Schlaf - Das Elixier des Lebens -  Prof. Dr. med. Ulrich Sommer,  Prof. Dr. med. Clemens Heiser

Schlaf - Das Elixier des Lebens (eBook)

Wieder richtig gut schlafen für ein gesundes, langes und glückliches Leben. Was bei Schlafproblemen wirklich hilft
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
192 Seiten
Humboldt (Verlag)
978-3-8426-3168-7 (ISBN)
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Schlaf ist eine oft unterschätzte Grundlage unseres Wohlbefindens. In einer Zeit, in der ständige Erreichbarkeit, Reizüberflutung und Stress unseren Alltag prägen, leidet unser Schlaf jedoch oft. Die Folgen reichen von Tagesmüdigkeit über Konzentrationsprobleme bis hin zu ernsthaften gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Die renommierten Schlafforscher und Mediziner Prof. Dr. med. J. Ulrich Sommer und Prof. Dr. med. Clemens Heiser zeigen, dass Schlaf einer der Schlüssel zu einem erfüllten und vitalen Leben ist. Mit fundiertemWissen und ihrer erprobten 'Schlafformel nach Heiser & Sommer' helfen sie dabei, wieder erholsame Nächte zu genießen - von den Grundlagen des Schlafs über die Auswirkungen von Technologien bis hin zu bewährten Methoden zur Bewältigung von Schlafproblemen.

sind renommierte Schlafforscher und Mediziner. Clemens Heiser ist Leiter des schlafmedizinischen Zentrums der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Klinikum rechts der Isar. J. Ulrich Sommer ist am HNO-Zentrum Mangfall-Inn sowie ebenfalls in der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie tätig. Die beiden sind wissenschaftliche Leiter des Instituts für Schlafmedizin. Zusammen mit einem Experten-Team vermitteln sie dort das neueste Wissen aus der Schlafmedizin an Ärzte und interessierte Personen.

HÄUFIGE SCHLAFSTÖRUNGEN: URSACHEN UND AUSWIRKUNGEN


Schlaf kann krank machen, Schlafprobleme sind medizinisch behandelbar. Dennoch suchen lediglich circa 30 Prozent der Menschen, die fast jede Nacht unter Schlafstörungen leiden, auch ärztliche Hilfe und begeben sich in Behandlung. Was ebenfalls oft unterschätzt wird: Auch zu viel Schlaf kann krank machen. Sie merken also: Nicht nur die Schlafdauer ist entscheidend, sondern insbesondere die Schlafqualität.

In diesem Kapitel geht es um die Störfaktoren des Schlafs, Schlafkrankheiten und das Pro und Contra herkömmlicher synthetischer Schlafmittel.

Was heißt überhaupt „schlecht geschlafen“?


Es gibt eine Reihe von Schlafstörungen, die viele von uns im Laufe des Lebens betreffen können. Laut einem Gesundheitsreport der Krankenkasse DAK geben 80 Prozent der Erwerbstätigen an, schlecht zu schlafen. Damit haben Schlafstörungen bei Menschen zwischen 35 und 65 Jahren, die mitten im Berufsleben stehen, in den letzten Jahren um 66 Prozent zugenommen. Mit anderen Worten: Deutschland schläft schlecht – ein Problem, das deutlich unterschätzt wird.

Trotz guter Schlafdauer kann auch ein qualitativ schlechter Schlaf auf Dauer gesundheitsschädlich sein.

Was aber heißt überhaupt schlecht schlafen? Immerhin: Rechnet man die Zahlen des Gesundheitsreports auf die gesamte Bevölkerung hoch, schlafen demnach hierzulande etwa 34 Millionen Menschen schlecht. Rund 50 Prozent der Erwerbstätigen fühlen sich sogar am Arbeitsplatz müde, und etwa 30 Prozent geben an, regelmäßig erschöpft zu sein. Lassen Sie uns folgende Begriffe zunächst klären: Schläfrigkeit, Müdigkeit und in diesem Zusammenhang das Phänomen der großen Erschöpfung.

Schläfrigkeit oder Müdigkeit?

