Beweglicher golfen mit der Feldenkrais-Methode - Christian Waas

Beweglicher golfen mit der Feldenkrais-Methode

(Autor)

Buch
132 Seiten
2005 | 1., Aufl.
Loeper Karlsruhe (Verlag)
978-3-86059-622-7 (ISBN)
34,80 inkl. MwSt
Die meisten Golfer wünschen sich erhöhte Beweglichkeit, mehr Leichtigkeit in der Bewegungsausführung und eine harmonischere Koordination. Doch nur wenige wissen, wie dies zu trainieren und zu erreichen ist. Hier setzt das vorliegende Praxis-Buch von Christian Waas an. Der Autor ist erfahrener Golf-Trainer und Feldenkrais-Lehrer. An Hand der Übungen kann jeder, ob Profi oder Anfänger, lernen, Bewegungseinschränkungen, Verspannungen oder Schmerzen während oder nach dem Spiel zu vermeiden. So wird nicht nur das Golfen erfolgreicher - die leicht auszuführenden Übungen bringen eine intensivere Körperwahrnehmung, mehr Beweglichkeit und Koordination und insgesamt eine größere Harmonie in allen Bewegungen.

'Im Lern- und Übungsprozess ist von entscheidender Bedeutung, dass ein Lernender oder Übender in der Lage ist, die selbst ausgeführte Bewegung hinsichtlich des Bewegungsablaufs und des Bewegungsresultats ohne Rückmeldung von außen, z. B. durch einen Trainer, zu beurteilen.
Lernen, Üben und Trainieren ohne Wahrnehmung ist nicht möglich, und die kinästhetische Wahrnehmung spielt hier eine signifikante Rolle – insofern ist es auch ein „kinästhetischer Lernprozess“! Ich wünsche mir, dass dies noch mehr Berücksichtigung bei den Lernenden, aber insbesondere auch bei den Lehrenden findet, und bin der Überzeugung, dass das vorliegende Buch von Christian Waas dazu einen wichtigen Beitrag leisten kann.'
Prof. Dr. Klaus Schneider

Einleitung Seit vielen Jahren kommen Golfer aller Handicap-Klassen in meine Praxis um unterschiedlichste Beschwerden behandeln zu lassen. Einige klagen über Bewegungseinschränkungen, Verspannungen oder Schmerzen während oder nach dem Spiel. Andere fühlen sich schwach und verlangen nach Kräftigungs- und Ausdauerübungen. Manche wenden sich an mich um Übungen zu einer verbesserten Körperhaltung zu erhalten. Einzelne jammern, dass sie die gut gemeinten und auch theoretisch verstandenen Bewegungsanweisungen des Pros körperlich nicht umsetzen können. Die meisten Golfer wünschen sich erhöhte Beweglichkeit, mehr Leichtigkeit in der Bewegungsausführung und eine harmonischere Koordination. Nur wenige wissen, wie dies zu trainieren und zu erreichen ist. Daraus ergeben sich entscheidende Fragestellungen: n Wodurch entstehen diese Beschwerden? n Wie kann man dauerhaft helfen? n Wie kann ich den Wünschen nach mehr Körperwahrnehmung, Beweglichkeit, Entspannung, Bewegungsharmonie und Koordination nachkommen? n Wie erlernt ein Mensch eine neue Bewegung? Wie lernt man verschiedene, einzelne Bewegungen zu koordinieren? Welche Rolle spielt dabei die Umwelt? In der Literatur wird, hinsichtlich Schmerzen, Verspannungen und Einschränkungen, beständig auf Maßnahmen wie Massage, Autogenes Training, Yoga, Muskelrelaxation, Neuraltherapie, Akupunktur und ähnlichem verwiesen. Außerdem empfehlen Sportmediziner, Trainer und Therapeuten regelmäßige Kräftigungs- und Dehnübungen. Was das Lernen von Bewegung und koordinativen Fertigkeiten betrifft, finden wir in den Fachbüchern wie in der Praxis überwiegend eine eingeführte Vorgehensweise. Der Lehrer demonstriert oder spricht darüber wie eine Bewegung auszusehen hat und die Schüler versuchen sie nachzuahmen. Gelegentlich wird auch ein Video gezeigt. Dieser vorgeführte Bewegungsablauf wird also imitiert und ausgiebigst wiederholt bis er sitzt. Der Lehrer korrigiert begleitend immer wieder einzelne Teile der gesamten Bewegung. Ein ausgedehntes Hineinspüren, ein kreatives Experimentieren und allmähliches Erarbeiten hinsichtlich der neu zu lernenden Fertigkeiten findet dabei selten oder nicht statt. Man ist überwiegend damit beschäftigt es so zu machen wie das Vorbild es gezeigt hat. Umweltaspekte (Einfluss der Umgebung, Personen, Atmosphäre) oder sensorische Prozesse (wie fühlt die Bewegung sich an? Empfindungen aus Sehnen und Gelenken, aktuelle oder ältere Schmerzen) werden nur spärlich angesprochen und berücksichtigt. Meine Vorgehensweise ergänzt und unterscheidet sich gleichzeitig von den oben aufgeführten Lernverfahren, indem für den Golfer ein Lernraum bereitgestellt wird, wo er ungünstige Bewegungsgewohnheiten von besseren unterscheiden lernt. Und zwar sowohl hinsichtlich körperlichem Wohlbefinden, als auch erfolgreichem Spiel. Sein Bewegungsniveau, seine Beschwerden, Empfindungen oder Bewegungsgefühle erhalten besondere Beachtung und werden in den Mittelpunkt dieses kinästhetischen Lernprozesses