Das Geschenk des Schmerzes (eBook)

Trauma in Folge von narzisstischem Missbrauch und toxischen Beziehungen - verstehen, annehmen, heilen

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
228 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-3919-3 (ISBN)

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Das Geschenk des Schmerzes -  Boris Pikula
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Befreiung von toxischen Beziehungen - Entdecke Wege zur Heilung und zu neuem Lebensglück! Fühlst du dich gefangen in einer Beziehung voller Schmerz und Manipulation? Fragst du dich, ob du jemals wieder Frieden und Glück finden wirst? Dieses Buch ist der Schlüssel, um aus toxischen Beziehungen auszubrechen und den Weg zurück zu dir selbst zu finden. Anhand echter Geschichten zeigt es, wie manipulative Verhaltensweisen und ungesunde Beziehungsmuster erkannt werden können. Du wirst verstehen, warum es so schwer ist, diese Dynamiken zu durchbrechen - und wie du es dennoch schaffst. Dieses Buch gibt dir konkrete Schritte an die Hand, wie du dich aus toxischen Beziehungen befreien, Traumata heilen und dein Leben wieder in Balance bringen kannst. Es richtet sich nicht nur an Betroffene, sondern auch an Angehörige und Fachleute, die diese zunehmend brisante Thematik verstehen und unterstützen möchten. In drei klar strukturierten Abschnitten begleitet dich das Buch auf deinem Weg der Heilung: Verstehen: Die Mechanismen von Missbrauch und Manipulation erkennen. Annehmen: Den Schmerz der toxischen Beziehung verarbeiten. Heilen: Neue Wege finden, um wieder Lebensfreude zu erfahren. Wenn du bereit bist, die Ketten der Vergangenheit zu sprengen und dir ein neues Leben voller Frieden und Freude aufzubauen, dann ist dieses Buch dein Begleiter auf diesem Weg.

Boris Pikula verfügt über mehr als zwei Jahrzehnte internationale Erfahrung als professioneller Musiker und Soundengineer. Seit 1999 lebt der Autor in München und hat sich dort als Mental- und Life Coach, Heilpraktiker für Psychotherapie, EMDR Therapeut und Fitnesstrainer etabliert. Seine Arbeitsweise zeichnet sich durch Unkonventionalität, Pragmatismus und Lösungsorientierung aus, was ihn von herkömmlichen Ansätzen abhebt. Sein Fachwissen gründet nicht nur auf erstklassigen Fort- und Weiterbildungen, sondern ebenso auf jahrelanger Arbeit mit Menschen sowie vor allem auf persönlichen Erfahrungen. Mit Schwerpunkten im Bereich Trauma und Missbrauch, Leadership sowie Persönlichkeitsentwicklung erstreckt sich sein Wirkungsfeld über den gesamten deutschsprachigen Raum und darüber hinaus weltweit.

Vorwort


Ich kann das einfach nicht verstehen! Wie kann ein Mensch nur so grausam sein? Kann ich einen Narzissten retten? Ist das alles meine Schuld? Was ist Missbrauch? Bin ich vielleicht selbst narzisstisch? Muss ich mir nur mehr Mühe geben? Wie kann ich diese toxische Beziehung verlassen? Hören diese unfassbaren Schmerzen je wieder auf? Gibt es einen Ausweg aus dieser Hölle? Darf und werde ich jemals wieder glücklich sein? Kann man Traumata heilen?

Diese oder ähnliche Fragen beschäftigen sicherlich jeden, der irgendwann einmal Erfahrung mit irgendeiner Form von Missbrauch gemacht hat oder auf sonstige Weise mit toxischen Menschen zu tun hatte. Auch mir haben sie als Betroffener sehr viel schmerzvolle Momente und unzählige schlaflose Nächte bereitet, in denen ich nicht mehr wusste, wie es weiter geht oder was „richtig“ und „verkehrt“ ist. Mein Gehirn fühlte sich an wie durch einen Fleischwolf gedreht. Ich hatte das Gefühl, wahnsinnig zu werden. Ich schien süchtig zu sein wie ein Junkie und unfähig, den toxischen Kreislauf zu durchbrechen. Obwohl die Arbeit mit Trauma ein Schwerpunktgebiet meiner Tätigkeit ist, wurde mir die wahre Auswirkung, die Missbrauch, insbesondere narzisstischer Missbrauch auf die Psyche, den Geist und den Körper hat, erst wirklich klar, als ich mich selbst in einer toxischen Beziehung wiederfand.

