Outdoor und Trekking (eBook)

3.Kapitel

Meteorologie und Wettervorhersage

Schon unsere Vorfahren wussten, dass wenn man in der freien Natur lebt, vieles von gute Wetterkenntnissen abhängt, das ist auch wichtig für einen Marsch. So kann zum Beispiel ein Gewitter mit starkem Platzregen, ein plötzlicher Kälteeinbruch oder ein Sturm, wenn man es nicht früh genug erkannt und eingeplant hat durchaus zu einem Desaster führen. Ein Sturm kann nicht nur zum Orientierungsverlust führen, sondern auch unangenehme Folgen haben. Aber wie beurteilt man das Wetter? Wichtig ist die Wolken zu beobachten und zu lernen, in Ihnen zu lesen. Zur Beurteilung des Wetters kann man zum Beispiel nachfolgende Faktoren nutzen:

1. Die Konstellation der Wolken.

2. Bei grünlicher Wolkenfärbung entsteht ziemlich sicher Hagel im Mittelpunkt des Gewitters.

3. Ziehen die Wolken sehr langsam, ist heftiger Starkregen möglich.

4. Ziehen die Wolken sehr schnell, sind Windböen bis zur Sturmstärke möglich.

5. Vögel und Insekten die ziemlich tief fliegen, zeugen von Schwüle also wenn Wärme und Feuchtigkeit aufeinander treffen.

6. Gegebenenfalls den Rauch und die Flamme vom Feuer beobachten.

Luftdruck bestimmt das Wetter, gut oder schlecht

Bei hohem Luftdruck, ist in der Regel schönes Wetter angesagt. Wenn dieser allerdings langsam abfällt Ist eine Veränderung des Wetters zu erwarten. Ein starker Druckabfall kündigt ein näher kommendes Tief an, Es steht schlechtes Wetter bevor. Hagel, Gewitter, starke Windböen, bis zu einem Sturm können entstehen. Für Outdoorer, gilt es nun, sich bestmöglich der kommenden Wettersituation anzupassen. Dies kann sehr überlebenswichtig sein!

Der Wert des Luftdrucks variiert in der Atmosphäre ständig, speziell ändert er sich mit der jeweiligen Höhe, weil sich mit jedem Höhenmeter die Luftsäule die auf einem Bereich lastet kleiner wird.

Auf Wetterkarten, wird stets der am Erdboden herrschenden Luftdruck angegeben. Der Luftdruck wird mit einem Barometer in der Maßeinheit Hektopascal (hPa) und manchmal in Millibar (mb) gemessen, er reicht von 960 bis 1060 hPa. Tiefer als 1013 hPa wird Tiefdruck angezeigt, über 1013 hPa Hochdruck. "Wetterfrösche" bestimmen im Allgemeinen den Druck auf Meereshöhe, soll heißen der Druck, der theoretisch dem Null Level entspricht. Dort beträgt der Luftdruck 1013 hPa, aus diesem Grund zählt dieser Wert als Standard.

Wie entstehen Hoch und Tiefdruckgebiete?

Die Sonne heizt den Boden auf, dadurch erwärmt sich die Luft darüber. Die jetzt warme Luft wird dünner und leichter weil sie sich ausdehnt und die Luftmassen steigen nach oben. Das bedeutet, dass nun in Bodennähe ein Tiefdruckgebiet entsteht. Kalte Luftmassen sinken dagegen ab, am Boden bildet sich dann Hochdruck.

Bei in etwa 30° nördlichen und südlichem Breitengrad entstehen größtenteils Hochdruckgebiete, wie zum Beispiel das Azorenhoch.

Hoch – Tiefdruck auf der Nordhalbkugel und der Südhalbkugel

Im Tiefdruckgebiet steigt die Luft nach oben dort sinkt der Luftdruck, weil weniger Luft da ist. In diesen Arealen ist es oft bewölkt, es regnet oder schneit. Die Hochdruckgebiete, sind die Areale, in denen die Luftmaßen nach unten sinken, so wird der Luftdruck angehoben. Der Himmel ist meist klar und es ist wunderschönes Wetter.

Für die Südhalbkugel gildet das gleiche Wetterphänomen auch. Nur andersrum Richtung Süden, weil das Tiefdruckgebiet in Richtung Antarktis liegt.

Die Corioliskraft...

...ist eine fundamentale Wechselwirkung zwischen der Erdanziehungskraft und der Fliehkraft bedingt durch die Erdrotation. (Eine Definition)

Zwischen Äquator (0° Breitengrad) und dem Polarkreis (66° Breitengrad), herrscht ja tendenziell ein Druckgefälle. Es strömen deshalb Luftmassen vom Hochdruckgebiet zum Tiefdruckgebiet. Ohne die Rotation der Erde würden auf der Nordhalbkugel die Winde von Süd nach Nord wehen und auf der Südhalbkugel so gesehen von Nord nach Süd. Am Äquator ist die Corioliskraft noch nicht vorhanden. Alles was sich nun am Äquator befindet, bewegt sich nun mit 40.000 km pro Tag, also mit rund 1.670 km pro Stunde, einmal um die Erdachse. Umso weiter man sich in Richtung Nordpol oder Südpol bewegt, kommt man ja der Erdachse näher. Der durch unser Deutschland verlaufende 50. Breitengrad, dreht sich mit seinem Umfang von 26.000 km, pro Tag einmal um die Erdachse. Die Corioliskraft lenkt allerdings die Luftströmung ab, sodass der Wind aufgrund der Erdrotation, sowie träge Luftmassen, oft von Westen, Südwest, in Richtung Osten weht.