gerückt. Sein Lernen soll mit diesem Training über den Bewegungssinn stattfinden und weniger über den visuellen oder auditiven Sinn. Der Übende wird immer wieder aufgefordert, die Bewegung zu fühlen. Es werden keine „richtigen“ Lösungen vorgemacht. Der Golfer wird dank ausgewählter Übungen präziser wahrnehmen, wie er seinen individuellen Schwung noch fließender gestalten kann. Entstehende Schmerzzustände, Einschränkungen oder schlechte Schläge kann er dadurch einer ungünstigen Bewegungsweise zuordnen und entsprechend reagieren. Entscheidend dabei ist, dass der Golfer lernt, Unterschiede zwischen den Bewegungen zu spüren. Auf diesem Lernweg gewinnt er nach und nach eine bewusste und klare Einsicht und Kenntnis seiner eigenen Bewegungsorganisation. So findet ein Lernen von innen nach außen statt. Anders ausgedrückt: Die Empfindung weist den Weg zur richtigen Bewegung, die wiederum nicht nur effektiv sondern auch angenehm werden soll. Beobachten Sie doch mal Ihr Verhalten beim Spiel. Ziehen Sie beim Schwung öfters die Schultern hoch? Halten Sie beim Schlagen die Luft an? Sind Sie einfach zu schnell unterwegs? Sie beißen vor lauter Anstrengung die Zähne zusammen? Sie packen den Schläger wie einen Hammer? Sie spüren nicht, wie Sie Ihren Rücken entspannt bewegen können? Ihrer Bewegung mangelt es nach wie vor an Harmonie? Sie sind sich heute noch unsicher, wann Sie am besten eine Pause einlegen? Mein Bewegungstraining soll Ihnen helfen, hinderliche Gewohnheiten bewusst wahrzunehmen und spielerisch zu verändern. Bevor wir uns jedoch mit der Lösung dieser erschwerenden Bewegungsweisen beschäftigen, erscheint es mir absolut unerlässlich, zu klären, wie solche Gewohnheiten entstehen. Das Lernen der verschiedenen, komplexen Bewegungsabläufe im Golf nimmt in der Regel folgenden Verlauf: Der Einsteiger bucht einige Trainerstunden, absolviert anschließend die Platzreife und geht mit einem noch unausgereiften Bewegungsablauf auf den Platz. Der Haken dabei ist, dass die noch unzureichenden und unfertigen Bewegungsabläufe auf dem Platz stupide wiederholt werden. Sie können sich festigen oder etablieren. Erzielt der „junge“ Spieler dazu ein unbefriedigendes Spielergebnis, reagiert er darauf erfahrungsgemäß mit erhöhtem Krafteinsatz. Dies verstärkt die Problematik. Der gut gemeinte Ratschlag, „Streng Dich an, damit Du etwas erreichst“, funktioniert im Golf leider nicht. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall: Ein unharmonischer Bewegungsablauf kann durch gesteigerten Kraftaufwand nicht fehlerfreier werden. Stress und Anspannung sind die Folge. Etliche Spieler bleiben so viele Jahre oder ein Golferleben lang auf einem anspruchslosen, anstrengenden und behäbigen Bewegungsniveau ohne Ihre Möglichkeiten auszuschöpfen. Der Pro hat zuvor einen hervorragenden Job erfüllt. Er hat dem Einsteiger auf seinen Wunsch hin in wenigen Stunden die unentbehrliche Technik gelehrt, um eine gewisse Zahl von Löchern mit einer bestimmten Anzahl von Schlägen zu absolvieren. Außerdem erhielt der angehende Golfer alle verpflichtenden Informationen zu den Regeln und zur Etikette. Obwohl es angebracht wäre, buchen viele Golfanfänger nach der Platzreife wenig Trainerstunden. Sie werden für überflüssig gehalten. Einige Golfer wollen auch einmal erlernte Bewegungsmuster nicht schon wieder verändern. Viele Spieler nehmen sich nach Erhalt der Platzreife nicht mehr ausreichend Zeit, an Ihrem Bewegungsablauf zu arbeiten, ihn zu verfeinern. Haben die wenigen Stunden beim Pro nicht nur das Ziel weiter abzuschlagen, exakter anzunähern, präziser zu putten? Hinterfragen Sie doch einmal Ihre Trainingsgewohnheiten. Haben Sie selbst jemals eine Trainingseinheit bei Ihrem Pro mit der Bitte gebucht, er möge Ihnen helfen beweglicher in den Hüften, im Rücken zu werden? Halten Sie es für sinnvoll die Körperwahrnehmung zu verbessern? Welche Übungen machen Sie, um die Koordination zu optimieren? Wie viel Zeit nehmen Sie sich im Training um Ihre Muskeln zu verlängern? Sind Sie sich bewusst, dass es einen Unterschied macht, mit erhöhtem Kraftaufwand oder einer spielerischen Einstellung auf den Platz zu gehen Wie viele Stunden verwenden Sie wöchentlich darauf, Ihre mentalen Fähigkeiten zu verbessern? Interessieren Sie sich für die Lenkung der Aufmerksamkeit im Spiel? Gehören Sie zu denen, die denken, dass man alles auf dem Platz lernt? In unserer Gesellschaft geschieht das Lernen von Bewegungsabläufen häufig nach dem Motto „Zeit ist Geld“, also muss ich in kurzer Zeit möglichst viel zuwege bringen. Dieser Leitsatz kann fatale Auswirkungen haben: Einschränkungen und Schmerzen können auftreten, das