Der LL.M. 2024 -

Der LL.M. 2024 (eBook)

Nutzen, Zeitpunkt, Auswahl, Bewerbung, Finanzierung

e-fellows.net (Herausgeber)

eBook Download: EPUB
2024 | 18. Auflage
236 Seiten
e-fellows.net (Verlag)
978-3-911001-00-7 (ISBN)
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Der LL.M.' bietet die wichtigsten Informationen rund um Auswahl, Planung und Finanzierung eines LL.M.-Studiums. Bei den zahlreichen Studienangeboten ist es schwierig, das geeignete Programm zu finden: Ist ein Studium im In- oder Ausland sinnvoller? Was bedeutet 'Taught-LL.M.' oder 'LL.M. by Research'? Wann ist der beste Zeitpunkt für das Aufbaustudium? Wie bewirbt man sich an Universitäten und um Stipendien? Wie sieht ein gutes Empfehlungsschreiben aus, und wie finanziert man ein LL.M.-Studium? Dieser Ratgeber hilft bei den wichtigen Entscheidungen und zeigt auch Alternativen zum Master of Laws auf. LL.M.-Absolvent:innen und Law Schools aus dem In- und Ausland stellen abschließend ihre Studienprogramme vor.

e-fellows.net ist das größte Stipendienprogramm Deutschlands. Die Karriereratgeber von e-fellows.net werden ausschließlich von Branchenexperten mit langjähriger Berufserfahrung verfasst. Daher stammen die Insider-Einblicke, Fallstudien und Bewerbungstipps direkt aus der Praxis von Unternehmensberater:innen, Jurist:innen, Informatiker:innen, Personaler:innen und weiteren Spezialist:innen. Durch die umfassenden Informationen werden Studierende optimal auf den Karrierestart vorbereitet. Mit dem eigenen Stipendium fördert e-fellows.net Studierende und Doktorand:innen vor allem der Wirtschafts-, Rechts-, Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie Rechtsreferendar:innen. Stipendiat:innen profitieren von Kontakten in die Wirtschaft durch Veranstaltungen, Praktikumsangebote, Einstiegsjobs und ein Mentorenprogramm sowie vom exklusiven Zugang zur e-fellows.net community. Zudem erhalten sie Recherchemöglichkeiten in fachspezifischen Datenbanken, kostenlose Zeitschriften- und Zeitungsabos sowie Zugriff auf digitale Medien.

LL.M. im Ausland


Die Teilnahme an einem LL.M.-Programm im Ausland erweitert neben den Rechts­­kenntnissen vor allem den Horizont. Ein neues Land, eine andere Kultur, die Inter­na­tionalität der Kursteilnehmenden und schließlich das Vertiefen der Fremd­spra­chen­kenntnisse sind ebenso wichtige Faktoren für die persönliche Entwick­lung wie der veränderte Blickwinkel auf die eigene Herkunft. Die persönliche Weiter­entwicklung kann zwar nicht in Zahlen gemessen werden, aber im Hinblick auf das Auftreten und die Umgangsformen wirkt sich eine Auslandserfahrung häufig positiv aus.

Tipp: Ein Studium im Ausland ist vor allem im Vollzeitmodus sinnvoll. Nur so lassen sich Internationalität und Kultur des Landes wirklich erfahren. Mit Teilzeit- oder Fernstudiengängen werden vor allem fachliche Kenntnisse erworben. Sprach­kennt­nisse können zwar theoretisch in vergleichbarem Maß wie bei einem Vollzeitstudium erworben werden, dies ist jedoch in der Praxis nicht immer der Fall.

Tipp: Das Argument, ein LL.M.-Programm mit internationalen Kursteilnehmenden gestatte weniger Kontakt zur lokalen Bevölkerung, trifft nur beschränkt zu. Es liegt letztlich am Studierenden, Kontakte außerhalb seines Kurses herzustellen, etwa über die Sportangebote seiner Universität. Im Übrigen kann gerade die Internationalität der Teilnehmenden sehr bereichernd sein.

Ausländische LL.M.-Programme sind fachlich nicht zu unterschätzen. Außerdem kann man durch die interkulturelle Weiterbildung spätere Kolleginnen und Kollegen aus anderen Kulturkreisen möglicherweise besser verstehen – nicht nur sprachlich, sondern auch kulturell. Das ist eine wichtige Voraussetzung für die von Arbeitgebern gern gesehene interkulturelle Kompetenz.

