Mama nach dem Herzen Gottes (eBook)

Wie du als Mutter in der Nachfolge wachsen kannst
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
224 Seiten
Gerth Medien (Verlag)
978-3-96122-625-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mama nach dem Herzen Gottes -  Franziska Buchegger
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Mütter kennen diese Fragen: Wie stärke ich meine Identität als Tochter Gottes? Wie kann das Leben als Christin zwischen Wäschebergen, Windelwechseln und dem ganz normalen Trubel, den das Familienleben mit sich bringt, konkret aussehen? Diesen und anderen Fragen geht Franziska Buchegger ganz praktisch und mit tiefen Erkenntnissen nach. Neben inspirierenden Anregungen darüber, wie man den eigenen Kindern den Glauben vorleben und sie dadurch prägen kann, finden sich auch Reflexionsfragen und Raum für eigene Gedanken.

2. Mama,
IN GOTTES AUGEN


HERR, du hast mein Herz geprüft
und weißt alles über mich.“

Psalm 139,1

Liebe Mama, teilst du manchmal das Gefühl, für Gott einfach nicht gut genug zu sein und seine Gegenwart in deinem Leben absolut nicht zu verdienen? Manchmal verstecke ich mich vor Gott, weil ich es in meinen Augen nicht wert bin, dass er sich mit mir abgibt.

Es gab einen Punkt in meinem Leben, an dem ich einfach keine Hoffnung und Kraft mehr hatte. Nach meiner ersten gescheiterten Beziehung blieb plötzlich wenig über, was mich definierte. Ich mache mich hier bewusst sehr verletzlich, weil es mir ein großes Anliegen ist, über dieses Thema offen zu sprechen. Als christliches Mädchen bin auch ich mit dem Ideal aufgewachsen, mit dem Sex bis zur Ehe zu warten. Sexualität gesund zu leben, ist eine große Herausforderung, und meiner Meinung nach sprechen wir in unserer (christlichen) Gesellschaft nicht genug darüber.

In meiner ersten Beziehung gab es diesen Moment, an dem ich mich entscheiden musste. Mein Freund war ein großartiger, liebevoller Mensch. Und er war ein ganz normaler, sterblicher junger Mann, der große Sehnsucht nach körperlicher Nähe hatte. Er teilte dieses Ziel, bis zur Ehe zu warten, nicht. Dadurch spürte ich viel Druck und hatte insgeheim Angst, ihn zu verlieren. Damals war ich mir sicher, wirklich hundertprozentig sicher, dass ich ihn eines Tages heiraten würde.

Schlussendlich entschied ich mich gegen das Warten bis zur Ehe. Insgeheim fühlte ich mich wie eine Verräterin und Versagerin. Langsam, aber sicher entfernte ich mich von Gott, denn so wie Adam und Eva nach dem Sündenfall wollte auch ich mich verstecken. Nachdem ich in diesem großen Ideal gescheitert war, hatte ich das Gefühl, nichts mehr wert zu sein. Die Zeit verging und ich klammerte mich an diese Beziehung, die mir doch nie das geben konnte, wonach ich mich sehnte. In meinem Herzen wusste ich, dass ich im Leben mehr suchte als die Liebe eines Menschen, Anerkennung, Partys und möglichst viel Spaß. Es war nach außen hin ein gutes Leben. Innerlich war ich jedoch zerrissen und verletzt. Mehr und mehr versuchte ich, meine Gefühle abzuschalten, weil der Schmerz so unerträglich schien. Mein Herz fühlte sich taub, plump und wie ein schwerer Stein in meiner Brust an. Mein Hunger nach dem wahren Leben wurde immer größer. Ich entwickelte eine Essstörung, die mich letztlich noch tiefer in die Selbstverachtung führte. Irgendwann fehlte mir die Kraft, die Fassade aufrechtzuerhalten, und ich beendete die Beziehung.

