Die geheimnisvolle Welt der Bienen (eBook)

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2024 | 3. Auflage
104 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7584-6081-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die geheimnisvolle Welt der Bienen -  Albrecht Trenz
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Entdecken Sie die faszinierende und geheimnisvolle Welt der Bienen, ihre Artenvielfalt, ihre lange und erfolgreiche Entwicklungsgeschichte und ihre wichtige Bedeutung für die Natur und die Menschen. In zehn Kapiteln unternehmen Sie eine spannende Reise von den Riesenhonigbienen in Nepal, bis hin zu den Schneckenhausbienen in Ihrem Garten. Sie lernen die besonderen Fähigkeiten und Eigenschaften der Bienen kennen, werden staunen über das beispiellose Organisationstalent der staatenbildenden Bienenarten und überrascht sein von den Wirkungen der Bienenprodukte, die nicht nur sehr schmackhaft sind, sondern uns auch bei einigen Beschwerden hilfreiche Dienste erbringen können. Eine spannende Reise in eine besondere Welt, eine geheimnisvolle Welt, eine Welt die uns meisten verborgen ist.

Der Autor ist seit vielen Jahren mit Erlebnis-Umwelt-Programmen an Schulen, Kindergärten und Seniorenzentren bundesweit im Einsatz. Zielsetzung der Programme ist es die Faszination der Natur zu vermitteln, Menschen für die Natur zu begeistern und für eine nachhaltige Lebensweise zu gewinnen. Neben Programmen zu den Themen Wald, Wasser, Klima, Plastik sind gerade die Bienen eines der wichtigsten Themen. Die Erfahrung der langen Jahre in der Umweltbildung stellt der Autor in seinen Bücher vor. Es geht darum in unterhaltsamer und spannender Erzählweise Informationen zu vermitteln und Anleitung für mehr Umweltschutz im Alltag zu bieten. Die Bücher sind für alle Altersstufen geeignet und in augenfreundlicher Schriftgröße gedruckt und somit auch für ältere Menschen interessant.

Der Autor ist seit vielen Jahren mit Erlebnis-Umwelt-Programmen an Schulen, Kindergärten und Seniorenzentren bundesweit im Einsatz. Zielsetzung der Programme ist es die Faszination der Natur zu vermitteln, Menschen für die Natur zu begeistern und für eine nachhaltige Lebensweise zu gewinnen. Neben Programmen zu den Themen Wald, Wasser, Klima, Plastik sind gerade die Bienen eines der wichtigsten Themen. Die Erfahrung der langen Jahre in der Umweltbildung stellt der Autor in seinen Bücher vor. Es geht darum in unterhaltsamer und spannender Erzählweise Informationen zu vermitteln und Anleitung für mehr Umweltschutz im Alltag zu bieten. Die Bücher sind für alle Altersstufen geeignet und in augenfreundlicher Schriftgröße gedruckt und somit auch für ältere Menschen interessant.

1. Die Erfolgsgeschichte der Bienen


 

Bernsteinfunde mit eingeschlossenen Bienen lassen eine exakte Bestimmung der Entstehungsgeschichte der Bienenarten zu. In Amerika wurde ein Bernstein mit Bieneneinschlüssen gefunden, der auf ein Alter von ca. 75-92 Mio. Jahre geschätzt wird.

Die dort eingeschlossene Biene gehörte zu einer staatenbildenden Art. Wissenschaftler gehen davon aus, dass es bereits vor 110 Millionen Jahren Bienen gab, die Blüten bestäubten, ähnlich den heute lebenden Bienen. Schon genial, seit über 100 Millionen Jahren leben Bienen, haben sich an die verschiedensten Lebensbedingungen angepasst und sind seit Urzeiten ein ganz besonders wichtiges Element im Ökosystem.

 