Der Prozess, den diese Bekanntschaft in Gang setzte, war brutal und der daraus resultierende Schmerz unfassbar groß. Doch irgendwo im tiefsten Inneren ahnte ich, dass da ein Geschenk für mich bereit lag. Ich war gewillt, durch die Hölle zu gehen. Es war ohnehin der einzige Weg. Und die Hölle war es in der Tat. Aber sie lehrte mich Dinge, die ich wahrscheinlich auf andere Weise niemals gelernt hätte, weil es zu schmerzhaft gewesen wäre, sie freiwillig anzusehen. Erst dann wurde mir wirklich klar, welchen Einfluss meine eigenen, tiefsitzenden und offensichtlich doch noch nicht ganz geheilten Wunden durch körperliche Gewalt und psychischen Missbrauch in meiner Kindheit und Jugend nach langer Zeit noch in meinem Leben hatten.

Der Weg durch die Hölle lehrte mich eine tiefere Akzeptanz mir gegenüber und erklärte meine früheren Selbstsabotagen, suizidalen Gedanken, Dissoziationen, tief depressiven Phasen und exzessiven, selbstzerstörerischen Verhaltensweisen.Doch viel erschreckender war die Erkenntnis der tatsächlichen Langzeitauswirkungen und gesellschaftlichen Infiltrierung nicht nur von narzisstischem Missbrauch, sondern Missbrauch generell und Trauma sowie der damit zusammenhängenden Tatsache, dass unverarbeitetes Trauma von Generation zu Generation weitergegeben wird (transgenerationale Traumata).

Keiner, der sich in einem missbräuchlichen Spinnennetz verfängt, ahnt am Anfang der Beziehung, was ihm droht. Kaum jemand wurde jemals darüber aufgeklärt, dass es so etwas tatsächlich gibt, sodass weitverbreitet eine völlig falsche Vorstellung darüber herrscht. Kaum jemand kann sich vorstellen, dass manche Menschen, wie z. B. Narzissten, Sadisten, Psycho- und Soziopathen, völlig anders verdrahtet sind als man selbst. Oftmals kommt die Erkenntnis erst dann, wenn es bereits zu erheblichem Missbrauch gekommen ist und man verzweifelt nach Hilfe sucht, um sein Leben und seelisches Wohl irgendwie zu retten.

Es fehlt an Verständnis, wie solche Menschen wahrlich ticken, weil die meisten von uns eben nicht so sind. Der oft gepredigte Satz „bis dass der Tod uns scheidet“ kann im Fall von narzisstischen Beziehungen tatsächlich zu einer sehr verhängnisvollen, selbsterfüllenden Prophezeiung werden.

Missbrauch begann für viele von uns bereits in der Kindheit und für jene, die in einem toxischen Umfeld aufgewachsen sind, ist missbräuchliches Verhalten zur „Normalität“ geworden. Aus diesem Grund tendieren wir im späteren Leben dazu, an dieser alten „Normalität“ festzuhalten und Menschen anzuziehen, denen wir die Aufgabe übertragen, uns in irgendeiner Weise zu vervollständigen. Wenn wir früher gelernt haben, niemals zu genügen und nicht liebenswert zu sein, sehnen wir uns nach allem, was dieses vermeintliche Defizit ausgleicht. Wir akzeptieren jeden schimmeligen Krümel an Zuneigung zur Fütterung unserer durstenden Seele und versuchen unser Traumbild einer idealen Person aufrechtzuerhalten – das Bild, das uns der Narzisst bereitwillig verspricht. Er wird uns das bieten, was wir uns verbieten, wie Liebe, Bestätigung, Erfolg, Aussichten, Sicherheit und Freude. Selbst wenn wir anfangen zu spüren, dass etwas nicht stimmt und innerlich alle Alarmglocken läuten – um unsere Idealvorstellung beizubehalten, sind wir gezwungen, die Wahrheit zu verleugnen.

Ich erinnere mich sehr gut an meine Kindheit, wenn wir uns unter Freunden austauschten, gab es kaum jemanden, der nicht von einem Elternteil oder beiden geschlagen wurde. Wir nahmen als Kinder Anfang der Siebzigerjahre Gewalt in der Familie geradezu als normal hin. Es war halt so. Bei vielen meiner damaligen Freunde und Schulkameraden, Mädchen wie Jungen, zeigten sich in späteren Jahren in irgendeiner Form Verhaltensauffälligkeiten, sei es durch körperliche Symptome wie Autoimmunerkrankungen, Medikamentenmissbrauch oder Alkoholismus (wie sie es von zu Hause aus her kannten), Abrutschen in die Drogenszene, wiederholte dysfunktionale Beziehungsmuster, Depressionen oder gar Suizide. So hatte sich auch meine erste große Liebe Susanne zehn Jahre später, mit 24 Jahren, das Leben genommen. Wie ich irgendwann herausfand, so war Missbrauch bei ihr und ihren Brüdern vonseiten des Vaters zu Hause keine Seltenheit.

