Der Tag an dem ich mein Paradies fand -  Peter Heinz

Der Tag an dem ich mein Paradies fand (eBook)

Reiseerlebnisse aus Lust an der Erkundung entlegener Länder

(Autor)

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2024 | 1. Auflage
230 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-1672-9 (ISBN)
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Die Geschichten im Buch basieren aus einer Reisezeit, die sich über mehr als vier Jahrzehnte erstreckt Vom alte Burma oder einem Besuch in Ost Berlin, als es noch Hauptstadt der DDR war, bis hin zu Erlebnissen aus Botswana und Äthiopien erstreckt sich der Zeitbogen des Buches. In kleinen Geschichten erzählt der Autor von begeisternden Erlebnissen, gefährlichen tierischen Begegnungen, von abgebrochenen Abenteuertouren, von Landschaften, die ihn staunen ließen, von Reisen ohne das Haus zu verlassen und einigem mehr. Ein Reisebuch zum Schmökern.

Die größte Passion des 1957 in Südhessen geborenen Autors ist das Reisen. Seit mehr als 40 Jahren ist er in Afrika, Asien, Amerika und Europa unterwegs. Nach seiner Schulzeit auf einem Gymnasium in Bensheim und einer darauf folgenden Lehre zum Biologielaboranten machte er sein Abitur in Mannheim und bildete sich zum staatlich geprüften Biotechniker weiter. Lange Jahre arbeitete er bei einem großen Schweizer Forschungsunternehmen. Jahre später schloss er noch eine weitere Ausbildung zum Fachinformatiker ab, bevor er in der medizinischen Forschung der Universität Heidelberg arbeitete. Zusätzlich und zwischendurch führte er unter anderem auch einen thailändischen Imbiss und war jahrelang Teilhaber eines Windsurfverleihs in Phuket/Thailand, wo er auch öfters in einer Tauchbasis arbeitete. Seit dem Beginn seines "Ruhestandes" kann er sich nun mehr dem Schreiben widmen, wenn er nicht gerade unterwegs ist.

Träume unter Palmen in Daressalam


Tansania, November 2015

Wer viel in Afrika unterwegs ist, kommt an Tansania eigentlich gar nicht vorbei. Das Land war für mich in meiner Jugend, aufgrund der Fernsehabende mit Prof. Grzimek, zusammen mit Kenia, das Synonym für Afrika.

Die Luft war schwül als sich die automatische Tür öffnete und ich mit meiner Frau aus der wohltemperierten Ankunftshalle des Internationalen Flughafens von Daressalam hinaus in die afrikanische Nacht ging. Vor uns standen wie eine unüberwindliche Wand „Abholer“, die mit großen Namensschildern, die sie mir entgegenhielten, unser Interesse wecken wollen. Wie gerne hätte ich mich jetzt einem der Abholer als sein zugehöriger Auftrag zu erkennen gegeben.

Ich konnte unseren Namen allerdings nicht entdecken. Nirgendwo auf den Pappschildern, die vor mein Gesicht gehalten wurden, war auch nur entfernt etwas zu lesen, was unseren Namen auch nur ähnlichsah.

Es war zwei Uhr nachts, wir waren müde, und langsam stieg eine gewisse Panik in mir auf.

Ich kannte nicht einmal den Namen unserer Unterkunft, in der wir den Rest der heutigen Nacht, und die darauffolgende, nächtigen wollten. Zu sehr hatte ich mich auf unseren Abholer verlassen und zudem den Zettel mit dem Namen der Unterkunft zuhause vergessen. Nur eine afrikanische Telefonnummer hatte ich mir in meinem Notizbuch notiert.

Natürlich waren in Afrika, dem Kontinent, auf dem die Uhren anders gehen, da wir Europäer zwar die Uhren haben, die Afrikaner aber die Zeit, wie ein Sprichwort sagt.

Aber warum musste gerade bei unserem Abholer die Uhr so extrem afrikanisch gehen?

Nach einer geraumen Zeit hatte sich der Flughafen fast geleert. Nur noch zwei oder drei Abholer blickten verschlafen und leicht frustriert immer noch auf die Tür, als könnten sie ihren Fahrgast herbei starren. Meine Zuversicht auf die Ankunft unseres Abholers war dagegen inzwischen unter den Nullpunkt gesunken.