Kritiker:innen sprechen ausländischen LL.M.-Abschlüssen häufig den praktischen Nutzen ab, da sich die erworbenen Rechtskenntnisse nicht immer ohne Weiteres auf das deutsche Recht übertragen lassen. Absolvent:innen, die im internationalen Recht tätig werden wollen, erleichtert der Einblick in das ausländische Recht aber durchaus ihre künftige Tätigkeit. Sie lernen durch das Studium, sich in ein fremdes Rechtssystem einzuarbeiten. Gerade im angloamerikanischen Raum öffnen die Kenntnisse eines bestimmten Rechtskreises die Türen zu weiteren. Außerdem führt die Auseinandersetzung mit einer anderen Rechtsordnung zu einem differenzierten Blick auf das eigene Rechtssystem. Dies hängt aber ganz entscheidend von der Ausrichtung und der Qualität des besuchten Programms ab. Die sorgfältige Auswahl lohnt sich deshalb unbedingt! Nur ein hochklassiges LL.M.-Studium im Ausland vermittelt Wissen, das auch in Deutschland gut angewendet werden kann. Ein LL.M. etwa mit dem Schwerpunkt Finanzrecht oder internationale Schiedsgerichtsbarkeit kann sich als hilfreich beim Einstieg in die gewünschte berufliche Tätigkeit erweisen. Wer im LL.M.-Gastland oder anderweitig international arbeiten will, hat kaum eine andere Wahl, als für sein LL.M-Studium ins Ausland zu gehen. Gerade größere Kanzleien setzen gute englische Sprachkenntnisse schon beim Berufseinstieg voraus. Zusätzliche Sprachen werden eher als Plus angesehen, können jedoch fundierte Englischkenntnisse nicht ersetzen.

Berufseinstieg im Gastland

Ein LL.M.-Studium kann die Chance verbessern, im Gastland tätig zu werden. Der LL.M.-Abschluss ist allerdings nicht mit der Zulassung zum Rechtsanwalt vor Ort gleichzusetzen. Ein Einstieg in die anwaltliche Tätigkeit erfordert weitere Schritte und ist generell als schwierig einzustufen. Näheres hierzu findet sich im Karriereratgeber Perspektive Jura aus der Reihe e-fellows.net wissen.

In den von vielen LL.M.-Studierenden als Studienland gewählten USA endet die klassische juristische Ausbildung nach drei Jahren mit dem Juris Doctor (J.D.).3 Der J.D. ist mit einem Bachelor vergleichbar und darf deshalb trotz seiner irreführenden Bezeichnung nicht mit einem Doktorgrad verwechselt werden. Der Doktortitel wird in den USA abgekürzt mit S.J.D./D.J.S./J.S.D. (Doctor of Juridical Science). Der J.D. ist für amerikanische Studierende Zugangsvoraussetzung zu einem LL.M.-Programm und die typische Grundvoraussetzung für eine Erstanstellung als First-Year-Associate. Auch LL.M.-Absolvent:innen können einen Einstieg in Kanzleien versuchen, haben wegen der weniger ausgeprägten Rechtskenntnis jedoch meist geringere Chancen als Absolvent:innen mit dem J.D. Diese Möglichkeit dürfte nur guten Absolvent:innen des LL.M. offenstehen. Mit einem Bar Exam erhöhen sich die Chancen wiederum. Eine Rolle spielt hier häufig auch, ob Absolvent:innen schon das Assessorexamen haben.

Um den Status eines Attorney at Law zu erwerben und sich in den USA Rechtanwältin oder Rechtsanwalt nennen zu dürfen, muss man zusätzlich zum LL.M. noch das Bar Exam ablegen. Nähere Informationen bietet die American Bar Association unter www.americanbar.org. Die Uniform Bar Examination, die in den meisten Bundesstaaten eingeführt wurde, wird an zwei Tagen abgelegt. Es können drei Prüfungsteile unter­schieden werden. An einem Tag wird die Multistate Bar Examination durchge­führt. Geprüft werden 200 Multiple-Choice-Fragen aus den Bereichen Torts, Contracts, Constitutional Law, Crimi­nal Law and Procedure, Real Property, Evidence und Civil Procedure. Am anderen Tag sind einerseits in drei Stunden sechs Essay-Fragen zu beantworten (Multistate Essay Examination), andererseits wiederum in drei Stunden zwei juristische Fallbeispiele zu bearbeiten (Multistate Performance Test) (vgl. unter www.nybarexam.org; www.ncbex.org).4 Die Zulassungsvoraussetzungen variieren je nach Bundesstaat.5 Für ausländische Kandidat:innen sind sie zum Beispiel beim New York Bar günstig, wo derzeit ein ausländisches Studium der Rechte sowie ein in den USA erworbener LL.M. ausreichen.6 Da der LL.M. aber an einer von der American Bar Association anerkannten Law School absolviert werden muss, sollte unbedingt auf die Qualität des Programms geachtet werden. Des Weiteren ist zu beachten, dass der Ruf einer Universität in den USA einen wesentlich höheren Stellenwert als in Deutschland besitzt und somit für einen eventuell angestrebten späteren Zugang zum amerikanischen Arbeitsmarkt besonders zu berücksichtigen ist. Zur Einschätzung des Rufs können unter anderem Rankings herangezogen werden. Die Besonderheiten und die Aussagekraft von Rankings sowie weitere Kriterien zur Universitätsauswahl werden in Kapitel 3 näher erläutert.