Spiel wird schlechter und beides führt dann sehr bald dazu, dass die einst so geliebte Sportart mit der Begründung, „Kein Talent“ wieder aufgegeben wird. Dabei hätte die Sache auch anders laufen können. Sie hätten auch mit Spaß, Gefühl und ohne Zeitdruck spielen und trainieren lernen können. Schmerzzuständen oder schlechtem Spiel geht in aller Regel eine Zeit zu hoher Anstrengung und Stress voraus. Bewegungslernen benötigt Zeit, kluge Vorgehensweisen, eine angenehme Atmosphäre und Pausen. Denken Sie einen Moment an Ihre Kindheit zurück: Wie spielerisch erlernten Sie da Bewegungen. In welcher oft ungezwungenen und angenehmen Atmosphäre befanden sie sich da. Glückte etwas nicht auf Anhieb, dann haben Sie Pause gemacht, es am nächsten Tag wieder mit neuem Mut, neuen Ideen und neuem Selbstbewusstsein versucht und nicht Ihre Fähigkeiten angezweifelt. Sie haben instinktiv gespürt, dass Ihnen zum Erlangen dieser Fertigkeit noch etwas fehlt: Eine Information, ein Können, ein Wissen, etwas Zeit. Sie haben sich nie unter Druck gesetzt. Dazu bestand keine Veranlassung. Im Golfsport werden von den Spielern unterschiedlichste, komplexe Bewegungsabläufe verlangt. Eine Vielzahl von kleinen, fein abgestimmten Bewegungen müssen vom angehenden Golfer ebenso erlernt werden wie eine ganze Reihe von großen, sehr dynamischen Bewegungen. Diese verschiedenen Golfbewegungen werden wie alle anderen Bewegungen des Lebens erlernt und es liegt in der Natur des Lernens, dass es nicht immer geradlinig in Richtung Verbesserung verläuft. Manchmal werden aus den unterschiedlichsten Gründen eben auch ungünstige Bewegungen gelernt, viele Male wiederholt und so zur Gewohnheit noch bevor sie verfeinert wurden. Dies kann in Verbindung mit Anstrengung nur zu Problemen führen. Nachfolgende Komponenten zu untersuchen erachte ich im Hinblick auf den angenehmen und koordinierten Bewegungsablauf für unverzichtbar: Geschwindigkeit: Mit welchem Tempo schwingen Sie? Wie schnell bewegen Sie sich auf dem Platz? Sind sie sich dessen bewusst, dass ein zu hohes Tempo Probleme verursachen kann? Krafteinsatz: Ein anderer Aspekt von Bewegung ist die Kraft die aufgewendet wird. Wie kraftvoll schwingen Sie? Führt ein geringerer Kraftaufwand auch zum Erfolg? Wie kann man spüren und lernen sich weicher und müheloser zu bewegen? Rhythmus: Wie rhythmisch schwingen Sie? Gibt es Unterbrechungen im Bewegungsablauf? Wie lässt sich ein stockender Rhythmus verfeinern? Koordination: Wie koordinieren Sie die Bewegungen der Arme mit den Bewegungen des Beckens und der Beine? Wie lässt sich ein so mehrteiliges Zusammenspiel von Bewegungen spielerisch erlernen und erweitern? Üben Sie immer nur das „Richtige“ oder üben Sie auch mit „falschen, schlechten“ Koordinationsmöglichkeiten? Atmung: Nehmen Sie im Spiel Ihre Atmung wahr und können Sie sich vorstellen, dass eine weiche und fließende Atmung einen enormen Einfluss auf Ihre Bewegungen hat? Sehen: Haben Sie jemals daran gedacht, dass der Einsatz der Augen für Ihr Wohlgefühl, für Ihr Spiel ausschlaggebend sein kann? Gibt es Möglichkeiten das Sehen zu verbessern? Gehen: Wie viele und welche Übungen machen Sie um Ihren Stand und Ihre Gangart zu verbessern? Belastung: Gibt es Körperbereiche die Sie gewohnheitsmäßig mehr benützen, mehr bewegen? Bleiben andere Körperbereiche ruhig, fixiert und beteiligen sich nicht an der Bewegung? Was kann ich tun damit es zu einer wirtschaftlicheren Verteilung der zu leistenden Arbeit kommt? Mentale Beweglichkeit: Wo sind Sie während des Spiels mit ihren Gedanken? Und wie beeinflusst das Ihre Bewegungen und Ihre Gefühlswelt? Wie verändert sich auf der Runde Ihr körperlicher, emotionaler und geistiger Zustand und wie reagieren Sie darauf? Auf welchen Körperteil lenken Sie ihre Aufmerksamkeit während des Schwunges, was nehmen sie dabei wahr, haben Sie jemals experimentiert mit einer anderen Lenkung der Aufmerksamkeit? Widerstand: Wo und wie empfinden sie Widerstand im Spiel, im Körper und wie gehen sie damit um? Spielen Sie nach dem Motto: „Streng dich an, reiß dich zusammen“ oder sagen Sie sich, „mach weniger, entspanne dich“? Zusammenfassend: Die Ursache von Beschwerden liegt wie bereits erwähnt in der Ausführung des Bewegungsablaufes und wie dieser von der Person selbst wahrgenommen und erlernt wurde. Außerdem spielt die Absicht der Person vor der Bewegungsausführung eine bedeutende Rolle. Dazu gehört, wie die Spielsituation eingeschätzt wird. Mein Golftraining ist so aufgebaut, dass Sie Ihre golftypischen Bewegungen, Ihre Beweglichkeit und das koordinierte Zusammenspiel der Muskulatur und Gelenke optimieren können. Die Bewegungsübungen