NeuroGraphik (eBook)
216 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7597-8914-3 (ISBN)
Ingrid Werner ist Autorin und NeuroGraphik-Trainerin. Sie und ihre Kurse sind bekannt aus der Federwelt und anderen Fachzeitschriften. Auf YouTube erklärt sie in ihrer lockeren Art Basiswissen der NeuroGraphik.
Kapitel 3
Wie wirkt NeuroGraphik?
Das Unterbewusstsein
Früher dachte ich immer, ich sei ein vernunftbegabtes Wesen und könne alle meine Handlungen bewusst steuern. Oder zumindest 90 Prozent davon. Schließlich bin ich intelligent und weiß, was ich will. Ich kann planen und diesen Plan konsequent verfolgen.
Pustekuchen.
Nicht nur das Schicksal kann uns in die Suppe spucken. Wir schaffen das auch selbst. Genauer gesagt, unser Unterbewusstsein.
Dieses Unterbewusstsein können wir uns als Eisberg3 vorstellen, und zwar jener gigantische Teil, der unter der Wasseroberfläche verborgen ist. Niemand sieht ihn, trotzdem kann er eine enorme Wirkung entfalten.
Das Eisberg-Modell ist ein gängiges Erklärungsmodell in der Psychotherapie, um die Anteile unseres Bewusstseins und Unterbewusstseins an unseren Entscheidungen anschaulich darzustellen. Es wurde im Laufe der Jahre in Anlehnung an die Thesen von Sigmund Freud entwickelt.
Du kennst sicherlich die Tragödie um die Titanic, deren dramatisches Ende auch von einem Eisberg verursacht wurde. Auch hier war der obere, sichtbare Teil viel unscheinbarer als der Unsichtbare.
Das heißt im übertragenen Sinn: Wir können manchmal noch so sehr bewusst etwas wollen, wenn der unbewusste Teil in uns anderer Meinung ist, strampeln wir uns umsonst ab.
Die dunkle Seite
Im Unterbewusstsein speichern wir unter anderem alle Erfahrungen ab, die wir im Laufe unseres Lebens machen, ebenso wie alle Lehren, die wir daraus ziehen. Die guten wie die schlechten. (Ich beschränke mich im Folgenden auf die dunkle Seite des unbewussten Einflusses, denn sie ist es, die uns behindert. Allerdings werde ich harmlose Beispiele wählen. Du wirst trotzdem verstehen, worauf ich hinaus will, und kannst die Beispiele leicht durch dein eigenes Erleben ersetzen.)
Wenn uns jemand immer wieder gesagt hat, wir sollten besser nicht weitersingen, wir würden uns wie eine heisere Hyäne anhören, die keine einzige Note trifft, dann singen wir irgendwann gar nicht mehr.
Es muss nicht einmal der Wahrheit entsprechen, dass wir so unmusikalisch sind und unsere Stimmbänder fürs Singen nicht zu gebrauchen. Vielleicht hätte uns eine liebevolle Anleitung weitergeholfen. Vielleicht hätten wir nur noch ein wenig mehr Übung gebraucht. Und außerdem, was soll´s! Singen macht Spaß und stärkt das Herz. Aber uns ist die Lust daran gründlich vergangen.
In Zukunft halten wir den Mund, wenn es ans Singen geht, oder bewegen nur die Lippen ohne Ton, weil wir uns zu sehr schämen, wenn unsere scheinbar grässliche Stimme aus dem Chor der anderen hervor quäkt.
Schwuppdiwupp haben wir uns aus leidvoller Erfahrung einen negativen Glaubenssatz gebastelt – »Ich kann nicht singen, ich habe eine furchtbare Stimme« - und ihn in unserem Unterbewusstsein abgelegt. Wir müssen nicht die ganze Zeit daran denken. Trotzdem gammelt er dort unten rum und wartet auf seine Gelegenheit.
Wenn wir nun einen Job angeboten bekommen, in dem wir einen regelmäßigen Podcast aufnehmen sollen, zögern wir. Wir denken nicht bewusst: »Ich wurde als Kind immer wegen meiner Stimme gehänselt, deshalb kann ich damit jetzt unmöglich an die Öffentlichkeit.« Oder auch nicht: »In einem Podcast sprechen ist ja nicht dasselbe wie singen.«
Meist grummelt es nur in unserem Bauch. Wir haben ein ungutes Gefühl, wenn wir daran denken, öffentlich zu sprechen. Und auf sein Bauchgefühl soll man ja hören, oder? Deshalb nehmen wir den Job nicht an. Auch wenn er ein Karrieresprung gewesen wäre und echt gut Geld gebracht hätte.
Wir vermeiden instinktiv, wieder in eine angreifbare Lage aufgrund unserer (angeblich) so peinlichen Stimme gebracht zu werden.
Schade.
Da wäre es gut, NeuroGraphik zu können und dieses ganze Gedöns aufzuräumen. Weg mit dem Glaubenssatz, her mit dem Traumjob!
Noch ein wenig tiefer
Aber nicht nur unsere eigenen Erfahrungen können uns unbewusst aufhalten und einengen. Auch die Glaubenssätze unserer Eltern, unserer Freunde, Verwandten, unseres sonstigen sozialen Umfeldes, unserer Generation, Nation, der heutigen Weltanschauung und auch die von früheren Generationen… sind in unserem Unterbewusstsein abgespeichert und haben Macht über uns. Da kann jede Menge Staumaterial zusammenkommen.
Hättest du auch hier gern wieder ein Beispiel? Bitte schön.
