Die Kraft der radikalen Liebe -  Satish Kumar

Die Kraft der radikalen Liebe (eBook)

Zu einer Neuverbindung mit der Erde, mit anderen und mit uns selbst

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
192 Seiten
Neue Erde (Verlag)
978-3-89060-484-8 (ISBN)
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Wenn wir zu unseren Lebzeiten Frieden wollen, müssen wir Liebe praktizieren. Folgen Sie den Spuren des Umweltaktivisten Satish Kumar und finden Sie mit ihm Wege, uns selbst, einander und alle Lebewesen auf dem Planeten Erde zu lieben - auch jene, die wir vielleicht als nicht liebenswert empfinden. Die Kraft der radikalen Liebe fasst die lebenslange Friedensarbeit des Autors in einfachen Lektionen zusammen, um unsere Zeit der ökologischen Krise, des Konflikts und des Mangels in eine neue Ära zu verwandeln, in der wir Harmonie mit der Natur, Sicherheit, Fülle und Liebe erleben.

Satish Kumar, geboren 1936, trat in seinem neunten Lebensjahr dem Jain-Orden bei. Er lebte als Bettelmönch - mit einer Mahlzeit am Tag und nur zu Fuß unterwegs - in absoluter Einfachheit. Mit 18 schloss er sich einem Aschram der Gandhianer an und entschloss sich 1962 zu einem Friedensmarsch zu Fuß in die Hauptstädte der Atommächte. Er gründete das Schumacher-College und war von 1973 bis 2016 Herausgeber des führenden Ökomagazins »Resurgence«. Er lebt mit seiner Familie in einer kleinen Gemeinschaft in Devon und ist bis heute ein gefragter Vortragsredner.

Satish Kumar, geboren 1936, trat in seinem neunten Lebensjahr dem Jain-Orden bei. Er lebte als Bettelmönch – mit einer Mahlzeit am Tag und nur zu Fuß unterwegs – in absoluter Einfachheit. Mit 18 schloss er sich einem Aschram der Gandhianer an und entschloss sich 1962 zu einem Friedensmarsch zu Fuß in die Hauptstädte der Atommächte. Er gründete das Schumacher-College und war von 1973 bis 2016 Herausgeber des führenden Ökomagazins »Resurgence«. Er lebt mit seiner Familie in einer kleinen Gemeinschaft in Devon und ist bis heute ein gefragter Vortragsredner.

Einführung: Radikale Liebe in einer Zeit der Krise

TEIL EINS Liebe ist alles
Ein Monsun der Liebe
Liebe für alle
Einheit
- Meditation über die Einheit des Lebens
Vielfalt
Eine Ökologie der Liebe
Die Dreifaltigkeit der Liebe
Boden
Saatgut
Wasser
Eine Ode an Mutter Erde
- Meditation über die vier Elemente

TEIL ZWEI Radikale Liebe in der Welt
Eine ökologische Weltanschauung
Eine Wirtschaft der Liebe
Lokalismus
Städte
Ein Kontinuum zwischen Stadt und Land
Bhutan
Ökologische Zivilisation
Frieden
Protestieren, schützen und aufbauen
Aktion

TEIL DREI Radikale Liebe für uns selbst und andere
Ein Manifest der Liebe
Vier Hindernisse für die Liebe
- Meditation über die vier Hindernisse für die Liebe
Gehen
Nahrung und Garten
Einfachheit
Vernunft und Wissenschaft
Lernen
Großzügigkeit
Zehn Wege zur Liebe

Danksagung
Über den Autor

EINFÜHRUNG


Radikale Liebe in einer Zeit der Krise

Wähle in jeder Krise den edleren Weg,

den Weg des Mitgefühls, des Mutes und der Liebe.

AMIT RAY

Schwerkraft und Liebe sind zwei Aspekte der einen Wirklichkeit. Sie sind die organisierenden Prinzipien auf unserem kostbaren Planeten und in unserem erstaunlichen Universum. Die Schwerkraft beherrscht die physische, unsere äußere Welt. Die Liebe hat die Herrschaft über die metaphysische, unsere innere Welt. Die Schwerkraft erhält unsere materielle Existenz, während die Liebe unsere geistige Existenz nährt. Die Schwerkraft ist für den Körper, was die Liebe für Herz, Seele und Bewusstsein ist. Die Schwerkraft bezieht sich auf das, was man messen kann, während die Liebe sich auf das bezieht, was man sich vorstellen kann. Schwerkraft erhält die Materie, Liebe gibt ihr einen Sinn. Letzten Endes wird alles von der Liebe zusammengehalten.

Liebe ist schwer zu definieren, doch hat jeder von uns tief in seinem Herzen ein Gefühl dafür, was Liebe bedeutet. Für mich ist Liebe die Quelle aller guten und fruchtbaren Beziehungen. Liebe bietet eine solide Grundlage für Familie, Freundschaft, Gemeinschaft und Kameradschaft. Aus Liebe erwachsen Mitgefühl, Freundlichkeit, Fürsorge, Edelmut und Zusammenhalt. Aus Liebe erwachsen Menschlichkeit, Demut, Gastfreundschaft und Harmonie.