helfen Ihnen, Ihren Körper und seine Teile feiner wahrzunehmen und Ihre Bewegungssinne zu schärfen. Sie lernen Ihre Aufmerksamkeit gezielt zu lenken und zu leiten. Eine größere Leichtigkeit in der Bewegungsausführung stellt sich auf spielerische Weise ein. Damit beugen Sie Verletzungen und Schmerzen vor. Erhöhte Ausdauer, Leistungsvermögen, Anmut von Bewegung und Kreativität sind immer die Folge einer verbesserten Körperwahrnehmung sowie Bewegungsorganisation, und das ist unser Ziel. Ich gehe davon aus, dass es für jeden Golfer nur individuell „richtige“ Bewegungsmöglichkeiten für ein effektives und ökonomisches Stehen und Schwingen gibt. Die Bewegungslektionen sind so aufgebaut, dass sie Ihnen helfen, Ihren persönlichen Stil und Ihre persönliche Beweglichkeit zu finden und weiterzuentwickeln. Verlassen Sie während der Lektionen den alltäglichen Weg über Golftechnik nachzudenken bzw. Techniken einzuüben. Dies ist Aufgabe Ihres Pros, dort sind Sie bestens aufgehoben wenn es um die Verbesserung des Ballfluges und der Technik geht. Erleben Sie stattdessen mit diesem Bewegungstraining Übungen, die Ihre Sinne und Ihr Aufmerksamkeitssystem trainieren. Sie erfahren Übungen die schnell und effektiv die Drehung erweitern, den Stand sicherer und Schwung angenehmer werden lassen. Dies wird Ihnen nicht nur helfen, beweglicher und körperfreundlicher zu spielen, sondern auch mehr Freude am Spiel bringen und damit indirekt einen Einfluss auf den Score haben. Die Lektionen basieren auf den Forschungen des russischen Physikers Dr. Moshe Feldenkrais, der jahrzehntelang im Feld „Bewegungslernen“ geforscht, praktiziert und höchst wirksam unterrichtet hat. Sein Hauptziel war die Beantwortung der Frage: „Wie plant und vereinigt eine Person zweckmäßig und ökonomisch das Denken, Fühlen und Handeln?“ Jeder Golfer spürt natürlich binnen kurzer Zeit, wie positiv sich eine förderliche mentale Haltung auf sein Spiel auswirkt. Und umgekehrt fühlt er ebenso schnell, wie wohlige, weiche und flüssige Bewegungen zu mehr Freude, Abgeklärtheit und Eindeutigkeit im mentalen und geistigen Bereich führen. Diese Zusammenhänge werden hier ebenso erforscht wie die Bewegungskoordination zwischen Gelenken sowie die Beweglichkeit einzelner Gelenke. So sind die Bewegungsvorschläge dieses Trainings keine Übungen im gymnastischen Sinne. Es werden hier Muskeln weder gestärkt noch gedehnt. Vielmehr werden Ihnen diese Übungen helfen, ihr Unterscheidungsvermögen zu verfeinern, um das für Sie „Richtige“ und vor allem auch „Angenehme“ zu spüren und weiter zu entwickeln. Gehen Sie mit Spaß und Neugierde an die Lektionen heran. Trainieren Sie nur, wenn Sie Lust und Interesse verspüren. Vergessen Sie dabei die häufig anzufindende Trainingstendenz von Menschen, „immer alles richtig machen zu wollen“. Gestatten Sie sich mal zu experimentieren, absichtsvoll Fehler zu machen, um möglicherweise zu einer erstmaligen Erfahrung in Ihrer Bewegungsausführung oder über sich selbst zu gelangen. Fehler gehören zum Lernen! Egal, ob Sie Profi sind oder vor kurzem mit dem Golfspiel begonnen haben, ob Sie die Lektionen im Ganzen oder nur Teile davon machen, ob Sie die Übungen fünf oder zwanzigmal machen, Sie erkennen darin immer wieder Neues und Wertvolles. Dieses Training stellt keinen Ersatz für das Training mit Ihrem Pro dar. Allerdings bietet Ihnen mein Training eine höchst sinnvolle Ergänzung zum üblichen Training, da erfahrungsgemäß in letzterem der Schwerpunkt auf technische Aspekte gelegt wird und vorwiegend über den Seh- und Hörsinn gelehrt wird. Meine Übungen schulen in erster Linie den kinästhetischen oder Bewegungssinn und die Schulung dieses Sinnes wird Ihnen helfen, Ihr Bewegungsgefühl zu erweitern. Ein angenehmes Spiel wünscht Ihnen Christian Waas Bedanken möchte ich mich bei meiner Frau und den Kindern, die mit liebenswürdiger Ausdauer viele Stunden auf den Mann und Vater verzichtet haben. Mein Dank gilt auch dem verstorbenen Dr. Moshe Feldenkrais, von dessen fleißigem Forschergeist wir alle profitieren können. Er hätte sicherlich Freude daran zu sehen, wie seine Forschungen und Bewegungslektionen als Basis für dieses Buch dienten. Darüber hinaus danke ich besonders Prof. Dr. Klaus Schneider, dem Lehrstuhlinhaber für Bewegungs-und Trainingswissenschaft am Institut für Sportwissenschaft und Sport der Universität der Bundeswehr in München. Er ist mir in seiner stets freundlichen und hilfsbereiten Art mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Verbunden bin ich außerdem meinen Freunden Stephan und Manfred, die Ihre Nebenjobs als Model sowie als Fotograf glänzend ausführten. Ebenso