In der Regel ist für das Bar Exam eine intensive Vorbereitung von rund zwei Monaten erforderlich. Da die LL.M.-Programme nicht explizit auf das Bar Exam ausgerichtet sind, müssen auch LL.M.-Absolvent:innen eine entsprechende Vorbereitung durchlaufen. Sie sollten dabei die vorstehend beschriebenen Prüfungsanforderungen7 und den Prü­fungsstil mit den Inhalten Ihres LL.M.-Programms abgleichen und darauf aufbauend eine gezielte Vorbereitung auf das Bar Exam in Betracht ziehen. Bestimmte Kurse sind für eine Zulassung verpflichtend zu belegen. Hierüber sollten Absolvent:innen sich genau informieren. Zur Vorbereitung werden spezielle Bar Review Courses von verschiedenen Anbietern offeriert. Weitere Informationen finden sich auf den Internet­seiten dieser Anbieter, z. B. www.barbri.com oder www.mybarprep.com. Der voraus­gehende Besuch eines LL.M.-Programms erleichtert das anschließende Ablegen des Bar Exams – gerade wenn inhaltlich gewisse Übereinstimmungen mit den Anforderungen des Bar Exams bestehen. In jedem Fall sollte man beachten, dass das Bar Exam zwangsläufig weitere Kosten verursacht, etwa für die oben genannten Bar Review Courses, und dass man als LL.M.-Absolvent:in auch mit erfolgreich absolviertem Bar Exam in den USA nicht zwangsläufig beruflich Fuß fassen kann. Die Kosten für das Bar Exam bewegen sich dabei im Rahmen von 5.000 bis 6.000 US-Dollar. Dieser Betrag entspricht 4.731 bis 5.677 Euro8 und umfasst die Kosten für die Vorbereitung (Bar Review Course), Zulassung und Prüfung, nicht aber die Lebenshaltungskosten für etwa drei weitere Monate. Insgesamt kann in Abhängigkeit von der jeweiligen Stadt oder Region mit Kosten in Höhe von rund 10.000 US-Dollar (entspricht ca. 9.462 Euro) gerechnet werden.

Tipp: Hat man sich für einen LL.M. in den USA entschieden, empfiehlt es sich, das Bar Exam von vornherein in die Überlegungen mit einzubeziehen. Die zusätzliche Vorbereitungszeit sollte man beispielsweise bei der Dauer von Mietverträgen und der finanziellen Kalkulation berücksichtigen. Informationen zu den Kosten bietet das jeweils zuständige Bar Examination Office.

In England und Wales ist der LL.M.-Titel ebenfalls nicht mit der Zulassung zur Anwältin oder zum Anwalt gleichzusetzen.9 Dort wird immer noch weitgehend zwischen den Barristers, die die gerichtliche Vertretung übernehmen, und den Solicitors, die anwaltlich beraten, unterschieden10 – trotz Liberalisierungstendenzen in jüngerer Zeit, weshalb es mittlerweile auch Solicitors in zunehmendem Maße möglich ist, Mandanten vor Gericht zu vertreten. Der Weg zum Solicitor führt grundsätzlich über ein dreijähriges Studium der Rechte, an das sich für ein Jahr (oder für zwei Jahre in Teilzeit) der Legal Practice Course anschließt. Die Kursgebühren hierfür betragen etwa 15.000 britische Pfund (17.250...

Erscheint lt. Verlag 1.4.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft
ISBN-10 3-911001-00-2 / 3911001002
ISBN-13 978-3-911001-00-7 / 9783911001007
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