Ein Mangel an Liebe führt zu Krieg, Hader, Wettbewerb und Ausbeutung, zu Vorherrschaft über Menschen und die Natur sowie zu ihrer Unterwerfung. Militarismus, Wettrüsten, Unsicherheit und Rivalität aller Art entstehen überall dort, wo es an Liebe fehlt. Wo es keine Liebe gibt, gibt es Armut, Ungleichheit, Ungerechtigkeit, Rassentrennung und Diskriminierung aufgrund von Kaste oder Klasse. Die dunklen Wolken des engstirnigen Nationalismus, des erbärmlichen Rassismus und des erniedrigenden Sexismus, sie alle werden vom Licht der Liebe vertrieben. In der Liebe finden wir das Ende von Abgrenzung und Isolation. Mit Liebe beginnt Verbindung und Austausch. Liebe schafft Einheit und Gemeinschaft.

Ich habe festgestellt, dass Liebe allein die Lösung für jedes Problem ist. Was auch immer die Frage ist, Liebe ist die vollkommene Antwort. Mit der Heilkraft der Liebe können Krankheitsbilder wie Stolz, Gier, Wut und Angst behandelt werden. Liebe ist die Medizin für ein Übermaß an Ego und Angst, für Depression und Verzweiflung. Ein Leben ohne Liebe ist wie ein Brunnen ohne Wasser, ein Körper ohne Seele oder Worte ohne Sinn. Zu lieben ist der wahre Sinn des Lebens. Wenn ich in Liebe lebe, gelange ich von Gier zu Dankbarkeit, von Besitz zu Beziehung, von trügerischem Glanz zu wahrer Anmut und von Anhaftung zu Mitwirkung.

Ich persönlich bin im Laufe meines Lebens von unzähligen Menschen mit unermesslicher, bedingungsloser Liebe gesegnet und beschenkt worden. Alle Teile meines Körpers, meines Geistes und meiner Seele wurden von dieser Fülle der Liebe genährt. Meine geliebte Lebensgefährtin, June, war mir über die letzten fünfzig Jahre ein Quell der Liebe. Wir lernten uns 1971 in der Krypta von St. Martin-in-the-Fields am Trafalgar Square in London kennen. Ich habe mich auf den ersten Blick in sie verliebt. Damals war ich auf einem Kurzbesuch in Europa und hatte ein Rückflugticket in meiner Tasche. Nach meiner Begegnung mit June stornierte ich das Ticket, gab mein Leben in Indien auf und ließ mich mit ihr in London nieder. Gemeinsam lasen wir Gedichte, redigierten wir, gärtnerten wir, kochten wir und gingen wir zusammen spazieren. Mit June wurde die Liebe in meinem Leben zur lebendigen Wirklichkeit.

Bei allen großen Lehrern und Sozialreformern von der Antike bis in unsere Zeit gibt es das eine Thema: die Liebe. Von Buddha bis Jesus Christus, von Mahavira bis Mohammed, von Lao Tse bis zum Dalai Lama, von Mutter Theresa bis Martin Luther King, von Mahatma Gandhi bis Nelson Mandela und von Joan Baez bis John Lennon, sie alle haben ihre Lehren in einem Wort zusammengefasst: Liebe.

Liebe ist mehr als ein religiöses oder spirituelles Ideal. Liebe ist ein Quell menschlicher Phantasie. Große Dichter und Maler haben sich schon immer von Liebe inspirieren lassen. Shakespeare fasste seine Leidenschaft nicht nur in 154 Sonetten, sondern auch in den zahllosen Varianten, mit denen er die Macht der Liebe in seinen Theaterstücken zum Ausdruck brachte. Von Tolstoi bis Tagore, von Goethe bis Goya, von Puschkin bis Picasso, von Blake bis Botticelli, von Rumi bis Ruskin – die Liste der Schriftsteller, Dichter und Künstler, die von Liebe inspiriert und angeregt wurden, ist endlos. Ob es sich um Liebe zur Natur, zur Menschheit oder zu Gott handelte, Liebe ist der Samen, aus dem die Bäume der Literatur und Kunst gewachsen sind. Es ist die Liebe, die uns in den besten und in den schlechtesten Zeiten nährt. Heute, da die Existenz der gesamten Menschheit bedroht ist, erleben wir eine Zeit, in der Liebe den entscheidenden Unterschied ausmachen kann.

