Ellinor - Vom Sinn des Lebens -

Ellinor - Vom Sinn des Lebens (eBook)

Günter Jahn (Herausgeber)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
124 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7583-9102-6 (ISBN)
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In diesem Buch erleben wir, wie anhand eines Lebenslaufes in manchmal unbekümmerter, manchmal tiefgründiger Erzählweise viele Lebensthemen zur Sprache kommen: - Wie gehe ich mit Leid um? - Was bedeutet für mich Heilwerden? - Wie erfahre ich mich in der Welt: geborgen oder Unbilden ausgesetzt? - Was verstehe ich unter "Zufall"? - Schaffe ich es, einverstanden zu sein mit alldem, was das Leben mir beschert? Was hier als Fragen formuliert wird, findet in 14 Kapiteln sehr persönliche Antworten, die uns anregen können, in unseren eigenen Lebens-Ereignissen den Leitfaden zu erkennen: Alles hat einen Sinn.

1. Geburt


Vorweg, bevor es losgeht, eine Anmerkung: Ich lasse mich gerne leiten von Ideen, die spontan kommen. Ihr dürft euch also nicht wundern, wenn’s nicht immer systematisch ist, wenn vielleicht auch der Zusammenhang nicht gleich zu erkennen ist. Ich gehe gerne mal ins Reflektieren, einfach so. Ich mag das – und nun kann mein Leben beginnen.

Es ist fünf Minuten nach Mitternacht, als ich ‚das Licht der Welt erblicke‘. Schön gesagt, aber ich habe doch noch die Augen zu. Und ihr werdet gleich sagen, es ist doch übertragen gemeint: aus dem Mutterleib in diese Welt, in der das Wichtigste das Licht ist. Ohne Licht gäbe es kein Leben, kein Wachsen, kein Gedeihen.

Meine Mutter hat sich während ihrer Schwangerschaft mit dem ernährt, was durch das Sonnenlicht auf dieser Erde gewachsen ist, das Gemüse, das Obst, und sie brauchte die Sonnenstrahlen am Tag, die Wärme.

Und sicherlich versteht ihr auch diese ersten Worte noch in anderer Weise: Es geht nicht nur um das physikalische Licht, sondern auch das geistige Licht, das ‚Licht hinter dem Licht‘ – im Sinne der Worte „Ich bin das Licht der Welt“ – denn ohne das wäre gar nicht in uns der Lebensfunken entzündet worden, das, was als göttlicher Funke in unserem Herzen erstrahlen möchte, was uns mit dem Urgrund allen Seins verbindet.

So sind wir gleich zu Beginn nur über das Wort ‚Licht‘ zu tiefergehenden Gedanken gekommen. Und ihr dürft nicht erwarten, daß ich chronologisch eins nach dem anderen wiedergeben werde, sondern ich lasse die Worte kommen, wie sie in diesem Moment, in dieser Gegenwart, in der ich dies erzähle, entstehen.

So werde ich mal in diese, mal in jene Zeit springen, mich mal von dieser, mal von jener Erkenntnis leiten lassen. Es wird also verschiedene ‚Gegenwarten‘ geben, alles in dem Fluidum, in dem Fluß der Zeit, den wir ‚Leben‘ nennen.

Wir können ja alles in unser Bewußtsein holen, und dann ist es gegenwärtig. Und es gibt eben auch Dinge – oder Themen – die zeitlos sind, also nicht gebunden an ein irdisches Datum.

Beginnen wir mit dem Wort ‚Mitternacht‘. Ich sagte ja am Anfang, daß ich um fünf Minuten nach Mitternacht ‚das Licht der Welt erblickte‘. – ‚Mitternacht‘ – ist das nun 24.00 Uhr oder 00.00 Uhr? Oder beides zugleich – Ende und Anfang? Geht das? Es ist ja auch Tagesgrenze: Der eine Tag geht, der andere kommt.