Ob es mein verzweifelter Blick war, oder einfach nur meine ungeplante Präsenz, ist nicht von Bedeutung. Die unerwartete Hilfe sprach mich in Form eines schmächtigen schwarzen Mannes an.

Ob er mir helfen könnte, fragte er mich.

Ja er konnte, und ob er konnte.

Ich hatte noch keine tansanische Sim-Karte in meinem Mobiltelefon. Woher denn auch mitten in der Nacht auf einem nahezu verwaisten Flughafen?

Voller Hoffnung kramte ich die zuhause, glücklicherweise, notierte Telefonnummer der tansanischen Kontaktperson heraus, die von unserem Fahrer und Guide Mr. Armani.

Mein erster neuer Freund auf dieser Reise wählte und es klingelte. Es klingelte und klingelte und klingelte. Mein Kumpel (so schnell kann man einen hilfreichen Fremden in sein Herz schließen) wollte gerade achselzuckend aufgeben, als wir eine Stimme in seinem Telefon hörten.

Ein kurzer Moment des Glücks durchdrang mich in dieser dunklen afrikanischen Nacht.

Mein guter Freund reichte mir sein Telefon und ich wurde, fast schon etwas beleidigt ob der späten Störung, verschlafen begrüßt.

Im Gespräch erfuhr ich, dass Mr Armani es nicht für dringend notwendig und sinnvoll befunden hatte, extra wegen der einzigen zwei Teilnehmer seiner bald beginnenden Safari Tour durch den Süden Tansanias zu so später Stunde noch den weiten Weg zum außerhalb der Stadt liegendem Flughafen anzutreten. Er wäre lieber zeitig zu Bett gegangen, um uns am übernächsten Tag, frisch und ausgeschlafen durch den Verkehr Tansanias zu bringen, erklärte er mir im Ton der Überzeugung, alles richtig gemacht zu haben. Wir sollten doch einfach ein Taxi nehmen und uns zum Mikadi Beach Camp bringen lassen.

Ach ja, so hieß unsere Unterkunft, ich erinnerte mich wieder.

Ich war nicht empört, nein, auch nicht wütend. Ich war nur glücklich, zumindest zu wissen, wie es weitergehen sollte.

Im Überschwang seiner Fürsorge gab mir Mr. Armani noch den Tipp nicht mehr als 45 US$ für das Taxi zu bezahlen, die er es mir bei unserem Treffen am späten Vormittag wieder geben würde.

Mein kleiner, schmächtiger Flughafenkumpel wollte kein Geld für das Telefonat und, als letzte Hilfe, die er uns angedeihen ließ, gab er uns noch in die Hände eines herbeigerufenen Taxi Fahrers seines Vertrauens. Ich glaube, er konnte anhand meines Blickes und des langen festen Händedrucks erahnen, wie dankbar ich ihm war, als sich unsere Wege dann für immer trennten.

Durch wenig beleuchtete Straßen, die von der ursprünglichen

Autobahn ähnlichen Schnellstraße mit zügigem Vorankommen, zu schmaler und dunkler werdenden, Schlagloch übersäten Feldwegen mutierten, fuhren wir müde unserem Ziel entgegen.

Von der Fahrt bleiben nur dumpfe Erinnerungen und vorbeifliegende Ahnungen, die mangelnder Erinnerung ungesagt bleiben.

An unserer Unterkunft angekommen passierte beim ersten Hupen nichts am verschlossenen Tor. Ein zweites längeres Hupen brachte das gleiche Ergebnis. Uns beiden Fahrgästen fielen derweil fast schon die Augen zu. Erst nach längerem Warten öffnete sich dann doch langsam und quietschend das große metallene Tor und ein verschlafener Sicherheitsfachmann fragte nach unserem Begehr.

Die nächste Hürde war gemeistert und jetzt konnte eigentlich nichts mehr schief gehen.

Wir freuten uns auf ein Bett, einfach nur auf einen Platz zum Schlafen. Es war unser einziger Wunsch, ansonsten waren wir wunschlos zufrieden.

