Slippery Thoughts (eBook)

Basics vorab und wie dieses Buch entstanden ist

Im Jahr 2022 sind in Deutschland rund 71.524 Bücher erschienen, 64.278 davon als Erstauflagen.1 Circa 17 % Marktanteil haben Sach- und Fachbücher.2 Unter diesen Sachbüchern finden sich unzählige Ratgeber zu den Themen Mindset und Gedankenhygiene. Wie kommt es nun, dass eine Juristin ein Buch gegen Overthinking schreibt? Ohne psychologischen Background? Eine absolute Frechheit, werden die einen sagen. Mutig, finden es die anderen. Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte und ist mein Ansporn, euch dieses Buch so nahe wie möglich zu bringen, denn Slippery Thoughts steht nicht in Konkurrenz mit zuvor benannten Fachbüchern. Es ist vielmehr ein weiterer Ansatz, um mit den großen und kleinen Herausforderungen des Alltags umzugehen, indem ich euch an meinen Erlebnissen und Überlegungen teilhaben lasse.

Wie kam es zu diesem Buch?

»Findest du, ich hätte mich anders verhalten sollen? Ich habe lange über die Situation nachgedacht und darüber, ob man das nicht anders sehen könnte. Ob ich das nicht anders sehen könnte. Aber ich komme zu keinem Ergebnis«, sagte Ana und schob ihre Sonnenbrille durch ihr ebenholzschwarzes Haar auf ihren Kopf. Ihr Seiden-schal wippte auf der Schulter vor und zurück, sie löste den Knoten und nahm ihn in die Hand.

Es wurde Frühling. Endlich! Wir hatten den ersten milden Abend des Jahres genossen und schlenderten zum After Work über den Ku’damm. Ich nippte an meinem Decaff. Die Kälte des Winters war raus aus der Luft. Die Sonne stand tief und auf dem begrünten Mittelstreifen der City West reckten Krokusse in Flieder und Gelb ihre Köpfchen gen Himmel. Sie holten Luft und wir taten es ihnen nach. Ich schmunzelte in mich hinein.

Slippery Thoughts kreiste zu diesem Zeitpunkt täglich durch meine Gedanken. Und während meine Freundin und ich der Sonne entgegenschlenderten und sie mir von dem Dilemma mit ihrem Vorgesetzten erzählte, begriff ich immer mehr, was mich seit geraumer Zeit stutzig machte:

Jeder Mensch möchte glücklich sein. Darin sind wir alle gleich. Ein lösungsorientierter Umgang mit dem täglichen Dilemma des Lebens ist jedoch nicht einfach. Oft machen wir uns über Unwichtiges zu viele Gedanken. Oder wir haben es mit einer größeren Herausforderung zu tun, die unsere Konzentration einfordert und finden trotzdem keine Lösung! Wenn man sich über dieses oder jenes weniger Gedanken machen müsste, wäre viel gewonnen. Mehr Unbeschwertheit. Weniger Stress und Grübelei. Wir hätten schneller gute Antworten parat, wären schlagfertiger und das Gedankenkarussell stünde einmal mehr still. Wir könnten mentalen Ballast abwerfen. Vielleicht wären wir fairer, freundlicher oder flexibler, wenn wir weniger grübeln müssten? Wer weiß.

Ich fragte mich, wie es kommt, dass, obwohl die meisten Konflikte, Diskussionen und Gedanken auf dieser Welt nicht neu sind, denn sie wurden in anderen Varianten tausendfach gedacht, debattiert, verhandelt und auch Lösungen zugeführt, es keine öffentlich zugänglichen Nachschlagewerke gibt, die einem das Dilemma des Lebens leicht verständlich, anhand nachvollziehbarer Fallbeispiele inklusive möglicher Lösungsansätze präsentieren.

Das tägliche Dilemma, Streit oder Konfliktpunkte

• Anhand nachvollziehbarer Beispiele aus dem Leben illustriert
• Inklusive möglicher Lösungsansätze
• Gesammelt und für die Allgemeinheit transparent gemacht

Die Bibel? Ein Debattierclub? Der eigene Ehemann? Ein Philosophiebuch? Die beste Freundin? Natürlich wenden wir uns in erster Linie an unsere Liebsten, wenn es darum geht, ein Thema zu reflektieren. Die Vorteile einer öffentlich zugänglichen Gedankensammlung hingegen sind Neutralität und Unabhängigkeit von Freunden, der eigenen Familie oder einer professionellen Unterstützung. Gedanken, Perspektiven und Lösungen transparent zu machen und andere daran teilhaben zu lassen, waren meine Beweggründe zur Veröffentlichung von Slippery Thoughts. Es gibt Menschen, die haben keinen privaten Beraterkreis um sich herum. Vielleicht wollen oder können sie ihre Fragen nicht mit ihren Liebsten besprechen. Und warum sollte ich mir in Berlin, du dir in Bayern, sie auf Sylt und abertausend andere Menschen überall auf der Welt zu vergleichbaren Fragestellungen immer wieder Gedanken machen müssen? Was für eine Ressourcenverschwendung.