Ich spürte eine so große Sehnsucht und Leere in meinem Herzen und wusste, dass sich etwas in meinem Leben ändern musste. Den Glauben habe ich von Kindheit an in meiner Familie kennengelernt und irgendwo tief in mir war diese Wahrheit eingeschrieben, dass Gott da ist. Er ist der Einzige, der den Scherbenhaufen, vor dem ich stand, in ein Leben in Fülle verwandeln kann. Jedoch war ich überzeugt, es sei zu spät für mich. Ich hatte meine Chance gehabt, mein Leben „gut“ zu leben, und es vergeigt. Jesus würde für jemanden wie mich bestimmt kein Interesse haben. Zu viel hatte ich schon falsch gemacht. Ich war der Liebe Jesu nicht wert und dachte, davon getrennt zu sein, geschehe mir nur recht. Es war sozusagen meine angemessene Strafe. Ich war rastlos und in meiner Verzweiflung griff ich zur Heiligen Schrift. Folgende Worte aus Jesaja 43,18–19 offenbarte mir Gott in diesem Moment:

„Denkt nicht mehr daran, was war und grübelt nicht mehr über das Vergangene. Seht hin; ich mache etwas Neues; schon keimt es auf. Seht ihr es nicht? Ich bahne einen Weg durch die Wüste und lasse Flüsse in der Einöde entstehen.“

Von da an richtete ich meinen Blick auf das Licht. Es dauerte eine Weile und brauchte viel Ermutigung vom Herrn, bis ich mich ganz zu ihm wagte in all meiner Schwäche und Kleinheit. Und so fand ich schließlich in Jesus meinen Neuanfang. Nach und nach durfte ich lernen, dass ich mich verändern und wachsen kann, weil ich geliebt bin. Diese Bibelstelle habe ich übrigens bisher schon mindestens zwanzigmal gezogen, aufgeschlagen oder zugesprochen bekommen. Für mich ist dies ein eindeutiges Zeichen: Gott möchte mir diese Worte ganz persönlich schenken!

Seither sind einige Jahre vergangen und ich durfte viel Schönes in mir entdecken, Schweres anerkennen und loslassen. Gewisse Themen beschäftigen mich immer wieder. Kaum glaube ich, etwas aufgearbeitet oder Frieden in einem bestimmten Bereich mit mir selbst geschlossen zu haben, da tut sich der nächste Abgrund auf. Das mag etwas dramatisch formuliert sein, aber manchmal kommt es mir selbst so vor, als würde ich ewig auf der Stelle treten.

Seit ich Mama bin und mir täglich mein Innerstes auf dem Silbertablett gespiegelt wird, ist mir einmal mehr bewusst, wie viel Wachstumspotenzial noch in mir steckt.

Selbstannahme


Besonders für uns Frauen ist zum Beispiel Selbstannahme ein immer wiederkehrendes Thema. Diese grundlegende Angst, nicht gut genug zu sein, nagt in unserem tiefsten Innersten. Nichts und niemand auf der Welt wird dir diese Angst nehmen können als Jesus selbst. Die Reise der Jüngerschaft beinhaltet auch, dich durch die Augen des liebenden Gottes zu entdecken. Ich hatte geglaubt, mich erst verändern zu müssen, um (von Jesus) geliebt zu werden. Dies ist ein entscheidender Punkt, weshalb ich dich ermutigen möchte, dir diese Frage für dein Leben zu stellen:

Was würdest du an dir verändern, wenn du könntest?

Nimm dir dafür ruhig ein paar Minuten Zeit und notiere alles, was dir in den Sinn kommt. Diese Bereiche, Eigenschaften oder Körpermerkmale mögen veränderbar oder unveränderbar sein.

Bringe ganz besonders die unveränderlichen Punkte in deinem Leben, die auf deiner Liste stehen, vor Gott. Bitte ihn, dich mit diesen Punkten zu versöhnen und deinem Herzen Frieden zu schenken. Danke Gott dafür, wie er dich gemacht hat, denn du bist einzigartig, und er hat dich tatsächlich wunderbar geschaffen. Manche Wahrheiten müssen wir oft wiederholen, laut und leise aussprechen und niederschreiben. Welche Worte du im Selbstgespräch wählst, wird dein Herz prägen und deinen Glauben beeinflussen. Wenn ich mir immer wieder sage, dass mein Bauch nicht passt, werde ich das immer fester und entschlossener glauben. Daher möchte ich dich ermutigen: Kultiviere eine wertschätzende und liebevolle Sprache dir selbst gegenüber!