Bienen, eine große Familie

Bienen sind eine Insektengruppe mit sehr vielen verschiedenen Arten. Weltweit schätzt man die Zahl der verschiedenen Bienenarten auf etwa 30.000, in Europa leben rund 700 verschiedene Arten und in Deutschland sind rund 570 Arten heimisch. Dabei bilden die Honigbienen mit 9 verschiedenen Arten eine zahlenmäßig geringe Gruppe, was aber nicht darüber hinwegtäuschen sollte, dass gerade die Honigbienen für den Menschen von ganz besonderer Bedeutung sind. Aber auch bei den Honigbienen gibt es beeindruckende Artenunterschiede. Von der Riesenhonigbiene, die etwa die Größe einer europäischen Hornisse hat, bis hin zur kleinsten Honigbienenart, der Zwergbuschbiene, ein Winzling mit einigen Millimetern Körperlänge. Wobei die Riesenhonigbienen oder Kliffhonigbiene bei meinen Veranstaltungen immer für Erstaunen sorgt. Ich habe ein Präparat einer Riesenhonigbiene immer dabei und wenn man es dann unserer bekannten Honigbiene gegenüberstellt, ist das schon ein erstaunlicher Größenunterschied. Das zeigt sich auch an den Waben der Riesenhonigbienen, die in Nepal lebt und ihre Waben an Felsüberhänge baut, daher auch der Name Kliffhonigbiene. Diese Waben haben einen Durchmesser von fast einem Meter, gigantisch im Vergleich zu den Waben unserer Bienen. Auch die Honigernte ist nicht vergleichbar mit der Arbeit unserer Imker, die dort Honigjäger heißen. Hochangesehene Menschen, die dieses spezielle Handwerk in Form einer Familientradition von einer Generation zur nächsten weitergeben. Die Honigernte ist ein besonderes Ereignis im Dorf und wird mit verschiedenen Ritualen vorbereitet. Wenn der Honigjäger anreist, werden zunächst die Bienenwaben inspiziert und wenn sie reif für die Ernte sind, wird mit einem Opferritual der Beistand der Götter beschworen, mit einem Tieropfer, bei dem meistens ein Huhn sein Leben lässt. Dann werden die Strickleitern vorbereitet, mit denen der Honigjäger dann einige hundert Meter an der Felswand absteigt, um an die Waben zu gelangen. Am nächsten Morgen beginnt dann die Ernte. Die Bewohner des Dorfs entzünden rauchende Feuer im Tal, damit der aufsteigende Rauch die Bienen vertreibt. Ist dies geschehen steigt der Honigjäger an der Strickleiter hinab zu den Waben, ein lebensgefährlicher Akt ist diese Klettertour, meist barfuß, ungesichert, in einer Hand eine Art Spaten haltend, mit dem er dann die Waben abschlägt, begibt er sich in die Tiefe. Nicht selten endet diese Klettertour mit dem Absturz des Honigjäger und dessen sicheren Tod. Hat er die Kletteraktion erfolgreich abgeschlossen und die Honigwaben erreicht, muss er hoffen, dass die Dorfbewohner genügend Feuer entzündet haben und die Bienen dauerhaft vertrieben sind. Ist dies nicht der Fall ist sein Leben wieder in Gefahr, der Stich einer Riesenhonigbiene ist ungefähr 18-mal so giftig wie der einer unserer Honigbienen. Die vorzeitige Rückkehr des Bienenschwarms würde der Honigjäger nicht überleben, obwohl er durch schmerzhafte Erfahrungen in seinem Berufsleben an Bienenstiche gewöhnt ist, aber wenn ein ganzer Schwarm angreift, wäre auch sein Körper nicht in der Lage das zu verkraften. Hat er bis zu diesem Zeitpunkt Glück bei seiner Arbeit, konnte er problemlos absteigen, sind die Bienen weg, dann beginnt seine eigentliche Aufgabe. Mit dem spatenähnlichen Werkzeug bricht er Teilstücke aus der Wabe, die er dann in einen Jutesack gibt, den seine Helfer dann nach oben ziehen. So wird dann Wabe für Wabe entfernt, für die Menschen ein Feiertag, für die Bienen eine Katastrophe. Die Honigjäger entnehmen nicht nur die Honigwaben, was für die Bienen schon schlimm genug wäre, nein, sie entnehmen dadurch auch die Waben mit der Brut, die Zukunft des Bienenvolkes und deshalb ist bei dieser Arbeitsweise es nicht verwunderlich, dass die Riesenhonigbienen vom Aussterben bedroht sind. Lohn dieser fragwürdigen Arbeit der Honigjäger ist ein besonderer Honig, der Felsenhonig, der eine berauschende Wirkung hat, ähnlich einer Droge. Kein Wunder, dass dieser Honig in manchen Ländern Rekordpreise erzielt und so letztlich zu dieser rücksichtslosen Honigernte führt. Die besondere Wirkung des Felsenhonigs ist darauf zurückzuführen, dass die Riesenhonigbienen bestimmte Rhododendren-Arten anfliegen können, deren Nektar für andere Bienenarten giftig ist, daraus entsteht dann der Honig mit der besonderen Wirkung. Der Honigjäger wird mit einem Teil seiner Beute belohnt, falls er den Einsatz erfolgreich beenden konnte. Mit Sicherheit ist Honigjäger in Nepal einer der gefährlichsten Jobs dieser Erde, mit einer sehr langen Tradition.

 

Der Mensch nutzt die Bienen

Nicht nur in Nepal, sondern in vielen Gebieten der Erde nutzen die Menschen Bienen und ihre Produkte schon sehr lange. Für den Menschen hat die Biene seit seiner Entstehungsgeschichte eine zentrale Bedeutung. Mit Sicherheit stand früher der Honig im Hauptinteresse der Menschen, ich denke nicht, dass die ersten Menschen bereits die wichtigste Funktion der Bienen, die Bestäubung der Pflanzen, bewusst wahrgenommen haben, aber schon damals war die Biene ein Schlüsseltier, ohne das die Ökosysteme nicht hätten bestehen können.