Wolkenbilder

1. hohe Wolkenhöhe: Cirrus, Cirrocumulus, Cirrostratus.

2. mittlere Wolkenhöhe: Altocumulus, Altostratus.

3. tiefer liegende Wolken: Stratocumulus, Stratus.

4. Wolken, die sich am Himmel vertikal weit erstrecken: Nimbostratus, Cumulus, Cumulonimbus.

Wolkenkonstellation mit Nimbus, Alto, Fractus und Fluctus

Nimbus/Nimbo (Wolke Nebel) Nimbowolken bedeuten Regen- oder Schneewolken. In Kombination mit den drei Begriffen der Grundformen, Cumulus, Cirrus Stratus beschreiben sie die Form und Art der Wolke. Nimbostratus sind die grauen Schnee/Regenwolken, die meist den ganzen Horizont in Beschlag nehmen. Wegen der mangelnden Durchlässigkeit der Sonnenstrahlen, durch die größeren Regentropfen entsteht die dunkele Unterseite der Wolke. Nimbocumulus ist die die hohe Anhäufung einer Wolke und deuten auf ein Gewitter hin.

Alto (hochgelegen) beschreibt Wolken mittlerer Höhe.

Fractus (lateinisch - für zerbrochen, zerrissen) benennt ungleichmäßige, zerrissen aussehende Wolken Cumulus oder Stratus. Als Schlechtwetterwolke kommt diese Art oft unter Altostratus oder Nimbostratus vor.

Fluctus (Die Strömung, Strömen die Welle, die Flut, der Strudel) beschreibt auch die Form der Wolke. Die meist wie Wellen aussehen.

Eine Wolke ist eine Ansammlung von sehr feinen Wassertröpfchen oder Eiskristallen in der Atmosphäre.

In einer Höhe von: 5-13 km

Form, Aussehen und Konsistenz: sie bestehen häufig aus feinen Eis- und Schneekristallen. Wolken in weißen, lange feinen Bänder das Aussehen wie eine Feder.

Gutes oder schlechtes Wetter: Sie kündigen zumeist schlechtes Wetter an. Das passiert wenn wenn sich eine Warmfront oder Okklusion (Okklusion - ist eine Wetterfront, die nur durch Vereinigung einer Kaltfront und einer Warmfront entsteht kann. Okklusionen können sich grundsätzlich nur im Hauptbereich eines Tiefdruckgebietes befinden.) annähert. Dann können sich die Cirrus-Wolken so verdichten, das die Sonne durch die Wolkendecke nur schwach schimmert. Meist ist es Usus, dass das Wetter dann in 24 - 48 Stunden umschlägt

Niederschlag: selten

In einer Höhe von: zwischen 6 und 10 km

Form, Aussehen und Konsistenz: Bedeutung Cirrus für Federbusch, Franse - Stratus, Ausbreiten. Die weißlichen Wolkenschleier, die sich als faseriges oder flächiges Aussehen Zeigen, bedecken den Himmel ganz oder nur teilweise. Ein eindeutiges Merkmal des Cirrostratus sind die optischer Erscheinungen von Bögen, Flecken, Säulen usw., die durch Spiegelung und Lichtbrechung die in der Luft durch schwebenden Eiskristalle entstehen.

Gutes oder schlechtes Wetter: Oftmals deuten sie eine Warmfront mit Regen an

Niederschlag: nein

In einer Höhe von: bis zu 7,5 km

Form, Aussehen und Konsistenz: dünne, weiße Wolkenfelder die eine kleine Größe haben und wie kleine Schäfchenwolken aussehenden. Die aus ineinander “verschmolzene“ oder extrahierte Wolkenteilchen bestehen. Sie sind mehr oder weniger regelmäßig angeordnet.

Gutes oder schlechtes Wetter: da sie vorwiegend aus Eiskristallen bestehen, sind sie nicht für Niederschlag verantwortlich. Sie zeigen allerdings eine Veränderung des Wetters an. In der Sommerzeit kann Cirrocumulus durchaus eine kommendes Gewitter anzeigen.

Niederschlag: nein

In einer Höhe von: 2-7 km

Form, Aussehen und Konsistenz: Wolken in weiß oder grau, die manchmal wie Wellen aussehen können und aus kleinen Wassertröpfchen bestehen.

Gutes oder schlechtes Wetter: Bedeuten meist beständiges Wetter. Wenn die kleinen Schäfchenwolken am Himmel stehen, bleibt das Wetter unverändert. An warmen Sommertagen können die Wolkenballen allerdings zu kleinen "Säulen" aufsteigen, dann schlägt das Wetter um. Entstehen diese schon am morgendlichen Himmel, kann man im Verlauf des Tages ziemlich sicher mit Gewitter rechnen.

Niederschlag: selber nein

In einer Höhe von: zwischen 2.5 - 6 km.

Form, Aussehen und Konsistenz: Diese Wolke bedeckt den Himmel ganz oder auch nur teilweise. Wegen des nebelhaften Aussehens der Untergrenze ist es oft...