Der Sicherheitsfachmann brachte uns zum Restaurant, das gleichzeitig als Rezeption und Bar fungierte, alles, unisono, das gleiche luftige Palmblatt bedeckte Holzgebäude. Er übergab uns an eine herbeigerufene, überfordere und verschlafene junge Frau, die angab, nicht über die Kompetenz zu verfügen, uns den gewünschten Schlafplatz zuweisen zu dürfen und zu können.

Um nicht ganz ohne Hilfe einfach wieder zu verschwinden, gab sie uns, nach langem Nachdenken den Rat, doch einfach auf die Chefin zu warten, die am Morgen hier erscheinen würde

Dann waren wir allein.

Denn auch der Sicherheitsfachmann trabte dem Eingangstor und seinem unterbrochenen Schlaf entgegen und entschwand in dem Dunkel der Nacht.

Einzig ein patrouillierender Massai in stolzer Tracht mit dicker Armbanduhr am muskulösen Arm sah gelegentlich bei seinen Rundgängen zu uns herüber. So saßen wir nun mit unserem Gepäck, übermüdet, im leeren Restaurant und warteten auf den Morgen. Wer nun meint, dass wir sauer waren, wütend, deprimiert, oder gar enttäuscht, der irrt.

Wir hatten es geschafft hier anzukommen. Wir warnen sicher hinter den Mauern unserer Unterkunft im neuen fremden Land, wurden geschützt von einem tapferen Massai, und blickten auf einen indischen Ozean, der noch im Dunkeln, hinter Palmen verborgen, hörbar und gegenwärtig, seine Wellen an den nahen Strand schlug. TIA. This is Africa. Wenn einem nichts mehr einfällt, sagt oder denkt man TIA und hat Recht.

Diese englisch ausgesprochenen drei Buchstaben drücken oft mehr aus, als man in langen Essays und Abhandlungen erklären kann. Sie sind ein Gefühl und eine Tatsache zugleich.

Dann irgendwann kam der Tag aus der Nacht gestiegen und mit ihm andere Menschen von irgendwo her. Die Müdigkeit blieb und wurde sogar noch größer.

Das Restaurant wurde geöffnet. Der Duft nach Eiern und Kaffee zog durch die tropische Luft und wir konnten mit den am Flughafen erworbenen Schilling Hunger und Durst stillen.

Schritt für Schritt, oder pole pole (langsam langsam, wie es auf Suaheli heißt), ging es voran.

Eine Toilette hatten wir noch in der Nacht gefunden und damit ein weiteres Problem grandios gemeistert. Der oder die Verantwortliche für die Zimmer, besser gesagt der kleinen Hütten, war aber leider noch immer nicht erschienen.

Aber man kann nicht alles und auch noch sofort haben.

Die Zeit verging und die Sonne war schon höher am Himmel emporgestiegen als dann die verantwortliche Mitarbeiterin erschien und nun auch dieses Problem löste, obwohl, wie sie sagte, keine Reservierung vorlag.

Ob Mr. Armani eine Reservierung vielleicht auch nicht für unbedingt nötig erachtet hatte? Es war uns in diesem Moment egal.

Unser einfacher, sauberer Holz Bungalow stand zwischen hohen Kokospalmen, im ruhigen hinteren Teil des großen Gartens, und hatte ein großes Bett und eine schöne Veranda mit Blick zum Meer.

Nun endlich schlafen war das erklärte Ziel, nachdem wir das wenige Gepäck in unser Domizil auf Zeit gebracht hatten.

Aber dem stand der angekündigte Besuch Mr. Armanis gegenüber, der für den Vormittag angekündigt war, um mit uns, warum auch immer, den Ablauf der eigentlich feststehenden Tour zu besprechen.

Eine Zeitlang saßen wir unschlüssig auf der Terrasse herum, eine gewisse Zeit brauchte ich um zwei Getränke aus der Bar zu holen, relativ lange brauchten zwei immer schläfriger werdende Menschen, um die Getränke zu konsumieren, und fast schon mit geschlossenen Augen brauchten wir nur noch kurze Zeit, um zu entscheiden, auf das große Bett im Zimmer hinter uns zu sinken. Dann kam Mr Armani.

Mr. Armani kam mit einem Land Rover Defender,...

Erscheint lt. Verlag 15.5.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber
ISBN-10 3-7597-1672-5 / 3759716725
ISBN-13 978-3-7597-1672-9 / 9783759716729
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