Zwillinge wunderschönes Wunder -  Katharina Müller

Zwillinge wunderschönes Wunder (eBook)

Wie Zwillingsmütter und -väter ihre Kinder erleben
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
240 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7583-4882-2 (ISBN)
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Die Geburt von Zwillingen bringt für die meisten Eltern eine große Umstellung mit sich. Ängste und Sorgen überdecken die anfängliche Freude. Doch, was kommt wirklich auf die Zwillingseltern zu? Die Autorin Katharina Müller hat diese Zeiten ebenfalls mitgemacht und sich entschlossen, andere Zwillingseltern zu befragen, wie sie Schwangerschaft, Geburt und den Alltag mit Zwillingen gemeistert haben. Herausgekommen ist eine interessante Sammlung zu allen Aspekten des Zwillingselterndaseins. Die zuversichtlichen Statements anderer Zwillingsmütter (und -väter) sind nicht nur unterhaltsam, sie zerstreuen auch diffuse (und unnötige) Ängste vor den Herausforderungen, die Zwillinge ganz sicher auch darstellen.

Katharina Müller ist Autorin und Mutter von Zwillingen.

Die Entdeckung


Ultraschall macht's möglich. Die meisten Zwillinge werden gleich beim ersten routinemäßigen Ultraschall entdeckt. Was war es doch überraschend – früher – als es noch keine Ultraschallgeräte gab. Überraschend und auch oft gefährlich, vor allem für das zweite Kind.

Unsere Zwillinge Sven und Finn wurden dank Ultraschall bereits in der achten Schwangerschaftswoche entdeckt. Trotzdem waren sie eine komplette Überraschung. Unsere Lebenspläne mussten nach dieser Nachricht erst einmal neu sortiert werden.

Nachdem ich anfing, mich daran zu gewöhnen, dass ich überhaupt so unverhofft schwanger war, kam der nächste »Knüller« per Ultraschall. Auf mein Drängen hin schaute mein Frauenarzt besonders genau hin, da mein Mann die letzten beiden Wochen dauernd »geflachst« hatte: »Pass auf, dieses Mal sind es zwei!«

In der 16. Schwangerschaftswoche beim ersten Ultraschall fragte mich die Frauenärztin, ob ich gut liege und sagte dann, dass ich Zwillinge erwarte. Ich war zunächst nur überrascht und etwas aufgeregt, aber dann habe ich mich sehr gefreut. Meinem Mann habe ich abends die Ultraschallbilder gegeben und er brauchte etwa zehn Minuten, bis er überhaupt begriff, was diese Bilder bedeuteten. Dann hat er etwa zwei Tage »verdaut«, doch dann hat auch er sich sehr gefreut.

In der siebten Woche wurde ein erster Ultraschall gemacht. Dabei wurde eine kleine Blutung in der Gebärmutter festgestellt. Ich bekam Spritzen, damit »es« nicht abgeht. Beim dritten Ultraschall dann zwei freudige Nachrichten: 1. Gefahr gebannt, 2. es sind Zwillinge! Kurzfristig dachte mein Frauenarzt sogar, es wären drei, aber nach genauerem Prüfen blieb er bei Zwillingen. Drei hätten mich dann doch etwas schockiert!

Als mein Frauenarzt mir das eröffnete, musste ich echt lachen vor Freude. Mein Mann wollte nämlich immer zwei, ich gern drei Kinder. Ich habe deshalb vorher öfter gelästert: »Ach, dann müssen es beim zweiten Mal eben zwei werden!« Dass mein geheimerWunsch dann tatsächlich in Erfüllung gehen sollte, konnte ich zuerst kaum glauben.

In der siebten Schwangerschaftswoche ging ich zum Frauenarzt, um meine Schwangerschaft bestätigen zu lassen. Per Ultraschall sah er zwei Fruchthöhlen. Ich begriff gar nicht gleich, und mein Arzt sagte: »Wenn Sie sich noch nicht freuen, ich tu es.« Mein erster Gedanke: Wie kann ich ihnen gerecht werden?