Simple Lösungen und konkrete Beispiele

Auch ich lese die Sach- und Fachbücher professioneller Berater, von Psychotherapeuten und anderen Experten. Mir ist dabei aufgefallen, dass sich die meisten Ratgeber auf die theoretisch-therapeutische Aufarbeitung der Themen »zu viel Denken« oder Overthinking konzentrieren. Anschließend erhält man Tipps, wie man das Gedankenkarussell durch Entspannungs- und Meditationstechniken stoppen oder besser kontrollieren kann. Ich habe die Lektüre dieser Bücher als äußerst hilfreich empfunden, um zu verstehen, warum uns unser Geist wie ein Schnellzug von einem Gedanken zum nächsten rasen lässt und weshalb es Phasen im Leben gibt, in denen wir auf Gedanken herumkauen, statt Lösungen zu entwickeln. Ihr ahntet es bereits, jetzt kommt das ABER, das mich dazu angespornt hat, dieses Buch zu schreiben:

Die meisten Ratgeber sind wenig unterhaltsam. Es handelt sich um Sachbücher, die wissenschaftlich aufgearbeitet sind. Das hat mit Lesefreude wenig zu tun und auch die Übertragbarkeit der dort besprochenen, theoretischen Grundlagen auf die Praxis, die sich Leben nennt, fehlt zu oft. Und was ich am meisten vermisst habe, waren Lösungsansätze für konkrete Herausforderungen in unserem Leben. Diesen Sprung wagen die wenigsten, darauf sind sie nicht ausgelegt. Sie nehmen dich nicht mit, in einen Dienstagnachmittag, an dem dir deine Arbeitskollegin aufs Dach steigt, weil sie sich schlecht behandelt fühlt. Und diese Ratgeber zeigen dir auch keine Auswege auf, wie du die schnippischen Kommentare deiner Schwiegermutter entkräftigst oder wie man mit dem Denkdilemma umgehen soll, ob man sich im Leben selbst verwirklicht hat. Mit diesen Situationen bleiben wir allein oder wir schaffen zu jeder Rubrik neue Bücher an, die wir für jede Fragestellung im Leben gesondert durcharbeiten. Ziele. Schlagfertigkeit. Familie. Karriere. Freundschaft. Liebe. Trauer. Selbstzweifel. Für jedes Thema gibt es Literatur ohne Ende.

Das ist mir für den Umgang mit unseren täglichen Ups and Downs zu kompliziert. Es verschlingt Zeit und Gedankenkraft, wenn ich zu jedem Dilemma des Lebens passende Ratgeberliteratur auswerten muss. Ich war auf der Suche nach einer simplen Methode, um diesen Alltagsfragen zu begegnen. Inspirationen zur Auflösung innerer Konflikte, die gebündelt präsentiert werden. Die es uns ermöglichen, Entscheidungen und Gedanken klarer zu strukturieren und weniger zu grübeln.

Die hier präsentierten Kolumnen sind eine Zusammentragung der Themen, die mir in den letzten Jahren wiederholt begegnet sind. Jedes Kapitel könnte ganze Bibliotheken füllen. Aber genau diesen Anspruch hat Slippery Thoughts nicht. Ich möchte euch nicht mit wissenschaftlichen Abhandlungen aus dem Lesegenuss reißen. Mein Anspruch an das Dilemma des Lebens ist und war: Einfachheit. Es handelt sich um eine weitere Herangehensweise im Umgang mit unseren Gedanken und den Herausforderungen des Lebens. Sofern du dich mit einer der Fragestellungen tiefer befassen möchtest, stehen dir zahlreiche exzellente Ratgeber auf dem Buchmarkt zur Verfügung. Doch bevor es so weit ist, gehen wir gelassen an die Dramen des Alltags heran. Damit lade ich auch unsere hauptberuflichen Gedankenretter (Therapeuten, Psychologen, ärztliche und nichtärztliche Berater etc.) dazu ein, meinen Weg aus dem Gedankenkarussell kennenzulernen.

Ihr könnt die Kapitel querbeet lesen. Wenn euch danach ist, Inspirationen zum Thema »Vergebung« zu erhalten, lest einfach drauf los. Ihr habt das Buch als Taschenbuch gekauft? Markiert euch die Gedankenperlen, die ihr hier findet, direkt im Text. In der Regel beschäftigen uns gewisse Themen häufiger. Dann habt ihr optisch herausgestellt, was euch zu dem Dilemma wichtig erschien und könnt beim nächsten Mal nur noch nachschlagen.

Basics vorab

Die Gedanken sind frei. Es geht nicht um richtig oder falsch und die Hoheit über das, was ihr aus den präsentierten Inspirationen machen wollt, behaltet ihr.

Aus redaktionellen Gründen benutze ich nur eine Geschlechtsform. Welche, ergibt sich beim Schreiben oder aus der Geschichte. Gleichzeitig spreche ich damit alle Menschen an und lade uns alle ein, gemeinsam an den Gedanken und Geschichten teilzuhaben.

Die dargestellten Situationen und Fragen sind angelehnt an echte Ereignisse. Um Privatsphären zu schützen, erlaube ich mir, Namen und/oder Orte abzuwandeln.

Ihr findet an verschiedenen Stellen Gedanken und Zitate anderer und ich gebe an, aus welchen Büchern diese stammen. Dafür bekomme ich keinen Cent, es sind Buchempfehlungen aus dem Herzen (#werbung #unbezahlt).

Die...