Im Radio sagen sie nie: ‚24 Uhr‘, obwohl es das ja ist, sondern gleich ‚00 Uhr‘. Das Ende des Tages geht also unmittelbar in den Beginn des nächsten Tages über. Was sich erfüllt hat, fängt sofort, ohne Pause, wieder sofort von vorn, bei nichts an.

Die letzte Sekunde des alten Tages – der Piepston im Radio – ist gleichzeitig die erste Sekunde des neuen Tages. So wandelt sich das Vergehende sofort um in etwas Entstehendes.

Das können wir auch gleich übertragen verstehen: Nirgendswo Stillstand, es geht immer sofort weiter: ‚Tod‘ ist sofort neues Leben, unentwegt, ewig geht das so weiter.

Günter gefallen solche Überlegungen, und da habe ich mich eben in ihn hineingedacht, wie er das wohl formulieren würde. Aber ich selbst habe auch Freude an diesen Gedankengängen, vor allem daran, daß deutlich wird, daß es nie nichts gibt, sondern nahtlos ist immer wieder Neues, neues Leben da. Wie schön!

Das bringt mich auch zu der Überlegung, daß es keinen Tod gibt – das Wort wohl, aber auch da ist es so, daß wir nahtlos hinübergleiten werden, hinübergeleitet werden in das Weiterleben.

Und auch schon während dieses Lebens jetzt können wir spüren, wie wir ständig in einem Fluß des Lebens sind, in einem jeden Moment immer wieder von Neuem am Leben erhalten werden, ohne unser Zutun, und es kann sich bestimmt niemand von uns daran erinnern, irgendwann nicht gewesen zu sein… Stimmt’s?

All diese Überlegungen sind ausgelöst durch das Wort ‚Mitternacht‘ (im Zusammenhang mit meiner Geburt). So einfach ist das: ein Wort, und die Worte fließen…

Laßt ihr auch manchmal alles so kommen, intuitiv? Und da sind wir schon wieder bei einem schönen Begriff: Intuition! – Was ist das? Das überlasse ich jetzt euch, darüber zu reflektieren.

Ich gehe über (einmal nicht in einem logischen Zusammenhang, sondern weil ich das Thema mag) zu dem Thema ‚Wahrheit‘ – oh, was für ein großes Wort, was für ein Anspruch! Für mich ist dabei wichtig: Wahrheit muß einfach sein, für jeden da sein, das wäre sonst ja ungerecht, wenn nur einige wenige sie ‚besitzen‘ würden.

Wahrheit kann man nicht besitzen, muß man auch nicht, denn sie ist schon in uns – ist in uns, wenn wir in uns hineinlauschen, hinein in diesen unerschöpflichen Schatz, der uns vom Schöpfer mitgegeben ist.

Es ist das, was wir erspüren können, wenn wir ganz wir selbst sind – nicht als Verstandeswesen, nicht im Sinne von René Descartes: „Ich denke, also bin ich!“ (für Lateiner: „cogito ergo sum“) – sondern als Wesen, die in ihr Herz hineinspüren können.

Ja, das ist jedem von uns gegeben, frei zu sein von allem – wenn wir uns nicht an ‚Ansichten‘ verlieren, sondern einfach nur empfinden, wie es ist, zu sein – zu leben.

Lösen diese Gedanken in euch etwas aus? Einmal Abstand nehmen von allem, was uns so prägt? Ganz schlicht, ganz einfach: Ich bin – ich darf sein.

Und so sind wir zu einem weiteren wichtigen Thema gekommen: ‚Freiheit‘. Das ist für mich etwas ganz Wichtiges: mich nicht bedrängt, eingeengt zu fühlen von alldem, was um mich herum mich beeinflussen, mir meinen eigenen Willen nehmen, über mich verfügen möchte.