Man kann vermuten, dass die Menschen der Frühzeit durch Beobachtung der Tiere auf den schmackhaften Honig aufmerksam wurden.

Wilde Schwarmbienen bevorzugen für ihren Bienenstock Hohlräume in Bäumen oder Felsspalten, dort legen sie dann ihre Waben an, lagern Honig ein und ziehen ihre Larven auf. Wildlebende Honigbienen gibt es auch heute noch in Deutschland. Sie stammen meistens von verwilderten zahmen Bienen ab. Ein bevorzugter Lebensraum von ihnen sind die Höhlen in alten Bäumen, die von Spechten gezimmert wurden und nicht mehr von ihnen benutzt werden. Man schätzt, dass es etwa 1000 dieser Völker in Deutschland leben.

Vielleicht hat der frühe Mensch Bären oder andere Leckermäuler beobachtet, die Bienenstöcke aufgesucht hatten und sich am Honig labten. Wenn das den Tieren schmeckt, warum nicht mir auch, wird er sich gedacht haben. Besonders geschickte Mitglieder der Familie hatten dann die Aufgabe den Bienen ihre leckeren, mit Honig gefüllten Waben zu entnehmen. Mit Sicherheit keine leichte Aufgabe, denn freiwillig geben Bienen ihren Honig nicht her. Mit Tierfellen und aufgetragener Lehmerde versuchten sich die Honigsammler dann gegen die Stiche zu schützen, mit Sicherheit hat auch damals der ein oder die andere diesen Job nicht überlebt. Wann die Menschen gemerkt haben, dass man Bienen mit Rauch beruhigen bzw. vertreiben kann, ist heute nicht mehr genau zu datieren. Ähnlich machen es heute noch einige Naturvölker. Sie führt der Honiganzeiger zu den Bienenvölkern mit dem beliebten Honig. Dieser gehört zur Gruppe der Spechte und interessiert sich eigentlich nicht für den Honig, seine Vorliebe gilt dem Bienenwachs. Mit der Hilfe besonderer Bakterien in seinem Darm kann er Bienenwachs verdauen und als Nahrung nutzen. Ansonsten gehören Insekten auf seinen Speisezettel. Ein Beispiel für eine besondere Partnerschaft zwischen Menschen und Tieren.

Der Umgang des Menschen mit den Bienen damals diente nur einem Zweck, der Honiggewinnung und war nichts anderes, als den Bienen ihr Futter wegzunehmen, den Honig. Wie das Bienenvolk dann ohne Futtervorrat überleben sollte, diese Frage spielte damals für die Menschen keine Rolle, es ging um das eigene Überleben. Mit Sicherheit wurden bei der damaligen „Honigernte" auch viele Bienenstöcke zerstört. Die Begegnung der Bienen mit dem Menschen endete für sie oft tödlich. Da halfen ihnen auch ihre stärkte Waffe, der Bienenstachel wenig.  Die Stiche der Tiere, die ihren Futtervorrat natürlich nicht freiwillig hergaben, musste man dann in Kauf nehmen. Vielleicht hatte man für diese Sammeltätigkeit besonders schmerzerprobte Zeitgenossen ausgewählt, oder solche, die an der Gemeinschaft noch etwas gut zumachen hatten.

In Spanien gibt es eine mittelsteinzeitliche Höhlenmalerei, die eine Honigjägerin zeigt. Das Alter der Malerei wird auf ca. 12000 Jahre geschätzt. Durch genaue Beobachtung hat der Mensch entdeckt, dass Bienen gerne Hohlräume in Bäumen und Felsspalten beziehen. Hat der Bienenschwarm dann eine bestimmte Größe erreicht, teilt er sich, die natürliche Vermehrung der Bienenvölker. Bei diesem Vorgang verlässt die Königin mit einem Teil ihres Bienenvolks den alten Schwarm und sucht sich eine neue Unterkunft. Im verlassenen Schwarm ziehen die Bienen dann eine neue Königin groß. Möglich ist, dass ein Schwarm Tongefäße oder Körbe in menschlichen Siedlungen aufgesucht hatte und so den Weg zu den Menschen fand. Vielleicht ist ein cleverer Mensch auf die Idee gekommen, solch einen Hohlraum künstlich zu schaffen, mit einem Tonkrug oder einem Schilfkorb. Diese Behausung hat er Bienen angeboten, vielleicht hat er auch einen Bienenschwarm eingefangen und an das Behältnis gewöhnt. So wurden Bienen dann gezielt gehalten, zum Haustier gemacht und Honig konnte in Nähe der Behausungen der Menschen geerntet werden. Die gezielte...

Erscheint lt. Verlag 17.1.2024
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Freizeit / Hobby
Schlagworte Bienen • Honig • Insekten • Nachhaltigkeit • Natur • Naturerlebnis • Umweltbildung
ISBN-10 3-7584-6081-6 / 3758460816
ISBN-13 978-3-7584-6081-4 / 9783758460814
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