Die Spiegelglasfabriaktion im mittleren Böhmerwald

(Autor)

Buch | Softcover
76 Seiten
2024 | 1. Auflage 2024
Ohetaler Verlag
978-3-95511-189-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Spiegelglasfabriaktion im mittleren Böhmerwald - Fritz Pfaffl
15,90 inkl. MwSt
Fritz Pfaffl
Die Spiegelglasfabrikation im Mittleren Böhmerwald
Im Mittleren Böhmerwald bestanden in früheren Zeiten 35 Spiegel - Schleif - Polier - und Belegwerke die letzten bis zu Stilllegung in der Weltwirtschaftskrise in den 1930 - Jahren. Die alten Glashütten (Paternosterhütte, Patterlhütte) im Mittleren Böhmerwald stellten nach ihrer Gründung im Mittelalter Glasperlen (Patterl) bis etwa 1750 her. Von da an wurde bis 1900 Spiegelglas in den Spiegelfabriken hergestellt. Um 1900 wurden viele Glashütten auf Hohlglas umgestellt. Zentren der Spiegelfabrikation waren die Gebiete bei den Fabriken in der Franzbrunn – und Sophienhütte westlich der Stadt Taus, das Angeltal bei Neuern und Holzschlag, Frauenthal und Stubenbach zwischen Eisenstein und Bergreichenstein.
Die Arbeit in den Werken begann um 3 Uhr morgens mit der Inbetriebnahme der mechanischen Wasserräder für die Schleif- und Polierböcke. Die Rohglasschleife besorgte man mit Sand, die Politur mit feinem Bodenmaiser Potee (Poliermasse) und das Anbringen (Belegen) des Spiegelbelages mit Silbernitrat.
Der Holzschläger Spiegelbelegmeister Franz Neuberger zog 1898 nach Stankau bei Pilsen und konnte dort in den Zieglerwerken unter sehr günstigen Geschäftsbedingungen Spiegel herstellen und dafür sogar 25 Jahre Garantie übernehmen.
Mehrere Vorfahren des Verfassers waren in den Spiegelglasfabriken in Sophienthal, Frauenau und Neubrunst beschäftigt. Zum Schluss werden noch die Spiegelfabrikantenfamilien Adele, Bloch, Hafenbrädl, Schmaus und Schrenk vorgestellt. Wer einen Spiegel zerbricht, hat sieben Jahre kein Glück.
15,90 € • Ohetaler Verlag • 1. Auflage 2024
ISBN 978-3-95511-189-2

Inhalt
Vorwort7
Verzeichnis der Spiegelglasfabriken im Mittleren Böhmerwald 8
Die Schule des Hüttenmeisters in der Glasindustrie 13
Das Versilbern der Gläser 13
Moderne Spiegelfabrikation22
Das Tafelglasmachen24
Die Geschichte der Spiegelerzeugung25
Anfänge der Spiegelfabrikation in Stubenbach 177827
Die Spiegelherstellung in Holzschlag im Böhmerwald28
Geschichte der Spiegelfabriken Elisenthal 33
Ein tödlicher Arbeitsunfall in der Spiegelbelege34
Arbeitsunfall in der Spiegelglaspolierfabrik von Frauenthal 35
Die drei Glasherstellungszeiten im Böhmerwald35
Die Spiegelherstellung in Frauenthal im Böhmerwald36
Die Geschichte der Fichtenbacher Spiegelglashütte40
Fabrikdirektor-Töchter heiraten in die Besitzerfamilie48
Das Spiegelmachen im Böhmerwald51
Karriere eines Spiegelmachers im Böhmerwald53
Spiegelfabrikanten-Arbeiter-Biografien57
Aus Bauernsöhnen wurden Spiegelmacher70
Die Töchter und der Sohn des Pius Neuberger73

Schrifttum74
Der Autor75

Vorwort Das Sprichwort sagt aus, dass die Herstellung von Spiegeln sehr viel handwerkliches Können und materiellem Aufwand beim Silbereinkauf voraussetze. Ich entstamme mütterlicherseits (Neuberger) und väterlicherseits (Pfaffl) Familien, deren Vorfahren seit den Zeiten nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) Spiegelglasschleifer, Polierer und Beleger waren. Mein Großvater Emanuel Neuberger (1863-1938) hat bei der Firma Wenzel Schrenk in Neuhurkenthal im Böhmerwald (Nova Hůrka) den Beruf eines Spiegelbelegers gelernt und später noch bis zu seinem Umzug nach Zwieslerwaldhaus mit Wechsel zum Forstvorarbeiter ihn in Elisenthal (Alžbětín) bei der Firma Ziegler noch ausgeübt. Seine Brüder Wenzel, Ferdinand, Pius und Johann waren alle in den unterschiedlichen Spiegelglasberufen tätig. Väterlicherseits waren mehrere Jakob Pfaffl In den Spiegelglaswerken von Sophienthal, Frauenau und Neubrunst (Nový brunst) als Spiegelglasschleifer und Polierer beschäftigt. Großen Eindruck machte auf mich, als ich 1964 beim Meister Josef Dachs in Moos bei Landau/Isar den Vorgang des Spiegelbelegens miterleben durfte und das Fertigprodukt geschenkt bekam. Dieser Spiegelbeleger Dachs stammte vor der Vertreibung 1946 aus Holzschlag im Böhmerwald. Fritz PfafflZwiesel im Herbst 2023

Die Schule des Hüttenmeisters in der Glasindustrie – das Versilbern der Gläser Das Versilbern der Gläser „Infolge des gesundheitsschädlichen Einflusses des Quecksilberbelages tritt die Erzeugung der Silberspiegel mehr in den Vordergrund. Beide Beleg- arten und zwar die Verfahren mittels Quecksilbers oder Silberlösung haben ihre Vor- und Nachteile, auf die wir weiter hier nicht eingehen, jedoch sind die Vorteile, die aus dem Silberbelag entspringen, emitenter, obwohl es sich nicht leugnen läßt, dass der Arbeitsprozeß sehr deffizil ist. Die Erzeugung der Silberspiegel gestaltet sich im Prinzip derart, indem aus einer Silberlösung mit Hilfe von Induktionsmitteln sich metallisches Silber auf die Glasflächen niederlässt und der Scheibe Spiegel erteilt. Zum Belegen der Spiegel stellt man folgende Lösungen her: 1. Natronlauge. In einem eisernen Gefäß löst man in 80 l Wasser 10 kg hochprozentige, kristallisierte Soda, und in dieser Lösung löscht man unter wiederholtem Umrühren 6kg gebrannten Kalk. Nach Absetzung und Klärung der Flüssigkeit wird die Lauge abgezogen, und zwar vor der Verwendung. Der abgesetzte Ätzkalk ist für weitere Zwecke wertlos.

Erscheinungsdatum
Zusatzinfo Alte Bilder und Landkarten
Verlagsort Grafenau
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 200 g
Themenwelt Literatur
Kunst / Musik / Theater
Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Regional- / Landesgeschichte
Schlagworte Ohetaler Verlag • Pfaffl Firtz • Spiegelglasfabrik
ISBN-10 3-95511-189-X / 395511189X
ISBN-13 978-3-95511-189-2 / 9783955111892
Zustand Neuware
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