Lass mich vorher bitte klarstellen, dass ich im Folgenden nicht von der gesundheitlichen Komponente eines schlanken Körpers reden werde, sondern nur auf das heutige Schönheitsideal abziele.
Wenn wir damit aufwachsen, dass schlank gleich schön ist, dann achten wir auf unser Gewicht, schlagen uns mit Diäten rum, verstecken unser Bäuchlein unter weiten Pullis und fühlen uns schlecht, wenn uns die Waage schon wieder ein Kilo mehr anzeigt.
Im Barock gab es ein anderes Schönheitsideal. Damals waren die fülligen Rubensfiguren angesagt. Sicherlich kennst du eins der berühmten Gemälde von Peter Paul Rubens. Schlank bedeutete zu dieser Zeit dürr, abgemagert, krank und arm.
Dieses Schlank = Schön ist also kein Naturgesetz, sondern nur ein Glaubenssatz unserer Generation, der allerdings in allen Medien per Bild und Text in Dauerschleife verbreitet wird. Wir müssen auch gar nicht derselben Meinung sein, trotzdem lassen wir uns unbewusst davon beeinflussen. Und wenn wir einen neuen Partner suchen, strahlen wir nicht in unserer ganzen Stärke, weil wir uns nur durch diese Schlank = Schön-Brille sehen und uns lieber verstecken wollen.
Wenn die bisher erfolglose Partnersuche also unser neurographisches Thema ist, kommen wir im Laufe des Zeichenprozesses auf diesen negativen Glaubenssatz, erkennen ihn als Blockade, können ihn auflösen und sehr viel freier das Thema Partnersuche angehen. Das erleichtert ungemein!
Das Unterbewusstsein ist unser Verbündeter
Bisher haben wir uns mit der blockierenden Seite des Unterbewusstseins beschäftigt. Aber es ist auch unser Freund, denn mithilfe der NeuroGraphik können wir die negativen Glaubenssätze in positive umpolen. Wenn das geschehen ist, gibt uns das Unterbewusstsein unglaublich viel Rückenwind für unsere Projekte.
NeuroGraphik wirkt auf das Unterbewusstsein. Wie macht sie das?
NeuroGraphik ist eine kreative Transformationsmethode, in der Professor Dr. Piskarev , der Begründer der NeuroGraphik, sein Wissen aus mehreren Bereichen kombiniert hat. In der NeuroGraphik verbinden sich Elemente unter anderem aus Kunst, Architektur, Psychologie, Traditioneller Chinesischer Medizin, Ayurveda und Neurowissenschaften. So speist sich auch die Wirkung der NeuroGraphik aus mehreren Quellen.
Der kreative Prozess
Du veranschaulichst deine inneren Bilder mit den grafischen Elementen neurographische Linie, Kreis, Dreieck, Viereck. Durch Auswahl, Anordnung und Zusammenspiel erzählst du dir eine bestimmte (abstrakte) Geschichte zu deinem Thema. Du spiegelst also deine innere Landschaft nach außen und kannst dadurch Verborgenes erkennen. In einem zweiten Schritt modellierst du diese Geschichte nach deinen Wünschen, d.h. du veränderst sie für dich.
Da das Repertoire der Elemente nur aus Kreis, Dreieck und Viereck besteht, kann jede/r neurographisch zeichnen
Die abstrakten Zeichen kommunizieren mit dir. Und das Wichtigste, dein Unterbewusstsein hält sie für real.
Deinem Unterbewusstsein ist es gleichgültig, ob da ein Foto von dir oder ein Kreis auf dem Blatt zu sehen ist.
In dem Kreis kann Ich stehen oder auch nicht. Wenn du diesen Kreis mit der Bedeutung aufgeladen hast, dass er dich darstellt, dann folgt dir dein Unterbewusstsein und speichert den Kreis als Ich ab.
Dein Unterbewusstsein ist flexibel. Was du ihm als Realität präsentierst, speichert es als real ab.
Wird dein Kreis im Laufe des Zeichenprozesses größer und kommen andere Kreise als Ressourcen oder Energiequellen hinzu, die dich unterstützen, so ist das für dein Unterbewusstsein Realität.
Es wird also in Zukunft dein Thema anders beurteilen und andere Handlungsimpulse nach oben in dein Bewusstsein schicken. Du hast es ab jetzt auf deiner Seite.
Das neurographische Zeichnen stimuliert das kreative Areal deines Gehirns, das für Intuition und Inspiration zuständig ist. Dadurch bekommst du zusätzlich eine neue Sicht auf dein Thema und bist offen für neue und auf den ersten Blick vielleicht ungewöhnliche Lösungen.
Hinzu kommt, dass du komplexe Sachverhalte oft besser erfassen kannst, wenn sie grafisch dargestellt sind. In einer neurographischen Zeichnung kann sowohl Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zugleich abgebildet werden. Auch verschiedene Aspekte, die zur Lösung deines Themas beitragen können, aber aus unterschiedlichen Bereichen stammen, können zugleich in der Zeichnung auftauchen. Würde man das schriftlich darlegen wollen, müsste man sehr viel schreiben und erklären. Grafisch sieht man es auf einen Blick.
Die Ästhetik
Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich war von Anfang...
Erscheint lt. Verlag | 25.4.2024 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Lebenshilfe / Lebensführung |
ISBN-10 | 3-7597-8914-5 / 3759789145 |
ISBN-13 | 978-3-7597-8914-3 / 9783759789143 |
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