Wilde Ecken für jeden Garten (eBook)
192 Seiten
Gräfe und Unzer (Verlag)
978-3-8338-9380-3 (ISBN)
Die Biologin Nina Keller betreibt zusammen mit ihrem Mann Jonas Gruber im schönen Oderbruch einen Wildblumenhof. Sie renovierten Stück für Stück einen 3-Seiten-Hof, pflegen einen großen Natur- mit integriertem Nutzgarten und betreiben den landwirtschaftlichen Betrieb 'Die Wildblume'. Auf den Äckern vermehren sie einheimische Wildpflanzen, von denen sie das Saatgut ernten, um es dann in artenreichen Wildblumenmischungen zu verkaufen. Diese Mischungen werden sowohl zur Renaturierung im großen Stil als auch für landwirtschaftliche Blühstreifen verwendet. Außerdem bieten sie in ihrem Wildblumenshop 'YoSana' eine Vielfalt an Saatgutmischungen für Garten und Balkon an.
Die Biologin Nina Keller betreibt zusammen mit ihrem Mann Jonas Gruber im schönen Oderbruch einen Wildblumenhof. Sie renovierten Stück für Stück einen 3-Seiten-Hof, pflegen einen großen Natur- mit integriertem Nutzgarten und betreiben den landwirtschaftlichen Betrieb "Die Wildblume". Auf den Äckern vermehren sie einheimische Wildpflanzen, von denen sie das Saatgut ernten, um es dann in artenreichen Wildblumenmischungen zu verkaufen. Diese Mischungen werden sowohl zur Renaturierung im großen Stil als auch für landwirtschaftliche Blühstreifen verwendet. Außerdem bieten sie in ihrem Wildblumenshop "YoSana" eine Vielfalt an Saatgutmischungen für Garten und Balkon an.
Hinweis zur Optimierung
Impressum
Wichtiger Hinweis
Vorwort
Kapitel 1: Gärtnern in Einklang mit der Natur
Kapitel 2: Wilde Ecken anlegen und pflegen
Kapitel 3: Natur im Garten
Kapitel 4: Ein Ausblick mit Hoffnung
Bezugsquellen
Die Autorin
Nützlich für jeden Garten
Die modernen Gärten unserer Zeit sind oft von klarem Design, akkurat geschnittenem Rasen und ordentlich geformten Hecken geprägt. Es wird aber auch immer deutlicher, dass Natur im Garten viele Vorteile hat.
Nicht nur die Artenvielfalt wird durch wilde Ecken in unseren Gärten gestärkt, auch Sie als Gärtnerinnen und Gärtner können direkt von der natürlichen Gartengestaltung profitieren. Wenn Sie die Natur mit den heimischen Pflanzen, den Insekten, Vögeln und Kleinsäugern in den Garten einladen, wird das positive Effekte nach sich ziehen. Auch hier gilt: Selbst eine kleine Ecke, in der heimische Pflanzen wachsen dürfen oder die in anderer Weise natürlich gestaltet ist, fördert die Biodiversität in Ihrem Garten und erleichtert Ihnen somit die Arbeit. Natürliche Gärten können auf verschiedene Weise gestaltet werden, je nach den individuellen Präferenzen und den örtlichen Bedingungen. Dennoch gibt es einige grundlegende Aspekte, die in jedem natürlichen Garten nützlich sind, da sie dazu beitragen, die Biodiversität zu fördern, die negativen Umweltauswirkungen zu reduzieren und den Garten ökologisch nachhaltiger zu gestalten.
Beliebte Singvögel wie die Amsel sind für die Aufzucht der Jungen auf Sträucher und Hecken angewiesen.
Heimische Arten
Wildblumen sind erst einmal Pflanzen, die in der freien Natur vorkommen und nicht züchterisch verändert wurden. Dazu gehören auch Wildblumen aus anderen Teilen der Welt, die teilweise in unseren Gärten weit verbreitet sind. Viele Arten, die im Präriegarten zum Einsatz kommen, stammen beispielsweise aus den Präriegebieten in Nordamerika, wie Sonnenhut, Indianernessel und Mädchenauge. Als bei uns heimische Arten werden definitionsgemäß all diejenigen bezeichnet, die vor der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus bei uns vorkamen, die sogenannten Archäophyten.
Ich empfehle Ihnen, in Ihrem Garten möglichst viele heimische Wildpflanzen zu verwenden, damit meine ich diejenigen Arten, die im Großraum Österreich, Deutschland und der Schweiz vorkommen. Selbstverständlich können Sie auch noch kleinräumiger arbeiten und regional vorkommende Wildpflanzen in den Garten holen. Greifen Sie dann auf zertifiziertes Wildpflanzen-Saatgut oder -Pflanzgut zurück. (Lesen Sie dazu die Informationen im Kasten über Regiosaatgut auf >.)
