hier teile, ist aber nicht gegen die DDR gerichtet. Denn es ging mir dort gut. In meiner Wahrnehmung hat mein angepasstes Verhalten nichts mit dem Staat zu tun, sondern ist direkt mit meinem persönlichen Hintergrund und den Erlebnissen aus meiner Kindheit verbunden gewesen.
Klar erlebten wir in dieser Zeit viel Mangel, denn bei uns gab es immer finanzielle Engpässe. Dabei stammte mein Vater eigentlich aus »besserem Hause« und hatte als Junge sogar ein Kindermädchen. Er war privilegiert aufgezogen worden und hatte dadurch einen völlig anderen sozialen Hintergrund als meine Mutter. Sie war nämlich ohne ihren Vater aufgewachsen, der irgendwann in den Western abgehauen war. Sie ist dann mit Angehörigen des fahrenden Volks mitgegangen und hat von ihnen gelernt und teilweise übernommen, wie das Leben so funktioniert. Meine Eltern hatten völlig verschiedene Voraussetzungen in ihr Gefäß geladen. Streit war programmiert. Daher war ihre Trennung auch nur eine Frage der Zeit.
Wegen der Erfahrungen in ihrer Kindheit hatte meine Mutter gelernt, sich Dinge auf eine besondere Art und Weise zu verschaffen. Bestimmte Verhaltensweisen waren deswegen vollkommen normal, sie hatte es ja nicht anders gelernt. Einmal hat sie sogar ein Fahrrad geklaut, während ich dafür Schmiere stehen musste. Damals hat sie bei der Bahn gearbeitet und auch mal aus den Güterwaggons ein paar Schuhe mitgehen lassen. Diese Ware habe ich dann in dem Betrieb, in dem mein Vater arbeitete, verkaufen müssen. Es war manchmal einfach kein Geld da und so musste meine Mutter eben klauen, damit wir etwas zu essen hatten. Auch als ich später etwas dazuverdiente, habe ich fast alles abgegeben.
Dennoch verurteile ich meine Mutter weder dafür, noch betrachte ich die damalige Situation als negativ. Ich teile diese Geschichte aus meiner Vergangenheit vor allem deswegen, weil ich möchte, dass die Menschen aufhören, ihre Eltern zu verurteilen. Mir liegt es sehr am Herzen, dass wir – unabhängig von unserer Herkunft, sei es aus dem Osten oder Westen oder von anderswo – uns stets bewusst machen: Oft handeln wir aufgrund dessen, was wir als Kinder gelernt haben. Unsere Handlungen entspringen den Verhaltensweisen, die tief in unserem Unterbewusstsein verankert sind. Mittlerweile habe ich verstanden, dass meine Mutter in ihrer Kindheit so geprägt wurde und eben ihren Prägungen entsprechend gehandelt hat. Daher kann ich sie heute nicht dafür verurteilen. Hätte meine Mutter es damals besser gewusst, hätte sie es auch besser gemacht. Ich bin meinen Eltern dankbar für meine Kindheit in der DDR. Ich schätze all die Lektionen und Erfahrungen, auch wenn diese Geschenke zunächst nicht als solche erkennbar waren. Manche Geschenke kamen einfach in Verkleidung oder unschön verpackt daher. Heute kann ich aus verschiedenen Perspektiven auf meinen bisherigen Lebensweg zurückblicken und in den Ereignissen die Handschrift der Liebe erkennen.
Verborgene Wunden der Kindheit:
Die Entdeckung meiner wahren Herkunft
Den Ursprung und die eigenen Wurzeln zu kennen, ist wichtig für unser Selbstbild und prägt maßgeblich unsere Identität. Viele Jahre fehlten mir wichtige Informationen zu meiner Herkunft. Erst 36 Jahre später wurde schließlich offiziell bestätigt, was ich immer schon im Innersten gespürt hatte: Der Mann, der mich aufgezogen hatte, war nicht mein biologischer Vater. Diese wichtige Information hat mir dabei geholfen, die Mosaiksteine meiner Kindheit zu einem schlüssigen Gesamtbild zusammenzufügen.
Als ich fünf Jahre alt war, spazierte ich mit meiner Mutter durch unsere Heimatstadt Taucha, eine Kleinstadt vor den Toren von Leipzig, als sie plötzlich an einer Litfaßsäule stehen blieb und sich mit einem Fremden unterhielt. Dieser geheimnisvolle Mann war ein Bäckermeister aus der Stadt. In meiner kindlichen Wahrnehmung wirkte er gebrechlich, ja, er wirkte auf mich sogar noch viel älter als er eigentlich war, da er ziemlich gebeugt und auf seinen Stock gestützt ging. Er war bereits 1905 geboren und somit wesentlich älter als meine Mutter, die in seiner Backstube...
Erscheint lt. Verlag | 14.6.2024 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Lebenshilfe / Lebensführung |
Schlagworte | Burnout • Coaching • Finanzielle Freiheit • glückliches Leben • Lebenshilfe • Mindset • Selbsthilfe • Transformationen • Ziele erreichen |
ISBN-10 | 3-98609-573-X / 398609573X |
ISBN-13 | 978-3-98609-573-4 / 9783986095734 |
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