gilt mein Dank dem Golfprofessional James Mullen aus England, dem Chef der Golfschule Straubing/Ndb., der immer Zeit hatte wichtige Golffragen zu beantworten und mit dem ich gemeinsam viele Seminare für Golfer leiten durfte. Er hat sehr schnell den Nutzen der Feldenkrais Methode für Golfer erfasst und mich auch dadurch ermutigt dieses Buch zu schreiben. Ebenso bedanke ich mich bei allen Seminarteilnehmern, die mich durch Ihre Fragen und Bewegungen immer wieder zum Nachdenken brachten und anregten, neue Übungen zu entwickeln. Einleitung Seit vielen Jahren kommen Golfer aller Handicap-Klassen in meine Praxis um unterschiedlichste Beschwerden behandeln zu lassen. Einige klagen über Bewegungseinschränkungen, Verspannungen oder Schmerzen während oder nach dem Spiel. Andere fühlen sich schwach und verlangen nach Kräftigungs- und Ausdauerübungen. Manche wenden sich an mich um Übungen zu einer verbesserten Körperhaltung zu erhalten. Einzelne jammern, dass sie die gut gemeinten und auch theoretisch verstandenen Bewegungsanweisungen des Pros körperlich nicht umsetzen können. Die meisten Golfer wünschen sich erhöhte Beweglichkeit, mehr Leichtigkeit in der Bewegungsausführung und eine harmonischere Koordination. Nur wenige wissen, wie dies zu trainieren und zu erreichen ist. Daraus ergeben sich entscheidende Fragestellungen: n Wodurch entstehen diese Beschwerden? n Wie kann man dauerhaft helfen? n Wie kann ich den Wünschen nach mehr Körperwahrnehmung, Beweglichkeit, Entspannung, Bewegungsharmonie und Koordination nachkommen? n Wie erlernt ein Mensch eine neue Bewegung? Wie lernt man verschiedene, einzelne Bewegungen zu koordinieren? Welche Rolle spielt dabei die Umwelt? In der Literatur wird, hinsichtlich Schmerzen, Verspannungen und Einschränkungen, beständig auf Maßnahmen wie Massage, Autogenes Training, Yoga, Muskelrelaxation, Neuraltherapie, Akupunktur und ähnlichem verwiesen. Außerdem empfehlen Sportmediziner, Trainer und Therapeuten regelmäßige Kräftigungs- und Dehnübungen. Was das Lernen von Bewegung und koordinativen Fertigkeiten betrifft, finden wir in den Fachbüchern wie in der Praxis überwiegend eine eingeführte Vorgehensweise. Der Lehrer demonstriert oder spricht darüber wie eine Bewegung auszusehen hat und die Schüler versuchen sie nachzuahmen. Gelegentlich wird auch ein Video gezeigt. Dieser vorgeführte Bewegungsablauf wird also imitiert und ausgiebigst wiederholt bis er sitzt. Der Lehrer korrigiert begleitend immer wieder einzelne Teile der gesamten Bewegung. Ein ausgedehntes Hineinspüren, ein kreatives Experimentieren und allmähliches Erarbeiten hinsichtlich der neu zu lernenden Fertigkeiten findet dabei selten oder nicht statt. Man ist überwiegend damit beschäftigt es so zu machen wie das Vorbild es gezeigt hat. Umweltaspekte (Einfluss der Umgebung, Personen, Atmosphäre) oder sensorische Prozesse (wie fühlt die Bewegung sich an? Empfindungen aus Sehnen und Gelenken, aktuelle oder ältere Schmerzen) werden nur spärlich angesprochen und berücksichtigt. Meine Vorgehensweise ergänzt und unterscheidet sich gleichzeitig von den oben aufgeführten Lernverfahren, indem für den Golfer ein Lernraum bereitgestellt wird, wo er ungünstige Bewegungsgewohnheiten von besseren unterscheiden lernt. Und zwar sowohl hinsichtlich körperlichem Wohlbefinden, als auch erfolgreichem Spiel. Sein Bewegungsniveau, seine Beschwerden, Empfindungen oder Bewegungsgefühle erhalten besondere Beachtung und werden in den Mittelpunkt dieses kinästhetischen Lernprozesses gerückt. Sein Lernen soll mit diesem Training über den Bewegungssinn stattfinden und weniger über den visuellen oder auditiven Sinn. Der Übende wird immer wieder aufgefordert, die Bewegung zu fühlen. Es werden keine „richtigen“ Lösungen vorgemacht. Der Golfer wird dank ausgewählter Übungen präziser wahrnehmen, wie er seinen individuellen Schwung noch fließender gestalten kann. Entstehende Schmerzzustände, Einschränkungen oder schlechte Schläge kann er dadurch einer ungünstigen Bewegungsweise zuordnen und entsprechend reagieren. Entscheidend dabei ist, dass der Golfer lernt, Unterschiede zwischen den Bewegungen zu spüren. Auf diesem Lernweg gewinnt er nach und nach eine bewusste und klare Einsicht und Kenntnis seiner eigenen Bewegungsorganisation. So findet ein Lernen von innen nach außen statt. Anders ausgedrückt: Die Empfindung weist den Weg zur richtigen Bewegung, die wiederum nicht nur effektiv sondern auch angenehm werden soll. Beobachten Sie doch mal Ihr Verhalten beim Spiel. Ziehen Sie beim Schwung öfters die Schultern hoch? Halten Sie beim Schlagen die Luft an? Sind Sie einfach zu schnell unterwegs? Sie