In diesem Buch möchte ich Betroffenen eine Hilfe bieten, aus der Hölle des Missbrauchs und dem inneren Chaos von Trauma zurück ins Leben zu finden. Außerdem möchte ich auch Angehörigen, Therapeuten und allen anderen Menschen ein besseres Verständnis vermitteln und aufmerksam machen auf die Dramen, die keiner für möglich hält und die sich dennoch zunehmend mitten unter uns in der Gesellschaft hinter verschlossenen Türen abspielen. Weiterhin geht es hier nicht darum, bestimmte Menschen zu isolieren, pathologisieren oder in diagnostische Schubladen zu stecken, sondern darin auf dysfunktionale, ungesunde und manchmal durchaus extrem zerstörerische, ja nicht selten sogar brutale, verbrecherische und gewalttätige Verhaltensweisen im zwischenmenschlichen Kontext hinzuweisen und auf daraus resultierende gesellschaftliche Missstände aufmerksam zu machen.

Dabei war es keine leichte Aufgabe, die Zusammenhänge von Narzissmus, Missbrauch, dysfunktionalen Beziehungsdynamiken und den damit einhergehenden Folgen von Traumata zu verschmelzen und auf verständliche und praktische Weise zusammenzufassen. Man kann Missbrauch schwerlich ohne gewisse Kenntnisse über Trauma aufarbeiten – und umgekehrt kein Verständnis über die Dynamik von Missbrauch macht es schwer, Trauma zu verstehen und effektiv anzugehen und zu überwinden. Die hier erwähnten Impulse und Heilungsansätze entspringen keiner geblümten, kopflastigen Theorie, sondern haben sich meiner Erfahrung nach mehrfach praxisnah im echten Leben bewährt. Nichtsdestotrotz handelt es sich hierbei um Optionen und keine One-size-fits-all Lösungen.

Um diagnostische Kleinkariertheit und wissenschaftliche Erbsenzählerei zu vermeiden, umfasst der Begriff Narzisst im weiteren Verlauf generell toxische, zerstörerische, sadistische und kriminelle Verhaltensweisen, bei denen seitens der Täter sehr wenig oder gar keine Empathie, Einsicht zur Veränderung und kein Reflexionsvermögen vorhanden sind. Gleichzeitig möchte ich aber auch davor warnen, die Eigenverantwortung abzulegen und jeden Menschen, dessen Verhalten vielleicht nicht immer gleich der eigenen Vorstellung entspricht, als Narzissten oder Psychopathen zu bezeichnen. Wir alle können in gewissen Momenten narzisstische Züge zeigen oder mal gefühlskalt wirken und nur weil uns jemand vor den Kopf stößt, muss es noch lange kein Narzisst sein. Ebenso wenig, wenn jemand gut argumentieren kann und wir deswegen vielleicht mal an uns zweifeln oder wir mal angelogen werden oder ein Liebesgeständnis erhalten und als Soulmate bezeichnet werden.

Wir alle können unter bestimmten Umständen mal unfair, verletzend oder gemein reagieren. Wir alle wollen mal Anerkennung. Wir alle machen Fehler und keiner ist perfekt. Wir alle haben unsere psychologischen Abwehrmechanismen, die uns helfen, in bestimmten Situationen besser durchs Leben zu kommen. Auch ich bin schon einmal über die Grenzen anderer getreten, wollte mal Aufmerksamkeit oder hatte mich mal beleidigt zurückgezogen und versucht mich durch Schweigen bei meinem Gegenüber zu rächen. Auch ich war manchmal einfach ein Arschloch. Allerdings gehört es zur Pflicht des Menschseins dazu, unser Großhirn einzuschalten und sich mit unterschiedlichen Sichtweisen auseinanderzusetzen, das eigene Modell von Welt zu hinterfragen, zu erweitern, Fehlverhalten zu korrigieren und Lösungen zu finden. Hier unterscheidet sich die narzisstische Persönlichkeit, die starr von sich eingenommen, durchaus boshaft, brutal und sadistisch, extrem egozentriert und dramaorientiert sein...

Erscheint lt. Verlag 5.6.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Partnerschaft / Sexualität
Schlagworte generationsübergreifendes trauma • Narzissmus verstehen • Opfer von Missbrauch • Toxische Liebe und Manipulation • trauma heilung
ISBN-10 3-7597-3919-9 / 3759739199
ISBN-13 978-3-7597-3919-3 / 9783759739193
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