Erfahren haben wir vom doppelten Glück in der 16. Woche. Mein Gynäkologe machte Ultraschall und sagte dabei sehr wenig. Wahrscheinlich überlegte er, wie er es mir beibringen sollte. Da platzte die Assistenzärztin heraus: »Das sind ja zwei!« Ich glaube, mein Arzt dachte, aufgrund der »Hammermethode« müsste ich in Ohnmacht fallen, aber ich habe nur gelacht und an meine Oma gedacht, die mir das schon immer prophezeit hatte, denn in jeder dritten oder vierten Generation gibt es bei uns Zwillinge. Ich bin die vierte.

In der 11. Woche wurde Ultraschall wegen Schmerzen und einer geringen Schmierblutung gemacht. Da war nur ein Baby zu sehen. Zehn Tage später Kontrollultraschall und da waren es auf einmal zwei Kinder. Der Arzt war sehr amüsiert, ich musste lachen. Ich rief gleich meinen Mann an, aber der ahnte schon etwas. Er war ganz schön geschockt.

Ich war total schockiert, überrascht. Da wir ein Kind von elf Monaten hatten, war ich total in Panik. Die Wohnsituation passte nicht und die finanzielle ebensowenig. Ich kam nach Hause und habe geheult. Mein Mann folgerte: Fehlgeburt. Als ich unter Heulen sagte, wir bekämen Zwillinge, da war das für ihn das kleinere Übel.

Mein Mann war beim Ultraschall dabei, als der Internist sagte: »Hoppla, da sind ja zwei Fruchthüllen.« Ich habe mich gefreut und gesagt: »Das wollte ich schon immer.« Mein Mann Heiner sagte gar nichts mehr und war geschockt. Als ich die Betroffenheit und den Ausdruck »Du Arme« hörte bei Verwandten und Bekannten, wurde ich wach und war nun auch etwas erschrocken. Zwei Wochen brauchte ich nun, um mich damit abzufinden und konnte so lange nicht freundlich zu meiner Umwelt sein.

Ich war so geschockt, konnte keinen klaren Gedanken fassen. Dass ich schwanger bin, ahnte ich bereits seit einiger Zeit, hatte mich auch damit auseinandergesetzt, wie wir mit einem Baby die Zukunft regeln. Unser Sohn war ja schon zehn Jahre alt, ich war seit sechs Jahren wieder voll berufstätig und nun nochmal alles von vorn! Aber mit Zwillingen war meine Planung dahin!

»Oh, da schlägt ja noch ein Herz«, sagte mein Arzt plötzlich. »Wie bitte?« Ich war geschockt. »Soll das heißen, ich bekomme Zwillinge?« Sein Kommentar fröhlich: »Oh, herzlichen Glückwunsch!« Als ich nach Hause kam, hab' ich erst mal geheult und wusste gar nicht, was ich davon halten sollte.

Als mein Mann nach Hause kam, wusste er gleich, was los war, aber er wusste nur die halbe Wahrheit. Ich zeigte ihm das Ultraschallbild, das deutlich zwei Fruchtblasen zeigte. Er sagte: »Ich sehe gar nichts, ich sehe nur zwei Kreise.« Plötzlich dämmerte ihm etwas. »Sind das etwa zwei – Zwillinge?« Ich bejahte natürlich seine Frage und fing an zu lachen und zu weinen.

Ich war von der Nachricht, Zwillinge zu bekommen, sehr geschockt. Abtreibung kam für mich nicht in Frage, aber wie sollte es weiter gehen? Aus einem gewünschten Kind wurden für mich auf einmal zwei ungewollte Kinder. Ich wohnte noch bei meinen Eltern, mein Partner war bei der Bundeswehr.

In der sechsten Schwangerschaftswoche bestand die Vermutung, in der zehnten Schwangerschaftswoche gab es die Bestätigung: beim Frauenarzt per Ultraschall (auf den ersten Schock, dass es zwei sind, meinte er, dass es vielleicht auch drei seien, weil sich eines oft hinter dem anderen versteckt!).