Weil ich geliebt bin,
kann ich wachsen.

Auch das Vergleichen mit anderen Menschen hindert mich an meiner Selbstannahme. Wir neigen dazu, uns ständig bewusst oder unbewusst mit anderen zu vergleichen. Dabei sehen wir aber immer nur einen Bruchteil des Gesamtbilds und können letztlich niemals die ganze Wahrheit erfassen. Aus diesem Grund habe ich mich zum Beispiel lange geweigert, einen Instagram-Account anzulegen. Schon beim ersten Blick war ich überfordert von zahlreichen Bildern, die von einem Leben sprachen, das nur aus Sonnenschein und Perfektion zu bestehen schien. Daraus resultieren dann Rückschlüsse, wie zum Beispiel: „Ich bin nicht gut genug!“, „Ich bin nicht perfekt genug!“, „Ich bin nicht dünn, erfolgreich, klug, selbstsicher, geborgen, geliebt oder außergewöhnlich genug!“ Kommt dir das bekannt vor?

Ich möchte noch von einer weiteren Sackgasse schreiben, in die uns das Vergleichen führt. Es ist das Abwerten anderer. Ich erhöhe meinen Selbstwert scheinbar dadurch, dass ich mich vergleiche mit Menschen, die „weniger“ zu sein scheinen als ich. Fühle ich mich zu dick, muss ich nur jemanden finden, der mehr auf den Hüften hat, um mich besser zu fühlen. Lasse ich mich vom Erfolg anderer stressen, suche ich mir jemanden, der weniger schafft als ich, um aufzuatmen. Eine Strategie, die kurzzeitige Erleichterung verspricht, mich aber von mir selbst, meinen Mitmenschen und Gott entfernt.

Auch Wehmut kann eine gefährliche Form des Vergleichens sein. Wie oft messen wir unser Leben an einer stark gefärbten nostalgischen Erinnerung, die so vielleicht gar nie wirklich existiert hat? Wie oft wünschen wir uns zurück in eine „leichtere“ Zeit? Es heißt, früher sei alles besser gewesen. Aber war es das wirklich?

Bei diesem Thema durfte ich schon viel wachsen. Mittlerweile kann ich mich besser abgrenzen und reflektieren. Ich nutze seit Kurzem auch Instagram, wobei ich sehr konsequent überprüfe, was verschiedene Kanäle in mir bewirken. Es kommt immer wieder mal vor, dass mich ein Kanal stresst oder dieses Vergleichen in mir auslöst. Der wird dann einfach nicht mehr abonniert. Endloses Scrollen ist ebenfalls nicht hilfreich, weshalb ich einen App-Timer nutze. Trotzdem dient es mir wirklich als Inspiration, wobei ich besonders Zitate und kurze Impulse schätze. Mit wenig Zeitaufwand kann ich mir neue Gedankenanstöße holen und meinen Horizont erweitern. Und doch ist es etwas, das ich mit Vorsicht genieße. Wenn ich etwas teile, sind es meist meine Gedanken, Bücher, Zitate oder Bibelverse, die mich bewegt haben.

Den häufigsten Anstoß für einen Vergleich von uns Frauen liefert unser Körper. Schönheit ist unsere Berufung und genau dort sind wir so angreifbar und verletzlich. Weil es für mich als relativ frische Dreifachmama ein wichtiges Thema ist und es dir vielleicht auch so geht, möchte ich dich zu einer Übung ermutigen:

Stelle dich nackt vor einen Spiegel und betrachte dich. Lass alle Gedanken und Gefühle zu, die in dir aufkommen. Lass es ruhig werden in dir und schau noch einmal hin. Diesmal mit dem liebenden Blick Gottes, der dich erschaffen hat.

Und sei auch voll Dankbarkeit für all das, was dein...

Erscheint lt. Verlag 8.3.2024
Verlagsort Asslar
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte mama sein • Mütter • Nachfolge praktisch • Praktische Tipps
ISBN-10 3-96122-625-3 / 3961226253
ISBN-13 978-3-96122-625-2 / 9783961226252
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