Ein einfaches Beispiel, um es konkret zu machen und von einer hohen, abstrakten Ebene in den schlichten Alltag zu bringen: Ich würde ja gerne meiner Mutter helfen und von allein den Staubsauger nehmen und die Wohnung saugen – wenn aber mein Vater mir dies befiehlt, ohne abzuwarten, ob ich es tun würde, dann steigt in mir Unmut auf; ich habe das Gefühl, daß er mir nicht zutraut, daß ich es selbst, aus eigenem Entschluß, tun würde…

Könnt ihr dies nachvollziehen? Kennt ihr solche Situationen? Ich bin da sehr empfindlich, weil das mit Selbstachtung zu tun hat. Ich möchte, daß er mir glaubt, daß ich natürlich sehr gerne helfe, aber freiwillig, aus eigenem Entschluß heraus, aufgrund meines selbstverständlichen Empfindens für die Mitverantwortung für die Haushaltsaufgaben in unserer kleinen Familie.

So ist gleich um die Überschrift ‚Geburt‘ herum einiges gekommen, was uns anregte, über manches nachzudenken.

Dazu gehört auch, daß der Geburtsvorgang selbst, das ‚Auf-die-Welt-Kommen‘, nur der Abschluß ist von einem geheimnisvollen Entstehen, dem Heran-gebildet-Werden im Mutterleib, bis hin zu dem vollständigen, vollkommenen Wesen, das wir dann als Mensch sind, mit Körper, Seele und Geist – wenn auch noch schlummernd, so wie ich als Neugeborenes schlummernd neben meiner Mutter liege, ihre Wärme spüre, so wie vorher die Wärme, die mir im Mutterleib Geborgenheit schenkte – mehr brauche ich im Moment nicht.

Ich weiß ja noch nichts von der Welt da außerhalb von mir, nicht, daß vor drei Tagen ein Krieg begonnen hat (und die Welt noch nicht ahnt, daß daraus der zweite Weltkrieg entstehen wird); ich bin ja nichts weiter als ein sich nur in Urgefühlen wie Hunger und Wärmebedürfnis befindendes kleines Wesen Mensch, mir meiner Unbewußtheit nicht bewußt, einfach nur da, habe all das Erwachen, Erkennen, Erleben noch vor mir…

Daß meine vorgeburtliche Phase – so wird mir später durch Erzählungen meiner Mutter bewußt – so problemlos verlief, trotz des Alters meiner Mutter, sie ist 42, habe ich ihrer konsequenten Ernährungsweise zu verdanken: Sie hat die ganze Zeit nur Rohkost zu sich genommen, Gemüse, Obst, und als kleine Ausnahme ab und zu ein Stückchen Schokolade, und das ist auch zu meiner Ernährungsweise geworden – einschließlich Schokolade. Ihr seht, wie wichtig diese pränatale Phase ist, und so bin ich meiner Mutter sehr dankbar, sich so verantwortungsbewußt auf meine Geburt (die in ihrem Alter ein Risiko war) vorbereitet zu haben.

Sie wurde dadurch belohnt, daß ich in zwei Stunden problemlos auf die Welt kam, als Hausgeburt, in unserer damaligen Wohnung in Fulda unter dem Dach, sogar ohne Hebamme, denn die hatte nicht gedacht, daß alles so schnell gehen würde; sie mußte benachrichtigt werden: „Wo bleiben Sie denn? Das Kind ist schon da!“ – Wie sie sich dann beeilt hat, könnt ihr euch vorstellen.

Was meine Mutter mir noch später zu diesem Ereignis erzählte, war folgendes: Die Hebamme sagte: „So, jetzt warten wir noch auf die Nachgeburt!“ Und meine Mutter hat gefragt: „Was ist das denn?“ – So unaufgeklärt war man...

Erscheint lt. Verlag 30.1.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
ISBN-10 3-7583-9102-4 / 3758391024
ISBN-13 978-3-7583-9102-6 / 9783758391026
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