Für die Förderung der heimischen Insektenwelt ist es unerlässlich, auch heimische Pflanzen zu verwenden. Es gibt nämlich viele spezialisierte Insektenarten, die abhängig von ganz bestimmten Pflanzen sind. Sie benötigen diese Futterpflanzen für sich oder noch häufiger für ihren Nachwuchs. So sammelt beispielsweise die Natternkopf-Mauerbiene ausschließlich am Natternkopf den Pollen für ihre Larven. Dieses Zusammenspiel ist das Ergebnis einer langen Evolution und daher passen heutzutage die in einer Region vorkommenden Insekten haargenau zu den dort beheimateten Pflanzen. Möchten Sie also den Insekten in Ihrem Garten helfen, verwenden Sie heimische Wildpflanzen.
Ungefüllte Blüten
Pflanzen mit ungefüllten Blüten sind für natürliche Gärten besonders wertvoll und eine einfache Möglichkeit, heimische Insekten in den Garten zu locken. Die Tiere werden es Ihnen danken, denn gefüllte Blumen sind häufig steril und bieten keinen Pollen oder Nektar. Sie sind somit wertlos für die Insekten und tragen nichts zur Artenvielfalt in Ihrem Garten bei. Ungefüllte Blüten, egal ob heimisch oder nicht, bieten zumindest für die weniger spezialisierten summenden Gartenbesucher Nahrung und somit einen hohen Mehrwert gegenüber den gefüllten Sorten. Viele beliebte Gartenblumen gibt es auch als ungefüllte Formen, z. B. Dahlien.
Biologisch und nachhaltig gärtnern
Der Verzicht auf Pestizide beziehungsweise synthetische Chemikalien im Garten ist ein zentraler Aspekt für die Förderung einer natürlichen Umgebung und den Schutz der Umwelt. Pflanzenschutzmittel und synthetische Dünger bleiben bei einer übermäßigen Anwendung im Boden und können in das Grundwasser gelangen. Außerdem sind viele Mittel nicht nur für Schädlinge, sondern auch für Nützlinge ungünstig.
Auch bei Menschen kann es bei der Verwendung von synthetischen Pflanzenschutzmitteln und Düngern zu Gesundheitsproblemen kommen. (Mehr zu einem nachhaltigen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln sowie Tipps und Tricks zur natürlichen Gartenpflege finden Sie im zweiten Kapitel ab >.)
Artenvielfalt fördern
Um für mehr Biodiversität im Garten zu sorgen, lohnt es sich, möglichst viele unterschiedliche Pflanzen und Strukturen zu integrieren. Die verschiedenen Pflanzenarten bieten unterschiedlichen Vögeln, Insekten und Kleinsäugern Nahrung. Weißdorn wird mit seinen Früchten eher Singvögel in den Garten locken, mit einer heimischen Staude können Sie den Insekten Nahrung bieten und der Laubhaufen bietet dem Igel einen Unterschlupf. Mit der Zeit werden Sie noch vieles entdecken, was zu einer Förderung der Artenvielfalt führt.
Insbesondere für die Insektenwelt gilt: Wenn Sie eine Vielzahl von unterschiedlichen Schmetterlingen, Wildbienen und anderen summenden Gästen anlocken wollen, sollten unterschiedliche heimische Wildblumen in Ihrem Garten vertreten sein. Die verschiedenen Pflanzen haben außerdem unterschiedliche Wurzelsysteme, ebenso differiert auch der Nährstoffbedarf. Deswegen kann die Vielfalt im Garten auch den vorhandenen Boden optimal ausnutzen.
Diversität in der Bepflanzung und in den natürlichen Strukturen sorgt dafür, dass Ihr Garten gesünder ist, d. h. die Gewächse weniger von Schaderregern befallen werden. Krankheiten und Schädlinge sind nämlich oftmals spezialisiert und können sich nur dann gut ausbreiten, wenn viele Pflanzen einer Art zusammenstehen. Bei einer großen Vielfalt haben weder Krankheiten noch Schädlinge eine große Chance. Außerdem verschwindet eine einzelne erkrankte Pflanze auch unter ästhetischen Gesichtspunkten im Gesamtbild, im Vergleich dazu gibt eine ganze kränkelnde Hecke oder Ähnliches kein ansprechendes Bild mehr ab.