Diese beiden Begriffe werden häufig synonym verwendet. In der Schlafmedizin drücken wir damit jedoch jeweils unterschiedliche Zustände aus: Man hat das Verlangen oder die Neigung, zu schlafen oder einzuschlafen, wenn man schläfrig ist.

Schläfrigkeit ist demnach ein Zustand, bei dem der Körper sich ausruhen muss, weil die Augen schwer werden und die Konzentration nachlässt. Ein Mangel an Schlaf oder eine Störung des Schlafwach-Rhythmus verursacht häufig Schläfrigkeit. Aber auch die Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. zur Behandlung von Bluthochdruck, Asthma, Allergien und Depressionen) oder Erkrankungen wie eine Schlafapnoe können ursächlich sein.

Müdigkeit hingegen bedeutet, einen Energiemangel zu spüren. Wer müde ist, erlebt einen allgemeinen Zustand von körperlicher oder geistiger Erschöpfung, der häufig durch Aktivitäten, Anstrengungen oder auch Stress verursacht wird. Auch ein Schlafmangel oder eine schlechte Ernährung und verschiedene Erkrankungen (z. B. Schilddrüsenunterfunktion, Eisenmangel, Herzinsuffizienz) können Müdigkeit verursachen.

Schläfrigkeit ist also das spezifische Verlangen nach Schlaf und kann auch auf eine organische Schlaferkrankung hinweisen. Müdigkeit beschreibt ein allgemeines Gefühl von Erschöpfung und Energiemangel, das Leitsymptom bei psychiatrischen Schlaferkrankungen sein kann. Diese Unterscheidung ist auch deswegen so wichtig, weil Schläfrigkeit durch Schlaf und Ruhe in der Regel gut behandelt werden kann. Müdigkeit kann mitunter umfassendere Maßnahmen erfordern, z. B. eine Anpassung des Lebensstils, Ruhepausen im Alltag, körperliche Bewegung bis hin zu einer individuellen ärztlichen Untersuchung und Therapie, wenn übermäßige Müdigkeit chronisch wird.

Es ist auch möglich, dass Schläfrigkeit und Müdigkeit gleichzeitig auftreten, insbesondere wenn jemand schlecht schläft oder nicht genug Ruhe bekommt. Gemeinsam mit den Behandelnden sollte dann nach zugrunde liegenden Ursachen geforscht werden, um geeignete Maßnahmen für eine bessere Schlafqualität ergreifen zu können.

Zu wenig oder zu viel: Wie viel Schlaf brauche ich wirklich?


Wenn wir in der Lage sind, tagsüber längere Tätigkeiten im Sitzen konzentriert auszuüben, ohne permanent schläfrig zu werden, haben wir ein gutes Schlafpensum gefunden.

Eine häufige erste Frage ist auch bei uns im Institut für Schlafmedizin, wie viel Schlaf der Mensch denn nun eigentlich braucht. Die empfohlene Schlafdauer variiert je nach Alter und den individuellen Bedürfnissen. Die meisten werden sieben bis acht Stunden Schlaf benötigen. Wichtig ist, auf den eigenen Körper zu hören und sicherzustellen, dass man ausreichend Schlaf erhält, um sich erholt und energetisiert zu fühlen. Hilfreich ist auch diese Faustregel: Wenn Sie in der Lage sind, tagsüber längere Tätigkeiten im Sitzen konzentriert auszuüben, ohne permanent schläfrig zu werden, haben Sie ein gutes persönliches Schlafpensum gefunden. Es gibt aber auch allgemeine Richtlinien für die empfohlene Schlafdauer, an der Sie sich orientieren können.

Säuglinge (bis drei Monate) Neugeborene benötigen normalerweise zwischen 14 und 17 Stunden Schlaf pro Tag. Da sie häufig aufwachen, um gefüttert zu werden oder ihre Windeln gewechselt zu bekommen, ist der Schlaf in dieser Phase häufig auf mehrere kurze Perioden verteilt.

Säuglinge (vier bis elf Monate) Ab etwa dem vierten Monat wird empfohlen zwölf bis 15 Stunden täglich zu schlafen. Einige Säuglinge können jetzt länger durchschlafen, ihr Schlaf beginnt sich zu stabilisieren.