Ich befand mich im Zustand völligerVerwirrung: Handy zu Hause vergessen, als ich den Vater der beiden von der Arztpraxis aus anrufen wollte, seine Handynummer nicht gewusst, die von seinem Arbeitsplatz auch nicht... usw.

Nach einiger Verzögerung habe ich ihn von zu Hause aus angerufen, weil ich auch nicht wusste, wo oben und unten ist (bisher nie eine derartige Verwirrung erlebt!). Er hat sich total gefreut (Naivling) und mir Mut gemacht. Mir ging es auch tatsächlich danach besser. Das eingestürzte Kartenhaus war wieder einigermaßen aufgebaut...

Da ich am Anfang der Schwangerschaft längere Zeit im Ausland in Urlaub war, ging ich in der 26. Schwangerschaftswoche zum ersten Mal zum Arzt und erfuhr dabei, dass es Zwillinge werden. Beim Ultraschall meinte der Arzt, er sehe zwei Köpfe. Im ersten Moment war ich geschockt, aber nach einem Tag hatte ich mich an den Gedanken gewöhnt und freute mich auf die Zwillinge.

Als mein Gynäkologe in der 14. Woche bei mir eine Ultraschaluntersuchung machte, merkte er, dass der Uterus länger gezogen war als normal und entdeckte einen zweiten Embryo. »Gut, dass ich schon liege!« habe ich gedacht, sonst wäre ich wohl umgefallen. Einige Dinge, die ich mit meinem werdenden Kind vorhatte, wie mit einer Babytrage Einkaufen gehen, musste ich nun vergessen. Mit einem Zwillingswagen – so stellte ich mir vor – kommt man ja fast nirgends rein!

Grund des Ultraschalls war damals noch ein vorhandener Follikel. Der Frauenarzt wollte abklären, ob dieser noch vorhanden war, um ihn eventuell operativ zu entfernen. Mein Mann rief an diesem Tag von einer Baustelle aus an, um zu erfahren, ob ich operiert werden muss. Ich sagte ihm, er möge sich bitte setzen, weil ich ihm etwas wichtiges mitteilen müsste. Er stand ja auf der Baustelle und setzte sich nicht und als ich ihm mitteilte, dass er Vater von Zwillingen wird, war es viele Sekunden lang ruhig und ich dachte schon, er sei in Ohnmacht gefallen. Doch es hatte ihm nur die Sprache verschlagen.

Am Ende der 9. Schwangerschaftewoche bin ich mit meinem Freund zur Vorsorgeuntersuchung gegangen. Und beim Ultraschall sagte der Arzt plötzlich:

Erste Ansichten: ein Ultraschallbild mit eineiigen Zwillingen.

»Da ist ja noch etwas! Zwillinge!« Ich bin beinahe ohnmächtig geworden auf dem gynäkologischen Stuhl, mein Freund war auch fassungslos.

Mein Freund und ich haben uns dann ernsthaft überlegt, ob wir diese starke Belastung auf uns nehmen wollen. Im Nachhinein kann ich heute sagen, dass er eindeutig schon die Vision hatte, die er dann auch gelebt hat: keine starke Bindung an mich, Freiheit für sich selber, wenig Engagement bei den Kindern.

Aber da ich ja eigentlich Kinder wollte und schon 34 Jahre alt war, habe ich für mich entschieden, die Kinder zu behalten. Er wollte letztlich die Kinder zwar auch behalten – aber es war ein – ich würde es heute nennen: Fortpflanzungs-Druck.

Mein Mann war abends geschockt und sprachlos, da dies seine Vorstellungskraft überstieg. Er hat den ganzen Abend kein Wort mehr geredet und musste die Tatsache erst innerlich verdauen. Die Reaktion, die ich eigentlich erwartet hatte, dass er mich in den Arm nimmt und sagt, das schaffen wir schon, blieb...

Erscheint lt. Verlag 14.3.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Familie / Erziehung
ISBN-10 3-7583-4882-X / 375834882X
ISBN-13 978-3-7583-4882-2 / 9783758348822
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