beißen vor lauter Anstrengung die Zähne zusammen? Sie packen den Schläger wie einen Hammer? Sie spüren nicht, wie Sie Ihren Rücken entspannt bewegen können? Ihrer Bewegung mangelt es nach wie vor an Harmonie? Sie sind sich heute noch unsicher, wann Sie am besten eine Pause einlegen? Mein Bewegungstraining soll Ihnen helfen, hinderliche Gewohnheiten bewusst wahrzunehmen und spielerisch zu verändern. Bevor wir uns jedoch mit der Lösung dieser erschwerenden Bewegungsweisen beschäftigen, erscheint es mir absolut unerlässlich, zu klären, wie solche Gewohnheiten entstehen. Das Lernen der verschiedenen, komplexen Bewegungsabläufe im Golf nimmt in der Regel folgenden Verlauf: Der Einsteiger bucht einige Trainerstunden, absolviert anschließend die Platzreife und geht mit einem noch unausgereiften Bewegungsablauf auf den Platz. Der Haken dabei ist, dass die noch unzureichenden und unfertigen Bewegungsabläufe auf dem Platz stupide wiederholt werden. Sie können sich festigen oder etablieren. Erzielt der „junge“ Spieler dazu ein unbefriedigendes Spielergebnis, reagiert er darauf erfahrungsgemäß mit erhöhtem Krafteinsatz. Dies verstärkt die Problematik. Der gut gemeinte Ratschlag, „Streng Dich an, damit Du etwas erreichst“, funktioniert im Golf leider nicht. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall: Ein unharmonischer Bewegungsablauf kann durch gesteigerten Kraftaufwand nicht fehlerfreier werden. Stress und Anspannung sind die Folge. Etliche Spieler bleiben so viele Jahre oder ein Golferleben lang auf einem anspruchslosen, anstrengenden und behäbigen Bewegungsniveau ohne Ihre Möglichkeiten auszuschöpfen. Der Pro hat zuvor einen hervorragenden Job erfüllt. Er hat dem Einsteiger auf seinen Wunsch hin in wenigen Stunden die unentbehrliche Technik gelehrt, um eine gewisse Zahl von Löchern mit einer bestimmten Anzahl von Schlägen zu absolvieren. Außerdem erhielt der angehende Golfer alle verpflichtenden Informationen zu den Regeln und zur Etikette. Obwohl es angebracht wäre, buchen viele Golfanfänger nach der Platzreife wenig Trainerstunden. Sie werden für überflüssig gehalten. Einige Golfer wollen auch einmal erlernte Bewegungsmuster nicht schon wieder verändern. Viele Spieler nehmen sich nach Erhalt der Platzreife nicht mehr ausreichend Zeit, an Ihrem Bewegungsablauf zu arbeiten, ihn zu verfeinern. Haben die wenigen Stunden beim Pro nicht nur das Ziel weiter abzuschlagen, exakter anzunähern, präziser zu putten? Hinterfragen Sie doch einmal Ihre Trainingsgewohnheiten. Haben Sie selbst jemals eine Trainingseinheit bei Ihrem Pro mit der Bitte gebucht, er möge Ihnen helfen beweglicher in den Hüften, im Rücken zu werden? Halten Sie es für sinnvoll die Körperwahrnehmung zu verbessern? Welche Übungen machen Sie, um die Koordination zu optimieren? Wie viel Zeit nehmen Sie sich im Training um Ihre Muskeln zu verlängern? Sind Sie sich bewusst, dass es einen Unterschied macht, mit erhöhtem Kraftaufwand oder einer spielerischen Einstellung auf den Platz zu gehen Wie viele Stunden verwenden Sie wöchentlich darauf, Ihre mentalen Fähigkeiten zu verbessern? Interessieren Sie sich für die Lenkung der Aufmerksamkeit im Spiel? Gehören Sie zu denen, die denken, dass man alles auf dem Platz lernt? In unserer Gesellschaft geschieht das Lernen von Bewegungsabläufen häufig nach dem Motto „Zeit ist Geld“, also muss ich in kurzer Zeit möglichst viel zuwege bringen. Dieser Leitsatz kann fatale Auswirkungen haben: Einschränkungen und Schmerzen können auftreten, das Spiel wird schlechter und beides führt dann sehr bald dazu, dass die einst so geliebte Sportart mit der Begründung, „Kein Talent“ wieder aufgegeben wird. Dabei hätte die Sache auch anders laufen können. Sie hätten auch mit Spaß, Gefühl und ohne Zeitdruck spielen und trainieren lernen können. Schmerzzuständen oder schlechtem Spiel geht in aller Regel eine Zeit zu hoher Anstrengung und Stress voraus. Bewegungslernen benötigt Zeit, kluge Vorgehensweisen, eine angenehme Atmosphäre und Pausen. Denken Sie einen Moment an Ihre Kindheit zurück: Wie spielerisch erlernten Sie da Bewegungen. In welcher oft ungezwungenen und angenehmen Atmosphäre befanden sie sich da. Glückte etwas nicht auf Anhieb, dann haben Sie Pause gemacht, es am nächsten Tag wieder mit neuem Mut, neuen Ideen und neuem Selbstbewusstsein versucht und nicht Ihre Fähigkeiten angezweifelt. Sie haben instinktiv gespürt, dass Ihnen zum Erlangen dieser Fertigkeit noch etwas fehlt: Eine Information, ein Können, ein Wissen, etwas Zeit. Sie haben sich nie unter Druck gesetzt. Dazu bestand keine Veranlassung. Im Golfsport werden von den Spielern unterschiedlichste, komplexe