Kleinkinder (ein bis zwei Jahre) Kleinkinder benötigen rund elf bis 14 Stunden Schlaf. Die Schlafroutinen werden bereits regelmäßiger, und die meisten Kinder schlafen auch am Mittag. Vorschulkinder (drei bis fünf Jahre) Für diese Altersgruppe werden täglich zehn bis 13 Schlaf empfohlen. Viele Kinder überspringen bereits den Mittagsschlaf, andere können noch davon profitieren.

Schulkinder (sechs bis 13 Jahre) Ab dem Schulalter sollten Kinder täglich neun bis elf Stunden Schlaf erhalten, um sich optimal zu erholen und ihre kognitiven und körperlichen Funktionen zu unterstützen.

Jugendliche (14 bis 17 Jahre) Durch die biologischen Veränderungen in der Pubertät verändert sich auch der natürliche Schlafwach-Rhythmus. Dies hat zur Folge, dass Jugendliche häufig später einschlafen und morgens länger schlafen möchten. Sie benötigen circa acht bis zehn Stunden Schlaf.

Erwachsene (18 bis 64 Jahre) Obwohl die individuellen Bedürfnisse variieren können, benötigen die meisten Erwachsenen sieben bis neun Stunden Schlaf pro Nacht. Während einige möglicherweise weniger Schlaf benötigen, kann es bei anderen auch deutlich mehr sein, um sich ausgeruht zu fühlen.

Ältere Erwachsene (ab 65 Jahren) Ältere Erwachsene haben häufig eine veränderte Schlafarchitektur, wodurch sie mitunter weniger Schlaf benötigen. Je nach den individuellen Bedürfnissen können sie von ebenfalls sieben bis neun Stunden Schlaf profitieren.

Da es tatsächlich wichtig ist, möchten wir nochmals betonen, dass der Schlaf sehr individuell verläuft und dass sich Ihr persönliches Schlafbedürfnis, unabhängig von allgemeinen Richtlinien, von anderen Menschen Ihrer Lebensphase deutlich unterscheiden kann. Jeder von uns benötigt andere Voraussetzungen für den guten Schlaf, um tagsüber optimal zu funktionieren. Versuchen Sie am besten, die für sich passende Schlafdauer herauszufinden. Folgende allgemeine Tipps möchten wir Ihnen geben:

Berücksichtigen Sie die eigenen natürlichen Schlafmuster

Beobachten Sie, wie viel Schlaf Sie wirklich benötigen, um ausgeruht und energiegeladen zu sein – ohne dass ein Wecker verwendet wird oder andere Einschränkungen vorliegen. Testen Sie dies über einige Wochen aus. Dabei sollten Sie jeden Morgen zur gleichen Zeit aufstehen und abends, wenn Sie schläfrig sind, zur gleichen Zeit zu Bett gehen. Notieren Sie jeweils die Anzahl der geschlafenen Stunden. Machen Sie sich auch Notizen, wie fit Sie sich am Tag gefühlt haben. Diese kleine Analyse kann helfen, Muster zu identifizieren und Ihre ideale Schlafdauer zu bestimmen.

Experimentieren Sie mit verschiedenen Schlafdauern

Weiterhin können Sie verschiedene Schlafdauern ausprobieren, um herauszufinden, welche Länge des Schlafs sich für Sie am erholsamsten anfühlt. Gestartet werden sollte bei diesem Versuch mit einer schrittweisen Änderung um etwa 15 bis 30 Minuten, die Sie entweder länger oder kürzer schlafen. Machen Sie sich wieder Notizen, wie sich die veränderte Schlafdauer auf Ihr Wohlbefinden und die persönliche Energie auswirkt. Auf diese Weise können Sie feststellen, ob weniger oder mehr Schlaf für Sie besser funktioniert und womöglich auch Schlafprobleme bessern hilft.

Länger schlafen heißt nicht immer, besser zu schlafen: Die Schlafqualität kann unabhängig der Schlafdauer gestört sein.

Berücksichtigen Sie Ihre persönlichen Lebensumstände

Wie Sie schon wissen, können sich die...

Erscheint lt. Verlag 27.2.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
ISBN-10 3-8426-3168-5 / 3842631685
ISBN-13 978-3-8426-3168-7 / 9783842631687
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