Viele Kleinstrukturen, wie ein Steinbeet, ein kleines Wasserhabitat oder der Holzhaufen neben dem Kompost locken unterschiedliche Tiere und somit auch diverse Nützlinge an. Ein ökologisches Gleichgewicht entsteht auf diese Weise und der Garten bleibt gesund. Pflanzen Sie eine Vielfalt von Arten, die zu unterschiedlichen Jahreszeiten Blüten und Früchte tragen. Das sorgt das ganze Jahr über für Nahrung in der Tierwelt.
Mit heimischen Sträuchern können scheue Bewohner wie die Haselmaus in Ihren Garten locken.
Hecken und Sträucher
Integrieren Sie nach Möglichkeit Hecken oder zumindest einzelne Sträucher sowie Bäume in Ihren Garten. Viele Arten unserer heimischen Fauna sind auf diesen besonderen Lebensraum angewiesen. Mit Büschen können Sie Amsel, Grasmücke und den Zaunkönig in Ihren Garten locken, eine Hecke bietet einen geeigneten Lebensraum für Siebenschläfer und Haselmaus. Auch Bäume werden dazu beitragen, dass sich mehr Vögel im Garten aufhalten. Ein blühender Obstbaum wiederum ist eine reiche Nahrungsquelle für Insekten.
Lassen Sie trockene Stauden mit den Samen über den Winter für Gartenvögel wie den Stieglitz stehen.
Stehen lassen
Trauen Sie sich, verblühte Stauden im Herbst einfach mal nicht zurückzuschneiden. Damit bieten Sie Wildbienen eine Brutmöglichkeit und die Samen können den Gartenvögeln als Winterfutter dienen. Ein Rückschnitt im Frühjahr, wenn die Tage wärmer werden, ist vollkommen ausreichend. Außerdem fördert es die Natürlichkeit, wenn Sie sich ansiedelnde Pflanzen wachsen lassen. Insbesondere zweijährige Arten wie Karde, Königskerze oder Natternkopf tauchen als bunte Überraschung an besonderen Stellen auf. Und sollten sie doch einmal im Weg stehen, können sie jederzeit gejätet werden.
Lassen Sie sich Zeit mit dem Unkraut jäten, dann taucht auch bei Ihnen die duftende Nachtviole am Gartenzaun auf.
Nützlinge fördern
Viele Tiere können dabei helfen, Schaderreger wie Blattläuse im Zaum zu halten. Außer die richtigen Futterpflanzen zur Verfügung zu stellen, können Sie diesen Nützlingen helfen, indem Sie Nisthilfen anbringen. Dazu gehören qualitativ hochwertige Nistkästen für Vögel, Wildbienen-Hotels und besondere Strukturen, wie ein Sandarium (▶ >). Denken Sie außerdem an Vogel- und Insektentränken sowie an Futterplätze für Vögel.
Wasser und Nährstoffe
Wasser ist lebensnotwendig für alle Lebewesen. Die Pflanzen nehmen das Wasser mit den Wurzeln auf und transportieren darin gelöste Nährstoffe hinauf zu den Blättern. Insbesondere in Zeiten der Klimaveränderung ist es wichtig, dass wir sparsam mit unseren Wasserressourcen umgehen. Verwenden Sie nach Möglichkeit Regenwasser und setzen Sie außerdem auf Pflanzen, die an den Standort angepasst sind. Auf diese Weise kommen Sie mit wenig Gießen aus. (Stöbern Sie in den wilden Ecken im dritten Kapitel ab >, wenn Sie auf der Suche trockenheitstoleranten Pflanzen sind.)
Leicht umzusetzen und beinahe unverzichtbar für den natürlichen Garten ist die Aufbereitung von eigenem Kompost. Alle Pflanzenreste, die im Garten oder im Haushalt anfallen, stehen durch Kompostierung am Ende als Nährstofflieferanten und Bodenverbesserer zur Verfügung. Somit entsteht ein geschlossener Nährstoffkreislauf, eine zusätzliche Düngung ist kaum nötig. (Mehr über das...
Erscheint lt. Verlag | 3.2.2024 |
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Reihe/Serie | GU Gartengestaltung | GU Gartengestaltung |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Natur / Technik ► Garten |
Schlagworte | Artenschutz • Artenvielfalt • Artenvielfalt im Garten • Biodiversität • Biogarten • Biologische Vielfalt fördern • Biotope • Gartengestaltung • Gartenplanung • Habitate schaffen • Hummeln • Insekten • Naturgarten • naturnaher Garten • Naturnah Gärtnern • Naturschutz • Nutzgarten • Wildbienen • Wildpflanzen • Wildtiere |
ISBN-10 | 3-8338-9380-X / 383389380X |
ISBN-13 | 978-3-8338-9380-3 / 9783833893803 |
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Größe: 36,1 MB
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