Bewegungsabläufe verlangt. Eine Vielzahl von kleinen, fein abgestimmten Bewegungen müssen vom angehenden Golfer ebenso erlernt werden wie eine ganze Reihe von großen, sehr dynamischen Bewegungen. Diese verschiedenen Golfbewegungen werden wie alle anderen Bewegungen des Lebens erlernt und es liegt in der Natur des Lernens, dass es nicht immer geradlinig in Richtung Verbesserung verläuft. Manchmal werden aus den unterschiedlichsten Gründen eben auch ungünstige Bewegungen gelernt, viele Male wiederholt und so zur Gewohnheit noch bevor sie verfeinert wurden. Dies kann in Verbindung mit Anstrengung nur zu Problemen führen. Nachfolgende Komponenten zu untersuchen erachte ich im Hinblick auf den angenehmen und koordinierten Bewegungsablauf für unverzichtbar: Geschwindigkeit: Mit welchem Tempo schwingen Sie? Wie schnell bewegen Sie sich auf dem Platz? Sind sie sich dessen bewusst, dass ein zu hohes Tempo Probleme verursachen kann? Krafteinsatz: Ein anderer Aspekt von Bewegung ist die Kraft die aufgewendet wird. Wie kraftvoll schwingen Sie? Führt ein geringerer Kraftaufwand auch zum Erfolg? Wie kann man spüren und lernen sich weicher und müheloser zu bewegen? Rhythmus: Wie rhythmisch schwingen Sie? Gibt es Unterbrechungen im Bewegungsablauf? Wie lässt sich ein stockender Rhythmus verfeinern? Koordination: Wie koordinieren Sie die Bewegungen der Arme mit den Bewegungen des Beckens und der Beine? Wie lässt sich ein so mehrteiliges Zusammenspiel von Bewegungen spielerisch erlernen und erweitern? Üben Sie immer nur das „Richtige“ oder üben Sie auch mit „falschen, schlechten“ Koordinationsmöglichkeiten? Atmung: Nehmen Sie im Spiel Ihre Atmung wahr und können Sie sich vorstellen, dass eine weiche und fließende Atmung einen enormen Einfluss auf Ihre Bewegungen hat? Sehen: Haben Sie jemals daran gedacht, dass der Einsatz der Augen für Ihr Wohlgefühl, für Ihr Spiel ausschlaggebend sein kann? Gibt es Möglichkeiten das Sehen zu verbessern? Gehen: Wie viele und welche Übungen machen Sie um Ihren Stand und Ihre Gangart zu verbessern? Belastung: Gibt es Körperbereiche die Sie gewohnheitsmäßig mehr benützen, mehr bewegen? Bleiben andere Körperbereiche ruhig, fixiert und beteiligen sich nicht an der Bewegung? Was kann ich tun damit es zu einer wirtschaftlicheren Verteilung der zu leistenden Arbeit kommt? Mentale Beweglichkeit: Wo sind Sie während des Spiels mit ihren Gedanken? Und wie beeinflusst das Ihre Bewegungen und Ihre Gefühlswelt? Wie verändert sich auf der Runde Ihr körperlicher, emotionaler und geistiger Zustand und wie reagieren Sie darauf? Auf welchen Körperteil lenken Sie ihre Aufmerksamkeit während des Schwunges, was nehmen sie dabei wahr, haben Sie jemals experimentiert mit einer anderen Lenkung der Aufmerksamkeit? Widerstand: Wo und wie empfinden sie Widerstand im Spiel, im Körper und wie gehen sie damit um? Spielen Sie nach dem Motto: „Streng dich an, reiß dich zusammen“ oder sagen Sie sich, „mach weniger, entspanne dich“? Zusammenfassend: Die Ursache von Beschwerden liegt wie bereits erwähnt in der Ausführung des Bewegungsablaufes und wie dieser von der Person selbst wahrgenommen und erlernt wurde. Außerdem spielt die Absicht der Person vor der Bewegungsausführung eine bedeutende Rolle. Dazu gehört, wie die Spielsituation eingeschätzt wird. Mein Golftraining ist so aufgebaut, dass Sie Ihre golftypischen Bewegungen, Ihre Beweglichkeit und das koordinierte Zusammenspiel der Muskulatur und Gelenke optimieren können. Die Bewegungsübungen helfen Ihnen, Ihren Körper und seine Teile feiner wahrzunehmen und Ihre Bewegungssinne zu schärfen. Sie lernen Ihre Aufmerksamkeit gezielt zu lenken und zu leiten. Eine größere Leichtigkeit in der Bewegungsausführung stellt sich auf spielerische Weise ein. Damit beugen Sie Verletzungen und Schmerzen vor. Erhöhte Ausdauer, Leistungsvermögen, Anmut von Bewegung und Kreativität sind immer die Folge einer verbesserten Körperwahrnehmung sowie Bewegungsorganisation, und das ist unser Ziel. Ich gehe davon aus, dass es für jeden Golfer nur individuell „richtige“ Bewegungsmöglichkeiten für ein effektives und ökonomisches Stehen und Schwingen gibt. Die Bewegungslektionen sind so aufgebaut, dass sie Ihnen helfen, Ihren persönlichen Stil und Ihre persönliche Beweglichkeit zu finden und weiterzuentwickeln. Verlassen Sie während der Lektionen den alltäglichen Weg über Golftechnik nachzudenken bzw. Techniken einzuüben. Dies ist Aufgabe Ihres Pros, dort sind Sie bestens aufgehoben wenn es um die Verbesserung des Ballfluges und der Technik geht. Erleben Sie stattdessen mit diesem Bewegungstraining Übungen, die Ihre Sinne und Ihr Aufmerksamkeitssystem trainieren. Sie erfahren Übungen die schnell und effektiv die Drehung erweitern, den Stand sicherer und Schwung angenehmer werden lassen. Dies wird Ihnen nicht nur helfen, beweglicher und körperfreundlicher zu spielen, sondern auch mehr Freude am Spiel bringen und damit indirekt einen Einfluss auf den Score haben. Die Lektionen basieren auf den Forschungen des russischen Physikers Dr. Moshe Feldenkrais, der jahrzehntelang im Feld „Bewegungslernen“ geforscht, praktiziert und höchst wirksam unterrichtet hat. Sein Hauptziel war die Beantwortung der Frage: „Wie plant und vereinigt eine Person zweckmäßig und ökonomisch das Denken, Fühlen und Handeln?