Das Jahr 2020 wird als das Jahr von COVID-19 in die Geschichte eingehen – es war das Jahr der sozialen Distanzierung und der Lockdowns, man musste im Haus bleiben, auch wenn die Sonne schien, die Blumen blühten und die Vögel ihre süßen Lieder sangen. Ich habe diese Zeit der Quarantäne oder Selbstisolation als Segen empfunden: als eine Zeit des spirituellen Rückzugs und der Reflexion. Ich las Rumi und Hafiz. Ich las Shakespeares Sonette. Ich las Rabindranath Tagore. Ich habe überlegt, woher das Wort Quarantäne kommt und was es mit der Fastenzeit zu tun hat. Ich fand heraus, dass sich Quarantäne ursprünglich auf die vierzig Tage bezog, die Jesus Christus in der Wüste fastete.

Trotz der Gelegenheit zum stillen Nachdenken hat es mich schwer getroffen, in der Welt so viel Leid zu sehen; es war eine noch nie dagewesene Krise. Im Jahr 2020 war ich 83 Jahre alt, und ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie eine so drastische und schreckliche Situation erlebt. Diese Krise war schlimmer als der Krieg, den ich erlebt hatte. Kriege werden von Menschen ausgelöst und können von Menschen geführt oder beendet werden. Aber COVID-19 war eine Machtdemonstration der Natur, weit außerhalb menschlicher Kontrolle. Viele Menschen glauben, dass wir durch Wissenschaft und Technik die Natur bezwingen können. Aber durch das neuartige Coronavirus hat die Natur überdeutlich bewiesen, dass all das Gerede, der Mensch könne sie beherrschen, bloß menschlicher Hochmut ist. COVID-19 hat uns unmissverständlich vor Augen geführt, wie verletzlich der Mensch in Wirklichkeit ist.

Der Wunsch des Menschen, die Natur zu erobern, entspringt der Überzeugung, dass der Mensch von der Natur getrennt sei und wir ihr überlegen seien. Dieses dualistische Denken ist der Grund, warum es uns nicht gelingt, mit all den Naturkatastrophen fertigzuwerden, mit denen wir derzeit zu tun haben, etwa dem Waldsterben, den Überschwemmungen, der globalen Erwärmung und Pandemien. Wir scheinen zu glauben, dass wir technische Lösungen finden können, um die Natur zu steuern und sie uns untertan zu machen. Anstatt sich mit den eigentlichen Ursachen von COVID-19 zu befassen, suchen Regierungen, Industrie und Wissenschaft nach Impfstoffen, um die Krankheit zu bekämpfen. Auch wenn Impfstoffe eine vorübergehende Lösung sein mögen, müssen wir klüger und weiser denken und handeln. Anstatt nur zu impfen, um die Symptome zu lindern, müssen wir die Ursachen der Krankheit angehen.

Laura Spinney, Wissenschaftsjournalistin und Autorin des Buches 1918 Die Welt im Fieber, antwortet auf die Frage, warum das Auftreten von Infektionen durch Erreger tierischen Ursprungs beim Menschen in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat, dass »die Kräfte, die uns diese Viren bringen, politischer und wirtschaftlicher Natur sind. Sie haben mit dem Aufstieg der industriellen Landwirtschaft und der daraus resultierenden Marginalisierung von Millionen von Kleinbauern zu tun. Die sind folglich gezwungen, näher an unerschlossene Gebiete wie Wälder heranzurücken, in denen zum Beispiel Fledermäuse – Überträger des Coronavirus – lauern.«

Wenn wir die Ursachen von COVID-19 bekämpfen wollen und nicht nur die Symptome, müssen wir zu einer ökologisch regenerativen Landwirtschaft zurückkehren, zu lokalen, kohlenstoffarmen und ökologischen Anbaumethoden in menschlichem Maßstab. Lebensmittel sind keine Handelsware. Die Landwirtschaft sollte nicht finanziellen Gewinnen dienen. Sinn und Zweck der Landwirtschaft ist, die Menschen mit gesunden Lebensmitteln zu versorgen. Das Ziel der Landwirtschaft ist es, nahrhafte Lebensmittel zu erzeugen, ohne die Gesundheit des Bodens zu beeinträchtigen. Eine Landwirtschaft, die bloß dem Profit dient, führt direkt oder indirekt zu Corona!

Um die Ursachen von COVID-19 anzugehen, müssen wir lernen, in Harmonie mit der Natur zu leben und die Naturgesetze zu befolgen. Der Mensch ist genauso ein Teil der Natur wie jede andere Lebensform. Daher ist ein Leben im Einklang mit der Natur das dringende Gebot unserer Zeit und die allererste Lektion, die alle Menschen aus der COVID-19-Krise lernen müssen....

Erscheint lt. Verlag 4.3.2024
Verlagsort Saarbrücken
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte Beziehung • Freundschaft • Frieden • Friedensarbeit • Hass • Idealismus • Krieg • Liebe • Lösung • Minimalsimus • Optimismus • radical love • radikale Liebe • Ressourcen • Satish Kumar
ISBN-10 3-89060-484-6 / 3890604846
ISBN-13 978-3-89060-484-8 / 9783890604848
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