“ Jeder Golfer spürt natürlich binnen kurzer Zeit, wie positiv sich eine förderliche mentale Haltung auf sein Spiel auswirkt. Und umgekehrt fühlt er ebenso schnell, wie wohlige, weiche und flüssige Bewegungen zu mehr Freude, Abgeklärtheit und Eindeutigkeit im mentalen und geistigen Bereich führen. Diese Zusammenhänge werden hier ebenso erforscht wie die Bewegungskoordination zwischen Gelenken sowie die Beweglichkeit einzelner Gelenke. So sind die Bewegungsvorschläge dieses Trainings keine Übungen im gymnastischen Sinne. Es werden hier Muskeln weder gestärkt noch gedehnt. Vielmehr werden Ihnen diese Übungen helfen, ihr Unterscheidungsvermögen zu verfeinern, um das für Sie „Richtige“ und vor allem auch „Angenehme“ zu spüren und weiter zu entwickeln. Gehen Sie mit Spaß und Neugierde an die Lektionen heran. Trainieren Sie nur, wenn Sie Lust und Interesse verspüren. Vergessen Sie dabei die häufig anzufindende Trainingstendenz von Menschen, „immer alles richtig machen zu wollen“. Gestatten Sie sich mal zu experimentieren, absichtsvoll Fehler zu machen, um möglicherweise zu einer erstmaligen Erfahrung in Ihrer Bewegungsausführung oder über sich selbst zu gelangen. Fehler gehören zum Lernen! Egal, ob Sie Profi sind oder vor kurzem mit dem Golfspiel begonnen haben, ob Sie die Lektionen im Ganzen oder nur Teile davon machen, ob Sie die Übungen fünf oder zwanzigmal machen, Sie erkennen darin immer wieder Neues und Wertvolles. Dieses Training stellt keinen Ersatz für das Training mit Ihrem Pro dar. Allerdings bietet Ihnen mein Training eine höchst sinnvolle Ergänzung zum üblichen Training, da erfahrungsgemäß in letzterem der Schwerpunkt auf technische Aspekte gelegt wird und vorwiegend über den Seh- und Hörsinn gelehrt wird. Meine Übungen schulen in erster Linie den kinästhetischen oder Bewegungssinn und die Schulung dieses Sinnes wird Ihnen helfen, Ihr Bewegungsgefühl zu erweitern. Ein angenehmes Spiel wünscht Ihnen Christian Waas Bedanken möchte ich mich bei meiner Frau und den Kindern, die mit liebenswürdiger Ausdauer viele Stunden auf den Mann und Vater verzichtet haben. Mein Dank gilt auch dem verstorbenen Dr. Moshe Feldenkrais, von dessen fleißigem Forschergeist wir alle profitieren können. Er hätte sicherlich Freude daran zu sehen, wie seine Forschungen und Bewegungslektionen als Basis für dieses Buch dienten. Darüber hinaus danke ich besonders Prof. Dr. Klaus Schneider, dem Lehrstuhlinhaber für Bewegungs-und Trainingswissenschaft am Institut für Sportwissenschaft und Sport der Universität der Bundeswehr in München. Er ist mir in seiner stets freundlichen und hilfsbereiten Art mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Verbunden bin ich außerdem meinen Freunden Stephan und Manfred, die Ihre Nebenjobs als Model sowie als Fotograf glänzend ausführten. Ebenso gilt mein Dank dem Golfprofessional James Mullen aus England, dem Chef der Golfschule Straubing/Ndb., der immer Zeit hatte wichtige Golffragen zu beantworten und mit dem ich gemeinsam viele Seminare für Golfer leiten durfte. Er hat sehr schnell den Nutzen der Feldenkrais Methode für Golfer erfasst und mich auch dadurch ermutigt dieses Buch zu schreiben. Ebenso bedanke ich mich bei allen Seminarteilnehmern, die mich durch Ihre Fragen und Bewegungen immer wieder zum Nachdenken brachten und anregten, neue Übungen zu entwickeln.

Erscheint lt. Verlag 23.8.2005
Reihe/Serie Feldenkrais Praxisbuch
Vorwort Klaus Schneider
Zusatzinfo ca. 50 Fotos ; mit 1 Audio-CD
Sprache deutsch
Maße 210 x 190 mm
Gewicht 406 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Entspannung / Meditation / Yoga
Sport Ballsport Golf
Schlagworte Bewegung • Feldenkrais • Feldenkrais-Methode • Golf • Golfsport • Golf (Sport) • Hardcover, Softcover / Ratgeber/Gesundheit/Entspannung, Yoga, Meditation, Autoge
ISBN-10 3-86059-622-5 / 3860596225
ISBN-13 978-3-86059-622-7 / 9783860596227
Zustand Neuware
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